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Veröffentlicht am 05.11.2023

Familien-Mystery

Hope's End
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Der neue Thriller von Riley Sager war gleichzeitig das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Ich hatte zwar ein anderes seiner Bücher auf dem SuB, aber dann hat mich die Neuerscheinung doch mehr ...

Der neue Thriller von Riley Sager war gleichzeitig das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Ich hatte zwar ein anderes seiner Bücher auf dem SuB, aber dann hat mich die Neuerscheinung doch mehr angezogen. Und einmal losgelegt war ich mitten in einer Geschichte, aus der ich kaum wieder auftauchen konnte.
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Darum geht’s: 1929 soll die 17-jährige Lenora Hope ihre Eltern und Schwester ermordet haben. Fast 50 Jahre später kommt die junge Pflegerin Kit nach Hope's End und der Wahrheit auf die Spur…
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Wow, was Sager hier vorlegt, ist ein gut konstruierter Psychothriller, der alles hat, was ich mir als Leserin nur wünschen konnte. Die Story ist stark, das Setting atemberaubend und die Figuren ausgefeilt. Die zunächst recht subtile Spannung nimmt im Verlauf der Handlung immer mehr Fahrt auf. Und können wir bitte mal über dieses grandiose Bild sprechen: Ein altes Herrenhaus auf instabilen Klippen, die immer mehr bröckeln, je näher wir dem kommen, was sich damals hinter den Mauern abgespielt hat. Sager legt hier für einen Thrillerautor echt große Erzählkunst vor. Wie er diese Geschichte aufbereitet, hat schon was. Rückblenden sind ein Stilmittel, ebenso wie Mystery- und Grusel-Elemente. Und wie aus vielen Einzelteilen letztendlich ein großes Ganzes wird, ist echt gut gemacht.
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Fazit: Mein erster Thriller von Riley Sager wird definitiv nicht mein letzter gewesen sein. Viele unerwartete Twists haben mich zusammen mit einer düsteren Atmosphäre und packender Spannung in ihren Bann gezogen und machen HOPE'S END zu einem Pageturner in Vollendung.

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Veröffentlicht am 08.10.2023

Nordisch pur. Typisch Sten.

Tief im Schatten
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Viveca Sten gehört schon lange zu meinen Lieblingsautorinnen, wenn es um Schwedenkrimis geht. Ihre Mittsommer-Reihe um Thomas Andreason habe ich in Buch und Film regelmäßig und stets auch sehr gerne verfolgt. ...

Viveca Sten gehört schon lange zu meinen Lieblingsautorinnen, wenn es um Schwedenkrimis geht. Ihre Mittsommer-Reihe um Thomas Andreason habe ich in Buch und Film regelmäßig und stets auch sehr gerne verfolgt. Logisch, dass ich im vergangenen Jahr auch dabei war, als bei dtv ihre neue Polarkreis-Krimireihe an den Start gegangen ist. Davon liegt jetzt mit "Tief im Schatten" der 2. Band vor.
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Darum geht’s: Der ehemalige Weltklasse-Skifahrer Johan Anderson wird brutal ermordet aufgefunden. Der Mann war überall beliebt. Wer also könnte ihn getötet haben und warum? Als auch noch eine junge Frau aus einer freikirchlichen Gemeinde verschwindet, werden die Ermittlungen für Hanna Ahlander und Daniel Lindskog zum Wettrennen gegen die Zeit…
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Ein toller Krimi in gewohnter Sten-Qualität. Die Autorin liefert einfach immer ab. Auch diesmal. Als Fan bin ich wieder voll und ganz auf meine Kosten gekommen. Sten schreibt so toll, dass sich die Seiten fast von selbst umblättern. "Tief im Schatten" zeichnet sich durch einen klassischen Krimi-Aufbau, gute Charaktere und eine gehörige Portion Spannung aus.
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Die Geschichte geht ohne Schnickschnack in medias res. Direkt war ich mittendrin im Geschehen. Spannung wird mit zwei Handlungssträngen erzeugt, die zunächst gar nichts miteinander zu tun zu haben scheinen. Nach etwa 150 Seiten laufen die Fäden zusammen. Das heißt aber nicht, dass das Spannungspotential schon erschöpft wäre. Nein. Ab diesem Punkt legt Sten erst richtig los und peitscht ihre Leser*innen förmlich voran. Dabei besticht der Krimi mit seiner nordischen Klarheit. Pur und aufs Wesentliche bedacht und dabei so unfassbar gut. Ein Highlight sind für mich immer Stens Ermittler-Charaktere. Hanna, Daniel und auch ihr Kollege Anton haben mir hier richtig gut gefallen, gerade auch auf privater Ebene. Allein wegen ihnen würde ich die Reihe schon weiterlesen wollen.
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Fazit: Wer mich nach Krimi-Empfehlungen fragt, bekommt von mir regelmäßig auch die Bücher von Viveca Sten genannt. Für mich ist sie einfach ein Garant für gute Qualität im Krimi-Genre. "Tief im Schatten" ist ein weiterer Beweis dafür.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Schöner als schön

Jedes Jahr im Winter
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Emily Stones Debüt "Für immer im Dezember" war vergangenes Jahr ein Lesehighlight für mich. Ihr zweiter Roman "Jedes Jahr im Winter" steht dem in nichts nach. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden ...

