Profilbild von hexe2408

hexe2408

Lesejury Star
offline

hexe2408 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit hexe2408 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2023

toller Auftakt, wundervolle Buchaufmachung

Das Geheimnis von Nox 1: Licht, Schatten – Flederratten!
0

Normalerweise halten sich die Taglinge von Nox fern. Die Nacht ist für die Nachtlinge gemacht, der Tag für die Taglinge. Klare Regel und wenn man sich daran hält, dann entgeht man so einigen Gefahren. ...

Normalerweise halten sich die Taglinge von Nox fern. Die Nacht ist für die Nachtlinge gemacht, der Tag für die Taglinge. Klare Regel und wenn man sich daran hält, dann entgeht man so einigen Gefahren. Auch Fill hat sich bisher daran gehalten, nicht in die Nacht hinauszugehen. Doch dann kam der Tag, an dem irgendwie alles anders war. Die neue, magisch präparierte Pfanne brauchte unbedingt Lavendel für die Pfannkuchen und als Fill sich aus dem Fenster beugt, um welchen zu angeln, büxt sein Kater aus und verschwindet in der Nacht. Der Junge folgt ihm, trotz aller Bedenken, und erlebt die ersten kleinen Abenteuer, Wunder und Gefahren. Und es wird auch nicht Fills einziger Ausflug nach Nox bleiben, wenn sich auch die Gründe mit der Zeit ein wenig ändern… Eine spannende, aufregende Zeit, in der Fill so manches entdeckt und erfährt, sich aber auch immer wieder bewusst machen muss, dass die Warnungen vor Nox nicht umsonst da sind.

Die Aufmachung des Buches ist richtig toll. Die Passagen in der Tag- und Nachtwelt sind optisch gut zu unterscheiden. Sobald man nachts unterwegs ist, sind auch die Buchseiten dunkler gehalten, zwischendurch gibt es auch richtig schwarze Seiten, die den Übergang dann noch intensiver machen. Mir hat diese Unterscheidung sehr gut gefallen, weil das Erleben damit noch lebendiger gemacht wird und man beim Lesen selbst den Eindruck hat, dass es „dunkler“ wird. Man weiß dann auch auf den ersten Blick, in welchem Bereich man sich gerade befindet.
Kleine und größere Illustrationen unterstützen zudem die Handlung, manchen alles noch besser vorstellbar und lassen einen noch intensiver in das geschehen eintauchen. Bereits zu Beginn des Buches gibt es eine Übersicht mit den wichtigsten Charakteren, in der man bei Bedarf dann auch noch mal nachschauen könnte. Ein kleines Highlight waren für mich die Glühwürmchen, die im Buch eine Rolle spielen und die daher auch in den Illustrationen immer wieder auftauchen.

Der Schreibstil ist leichtgängig, flüssig, mitnehmend und sprachlich leicht gehalten, so dass es auch für das vom Verlag empfohlene Lesealter verständlich sein wird. Mir hat auch der Aufbau der Geschichte gut gefallen. Es gibt immer wieder kleine spannende Passagen, aber auch Momente zum Schmunzeln und Szenen, die neugierig auf die Fortsetzung machen. Gleichzeitig taucht man aber auch erst mal in die Welt, in der Fill lebt, ein, erhält erste Informationen, erlebt kleine Überraschungen und entdeckt immer wieder Neues.
Mit einem personalen Erzähler begleitet man Fill bei seinem Alltag, erhält Eindrücke von dem Ort, an dem er lebt, seinen beiden besten Freunden, seinem Vater, einem angesehenen Quaschelbauern, und der Schule. Es gibt nicht viele Quaschelbauern im Ort, der Anbau ist sehr anspruchsvoll und zeitintensiv, die Ernte unter Umständen ziemlich bunt und der Umsatz stark von der Qualität abhängig. Kein Wunder also, dass Fill sich verleiten lässt, als er die Chance wittert, seinem Vater unter die Arme zu greifen, der hart arbeitet, sich immer wieder gegen seinen Konkurrenten durchsetzen muss und noch dazu zwischenzeitlich von diesem verbal angegangen wird. Die Tochter der Konkurrenz ist in Fills Klasse, so dass auch er direkt davon betroffen ist. Allerdings hat Fills Entscheidung nicht die gewünschte Wirkung und die Folgen treiben ihn noch tiefer in die Nachtwelt hinein, obwohl er immer wieder merkt, dass es eben doch nicht ganz ungefährlich ist. Zum Glück hat er Hilfe, um sich zurechtzufinden und die Abenteuer, die auf ihn zukommen, zu überstehen, wenn auch nicht immer ganz unlädiert.

