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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2023

Einblicke in die glamouröse Modewelt der 60er und 70er Jahre

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
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Im Mittelpunkt dieses Romans steht die junge, in London geborene und teils bei ihrer Großmutter aufgewachsene Loulou, die mit 19 einen etwa zehn Jahre älteren (verarmten) irischen Adeligen heiratet, der ...

Im Mittelpunkt dieses Romans steht die junge, in London geborene und teils bei ihrer Großmutter aufgewachsene Loulou, die mit 19 einen etwa zehn Jahre älteren (verarmten) irischen Adeligen heiratet, der sie in die Londoner Partygesellschaft einführt, wodurch sie nach und nach auch Kontakte in die Modewelt knüpft, da Mode ihre Leidenschaft ist. So lernt sie irgendwann auch Yves Saint Laurent kennen und freundet sich mit ihm an. Später erhält sie sogar die Möglichkeit mit ihm zusammenzuarbeiten.

Ich fand die Einblicke in diese spannende Zeit, in der ich selbst noch nicht geboren war, sehr interessant. Viele der darin vorkommenden Persönlichkeiten (u. a. Mick Jagger oder Karl Lagerfeld) waren mir dennoch ein Begriff und Protagonistin LouLou war mir in ihrer unverkrampften Art sehr sympathisch und es hat mir gefallen, wie sie sich selbst treu bleibt und sich für niemanden verbiegt. Der Schreibstil der Autorin war anschaulich und gut verständlich, auch für Laien auf dem Gebiet der französischen Mode.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Andere Zeiten

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Nachdem mir schon die anderen Roman der Autorin sehr gut gefallen haben, hat natürlich auch ihr neuestes Werk mein Interesse geweckt. Diese Geschichte beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Mühlbach ...

Nachdem mir schon die anderen Roman der Autorin sehr gut gefallen haben, hat natürlich auch ihr neuestes Werk mein Interesse geweckt. Diese Geschichte beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Mühlbach in der Pfalz und beruht teilweise auf wahren Begebenheiten aus dem Leben der Vorfahren der Autorin.

Lina Borger stammt aus ärmlichen Verhältnissen und hat früh ihre Mutter verloren, während ihre Jugendliebe Albert Lehnert aus der reichsten Familie des Ortes stammt. Daher billigen dessen Eltern eine Heirat der beiden nicht mal dann, als Lina mit 19 von Albert schwanger wird und ihr blüht große Schande in dem kleinen Dorf. Doch der etwas ältere Karl Schäfer, selbst unehelich geboren und wie ein älterer Bruder für Lina bietet ihr einen Ausweg.

Mich hat die Geschichte sehr berührt. Der Autorin ist es gelungen, die einfachen und harten Bedingungen damals in dem kleinen pfälzischen Dorf eindrücklich zu schildern und auch das Verhalten der verschiedenen Bewohner. Lina war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut, wenn es positive Erlebnisse gab. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie es mit ihr und ihrer Familie im zweiten Teil weitergeht.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Die Macht der Worte

Shitmoves
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Der Titel des Buches weckt auf jeden Fall Aufmerksamkeit, auch wenn sicher nicht alle Altersgruppen mit dem Begriff "Shitmove" vertraut sind. Einen wirklich ähnlich treffenden deutschen Begriff gibt es ...

Der Titel des Buches weckt auf jeden Fall Aufmerksamkeit, auch wenn sicher nicht alle Altersgruppen mit dem Begriff "Shitmove" vertraut sind. Einen wirklich ähnlich treffenden deutschen Begriff gibt es dafür meines Erachtens nach nicht, aber im Endeffekt ist damit gemeint, den anderen durch bestimmte Aussagen so in die Enge zu treiben, dass man selbst besser da steht und quasi als Gewinner aus der Diskussion oder dem Streit herausgeht. Und dieser Art manipulative Techniken gibt es viele und jede:r von uns hat schon welche angewendet, egal ob in der Partnerschaft oder auf Social Media gegenüber Fremden.

Diesen Shitmoves widmet sich das Autor:innen-Duo, das auch im echten Leben ein Paar ist und zusammen einen Podcast produziert. Sie kategorisieren die verschiedenen Unterformen von Shitmoves und gehen dann aber auch darauf ein, wie man am besten darauf reagiert, wenn diese einem selbst gegenüber Anwendung finden, sodass die Situation nicht weiter eskaliert und man nicht auch zu unfairen Mitteln greift. Immer wieder gibt es auch konkrete Beispiele aus den Medien und der Politik, wo Shitmoves angewendet wurden. Egal ob durch Götz George gegenüber Thomas Gottschalk oder die junge neuseeländische Abgeordnete, die zuerst den Shitmove "OK Boomer" als Reaktion auf das Verhalten älterer Parlamentarier einsetzte.

