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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2023

toller Histokrimi

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
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Leopold von Herzberg ermittelt in seinem dritten Fall. Und ich bin wieder mittendrin im historischen Wien. Inzwischen hat Pötzsch in mir wieder einen treuen Lesefan gefunden. Ich mag einfach, wie locker ...

Leopold von Herzberg ermittelt in seinem dritten Fall. Und ich bin wieder mittendrin im historischen Wien. Inzwischen hat Pötzsch in mir wieder einen treuen Lesefan gefunden. Ich mag einfach, wie locker und charmant er erzählt. Wie er der österreichischen Kaiserstadt Leben einhaucht. Wie er seine Helden durch die Stadt jagt.

Das will schon was heißen, dass ich diesem Buch fünf Sterne gebe, denn ich bin kein Fan von historischen Krimis. Die sind mir oft zu langatmig oder unrealistisch. Aber Oliver Pötzsch umschifft alle Hürden, die es hier geben könnte. Man merkt die Recherche und dadurch dass Leopold immer neue Methoden auspropiert, erfährt man auch einiges darüber, wie die Polizeiarbeit sich immer weiter entwickelt, wie die Wissenschaft den Kommissaren hilft. Und dennoch geht es nicht ohne Spürsinn und Hartnäckigkeit.

Sehr unterhaltsam, sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 01.10.2023

gerne mehr davon

Taubenschlag
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TAUBENSCHLAG ist der zweite Krimi aus der Feder von Dennis Jürgensen. Wieder werden Morde aufgeklärt, die grenzübergreifend die Deutsche und die Dänische Polizei beanspruchen.

Der Fall führt in die Vergangenheit ...

TAUBENSCHLAG ist der zweite Krimi aus der Feder von Dennis Jürgensen. Wieder werden Morde aufgeklärt, die grenzübergreifend die Deutsche und die Dänische Polizei beanspruchen.

Der Fall führt in die Vergangenheit der DDR. Hier nimmt einer Rache. Aber warum? Und es scheint, als wäre der deutsche Ermittler Rudi in den Fall persönlich involviert. Die Zeit drängt also.

Mir gefällt die Art, wie hier erzählt wird. Es passt ja nicht immer, dass das Privatleben von Ermittlern eine Rolle spielt. Und dass sich eine Freundschaft entwickelt beim Team. Aber hier liest sich das wirklich gut. Man findet die Kommissare sympathisch und das ist ein schöner Kontrast zu den brutalen Morden und der Bedrohung, die spürbar ist.

Mir hat auch der zweite Band gut gefallen. Ich mag die Protagonisten, das Setting und die ruhige Art, in der die Spannung fast schleichend zunimmt. Gerne mehr davon.

Veröffentlicht am 14.08.2023

schöner Abschlussband

Der Freiheit entgegen (Die Gutsherrin-Saga 3)
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Bereits die ersten beiden Teile der Trilogie hatten mich begeistert. Jetzt wurde da nochmal eine kleine Schippe draufgetan. Vielleicht, weil das ganze in einer Zeit spielt, die mir nahe ist. Genau in der ...

Bereits die ersten beiden Teile der Trilogie hatten mich begeistert. Jetzt wurde da nochmal eine kleine Schippe draufgetan. Vielleicht, weil das ganze in einer Zeit spielt, die mir nahe ist. Genau in der Zeit ist auch meine Mutter raus in die große Welt. So wie hier die junge Clara, die als Fotografin in Hamburg um Anerkennung kämpft.

Der Erzählstil von Theresia Graw war wieder sehr empathisch und die damalige Zeit kam gut in der Geschichte rüber. Ein bisschen ist es wie ein guter alter Kinofilm gewesen. Es ist sowohl eine Familiengeschichte, als auch eine Emanzipationsgeschichte. Aber beides so angenehm und authentisch erzählt, wie ich es mir erhofft hatte.

Ein Frauenroman, den aber gerne auch aufgeschlossene Männer lesen dürfen. Ich wurde wunderbar unterhalten und hoffe sehr, dass es bald wieder Neues von dieser Autorin zu entdecken gibt.