Die magischen Komponenten fügten sich aus meiner Sicht gut in die Handlung ein. Umso weiter man vorankommt, umso besser wird der Einblick und Überblick über die uns unbekannten Tiere, die es in Nox und bei den Taglingen gibt, über magisch erschaffene Gegenstände und ihre Eigenarten, über die magischen Wesen bzw. Wesen allgemein, die es in der Welt gibt. Wodurch die Kinder in der Schule über beide Welten etwas lernen, gibt es immer wieder Verknüpfungen und manchmal liest man dann schon etwas zu den Wesen, die Fill bei seinem nächsten Ausflug live sehen wird. Für mich fügte sich das alles harmonisch zusammen und es war interessant, mehr zu erfahren, unabhängig davon, ob es über den Unterricht oder die Ausflüge nach Nox passierte.
Die Charaktere waren mir sympathisch, es hat Spaß gemacht, sie zu begleiten. Einige Geheimnis bzw. Eigenarten werden sie bestimmt noch mit sich bringen, von denen man aktuell noch nichts weiß bzw. ahnt. Ich mochte auch, dass immer wieder welche von den anderen Wesen und Tieren eine Rolle spielten und sie auf die eine oder andere Weise die Handlung beeinflussen.
Insgesamt eine spannende, abwechslungsreiche und interessante Mischung, die mir viel Freude gemacht hat. Ich finde Nox ein wenig spannender, als die Taglingwelt, hat sicher aber damit zu tun, dass sie noch mysteriöser, geheimnisvoller und eben einfach ein Stück weit gefährlicher ist. Ich finde aber, es greift einfach gut ineinander, auch weil es keine so ganz komplett verschiedenen Welten sind. Das näher zu erläutern, würde jetzt aber vielleicht zu viel vorwegnehmen.
Fazit

Ein toller, facettenreicher Auftakt, der neugierig auf die Fortsetzung und weitere Abenteuer macht. Einiges deutet sich auch schon an, was da auf Fill und die anderen zukommen könnte. Der Schreibstil ist sehr leichtgängig und mitnehmend, es hat Spaß gemacht, die Charaktere zu begleiten und immer tiefer ins Geschehen einzutauchen. Noch dazu ist die Aufmachung des Buches richtig toll. Die Illustrationen und die Unterscheidung der Tag- und Nachtwelt, auch in der Gestaltung der Buchseiten, haben die Ereignisse gut unterstützt und noch lebendiger gemacht. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2023

gefühlvoll, nachdenklich stimmend, zum Schmunzeln

Glück ist da, wo man es hinträgt
4

Auch wenn es für Katharina gerade nicht perfekt läuft und eine Veränderung her muss, um die Zukunft zu sichern, stand „zurück zum Familienanwesen“ absolut gar nicht auf ihrer Liste der Möglichkeiten. Als ...

Auch wenn es für Katharina gerade nicht perfekt läuft und eine Veränderung her muss, um die Zukunft zu sichern, stand „zurück zum Familienanwesen“ absolut gar nicht auf ihrer Liste der Möglichkeiten. Als ihr Zwillingsbruder sich jedoch verletzt und ihre Hilfe benötigt, zögert sich nicht und fährt zu ihm. Und damit auch zum Familienanwesen, mit dem sie so viele schlechte Erinnerungen verbindet, dass sie die letzten Jahre möglichst wenig Zeit dort verbracht hat. Ihren Bruder hängen zu lassen, ist allerdings keine Option. Seine Event-Agentur leitet sich nicht von allein und so packt Katharina kräftig mit an und muss sich vor Ort auch unweigerlich einigen Dämonen der Vergangenheit stellen… Allerdings hält das alte Anwesen auch ein paar schöne Erlebnisse für sie bereit.

