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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2017

Magisch verwirrend

Der magische Faden
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Markus und seine beiden Geschwister erhalten ein Paket, in dem sich nichts weiter befindet als ein seltsames Fadenknäuel. Es scheint von ihrem bei archäologischen Ausgrabungen Grabungen verschollenen Vater ...

Markus und seine beiden Geschwister erhalten ein Paket, in dem sich nichts weiter befindet als ein seltsames Fadenknäuel. Es scheint von ihrem bei archäologischen Ausgrabungen Grabungen verschollenen Vater zu stammen. Die Mutter verbietet, den Faden zu berühren und verstaut die Schachtel in einer dunklen Ecke.

Natürlich können die drei Geschwister nicht widerstehen. Gern wüssten sie, wo ihr Vater geblieben ist. Sie hoffen, dass der Faden einen Hinweis liefern könnte. Alle drei Kinder (und auch die Mutter) hat das plötzliche Verschwinden verstört. Markus ist ein ziemliches Weichei und bricht häufig in Tränen aus, was ihn zum Opfer macht. Gut, dass er Aster kennenlernt. Sie hat zwar auch ihr Päckchen zu tragen, steht aber zu Markus und hilft ihm damit. Lukas, der jüngere Bruder, ist immer für Überraschungen gut, während Jannie nicht spricht, sondern alles, was sie sagen möchte, in einen Block schreibt.
Der Faden sorgt im weiteren Verlauf für ziemlich seltsame Aktionen. Beispielsweise beginnt das gesamte Haus zu leuchten und zieht nicht nur Motten, sondern auch seltsame Menschen an.
Wer sich ein wenig auskennt, weiß natürlich recht bald, um welchen griechischen Mythos es in dieser Geschichte geht. Doch auch diejenigen, die keine Ahnung haben, werden im Laufe der Story auf die richtige (oder eine mögliche?) Fährte gebracht.
Llewellyn geizt nicht mit Überraschungen, skurrilen Ideen und immer neuen Verwicklungen. Dabei ist seine Sprache klar und sehr angemessen für die Zielgruppe. Dieser fantastische Abenteuerroman wird den Zehnjährigen, für die er ausgeschrieben ist, begeistern, wenn sie sich auf diese seltsame Welt und die magischen Dinge, die in ihr geschehen, einlassen können.
Sehr schön gelungen ist auch das etwas verwirrende Titelbild, das schon zeigt, dass es um Mythologie und Verwirrung geht.
Insgesamt ist dieses Buch eine Entdeckung, die man sich nicht entgehen lassen sollte, gerade auch wegen der einfühlsamen Gestaltung der (angeschlagenen) Hauptfiguren.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Schnell

Giftflut
1

Ein Ehepaar wurde in seiner Badewanne ertränkt, so weit so kurios und zuerst einmal unverständlich, doch dann ergeben sich bald Parallelen zu Todesfällen im übrigen Europa und alle haben etwas mit Wasser ...

Ein Ehepaar wurde in seiner Badewanne ertränkt, so weit so kurios und zuerst einmal unverständlich, doch dann ergeben sich bald Parallelen zu Todesfällen im übrigen Europa und alle haben etwas mit Wasser zu tun.
Kommissar de Bodt aus Berlin ist eine skurrile Figur mit vielen Facetten, die sich nicht unbedingt an die Regeln und Vorschriften hält, gleichzeitig ist er ein Getriebener, der nicht allzu viele Gewissheiten mit sich herumträgt.
Die Story nimmt sofort Fahrt auf und verlangsamt sich nicht wieder, die Ermittlungen, die Todesfälle, man kommt beim Lesen kaum hinterher, eine wilde Jagd.
Gleichzeitig kommen Humor und Lebensweisheit nicht zu kurz, alles bleibt irgendwie menschlich, nachvollziehbar und ist gleichzeitig unglaublich spannend, vermutlich auch, weil das Thema – Terroranschläge - eben topaktuell ist.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Über den Dächern von Bayreuth

Schampus, Küsschen, Räuberjagd
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Pauline Miller ist Opernsängerin, Hundebesitzerin und private Ermittlerin in einem, dass sie sich nebenbei auch als Diva fühlt und geriert, darf dabei nicht verschwiegen werden.
Wir befinden uns in Bayreuth, ...

Pauline Miller ist Opernsängerin, Hundebesitzerin und private Ermittlerin in einem, dass sie sich nebenbei auch als Diva fühlt und geriert, darf dabei nicht verschwiegen werden.
Wir befinden uns in Bayreuth, die Proben für die nächste Aufführung laufen. Pauline ist der Star, doch dann taucht ihre alte Konkurrentin Silke von Herrmann auf und verdirbt ihr die Freude (ein bisschen). Privat gibt es auch Querelen, ihr isländischer Lover hat eine Anstellung angenommen, ohne es mit ihr abzusprechen. Ihre Managerin, Bröcki; tut nicht immer, was Pauline will. Dann taucht auch noch ihr Vater auf, und ihr Fahrer gesteht einen verhängnisvollen Fehler.
Pauline beschließt, ihm zu helfen und findet sich bald auf den Dächern Bayreuths wieder, Aug in Aug mit anderen Einbrechern …
Soweit lässt sich die Handlung eingrenzen. Doch das ist nicht die Hauptsache bei diesem Krimi. Klar, es gibt einen Kriminalfall – oder sogar mehrere? Aber eigentlich geht es um die Aktionen von Pauline und Bröcki, die nur Gutes wollen, oft genug aber genau das Gegenteil bewirken – entsprechend oft schieben sie Panik oder müssen sich Schrotkugeln aus dem Hintern puhlen lassen.
Die Geschichte ist in der Tat sehr witzig, eben weil Pauline sich so ernst nimmt und sich dabei selbst am meisten auf die Schippe nimmt.
Vergaß ich zu erwähnen, dass sie einen Terrier besitzt, der Narkoleptiker ist und nie von ihrer Seite weicht?
Vielleicht ein eher unwichtiges Detail im großen Ganzen, doch symptomatisch für die überbordende Fantasie der Autorin – ein wirkliches Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Anders

