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Veröffentlicht am 02.10.2023

Ein skrupelloser Serienkiller auf der Route 66 - atemlose Spannung und eine authentische Atmosphäre garantiert!

Die Suche nach dem Route 66 Killer
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Hochspannung, Gänsehaut, Authentizität - erneut ein großartiger Thriller aus der Feder von Christian Piskulla!

"Die Suche nach dem Route 66 Killer" von Christian Piskulla ist als Taschenbuch bei Cleverprinting ...

Hochspannung, Gänsehaut, Authentizität - erneut ein großartiger Thriller aus der Feder von Christian Piskulla!

"Die Suche nach dem Route 66 Killer" von Christian Piskulla ist als Taschenbuch bei Cleverprinting erschienen und bietet 488 Seiten packendes Lesevergnügen!

Es handelt sich hier um die Fortsetzung des "Pacific Crest Trail Killer", kann aber dank einer kurzen Zusammenfassung zu Beginn des Buches eigenständig gelesen werden. Ich persönlich empfehle jedoch unbedingt, den ersten Teil zuvor zu lesen, denn er ist ebenfalls megalohnenswert!

Hochwertig ausgestattet mit schick bedruckten Innendeckeln liegt das Buch wunderbar schwer in der Hand und zusätzlich gibt es eine übersichtliche Karte, die man sich auf der Webseite zum Thriller herunterladen und somit der Route 66 und den wichtigsten Schauplätzen des Plots hautnah folgen kann!

Adam Newton, der mit seiner alten Indian auf der Route 66 unterwegs war, ist spurlos verschwunden. Mark und Rebecca, die viele schon aus dem PCTK kennen, werden gebeten, Adam aufzuspüren und beginnen, getarnt als einfache Biker, zu ermitteln. Ihnen zur Seite steht Steve Cortez, ehemaliger Leiter der Mordkommission bei FBI Los Angeles, der die sozialen Netzwerke nach Spuren durchforstet. Bald findet Cortez Hinweise darauf, dass es weitere Vermisste gibt und ein skrupelloser Serienkiller am Werk ist...!

Christian Piskulla, der hier seinen dritten Thriller abliefert, versteht es meisterhaft, seine Leserschaft von der ersten Seite an zu fesseln und eine Gänsehaut nach der anderen zu erzeugen. Die schnellen Wechsel von Personen, Szenerien und Schauplätzen sorgen für ständige kleine Cliffhanger, der Schreibstil ist unglaublich detailliert und unverblümt und vor Allem merkt man ganz deutlich, dass der Autor die Route 66 selbst bereist und gründlich kennengelernt hat, wodurch eine ausgesprochen authentische und bisweilen ziemlich düstere Atmosphäre entsteht. Ich konnte beim Lesen die Lost Places, heruntergekommenen Gebäude und staubigen Strassenabschnitte deutlich vor meinem inneren Auge sehen und mich von der seit etwas mehr als 45 Jahren im Schatten der Interstate 40 dahinvegetierenden historischen Route 66 faszinieren lassen.

Der Plot ist mitreißend, schlüssig und clever durchdacht, dadurch nervenaufreibend ohne Ende. Der Spannungsbogen, der von Anfang an hoch ist, wird kontinuierlich gesteigert und die Lektüre ist wendungsreich und voller (böser) Überraschungen.

Die Charaktere sind ebenfalls mit viel Gefühl bis ins Kleinste ausgearbeitet und überzeugen auf ganzer Linie. Ich habe permanent mit Stetson, Rebecca und Cortez auf ihrer Jagd nach dem Killer mitgefiebert und bei den teilweise üblen, skurrilen sonstigen Charakteren gruselte es mich bisweilen zutiefst.

Ein authentischer, nervenzerfetzender Thriller nicht nur für Biker und USA-Fans, sondern für alle, die perfide Spannung, knackige Kapitel, wendungsreiche Action und einen schlüssigen, gut durchdachten Kriminalfall lieben! Unbedingt empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Die Lebensgeschichte eines Waisenjungen im Hurenhaus - schonungslos, hart, bewegend!

Ich, Sperling
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"Ich, Sperling" von James Haynes ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei dtv erschienen und bietet auf 592 Seiten die bestens recherchierte und schonungslos offen erzählte Geschichte eines namenlosen ...

"Ich, Sperling" von James Haynes ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei dtv erschienen und bietet auf 592 Seiten die bestens recherchierte und schonungslos offen erzählte Geschichte eines namenlosen Jungen im Römischen Reich.

Der Protagonist erzählt im hohen Alter aus seinen Erinnerungen seine Lebensgeschichte, die in der Küche eines Hurenhauses als kleiner versklavter Junge beginnt. In einem Hurenhaus in Carthago Nova wächst der Junge auf und sammelt seine ersten Lebenserfahrungen zunächst in der Küche des Bordells, dann im Garten und später in der oberen Etage, wo die Huren arbeiten.
Es ist zugleich sehr spannend und unterhaltsam, aber auch bedrückend und erschreckend mitzuerleben, wie sich nach und nach der Horizont des Jungen erweitert und was ihm alles im Laufe der Zeit widerfährt.