Bisher konnten mich die Geschichten von Kristina Günak immer überzeugen, so ging es mir auch dieses Mal wieder. Eine totale Wohlfühlgeschichte, obwohl absolut nicht alles reibungslos läuft und die Charaktere so ihre Päckchen zu tragen und Dinge hinter sich zu lassen haben. Trotzdem war die Atmosphäre im Buch einfach angenehm und mitnehmend.
Der Schreibstil der Autorin passt für mich einfach. Sie bringt vieles gut auf den Punkt, macht einen auch mal nachdenklich, baut die Emotionen der Charaktere nachvollziehbar ein, hat immer wieder aber auch Augenblicke zum Schmunzeln mit dabei und lässt eine tolle Dynamik entstehen.
Nach und nach taucht man tiefer ins Geschehen ein, lernt die Figuren besser kennen, erfährt mehr von ihrer Vergangenheit, von Problemen, Sorgen und Ängsten. Besonders gut gefällt mir, dass vieles sehr authentisch und lebensnah ist. Die Figuren wirken wie mitten aus dem Leben gegriffen und nicht so konstruiert oder idealisiert, wie man es sonst manchmal empfindet. Die Protagonisten sind keine Überflieger-Charaktere, sie haben ihre Macken, ihre Probleme, ihre Baustellen und es läuft eben nicht alles so rund, wie man es sich wünschen würde oder wie man andere glauben lassen möchte.

Katharina hat ihre Gründe, wieso sie nicht zur Burg zurück wollte. Ich konnte das schon zu Beginn des Buches gut verstehen. Umso mehr man dann aber erfährt, umso intensiver erlebt man auch ihren Schmerz und ihre Gedanken mit. Die Zeit hat sie sehr geprägt und sie hat sich danach ihr eigenes Leben aufgebaut. Trotzdem ist ihr klar, dass sie es nicht ewig alles verdrängen kann und im Laufe des Buches wird ihr das auch noch bewusster. Viel Kraft gibt ihr auch ihre 19-jährige Tochter Mona, die ein totaler Sonnenschein ist und viel gute Laune in die Geschichte bringt. Katharina verarbeitet einen Teil ihrer Erlebnisse und Gedanken in einem Podcast, den ich richtig schön eingeflochten fand. Diese Abschnitte enthalten tolle Botschaften, viele ehrliche Einblicke und Emotionen, Ergreifendes aber auch Witziges. Es zeigt verschiedene Facetten der Protagonistin und macht sie noch greifbarer. Durch die Ich-Perspektive taucht man allgemein auch sehr intensiv in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein und kann dabei auch beobachten, wie es einige Veränderungen bei der Protagonistin gibt. Aber auch die anderen Charaktere entwickeln sich über die Zeit, gehen einige Baustellen an, schöpfen neue Kraft und sie unterstützen sich gegenseitig.

