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Veröffentlicht am 05.10.2023

Familiensaga

Der Weg ins Apfelreich
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Die schwedische Autorin, Anna Fredriksson, veröffentlicht mit "der Weg ins Apfelreich", ihren dritten Band zur Jahreszeiten- Saga.
Besonders beeindruckend ist der außergewöhnlich leichte und bildhafte ...

Die schwedische Autorin, Anna Fredriksson, veröffentlicht mit "der Weg ins Apfelreich", ihren dritten Band zur Jahreszeiten- Saga.
Besonders beeindruckend ist der außergewöhnlich leichte und bildhafte Schreibstil, der einem Schweden und vor allem die Landschaft um den kleinen Ort Kiviv, wo das Werk spielt, wunderschön vors innere Auge zeichnet.
Der Roman erzählt, im mittlerweile dritten Band, die Familiengeschichte dreier Frauen/ dreier Generationen, und wie sie trotz aufreibender Familiengeschichte schließlich doch einen gemeinsamen Weg finden. Protagonisten sind die eigenwillige Großmutter Vanja, ihre Tochter Sally und deren Tochter, Josephin. Ihre eigenen Geschichten, in Vergangenheit und Gegenwart, sind unwiderruflich miteinander verzweigt und werden pro Kapitel jeweils aus der Sicht einer der drei Protagonisten erzählt. Zentrales Motiv ist das Mutter- Kind- Verhältnis. Dabei hat jede der drei Frauen ihr eigenes Päckchen zu tragen, in Form von der Verarbeitung der eigenen Vergangenheit, sowie kleine und mittelschwere Krisen im aktuellen Leben.
Anfänglich war es schwer den Einstieg zu finden und alle Zusammenfänge nachzuvollziehen. Da ich die beiden ersten Bände nicht kenne, tat ich mich manchmal etwas schwer anzuknüpfen. Im Mittelteil zogen sich die Ereignisse ein wenig, wohingegen der Schlussteil viele, sich fast überschlagende Ereignisse erzählte. Hier hätte ich mir eine bessere Gewichtung gewünscht, um den Spannungsbogen dauerhaft aufrecht zu erhalten. Der wunderbare Schreibstil hat mich schließlich sicher durch das Werk geführt. Wer nach einer leichten Kost sucht, ist hier gut bedient.

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Heimliche Heldin

Wie ein Stern in mondloser Nacht
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"Wie ein Stern in mondloser Nacht", ist der neuste Roman der Autorin Marie Sand. Er erzählt in zwei Zeitebenen die fast vergessene und gleichzeitig heute immer noch so wichtige Geschichte der Entstehung ...

"Wie ein Stern in mondloser Nacht", ist der neuste Roman der Autorin Marie Sand. Er erzählt in zwei Zeitebenen die fast vergessene und gleichzeitig heute immer noch so wichtige Geschichte der Entstehung der Babyklappe. Ab den 50er Jahren begleitet der Leser die junge Hebamme Henni Bartholdy, zunächst noch als Kind beim Heranwachsen, mit hier schon großem Herzen für Verstoßene, in späteren Fall sind das die ungewollten Kinder. Wurde sie doch selbst in jungen Jahren von ihrer Mutter zurückgelassen. Bishin zu ihrem persönlichen Kampf, um bessere Verhältnisse auf Entbindungsstation. Nicht alle profitierten vom Wirtschaftswunder seiner Zeit und so schafft Henni im kagen und tristen Krankenhaus einen bunten Entbindungsraum und damit eine Zuflucht. Zudem ermöglicht sie einen für alle Beteiligte respektablen Ausweg, bei unfreiwilliger Schwangerschaft nach bspw. Misshandlungen, in Form einer Apfelsinenkiste, als lebensrettende Auffangstation unerwünschter Babys. Dies entwickelt sich später zur uns bekannten Babyklappe. Doch vor allem Hennis warme Worte schaffen erst die wohlige Atmosphäre, die viele Mütter so dringend brauchen.
In der zweiten Zeitebenen begleitet der Leser die Journalistin Liv, welche zum einen über die Entstehung der Babyklappe berichtet und zum anderen auf der Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit ist.
Die Geschichte wird beiderseits aus dem Perspektiven der jeweiligen Protagonisten erzählt. Leider kommt mit der Teil um die Entstehung und Bedeutung der Ersten Babyklappe ein wenig zu kurz. So wird nur an einem Beispiel erzählt, wie Henni durch ihre Apfelsinenkiste einem Baby zum zweiten Mal "ins Leben" hilft, obwohl sie so viele Leben gerettet hat. Der Teil um Liv wirkt wie eine Bruch, wenngleich die Geschichten zusammen gehören. Ich hätte mir in Hennis Geschichte mehr Tiefgang und vor allem einen etwas sanfteren und warmherzigeren Schreibstil gewünscht. Dieser war mir, für ein so berührendes Thema, an manchen Ecken, zu kantig. Nichts desto trotz ein schönes und lesenswertes, historisches Werk, mit informativem Charakter und einer beeindruckenden und starken Frau im Mittelpunkt, die für ihre Werte einsteht.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Gefühlschaos