James Hynes hat eine besondere Art, mit seinem schonungslos offenen und ungeschönten, oftmals brutal anmutenden Schreibstil das Leben des Jungen zu beschreiben, das hart und erbarmungslos abläuft, allerdings ebenso positiven Zusammenhalt und die Liebe seiner Ziehmütter im Repertoire hat.

Bestens recherchiert und ausgesprochen bildhaft geschrieben ist dieser historische Roman mit dem wunderschönen, farbenfrohen Cover, so daß eine sehr authentische anmutende Atmosphäre des 4. Jahrhundert n. Chr. entsteht, die häufig unbequem und schockierend ist, mich aber so in ihren Bann gezogen hat, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Dass Pusus Sperling genannt wird und er sich selbst immer wieder damit aufmuntert, dass er zumindest in Gedanken stets davonfliegen kann, um unangenehmen und brutalen Situationen zu entfliehen, hat ihn deutlich geprägt und mich sehr beeindruckt, denn er bewahrt sich zeitlebens seine positive Grundeinstellung, der alle Härten des Lebens und alle schlechten Erfahrungen nicht wirklich etwas anhaben konnten.

Bewegend, schonungslos und unbedingt lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Der verborgene 13. Bezirk - ein faszinierendes und gefährliches Abenteuer für Momme Bang!

Dreizehnfurcht
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"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.

Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die ...

"Dreizehnfurcht" von Wieland Freund ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag bei Klett-Cotta erschienen und umfasst 448 Seiten.

Moritz "Momme" Bang bekommt in seinem Leben nicht mehr viel auf die Reihe, weil er immer tiefer in den Fängen seiner zwanghaften Furcht vor der Zahl 13 steckt. Er hat der digitalen Welt vollkommen abgeschworen und nachdem er keinen Job mehr hat und ihm nun auch noch seine Wohnung gekündigt wurde, hat er sich auf eine ganz klassische Zeitungsannonce beworben, in der man einen Housesitter sucht. Momme bekommt den Job und sieht einer geruhsamen Zeit in dem verlassenen Gästehaus entgegen - bis er plötzlich ein 13. Zimmer entdeckt, das dort eigentlich gar nicht sein dürfte. So gelangt Momme in eine andere Welt, nach Dreizehneichen, einem geheimen -und ausgerechnet dem 13.- Stadtteil Berlins. Fernab von jeglichen technischen Errungenschaften und sonstigem Komfort der modernen Zeit trifft er u.a. auf Oberst Secundus Falke und gerät bald in allerhöchste Gefahr...

Wieland Freund hat einen tollen, detailreichen und bildhaften Schreibstil, der mich, nachdem ich mich einmal an Mommes extreme Eigenheiten gewöhnt hatte, sogartig in die kreative und außergewöhnliche Parallelwelt des geheimen Berlins gerissen hat.

Es hat mich gewissermaßen gefangengenommen, Dreizehneichen kennenzulernen und ich fand es klasse gemacht, dass das aus Oberst Secundus Falkes Perspektive passiert. So stehen gewisse Charaktere für bestimmte Schauplätze, an denen sie sich bestens auskennen.

Die Art und Weise, wie der Autor die extremen Gegensätze von technischer Moderne und ihrem Gegenteil nebeneinander existieren lässt, hat mich fasziniert, ebenso wie die ganz besonderen Charaktere und die abenteuerlichen Ereignisse, die hier stattfinden.

Mommes Zwang, den er zumindest selbst erkennt, finde ich erschreckend und er stellt ein leider fast schon normales Beispiel für die Probleme, die aus dem heutzutage üblichen Alltagsstress mit Terminen und dem ständigen erreichbar sein durch Mobiltelefone, Smart Home, Homeoffice usw. dar. Und in der neuen Umgebung ist die 13 noch viel wichtiger als bisher, so dass er gar nicht drumherumkommt...

Aber lest es am Besten selbst, das neue sehr gelungene Abenteuer von Wieland Freund, erschienen bei der Hobbit-Presse!

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Sci-Fi vom Feinsten - ein perfekt durchdachtes "Wird es gelingen?" - Szenario!

Eine zweite Chance
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"Eine zweite Chance" von Anette Schaumlöffel ist ein raffinierter, clever durchdachter Zukunftsroman, der unterschiedliche Zeitschienen abbildet und seine Leserschaft vortrefflich und anspruchsvoll unterhält.

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"Eine zweite Chance" von Anette Schaumlöffel ist ein raffinierter, clever durchdachter Zukunftsroman, der unterschiedliche Zeitschienen abbildet und seine Leserschaft vortrefflich und anspruchsvoll unterhält.

2 Raumschiffe, die in der Zukunft eine nicht mehr bewohnbare Erde mit ungewissem Ausgang verlassen. Zwei Besazungen, die eine unendliche Vielfalt an Menschen zu bieten haben. Diverse KI´s, Zeitreisen, vielfältige Charaktere und nicht zuletzt der unterhaltsame, detailreiche und humorvolle Schreibstil machen diesen Roman zu etwas ganz Besonderem.