Neben der Liebe – Mutterliebe, Geschwisterliebe und auch der zu einem (neuen) Partner – sind noch viele weitere Themen in der Geschichte enthalten. Ich möchte hier gar nicht zu viel nennen, damit man selbst intensiv in die Dinge eintauchen und sich mitnehmen lassen kann. Krisenzeiten spielen auf jeden Fall eine Rolle, auf verschiedene Weise, bei unterschiedlichen Charakteren. Zusammenhalt und sich gegenseitig zu stützen wird an mehreren Stellen wichtig. Und auch Sachen mal ehrlich anzusprechen und auf den Tisch zu bringen, selbst wenn es unangenehm ist oder man sich lieber drücken wollen würde. Das alles gibt der Geschichte sehr viel Tiefe, immer wieder Augenblicke zum Nachdenken, wundervolle Botschaften, die sich mitten ins Herz schleichen und ich glaube, viele können sich in irgendwas davon auch wiederfinden, weil man selbst oder andere betroffen sind oder weil es eben ganz menschliche Gedanken und Probleme sind, die verarbeitet werden.
An verschiedenen Stellen merkt man auch, dass die Protagonisten keine 20 mehr sind. Und natürlich sind auch mit Mitte 30 nicht plötzlich alle Sorgen einfach weg, besonders die tief verwurzelten und seit der Kindheit gewachsenen Unsicherheiten und Dämonen brauchen ihre Zeit, bis man sie loslassen oder verarbeiten kann. Trotzdem ist schon ein bisschen mehr Lebenserfahrung da und über manches muss man dann einfach mal reden, auch wenn die Zwillinge gut darin sind, zu schweigen und viel mit sich selbst auszumachen.
Viele Entwicklungen innerhalb der Handlung waren erwartbar, trotzdem mochte ich einfach, wie sich alles entwickelt, wie die Figuren ein Stück mehr zu sich selbst finden, sie sich Herausforderungen und anfallenden Aufgaben stellen, sie sich einander öffnen und anvertrauen und dabei auch problematische Themen auf den Tisch kommen. Die Energie, die bei den Events herrscht, gibt der Geschichte auch noch mal eine eigene Note. Die Hochzeiten, die man miterlebt, waren auch sehr unterschiedlich, fügten sich einfach toll ein und geben zusätzlich eben Einblicke in den Arbeitsalltag von Simon.
Mir persönlich hat es auch gut gefallen, dass die Corona-Zeit mit eingebaut wurde. Nicht als Hauptthema, aber es hat die Event-Branche, so wie viele andere Bereiche, natürlich betroffen. Im Prinzip hat es jeden von uns irgendwie betroffen und das wird deutlich, ohne das Thema aufzubauschen oder in den Vordergrund zu stellen.
Fazit

Die in der Geschichte enthaltene Mischung hat mir in Kombination mit dem leichtgängigen Schreibstil und dem Burg-Setting richtig gut gefallen. Es gibt Momente zum Schmunzeln, Ernsthaftigkeit, sehr viele ehrliche Emotionen, Päckchen, die getragen werden müssen und von denen manche dann im Verlauf etwas weniger schwer werden, tolle, liebevoll ausgearbeitete Charaktere, die nicht konstruiert wirken, superschöne Botschaften, nachdenkliche Augenblicke und auch schwierige Themen, die flüssig in die Handlung integriert sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.03.2023

gelungene Fortsetzung in Whisperworld – dieses Mal geht’s ans Meer

Whisperworld 3: Geheimnis des Meeres
0

Achtung: dritter Band! Die Handlung rund um die Figuren in Whisperworld geht weiter, man sollte die ersten beiden Bücher der Reihe daher gelesen oder gehört haben, um die Zusammenhänge gut zu verstehen ...

Achtung: dritter Band! Die Handlung rund um die Figuren in Whisperworld geht weiter, man sollte die ersten beiden Bücher der Reihe daher gelesen oder gehört haben, um die Zusammenhänge gut zu verstehen und auch die Charaktere, die man begleitet, schon zu kennen. Meine Rezension kann ganz kleine Spoiler in Bezug auf die vorausgegangene Handlung enthalten.

Für die angehenden Tierflüsterer steht ein neues Abenteuer in Whisperworld an. Nachdem sie zuletzt in der Wüste gewesen sind und dort einige Herausforderungen meistern mussten, brauchen nun die Lebewesen im Nachtblauen Meer ihre Hilfe. Für die Reise ans Meer müssen die Kinder noch einiges lernen und auch vor Ort gibt es weitere Prüfungen zu bestehen. Neben den Pflichten und Regeln, die auf die Tierflüsterer zukommen, gibt es aber auch wieder unvergessliche Augenblicke und einige Wunder zu entdecken. Allerdings wird die Idylle am Meer bedroht. Können die Tierflüsterer herausfinden, wer dahinter steckt?

Die Aufmachung der Reihe gefällt mir richtig gut. Die Karte gleich zu Beginn des Buches gibt eine gute Übersicht über die Welt. Man kann sich die gesamte Zeit über daran orientieren, wo die Figuren sind und wie ihre Reiseroute durch Whisperworld aussieht. Immer wieder gibt es kleine, optisch abgegrenzte Auszüge aus den Chroniken von Whisperworld, die Einblicke in die Vergangenheit geben, Stück für Stück noch ein paar Zusammenhänge offenlegen und auch einen Bezug zu den aktuellen Geschehnissen haben. Die Illustrationen im Buch sind zwar nicht so zahlreich, ich finde sie aber wunderschön. Die schwarz-weißen Zeichnungen unterstützen die Handlung sehr gut und machen die gesamte Geschichte noch lebendiger und besser greifbar. Es gibt viele Details zu entdecken, man bekommt eine Vorstellung von den Charakteren und Schauplätzen. Ich finde auch die Stellen, an denen die Illustrationen positioniert sind, gelungen. Es sind meistens bedeutsame Momente oder Szenen, die einen Eindruck von der aktuellen Lage geben. Da sie nicht so häufig vorkommen, bleiben die Zeichnungen auch etwas Besonderes im Buch.