Das alles ist zugleich unterhaltsam und aufschlussreich und regt definitiv dazu an, den eigenen Umgang mit Sprache, insbesondere in Streitsituationen oder bei Twitter, mehr zu reflektieren und zu hinterfragen, ob das, was man von sich gibt, so wirklich in Ordnung geht und dem anderen gegenüber fair ist. Gleichzeitig hilft das Buch hoffentlich auch dabei, künftig souveräner auf Shitmoves zu reagieren.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Geheimnisse am Polarkreis

Tief im Schatten
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Der zweite Teil der Krimireihe mit dem Ermittlerteam Hanna Ahlander und Daniel Lindskog spielt zu Beginn der Coronapandemie im tiefst winterlichen Åre, wo pünktlich zu den Stockholmer Skiferien und dem ...

Der zweite Teil der Krimireihe mit dem Ermittlerteam Hanna Ahlander und Daniel Lindskog spielt zu Beginn der Coronapandemie im tiefst winterlichen Åre, wo pünktlich zu den Stockholmer Skiferien und dem damit verbundenen Besucheransturm die Leiche des örtlichen Klempners und Ex-Ski-Rennfahrers, der angeblich keine Feinde hatte, im Schnee gefunden wird. Außerdem gibt es eine zweite Zeitebene, die im Jahr 2012 beginnt und in deren Mittelpunkt ein Paar steht, das einer strengen Freikirche angehört.

Ich fand den Krimi sehr spannend und fesselnd, immer wieder gab es überraschende Wendungen. Außerdem fand ich insbesondere auch die Einblicke in die bigotte Welt der Freikirche sehr interessant. Auch die Ermittelnden sind interessante Charaktere. Besonders gut ist es der Autorin aber gelungen, die Atmosphäre in dem verschneiten Örtchen nahe des Polarkreises einzufangen, die nicht auf alle ausschließlich idyllisch wirkt. Der Schreibstil ist zudem sehr gut lesbar. Daher werden Liebhaber:innen von skandinavischen Krimis sicher auch Gefallen an diesem Buch finden.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Gegensätze, die sich anziehen

Cleopatra und Frankenstein
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Bei diesem Roman hätte mich das Cover eher weniger angesprochen, auch wenn es irgendwie dazu passt, dass sich Protagonistin Cleo im Künstler-Umfeld bewegt. Besser gefunden hätte ich etwas mit New-York-Bezug.

Protagonistin ...

Bei diesem Roman hätte mich das Cover eher weniger angesprochen, auch wenn es irgendwie dazu passt, dass sich Protagonistin Cleo im Künstler-Umfeld bewegt. Besser gefunden hätte ich etwas mit New-York-Bezug.

Protagonistin Cleo(patra) ist Mitte 20, Kunststudentin und eigentlich aus Großbritannien, aber gerade in New York, weil sie etwas Geld geerbt hat, wovon man in dieser teuren Stadt aber nicht ewig leben kann. Bei einer Silvesterparty lernt sie Frank(enstein), Mitte 40 und Inhaber einer Werbeagentur kennen. Schon nach recht kurzer Zeit des Zusammenseins heiraten sie, ihre Beziehung ist dann aber ein Ständiges Auf und Ab, sie können irgendwie nicht mit, aber auch nicht ohne einander sein.

Nachdem ich bezüglich Cover und Titel zunächst etwas skeptisch war, hat mir die Geschichte dann aber ziemlich gut gefallen. Die Charaktere sind sehr überzeugend ausgestaltet und auch die Atmosphäre des New Yorker Umfelds, in dem Frank und Cleo sich bewegen, wird sehr gut eingefangen. Gut gefallen hat mir dann auch das Ende der Geschichte, das irgendwie ein positives ist, ohne kitschig oder unrealistisch zu sein. Der Schreibstil der Autorin war anschaulich und gut lesbar. Ich empfehle das Buch Menschen, die nach einem Roman suchen, der in den USA spielt und die eher realistische als kitschige Liebesgeschichten mögen.

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