Als der Teufel aus dem Badezimmer kam
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Es ist schon lange her, dass Sophie ihre Festanstellung verloren hat. Seither lebt sie von staatlicher Unterstützung und hat sich im Mangel eingerichtet. Gelegentlich verkauft sie einen Artikel an eine ...

Es ist schon lange her, dass Sophie ihre Festanstellung verloren hat. Seither lebt sie von staatlicher Unterstützung und hat sich im Mangel eingerichtet. Gelegentlich verkauft sie einen Artikel an eine Zeitschrift, doch meistens hat sie nichts zu tun, kann auch nichts tun, eben, weil sie kein Geld hat und alles irgendwie Geld kostet. Ihr Sinnen und Trachten beschränkt sich aufs Über-die-Runden-Kommen.
Doch dann häufen sich die Pannen, unvorhergesehene Rechnungen, Sophie ist am Ende – oder doch noch nicht ganz?
Dieser Roman erzählt eine alltägliche Geschichte, ohne große – weitere – Dramen, ohne Höhe- oder Wendepunkte, aber mit ganz großer sprachlicher Raffinesse. Die Autorin (und da geht ein besonderes Hut-ab an die Übersetzerin) wirbelt mit Worten, spielt mit ihnen, erzeugt Stimmung und Spannung durch den Gebrauch der Sprache, die einen von einer Emotion in die andere treiben. Oft muss man lachen, das bleibt einem dann aber bald wieder im Halse stecken, sobald man die grausame Wahrheit hinter dem Galgenhumor erkennt.
Es gelingt der Autorin problemlos, die Leser mit Sophie vertraut zu machen. Gern würde man sie auf einen Espresso einladen oder auch eine Pizza mit Salat.
Gleichzeitig prangert das Buch an, unseren Umgang mit Bedürftigen, unsere Ausrichtung auf Kommerz und ein Leben in Arbeit, das sonst sinnlos ist und viele weitere gesellschaftliche, soziale Aspekte.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Sehr spannend

Supersaurier - Kampf der Raptoren
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Beas Eltern sind vor rund zehn Jahren, als sie noch ein Baby war, auf der Rückreise von Australien verschollen. Nun ist ein Lebenszeichen aufgetaucht und Bea ist mit ihrer Tante Bunty und dem Freund der ...

Beas Eltern sind vor rund zehn Jahren, als sie noch ein Baby war, auf der Rückreise von Australien verschollen. Nun ist ein Lebenszeichen aufgetaucht und Bea ist mit ihrer Tante Bunty und dem Freund der Familie Theodore im Pazifik unterwegs.

Gemeinsam mit den Reisenden gelangen wir auf die Pazifikinsel Aru und erreichen eine Welt, im Jahr 1832, die in weiten Teilen an den Wilden Westen erinnert, mit einem allerdings gravierenden Unterschied: hier ist alles voller Dinosaurier. Einige sind Helfer, aber einige werden auch gefangen, um Geld mit ihnen zu verdienen.
Augenblicklich wird die Insel von Christian Hayter, einem Großwildjäger und Erzschurken regiert. Er sagt, was zu geschehen hat und das geschieht auch, sonst verschwinden die Leute.
Schnell ist klar, dass Hayter mehr über das Verschwinden von Beas Eltern weiß, als er zugeben will.
Er will Bea und ihre Familie von der Insel vertreiben. Das gelingt ihm allerdings nicht. Denn die drei finden auch Unterstützer und wollen unbedingt noch ein paar der wunderschönen Raptoren in freier Wildbahn bei ihrem Paarungstanz beobachten – und ganz nebenbei nach Hinweisen auch Beas Eltern suchen.
Dabei begegnen sie bald einem seltsamen Wesen, das sie (fast unsichtbar) auf ihrer Reise begleitet und müssen sich mit Hayter und seinen Männern herumschlagen.
Es ist unglaublich welch große Bandbreite an Dinosauriern Burridge in diesem Roman aufbietet. Er denkt sich die schillerndsten Eigenarten aus. Es gelingt ihm, eine glaubwürdige, auf Dinos gestützte Welt zu errichten. Endlich einmal sind die Dinos keine bloßen Ausstellungsstücke, Feinde oder das Ziel skrupelloser Gangster (naja, zumindest nicht nur). Burridge vermittelt über Bea und ihre Freunde eine Liebe zu den wildlebenden Kreaturen und plädiert gelichzeitig dafür, auch Haustiere angemessen zu behandeln.
Der Roman (wohl der erste Teil von sechs geplanten) ist außerordentlich spannend, sehr farbig und detailliert. Die Charaktere sind überzeugend.
Die Illustrationen wohl ausgewählt.
Insgesamt handelt es sich um einen äußerst lesesnwerten Abenteuerroman für Jungen und Mädchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Supersaurier - Kampf der Raptoren?"
  • Cover "Last Secrets - Das Geheimnis von Loch Ness"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion