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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ich rette Leben

Tiefer Fjord
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Clara arbeitet für das Justizministerium und muss gerade damit fertig werden, dass ihr Gesetzesvorschlag, der stärker vor Kindesmisshandlungen schützen soll, auf Eis gelegt wird. Ihre Ehe mit Haavard, ...

Clara arbeitet für das Justizministerium und muss gerade damit fertig werden, dass ihr Gesetzesvorschlag, der stärker vor Kindesmisshandlungen schützen soll, auf Eis gelegt wird. Ihre Ehe mit Haavard, mit dem sie Zwillingssöhne hat, kriselt. Haavard arbeitet als Arzt im Krankenhaus. Eines Abends wird der kleine Faisal von seinen Eltern auf die Kinderstation gebracht. Angeblich ist er von einem Baum gefallen. Doch bei der Untersuchung stellen Haavard und seine Kollegen fest, dass er misshandelt wurde. Er stirbt an den Folgen einer traumatischen Hirnblutung. Sein Vater Mukhtar Ahmad will in den Gebetsraum gehen und wird kurz darauf erschossen aufgefunden…

Der Krimi war anders als gedacht, hat mir aber trotzdem gut gefallen. Ich hatte erwartet, dass die Suche nach Mukhtars Mörder im Fokus stehen würde, aber es geht darum, wie die Hauptpersonen Clara und Haavard mit der Situation umgehen. Aus ihrer Sicht ist das Buch überwiegend geschrieben, die Kapitel sind entsprechend überschrieben. Man erfährt viel über sie, ihr Denken und Handeln und auch ihre Vergangenheit und kann sich in sie hineinversetzen. Die Ermittlungen und die Arbeit der Polizei spielen eigentlich nur eine kleine Rolle.

Das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Die kurzen Kapitel haben angeregt, immer noch ein bisschen weiter zu lesen. Von Anfang an wurde eine gewisse Spannung aufgebaut. Sie lässt auch nicht nach, obwohl der Leser schon nach etwa 2/3 des Buches erfährt, wer der Mörder ist. Ich war aber trotzdem gespannt, wie er weiter agieren und ob er am Ende überführt werden würde. Der Fall und die Lösung waren logisch und nachvollziehbar. Es gab Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Das Cover gefällt mir, auch wenn ich es nicht ganz verstehe. Auf den ersten Blick habe ich es für eine Winterlandschaft gehalten, dann aber gemerkt, dass das Haus im Hintergrund nicht verschneit ist. Was genau bedeuten die Spuren. Der Titel, der vom norwegischen Original abweicht, passt zum Inhalt. Der Rückentext macht neugierig, verrät aber fast ein bisschen zu viel. Ich ärgere mich immer, wenn dort bereits Ereignisse verraten werden, die im Buch erst spät geschehen oder bereits auf die Lösung hindeuten.

Mir hat das Buch gefallen, und ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher der Autorin zu lesen. Auch in der Originalsprache sind allerdings wohl noch keine weiteren Bände mit Clara erschienen.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Zweimal allein

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Im Prolog wird ein Kind von Männern missbraucht. Danach geht es um Fabian und Isabel Jancke, die auf einer Autobahn in Frankreich mit ihrem Wohnmobil einen Wildunfall erleiden. Ein freundlicher Mann schleppt ...

Im Prolog wird ein Kind von Männern missbraucht. Danach geht es um Fabian und Isabel Jancke, die auf einer Autobahn in Frankreich mit ihrem Wohnmobil einen Wildunfall erleiden. Ein freundlicher Mann schleppt sie ab - zu einem sehr abgelegenen Hof, und danach verliert sich ihre Spur. Seine Schwester Evelyn hat auch nach zwei Jahren noch damit zu kämpfen. Sie ist forensische Psychologin und unterstützt gerade KHK Tillmann in der „Sonderkommission Camping“: in neun Wochen wurden fünf Menschen auf Camping- oder Wohnmobilstellplätzen ermordet. Als ein Phantombild erstellt werden kann, erkennt sie eine Ähnlichkeit mit Fabian…

Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen - wie ich es nicht anders erwartet habe. Denn ich kenne bereits einige Bücher von Arno Strobel und wurde nie enttäuscht. Vom Prolog an wird Spannung aufgebaut, der bis zum Schluss nicht abnimmt. Das Ende selbst kommt dann allerdings irgendwie ein bisschen abrupt und ist relativ unspektakulär. Allerdings hätte ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet. Die Motivation des Täters war mir relativ schnell klar.

Man kann sich schnell in Evelyn, aus deren Sicht dieses Buch überwiegend erzählt ist, hineinversetzen und durchlebt mir ihr diese Zeit. Ich konnte allerdings nicht alle ihre Handlungen nachvollziehen. Es gibt immer wieder Wendungen, und teilweise wusste ich auch nicht mehr, wem man nun trauen kann und wem nicht.

Das Cover ist ein typisches Bild für einen Krimi von Arno Strobel. Wer seine Bücher kennt und mag, wird es sofort zuordnen können. Es passt sehr gut zum Inhalt. Der Titel ist gut gewählt, da er zum Inhalt des Buches passt. Der Rückentext macht neugierig und verrät nicht zu viel vom Inhalt.

Mir hat das Buch gefallen, und ich werde auch weiterhin Bücher von Arno Strobel lesen.

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Veröffentlicht am 06.04.2022

Fliegende Sennerinnen

Todesfall
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Starreporterin Agnes Tveit ist mit ihrem Lebensgefährten Fredrik zurück in ihre Heimatstadt Voss gezogen und arbeitet für die lokale Zeitung. Sie ist bei der Eröffnung der Extremsportwoche anwesend, die ...

Starreporterin Agnes Tveit ist mit ihrem Lebensgefährten Fredrik zurück in ihre Heimatstadt Voss gezogen und arbeitet für die lokale Zeitung. Sie ist bei der Eröffnung der Extremsportwoche anwesend, die mit dem Fallschirmsprung eines Frauenquartetts in Trachten beginnen soll. Zusammen mit vielen anderen Zuschauern wird sie Zeugin, wie sich Veslemøy Lilands Fallschirm nicht öffnet und die junge Mutter von Zwillingen stirbt. Es stellt sich heraus, dass es sich um einen Mord handelt.

Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Von Anfang an wird Spannung aufgebaut, die bis zum Ende nicht nachlässt. Agnes stößt bei ihren Ermittlungen immer wieder auf Aspekte, die einen neuen Blick auf die Geschehnisse erlauben. Es gibt Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, und auch die Lösung kam für mich überraschend und war trotzdem nachvollziehbar – wie es bei einem guten Krimi sein sollte.

Wer einen actiongeladenen, blutrünstigen Krimi erwartet, wird allerdings enttäuscht werden. Der Leser erfährt im Laufe des Buches auch viel über Agnes, ihre Probleme und ihre Vergangenheit, die mit dem Fall verbunden ist. In sie konnte ich mich trotzdem nicht richtig hineinversetzen. Es blieb eine gewisse Distanz.

Das Cover gefällt mir gut. Es zeigt eine typisch norwegische Landschaft, ist eigentlich sehr idyllisch, wirkt durch den dunklen Himmel aber düster und bedrohlich. Der Titel ist sehr gut gewählt, da er in diesem Fall auch wortwörtlich zu verstehen ist und zum Inhalt des Buches passt. Der Rückentext macht neugierig und verrät nicht zu viel vom Inhalt.