Emily Stones Debüt "Für immer im Dezember" war vergangenes Jahr ein Lesehighlight für mich. Ihr zweiter Roman "Jedes Jahr im Winter" steht dem in nichts nach. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden verschlungen und es war mir ein Fest!

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Darum geht’s: Cassie ist fast schon ihr ganzes Leben in Sam verknallt. Der scheint ihre Gefühle zu erwidern. Als sie sich ihm aber öffnet, wird sie bitter enttäuscht. Fortan ist das Verhältnis zum besten Freund ihres Bruders Tom schwierig. Als Tom dann bei einem Unfall ums Leben kommt, bricht Cassies Welt völlig in sich zusammen…

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Starke Gefühle spielen hier die Hauptrolle. Freundschaft, Liebe, Trauer, Hass und Schuldgefühle. Das volle Programm. Man könnte angesichts der Themen eine schwere, belastende und düstere Geschichte erwarten. Emily Stone verquickt das alles hingegen zu einem bezaubernden, emotionalen und berührenden Roman. Und damit hat sie mich von Anfang bis Ende rundum begeistert. Die Handlung kommt mitten aus dem Leben und offenbart, wie unterschiedlich Menschen mit Gefühlen verschiedenster Couleur umgehen. Der eine lässt sie zu, der andere läuft vor ihnen weg. Und genau da liegt das zwischenmenschliche Problem zwischen Cassie und Sam.

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Der Roman beginnt mit der Vergangenheit und man lernt die Protagonisten und ihre besondere Verbindung zueinander kennen. Der Hauptteil der Geschichte dreht sich dann um die Zeit und Geschehnisse nach Toms Tod. Die Handlung hat "P.S. Ich liebe dich"-Vibes. Nachrichten, die Tom seiner Schwester hinterlassen hat, spielen eine wichtige Rolle für Cassies Persönlichkeitsentwicklung und Zukunft. Diesen Weg mitzuverfolgen ist einfach herzerwärmend. Und über Sam müssen wir gar nicht weiter reden. In ihn bin ich schlichtweg schockverliebt.

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Dieses Buch ist Liebe pur! Schreibstil, Handlung, Charaktere - hier ist alles perfekt. Ich hatte zauberhafte Lesestunden zwischen Lachen und Weinen. Herzklopfen und Bauchkribbeln inklusive. Ich habe die Geschichte und die Emotionen der Personen so dermaßen verinnerlicht. Hört sich bestimmt blöd an, aber nach dem Zuklappen habe ich das Buch im Arm gehalten und bin so eingeschlafen. Ich konnte und wollte die Story und die damit verbundenen Gefühle einfach nicht so schnell loslassen. Sie haben sich zu tief in mein Herz geschlichen.

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Fazit: Highlight! Herzensbuch! Eine der schönsten Geschichten, die ich je gelesen habe. Eigentlich filmreif. Wobei eine Verfilmung nie an mein persönliches Kopf- und Herzkino heranreichen könnte.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Bentow setzt nochmal eins drauf

Engelsmädchen
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Wie gut kann ein Thriller sein? Das wisst ihr, wenn ihr "Engelsmädchen" von Max Bentow lest. Der Vorgängerband "Das Bernsteinkind" war mein Thriller-Highlight 2022. Entsprechend doll habe ich mich auf ...

Wie gut kann ein Thriller sein? Das wisst ihr, wenn ihr "Engelsmädchen" von Max Bentow lest. Der Vorgängerband "Das Bernsteinkind" war mein Thriller-Highlight 2022. Entsprechend doll habe ich mich auf den neuen Fall gefreut. Die Erwartungen waren immens hoch. Aber ich war auch skeptisch. Bentow hatte mit Band 11 Veränderungen angekündigt. Das verkraftet nicht jede Reihe. Geht es hier gut? Ooohh, ja!
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Darum geht’s: Ein Mädchen mit tätowierten Engelsflügeln springt von einem Baugerüst in den Tod. Es folgen mysteriöse Doppelmorde. Kommissar Nils Trojan ermittelt erstmals zusammen mit Kriminalpsychologin Carlotta Weiss.
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WOW, einfach nur WOW! Was haben wir hier für einen atemberaubenden und genial konzipierten Psychothriller. Spannend und rasant. Brutal und schonungslos. Gleichzeitig aber auch sanft und gefühlvoll. Ja, die Story mag grausam sein und an die Substanz gehen. Sie hat aber auch - ich kann es nicht anders sagen - schöne Momente, die das Herz berühren. Bentow vereint, was vermeintlich gar nicht zusammen passt. Das liegt vor allem an der neuen Co-Protagonistin, die Bentow hier ganz geschmeidig einführt. Schnell ist klar: Carlotta ist einfach granatenstark. Vom Fleck weg war ich vernarrt in diese Frau mit ihrem vielschichtigen Charakter. Privat problembehaftet. Beruflich genial. Mit ihrer speziellen Art und eigenwilligen Vorgehensweise eckt sie an - nur nicht bei Trojan. Die Chemie zwischen den beiden stimmt. Carlotta tritt nicht in Konkurrenz zu Trojan. Sie ist vielmehr eine Bereicherung. Die Reihe war bisher schon der Knaller. Mit Band 11 setzt Bentow aber nochmal eins drauf und hebt seine Reihe auf ein neues Niveau.