Der Schreibstil ist angenehm, locker und sehr leichtgängig, obwohl es hin und wieder auch Szenen gibt, in denen die Stimmung nicht so ausgelassen fröhlich ist. Die Sprache ist einfach gehalten, so dass auch junge Lesende der Handlung bestimmt gut folgen können. Schwierigere Begriffe, wie sie zum Beispiel bei den Erklärungen rund ums Segeln und solche spezielleren Dinge vorkommen, werden gut erklärt und in die Handlung eingebunden. Gut gefällt mir auch, dass die Emotionen schön transportiert werden, sowohl in den Dialogen als auch durch die Beschreibungen der Empfindungen und Gedanken der Charaktere. Man bekommt ein immer besseres Gefühl für die Figuren und die Stimmung unter ihnen. Einige von den Kindern sind schon enge Freunde geworden, andere tun sich immer noch etwas schwer damit, sich das Gruppe zu öffnen und ihre alten Einstellungen abzulegen. Besonders Chuck tut sich nach wie vor schwer und verstößt immer wieder gegen die Regeln. Ich konnte es zwar meistens nachvollziehen, besonders weil man zu ihm zu Beginn des Bandes auch etwas mehr erfährt, ich finde es aber trotzdem schade, weil es einfach schön zu sehen wäre, wenn auch er sich mehr in die Gruppe einfügen und sich von den Gedanken lösen könnte, die ihn hemmen und immer wieder zu Alleingängen führen.
Freundschaft und Zusammenhalt spielt eine große Rolle im Buch, aber auch Ehrgeiz und Neid tauchen immer mal wieder auf. Für die jungen Charaktere gibt es noch viel zu lernen. Sie müssen zusammenwachsen, sich unterstützen, ihre Stärken gut durchdacht einsetzen und aus den Lektionen, die ihnen aufgetragen werden, für die Zukunft Dinge mitnehmen. Oft gelingt ihnen das gut, es gibt aber auch Rückschläge, was ich recht authentisch finde. Und doch ist es toll zu sehen, wie sie oft zusammenhalten und einander auch wieder aufbauen, sollte mal etwas nicht so gut gelaufen sein.

Die Bedrohungen, die an verschiedenen Stellen in Whisperworld auftauchen, überschatten den Ausflug der Kinder ein wenig, sorgen aber auch für Spannung innerhalb der Handlung. Denn es ist immer im Hinterkopf, dass jemand die Wunder, die sie am und im Meer entdecken zerstören oder für eigene Zwecke nutzen möchte. Trotzdem sind die Augenblicke, in denen die Tierflüsterer die verschiedenen Lebewesen am Meer erleben und begleiten einfach nur wundervoll und teilweise auch sehr magisch. Die Mischung aus realen, schützenswerten und teilweise schon fast ausgestorbenen Tierarten, zu denen man hier und da auch ein paar Informationen bekommt und den übernatürlichen Wesen in Whisperworld, gefällt mir immer wieder gut. Ich bin schon sehr gespannt, was im nächsten Buch auf die Charaktere zukommt, denn der Abschnitt, der als nächstes Reiseziel angekündigt wird, könnte alles bereithalten.