Veröffentlicht am 30.07.2023

genial

Sekunden der Gnade
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Dennis Lehane gehört für mich zu den ganz großen amerikanischen Autoren. Seine Thriller gestatten immer einen unglaublich intensiven und genauen Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Auf die sozialen ...

Dennis Lehane gehört für mich zu den ganz großen amerikanischen Autoren. Seine Thriller gestatten immer einen unglaublich intensiven und genauen Blick auf die amerikanische Gesellschaft. Auf die sozialen Missstände, auf Gewalt und Korruption. Aber noch wichtiger sind ihm die Akteure, ihre Schicksale, ihre Sehnsüchte und Ängste. Sie sind es, die den Geschichten Leben einhauchen.

Sekunden der Gnade ist ganz große Erzählkunst. Lehane findet einen Erzählstil, um seine Hauptdarstellerin Mary Pat Fennessy, eine irischstämmige Frau, die in einem der weißen Stadtviertel Bostons in den 1970 lebt. Eine Altenpflegerin, deren Ältester vor wenigen Jahren an Drogenkonsum gestorben ist. Als ihre einzige Tochter Jules nachts nicht nach hause kommt, ahnt sie das Schlimmste und macht sich auf eine verzweifelte Suche. War das Mädchen in ein Verbrechen verwickelt? Wurde sie umgebracht oder hält sie sich versteckt? Was hat sie mit dem Tod eine jungen Farbigen zu tun? Und wie sind die lokalen Drogenbosse in ihr Verschwinden verwickelt? Mary Pat weiß, wenn sie Jules verloren hat, dann hat sie nichts mehr auf der Welt, was ihr lieb und wichtig ist. Deshalb fürchtet sie weder das im Viertel herrschende Syndikat noch die Polizei, die beide wollen, dass sie sich still verhält. Aber dass will Mary Pat nicht mehr. Sie will die Wahrheit herausfinden, koste es was es wolle. Und am Ende will sie Rache nehmen.

Ein furioser Roman. Kraftvoll und realistisch erzählt. Mitten hinein in Rassenunruhen und politischen Aufruhr einer gar nicht weit zurückliegenden Zeit. Genial.

Veröffentlicht am 19.07.2023

Beglückende Lektüre

Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin
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Die liebsten Bücher von Brigitte Riebe sind mir immer noch die reinen Histos unter ihrem Klarnamen. Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man zugreift. Also war ich voller Vorfreude. Und ...

Die liebsten Bücher von Brigitte Riebe sind mir immer noch die reinen Histos unter ihrem Klarnamen. Da kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn man zugreift. Also war ich voller Vorfreude. Und was soll ich sagen. Ich wurde nicht nur nicht enttäuscht. Nein, ich war nach wenigen Seiten schon begeistert von der Geschichte. Nachdem ich den Roman mit großer Freude gelesen habe, stellt sich die Frage, nach dem Warum. Was hat mir so ausnehmend gut gefallen? Was hat mich reingezogen in die Handlung und bis zum Ende nicht mehr losgelassen?

Da ist natürlich der ganze Kram, der einen guten Histo einfach per se ausmacht. Tolle Charakter, die sich fortentwickeln. Eine Handlung, die mit Logik, Spannung und Überraschung glänzt. Eine gehörige Portion Geschichte, die mit leichter Hand in die erfundene Story eingeflochten ist. Alles da. Reichlich sogar. Die Darsteller sind mir allesamt ans Herz gewachsen. Und die Veränderungen Deutschlands vor dem zweiten Weltkrieg sind präsent ohne aus dem Kontext zu fallen.

Aber es gibt noch diese dritte Ebene. Also die neben Fiktion und Fakten, die mich hier besonders abgeholt hat. Die des Gefühls. Ich fühlte mich einfach wohl in der Eifel. Bei Johanna, in ihrem Haus, zwischen all ihren Tieren, zwischen den Freundinnen aus dem Dorf, mit den Männern, die Johannas Herz erobern. Eine Ruhe und Stärke und Zuversicht ist in dieser Eifelgeschichte. Die hat mich beglückt und mehr kann man wirklich nicht erhoffen von einem guten Buch.