Die Butterbrotbriefe
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Ganz ehrlich, ich habe mich selten so schwer getan eine treffende, ehrliche und zugleich faire Rezension zu verfassen. Dieses Werk von Carsten Henn hat mich förmlich in ein Gefühlschaos katapultiert.
Es ...

Ganz ehrlich, ich habe mich selten so schwer getan eine treffende, ehrliche und zugleich faire Rezension zu verfassen. Dieses Werk von Carsten Henn hat mich förmlich in ein Gefühlschaos katapultiert.
Es ist auf einen Seite so herzzerreisend, berührend, aufrüttelnd und schon fast poetisch, und auf der anderen Seite so unglaublich klischeebehaftet, abgedroschen, unsympathisch und unrealistisch, dass ich nicht weiß wohin mit meinen Gefühlen.

Die fast 40 jährige Kati Waldstein hat ihr bisheriges Leben satt. Nach einer gescheiterten Ehe und dem Tod ihrer Mutter, die sie vielmehr aus einer Verpflichtung, ihrem verstorbenen Vaters gegenüber, nicht verlassen hat, möchte nun endlich das alte eingefahre Leben hinter sich lassen. In 37 Briefen, die sie auf Butterbrotpapier geschrieben hat, welche ihr Vater über Jahrzehnte für sie gesammelt hat, nimmt sie Abschied von all jenen, die sie sowohl positiv, als auch negativ geprägt haben. Doch dann trifft sie auf Severin, der ihr zu verstehen gibt, dass es kein Zufall ist, dass sie zusammen gefunden haben, sondern Schicksal.

Der Schreibstil von Carsten Henn ist wirklich einmalig. Einfühlsam und wirklich zum innehalten und nachdenken. Mehr als einmal musste ich in mich gehen, Tränen zurückhalten und sogar überlegen, wem ich alles ein "Lebe wohl" schreiben würde.
Dennoch bin ich mit Kati nicht ganz warm geworden und vor allem Severin ist mir (leider) völlig unsympathisch, wenn nicht sogar schon unangenehm. Vieles in ihrer Begegnung ist sehr klischeehaft und er selbst einfach aufdringlich. Die wirklich unfassbar mitreißenden Biefe und deren Bedeutung, haben mich sehr berührt und durch dieses Werk begleitet. Die Kulisse und die Protagonisten hätten definitiv mehr Tiefgang gebrauchen können. Das Buch hat eine schöne Präsenz, vor allem in seiner Haptik. Nochmal lesen würde ich es nicht, weiter zu empfehlen ist es dennoch allemal.