Fazit

Eine tolle Fortsetzung, die wieder sehr viel Spaß gemacht hat und einen noch intensiver in die Welt eintauchen lässt. Auch zu den Figuren erfährt man Stück für Stück mehr und die Dynamik zwischen ihnen ist schön zu verfolgen. Neben Freundschaft, Neugier und Zusammenhalt, gibt es auch mal Neid, übertriebenen Ehrgeiz und unvorsichtige Alleingänge, die Gefahren mit sich bringen. Kleine Turbulenzen und das Wissen, dass Whisperworld bedroht wird, sorgen für Spannung innerhalb der Geschichte. Insgesamt empfand ich das Buch als etwas ruhiger, als den Band zuvor, was ihn aber nicht weniger schön zu lesen machte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2023

gelungenes Finale, das wieder Spannung, Abwechslung und Emotionen mit sich bringt

Die Lichtstein-Saga 4: Enyas
0

Achtung: vierter, finaler Band! Vorwissen zum Lesen erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bände der Reihe enthalten.

Nachdem die letzten drei Reisen zu den Lichtsteinen ...

Achtung: vierter, finaler Band! Vorwissen zum Lesen erforderlich. Meine Rezension kann kleine Spoiler in Bezug auf die anderen Bände der Reihe enthalten.

Nachdem die letzten drei Reisen zu den Lichtsteinen mit verschiedenen Herausforderungen gepflastert waren, gilt es nun noch den Stein der Erde von den Zwergen sicher in die Kapelle in Burgedal zu bringen, um Caya zu stärken und so die Chancen zu verbessern, gegen die Bedrohungen des Schattenreiches zu bestehen. Doch Konstantin ist wild entschlossen, seine Ziele zu erreichen und eine neue Weltordnung herzustellen. Und auch die Entwicklungen rund um Noah sind alles andere als beruhigend für die anstehende Mission.

Nach dem Cliffhanger am Ende des dritten Bandes war ich gespannt, wie in Bezug darauf die Auflösung aussehen wird. Zu diesem Punkt der Handlung gibt es im vierten Buch nun eine Erklärung, die einen gleich mit einem düsteren, bewegenden Kapitel in das Buch einsteigen lässt. Im Verlauf der Handlung gibt es immer wieder kleine Hinweise auf die vorausgegangenen Ereignisse, die so harmonisch in die aktuellen Geschehnisse eingeflochten sind, dass sie kaum auffallen, einem aber trotzdem dabei helfen können, kleine Erinnerungslücken aufzufüllen.

Der Schreibstil von Nadine Erdmann ist wie gewohnt angenehm, mitnehmend, flüssig und bildgewaltig. Durch anschauliche Beschreibungen werden die unterschiedlichen Schauplätze, die einzelnen Charaktere und Wesen sehr gut vorstellbar. Auch wenn man aus den vergangenen drei Bänden schon einige Aspekte von Interria und den dort lebenden Völkern erfahren hat, gibt es im Finale noch mal neue Dinge zu entdecken. Dabei gibt es sowohl Faszinierendes, wie bei den Zwergen, als auch Gefährliches durch die Bekanntschaft mit nicht so umgänglichen Tieren und auch Herzerwärmendes durch das erneute Treffen mit bereits bekannten Wesen.
Die Mischung aus neuen Einblicken in Interria, den Herausforderungen, die die Reise mit sich bringt und der Figurenentwicklung hat mir richtig gut gefallen. Es ist immer etwas los, auch wenn der Fokus dabei auf unterschiedlichen Handlungspunkten liegt.
Die Geschichte teilt sich über einen längeren Zeitraum in parallel laufende Stränge, die man durch die Perspektivwechsel mitverfolgen kann. So erhält man einen umfangreichen Blick auf die Ereignisse und Planungen und kann verschiedene Figurengruppen begleiten. Dadurch hat man zwar manchmal einen Wissensvorsprung, das minderte die Spannung für mich jedoch nicht, da man nie genau wusste, welche Pläne am Ende wirklich erfolgreich sein würden, wenn die Gruppen aufeinandertreffen und sich möglicherweise unerwartete Herausforderungen ergeben.
Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender, aber auch gefühlsintensiver wurde es. Die Charaktere haben einige Hürden zu meistern und müssen dabei über sich hinauswachsen, auf verschiedene Weisen. Dabei ist es immer wieder schön zu sehen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, auffangen, aufbauen und füreinander da sind, aber auch wie sehr jeder einzelne von ihnen in den vergangenen Wochen gewachsen ist, auch wenn es immer wieder Momente zum Zweifeln gab.
Der große Showdown ist am Ende anders gelaufen, als ich ihn im Vorfeld erwartet hatte, was aber auf keinen Fall schlecht war. Unglaublich geschickt werden im Verlauf der Reihe die Bausteine dafür gelegt und auf das hingearbeitet, was dann geschieht. Mich hat das Finale auf jeden Fall sehr zufrieden zurückgelassen, auch wegen dem Epilog, der einem noch ein paar Zukunftsaussichten präsentiert.
Fazit