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Veröffentlicht am 17.09.2023

Bolton in Hochform

Das Dunkle in dir
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Viel zu lange war Sharon Bolton nicht Teil meiner Leseliste. Nach ihrem gelungenen Debütroman "Todesopfer" war sie trotzdem wieder aus meinem Dunstkreis verschwunden. Erst im vergangenen Jahr habe ich ...

Viel zu lange war Sharon Bolton nicht Teil meiner Leseliste. Nach ihrem gelungenen Debütroman "Todesopfer" war sie trotzdem wieder aus meinem Dunstkreis verschwunden. Erst im vergangenen Jahr habe ich sie mit "Beste Freunde" wiederentdeckt. Und fest stand: Nochmal werde ich sie jetzt nicht aus den Augen verlieren. Als vor Kurzem also ihr neuer Thriller erschienen ist, habe ich nicht lange gefackelt. Allein das düstere Cover hat mir schon richtig gut gefallen. Der Thriller selbst hat mich schlichtweg vom Hocker gehauen. "Das dunkle in dir" ist Band 5 der Lacey Flint-Reihe, die ich bisher noch gar nicht kannte.
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Darum geht’s: In London rotten ich Frauenfeinde zusammen. Getrieben von Frust und Enttäuschung planen sie widerwärtige Attacken. Der Anführer der Gruppe hat es schon bald ganz speziell auf Polizistin Lacey Flint abgesehen. Die beiden haben eine düstere Verbindung…
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Der Prolog baut direkt eine unglaublich fesselnde Atmosphäre auf. Anschließend lösen wir uns allerdings erst mal von dieser Szene in der Vergangenheit, und springen in der Zeit mehr als ein Jahrzehnt nach vorne. Dort wurde ich direkt in die nächste actiongeladene Herzschlag-Szene hineingeworfen. Boltons spannende Inszenierung hat mich sofort gepackt. Dazu hat auch ein ganzes Arsenal an interessanten und toll ausgearbeiteten Charakteren beigetragen. Dreh- und Angelpunkt ist sofort eindeutig Lacey Flint. Sie, ihre Freunde und Kollegen werden mit dem Drahtzieher eines perfiden Plans konfrontiert. Hinzu kommen unzählige Mitläufer, die sich für dessen Zwecke instrumentalisieren lassen.
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Der Fall an sich ist eigentlich schon spannend genug. Er wird durch spezielle Besonderheiten aber noch um einiges vielschichtiger. Mir blieb an mehreren Stellen der Mund offen stehen. Bitte, was habe ich da gerade gelesen? Das kann doch nicht sein? Oh, doch! Die Story hat mich mit ihren unglaublichen Wendungen in sich eingesogen. Die Hintergründe sind recht komplex und ein Garant für ein Wechselbad der Gefühle.
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Bolton schreibt absolut fesselnd und hält den Spannungsbogen konstant hoch. Lacey Flint ist eine Protagonistin, die zunächst unscheinbar daherkommt. Ein vermeintliches Mäuschen, das dann direkt in der Anfangsszene zur Heldin wird, um dann plötzlich… Uh, das müsst ihr aber wirklich selbst lesen. Ich kann nicht einschätzen, wie es sich liest, wenn man die vorangegangen Bände bereits kennt. Mich hat die Person Lacey Flint ohne jegliche Vorkenntnisse jedenfalls voll geflasht. Auf der einen Seite nette Sympathieträgerin und dann gibt's BÄM sowas von auf die Zwölf. Also, das ist mal eine Prota, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Und eigentlich will ich nach diesem Buch auch, dass es auf der Stelle mit ihr weitergeht.
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Von mir gibt es hier eine ganz große Leseempfehlung! Ich kann mir nicht erklären, wie diese Reihe bisher an mir vorbeigehen konnte. Bolton schreibt definitiv tolle Stand Alone-Thriller. Ich wünsche mir nach diesem Leseerlebnis jetzt aber ganz dringend mehr von Lacey Flint!

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