Beeindruckend mitzuverfolgen, welche spannenden und intelligenten Ansätze die Autorin hier sorgfältig bis ins Kleinste ausgearbeitet hat, um ihre Protagonisten durch Zeitreisen die Klimakatastrophe verhindern, den Fortgang der Welt ändern und diese durch besonneneres menschliches Handeln fortbestehen zu lassen - wird das den Besatzungen der beiden so verschiedenen Raumschiffe in der Zukunft gelingen?

Besonders gut haben mir Claire, Jeremy und Jane gefallen, besonders Jane, die sich quasi als eine (der Leserschaft sicherlich) bekannte Persönlichkeit in einer anderen Zeit wiederfindet.

Claires Garten ist ein wunderschöner Rückzugsort von Allem, und das dort beherbergte Schwein und der Fortgang dieses Handlungsstranges war ganz schön spannend.

Gesellschaftskritisch, hinterfragend, den Problemen auf den Grund gehend, dabei unterhaltsam, warmherzig und voller Humor und Cleverness - ein toller Science Fiction Roman!

Zugegeben, das Lesen hat bei mir etwas länger gedauert - was daran lag, dass ich mich ziemlich konzentrieren musste aufgrund der verschiedenen Zeitschienen, Schauplätze und KI´s, aber es hat sich definitiv gelohnt!

Gute Nacht, Jim-Bob :o)

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Veröffentlicht am 12.09.2023

Wie aus einem Drachen ein feuerspeiender blauer Freund werden kann...:)

Das Sams 10. Das Sams und der blaue Drache
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"Das Sams und der blaue Drache" ist Band 10 der Reihe und pünktlich zum 50. Geburtstag des Sams als gebundene Hardcoverausgabe beim Oetinger Verlag erschienen.

Auf 192 Seiten bietet Paul Maar kleinen ...

"Das Sams und der blaue Drache" ist Band 10 der Reihe und pünktlich zum 50. Geburtstag des Sams als gebundene Hardcoverausgabe beim Oetinger Verlag erschienen.

Auf 192 Seiten bietet Paul Maar kleinen und großen Leserinnen und Lesern freches, charmantes und urkomisches Lesevergnügen vom Feinsten!

Eigentlich hatte Herr Taschenbier dem Sams ja verboten, die Wunscherfüllungsmaschine zu benutzen. Aber es ist immer so langweilig, wenn Herr Taschenbier im Büro ist und der Drachenladen ist geschlossen, also kann das Sams auch nicht den schönen Wind nutzen, um einen Drachen steigen zu lassen. Oder doch? Gedacht, getan - auf den Schrank gestiegen, die Wunschmaschine angestellt, und weil dann der Turm aus Stühlen so furchtbar gewackelt hat, war der Wunsch nach einem Drachen vielleicht ein bisschen ungenau, wenn ncht sogar ausgesprochen unpräzise ;) Und plötzlich steht ein kleiner, blauer Drache im Zimmer, der nicht nur Feuer speien und fliegen, sondern auch sprechen kann - und schon ist ein neues aufregendes Sams-Abenteuer in vollem Gange!

Tatsächlich bin ich schon fast so lange ein Sams-Fan, wie es das kleine Wesen im Taucheranzug gibt - immer noch lache ich über das Sams im Kaufhaus (vergessen Sie nicht, frischen Käse aus Holland mitzunehmen...)! Mit jedem Band der Reihe bringt mich der Autor zum Lachen und ich liebe das Sams einfach!

Diesmal hat Paul Maar das Vergnügen wahrlich noch gesteigert, denn endlich bekommt das Sams richtige Gesellschaft zum spielen, reden, essen und Spaß haben. Der blaue Drache Ralfer, der kein Zuhause hat, weil er ja aus der Wunschmaschine stammt, ist ebenfalls absolut liebenswert und erinnert mich in seiner Unbedarftheit ein wenig an das Sams in den ersten Bänden.

Zusammen erleben die 2 allerlei Abenteuer, ehe Ralfers Existenz auffliegt. Wie immer voller Reime, Spaß und urkomisch erzählt, so dass die Lektüre kurzeweilig und ausgesprochen unterhlatsam ist.

Die Illustrationen von Nina Dulleck sind ebenfalls klasse, bunt und eindrucksvoll - wenn auch nicht ganz mein persönlicher Geschmack, denn ich mag es lieber klassisch.

Hier mal ein kleiner Reim von mir, den konnte ich mir nicht verkneifen :

Das Sams gefällt mir supergut,

so wie es das schon immer tut.

Reime, Wünsche, alles hier

erfreut ganz oft Herrn Taschenbier.

Frau Rotkohl und Herrn Mon hingegen

kommt das Sams meist ungelegen.

Einfach klasse - unbedingt lesen, vorlesen oder zusammen lesen und erleben!

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