Ein tolles, spannendes, abwechslungsreiches Finale der Lichtstein-Saga, die mich mit der gelungenen Mischung aus den facettenreichen Figuren, dem Weltenentwurf, den verschiedenen Völkern, Spannung, Emotionen, Turbulenzen, schwierigen Herausforderungen und wundervollen Entwicklungen, bildgewaltigen Beschreibungen und einem mitnehmenden Schreibstil begeistert hat. Auch wenn ich gern noch länger in Interria unterwegs gewesen wäre, hat mich der Abschluss der Reihe zufrieden zurückgelassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.02.2023

schokoladige, lustige und auch spannende Geschichte

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
0

Mila kann es kaum erwarten, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Liz und einigen anderen aus ihrer Klasse zum Schüleraustausch nach Frankreich aufzubrechen. Die Vorfreude ist riesig, doch dann, kurz bevor ...

Mila kann es kaum erwarten, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Liz und einigen anderen aus ihrer Klasse zum Schüleraustausch nach Frankreich aufzubrechen. Die Vorfreude ist riesig, doch dann, kurz bevor es soweit ist, zeigt sich Milas geheimnisvolle Gabe, die sie allerdings nur verwirrt und in ziemlich blöde Situationen bringt, statt ihr zu helfen. Sobald die Vierzehnjährige Schokolade oder Kakao riecht, bekommt sie Zukunftsvisionen. Was ziemlich cool und hilfreich klingt, ist für sie zunächst jedoch eher belastend, irritierend und alles andere als zukunftsweisend, da sie die oft verschwommenen, nur sehr kurzen Bilder kaum einordnen oder einschätzen kann. Als dann auch noch seltsame Vorkommnisse rund um den französischen Präsidenten auftreten, gerät Mila als Austauschschülerin schnell in den Verdacht. Zum Glück hat sie ihre beste Freundin an ihrer Seite und auch Präsidentensohn Louis schenkt ihr Glauben. Aber das allein löst ihr Problem leider noch nicht…

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Nach einem kurzen Prolog, der sich im späteren Verlauf des Buches dann auch gut einordnen lässt, ist man direkt mit Mila in ihrer Französischstunde und erlebt ihre erste mysteriöse Kakaovision mit. Durch den locker-leichten und sehr flüssig zu lesenden Stil fühlte ich mich direkt mitgenommen. Die Sätze sind mal kurz, mal etwas länger, sprachlich jedoch alle leicht und damit gut verständlich gehalten, damit auch junge Lesende der Handlung gut folgen können. Die Kapitel sind kurz und zu Beginn eines jeden gibt es eine kleine, schwarzweiße Illustration, die noch mal ein extra Hingucker ist. Da es nach Frankreich geht, gibt es hin und wieder auch Ausdrücke in der Landessprache. Die französischen Worte und Redewendungen werden innerhalb des Textes aufgeklärt, so dass man keine Schwierigkeiten bekommt, sollte man selbst der Sprache nicht mächtig sein.
Mir hat die Portion trockener Humor und auch die Spur Sarkasmus innerhalb der Geschichte richtig gut gefallen. Es gibt dem Ganzen eine besondere Note und charakterisiert Mila einfach. Ihre beste Freundin Liz ist eine Frohnatur, sehr bunt, kreativ und extrovertiert. Sie stellt sich gern Abenteuer, kann ausgefallene Pläne schmieden, ist alles andere als auf den Mund gefallen und schert sich nicht darum, was andere von ihr denken. Mit ihren Äußerungen eckt sie zwar manchmal an, aber sie würde jetzt auch nicht grundlos verbal um sich schlagen.
Mila ist etwas ruhiger, manchmal auch schüchtern, insgesamt aber einfach total liebenswert und sympathisch. Ihre neu entfachte Gabe verunsichert sie, was man nur allzu gut verstehen kann. Es bringt sie immer wieder in seltsame Situationen, über die sie nicht frei mit allen reden kann. Es müssen manchmal also recht schnell Ausreden her. Sie hat das Herz am rechten Fleck und ergibt mit Liz zusammen ein sehr aufgewecktes Duo, das ich gern begleitet habe. Wenn Mila mit Louis zusammen ist, ist die Dynamik eine etwas andere, der Franzose ist nämlich ziemlich süß, das kann Mila nicht leugnen.