Mir hat das Buch gefallen, und ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher mit Agnes Tveit zu lesen. Im norwegischen Original ist bereits ein zweiter Band erschienen, welcher am Ende des Buches kurz vorgestellt wird.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Das Pferd war Erinnerung an eine andre Zeit

Arno und sein Pferd
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Arno hat sein kleines Holzpferd verloren. Es ist sein „großes Glück“. Sie suchen überall nach ihm – zunächst ohne Erfolg. Dem Vater wird es zu viel, und er meint, Arno könne ja mit einem seiner vielen ...

Arno hat sein kleines Holzpferd verloren. Es ist sein „großes Glück“. Sie suchen überall nach ihm – zunächst ohne Erfolg. Dem Vater wird es zu viel, und er meint, Arno könne ja mit einem seiner vielen anderen Spielsachen spielen. Doch das Pferd hat eine besondere Bedeutung für Arno: sein Opa hat es geschnitzt. Von ihm und der Zeit mit ihm träumt Arno nun jede Nacht…

Es ist ein schönes Bilderbuch. Ich musste es bereits mehrfach vorlesen. Der Text ist zwar relativ kurz – aber man hat auch nicht immer viel Zeit zum (Vor)lesen. Außerdem gibt es auf den Bildern einiges zu entdecken. Sie sind bunt, aber nicht zu schrill, und ein bisschen exotisch, da die Geschichte ja in einem anderen Land spielt. Die Texte in Reimform sind vielleicht nicht für jeden etwas, aber unser Kind mag sie. Ich bezweifle allerdings, dass dreijährige Kinder den tieferen Sinn des Buches verstehen. Ich finde, es ist nicht so deutlich, dass Arnos Opa gestorben ist. Da wären vielleicht andere Worte nötig gewesen.

Das Cover gefällt mir und regt an, das Buch in die Hand zu nehmen. Ich kann das Bilderbuch grundsätzlich weiterempfehlen, allerdings sollte man nicht zu viel zum Thema Verlust und Trauer erwarten. Ich weiß nicht, ob ich das Buch gekauft hätte, zumal es (wie alle Bilderbücher) nicht billig ist.

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Veröffentlicht am 02.06.2020

Alte Schule

DUNKEL
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Die Polizistin Hulda soll vorzeitig in Ruhestand gehen, was sie jedoch nicht möchte. Stattdessen beschäftigt sie sich noch mit einem alten Fall, dem Tod der jungen Russin Elena, die in Island ...

Die Polizistin Hulda soll vorzeitig in Ruhestand gehen, was sie jedoch nicht möchte. Stattdessen beschäftigt sie sich noch mit einem alten Fall, dem Tod der jungen Russin Elena, die in Island einen Asylantrag gestellt hatte. Der Kollege kam nach oberflächlichen Ermittlungen zu dem Ergebnis, dass es sich um Selbstmord handelte, was Hulda anzweifelt...

Es ist ein gelungener Krimi, der sich schnell und leicht lesen lässt, auch bedingt durch die kurzen Kapitel und verschiedene Einschübe, die ich erst mit der Zeit richtig deuten konnte. Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen. Es wird schnell Spannung aufgebaut, die sich bis zum überraschenden Ende hält. Es war zwar nicht so, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, aber doch so, dass ich immer gerne weiterlesen und wissen wollte, was passiert war.

Im Lauf des Krimis erfährt man viel über die Hauptperson Hulda, die sich gar nicht auf ihre Pensionierung und die damit verbundene Einsamkeit und Langeweile freut. Auch Geschehnisse in ihrer Vergangenheit werden nach und nach aufgedeckt. Ich konnte mich jedoch nicht so gut in sie hineinversetzen, wie es mir bei anderen Hauptfiguren manchmal gelingt.

Das Cover ist düster, was sowohl zu einem Krimi als auch zu dem Titel des Buches passt. Der Titel, der dem isländischen Original entspricht, hat einen direkten Bezug zum Inhalt des Buches.

Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen kurzweiligen Krimi handelt, der mir als Island-Fan gut gefallen hat. Ich kann mir gut vorstellen, auch die beiden anderen Bände der Trilogie zu lesen.

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