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Veröffentlicht am 09.08.2023

Berührend

Perlenbach
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Perlenbach ist der zweite Eifelroman der Autorin Anna- Maria Caspari. Er erzählt von dem Leben dreier junger Menschen, Luise, Jakob und Wilhelm, die unterschiedlicher nicht sein und aufwachen könnten. ...

Perlenbach ist der zweite Eifelroman der Autorin Anna- Maria Caspari. Er erzählt von dem Leben dreier junger Menschen, Luise, Jakob und Wilhelm, die unterschiedlicher nicht sein und aufwachen könnten. Doch neben einer engen Freundschaft verbindet die Drei der Wunsch, den Normen und Regel ihrer Zeit zu entfliehen und ein selbstbestimmtes und vor allem anderes Leben zu führen, als das, was ihre Familien und die Gesellschaft von ihnen erwarten. Die Umstände und Schwierigkeiten der unterschiedlichen Lebenswege werden sehr realistisch und nachvollziehbar dargestellt. Man gewinnt sofort einen Bezug und gerät in einen kleines Gefühlschaos. Der Roman gibt einen eindrucksvollen und zugleich unverblümten Einblick in die Gründerzeit und das Deutschland des 19. Jahrhunderts. Ich kam oft an einen Punkt, der mich erschrocken und verärgert sein ließ, aber auch wehmütig und dankbar, in der heutigen Zeit geboren und aufgewachsen zu sein. In diesem Werk begleitet man förmlich die drei Protagonisten beim Heranwachsen und durchlebt mit ihnen alle Höhen und Tiefen, geplatzten Träume, unerreichte Ziele und plötzlichen Wendungen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und erleichtert einem den Einstieg in die Thematik. Leider flacht der Spannungsbogen hier und da ein wenig ab und einige Erzählstränge werden zu langatmig. Nichts desto trotz ist es ein sehr empfehlenswerter Roman und eine Leseerfahrung in jedem Fall wert. Schon das Cover und dessen Haptik sind ein Vergnügen.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Lichtblicke

Das Licht im Rücken
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Ein historischer Roman, gepaart mit einer spannenden Erfindergeschichte und einer mitreißenden Familiengeschichte. "Das Licht im Rücken" erzählt die spannender Geschichte über die Erfindung und Verbreitung ...

Ein historischer Roman, gepaart mit einer spannenden Erfindergeschichte und einer mitreißenden Familiengeschichte. "Das Licht im Rücken" erzählt die spannender Geschichte über die Erfindung und Verbreitung der Leica, einer der ersten kleinen und kompakten Fotoapparate. Die Leica ist aus dem Erfindungsdrang des Mitarbeiters Oskar Barnack der Leitz-Werke Wetzlar entstanden. Zunächst noch eine fixe Idee, in einer politisch aufreibenden Zeit, die durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges mehr und mehr ins Wanken gerät. Schließlich werden in den Leitz- Werken kurzerhand nicht mehr die weltberühmten Kameras und Mikroskope sondern Waffen und Munition hergestellt für den Krieg hergestellt. Auch unter den Angestellten, die zueinander alle ein sehr gutes und familiäres Verhältnis pflegten, gerieten die Wogen durcheinander und es kam zu ersten Unruhen.
In diesem Wälzer gibt es viele unterschiedliche Handlungsträge und sehr viele unterschiedliche Protagonisten, die alle zu merken, mir sehr schwer gefallen ist. Da hätte ich mit stattdessen ein wenig mehr Tiefgang in einzelne Handlungen gewünscht, was es noch spannender und auf einer emotionaleren Ebene erzählt hätte. Der Schreibstil ist dennoch sehr flüssig und angenehm, man findet schnell in die Geschichte rein. Toll war die spätere Verbindung der historischen und fiktiven Protagonisten zueinander und die Entwicklung der Fotografin, welche mich persönlich schon immer fasziniert hat. n des Romans und den tatsächlichen historischen Personen. Der Wälzer ist zwar ein ganz schöner Brocken, aber allemals eine tolle Leseerfahrung und demnach eine absolute Leseempfehlung!

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