Das Buch schildert Milas aufregenden Schüleraustausch aus der Ich-Perspektive, so dass man sehr detaillierte Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Schülerin bekommt. Auch wenn es ein paar erste Liebesgefühle innerhalb des Buches gibt, steht dieser Aspekt nicht wirklich im Fokus, was mir gut gefallen hat. Viel mehr geht es um die Magie, die in Mila erwacht ist und von der sie nicht besonders viel weiß. Es gilt also mehr herauszufinden und die Aufzeichnungen ihrer Großmutter irgendwie zu entschlüsseln, damit sie weiß, wie sie mit ihren Visionen umgehen und wie sie sie vielleicht gar beeinflussen kann. Immer wieder gibt es kleine Schlamassel und Momente, in denen Mila auf die Hilfe von anderen angewiesen ist, da ihr nicht jedes Mal so schnell eine Ausrede oder Erklärung einfällt. Wenn sie die Visionen überkommen, hat sie keinen Einfluss darauf, was sie tut. Mit ihrer besten Freundin an der Seite und später dann auch Louis, ist vieles für die Schülerin aber einfacher. Die Freundschaft steht immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens uns ich mochte die Dynamik zwischen den Figuren.
Neben guten Freunden gibt es aber natürlich auch Neider, Zicken und Bösewichte in der Geschichte. Umso weiter das Buch voranschreitet, umso spannender und stellenweise auch turbulenter wird die Handlung.
Den Schock, dass Mila bei der französischen Präsidentenfamilie zum Austausch gelandet ist, hat sie zwar recht schnell verdaut, ihre Austauschfamilie beeinflusst die Wochen in Frankreich aber natürlich. Es bringt einige Einschränkungen, aber auch Möglichkeiten mit sich, da der Alltag und auch die Wohnsituation etwas anders ist als bei anderen Familien. Man erfährt manches über das Leben von Louis und wie ihn das Amt seines Vaters beeinflusst. Ganz nett sind hier auch noch ein paar politische Details zu Frankreich in den Text mit eingebunden. Als Mila dann in den Verdacht gerät, etwas mit dem Zustand des Präsidenten zu tun zu haben, spitzt sich die Lage immer mehr zu und die Handlung nimmt noch mal Tempo auf und man taucht auch noch tiefer in die Schokomagie ein.
Zwischendurch gibt es auch Tagebucheinträge der Vierzehnjährigen, in denen sie ihre Erlebnisse rund um die Kakaovisionen festhält. Diese heben sich auch optisch gut vom restlichen Text ab und bringen einem die Erfahrungen der Protagonistin noch näher. Mir haben diese Einschübe gut gefallen, sie intensivieren die Handlung rund um die Kakaomagie und geben einen guten Überblick. Hier und da werden ein paar Klischees bedient, mich hat das beim Lesen allerdings nicht gestört.
Am Ende des Buches gibt es dann auch noch ein paar schöne Rezepte, was eine tolle Ergänzung, da die Rezepte auch innerhalb der Handlung eine Rolle spielen.
Fazit

Eine zauberhafte, schokoladige, stellenweise lustige, zeitweise aber auch spannende Geschichte, die mir beim Lesen viel Spaß gemacht hat. Die Figuren sind liebevoll angelegt und waren mir sofort sympathisch. Immer wieder gibt es kleine Hürden und Herausforderungen, nicht immer finden die jungen Charaktere gleich den richtigen Weg oder die richtigen Worte, was sie noch authentischer machte. Die magische Komponente mit den Kakaovisionen hat mir richtig gut gefallen. Ich würde gern noch mehr schokoladige Abenteuer mit Mila erleben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere