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Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Silvana E. Schneider - Tod der Puppenkönigin

Tod der Puppenkönigin
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Ich weiß gar nicht so recht, in welches Genre ich dieses Buch stecken soll.. Am Anfang sind es einfach zwei Leben, an denen man quasi teilnimmt. Aber zum Ende hin wird es schon so ein bisschen psychothrillermäßig ...

Ich weiß gar nicht so recht, in welches Genre ich dieses Buch stecken soll.. Am Anfang sind es einfach zwei Leben, an denen man quasi teilnimmt. Aber zum Ende hin wird es schon so ein bisschen psychothrillermäßig - was mir sehr gut gefiel.

Was ich mir gewünscht hätte, wäre, dass man die zwei Frauen ein bisschen mehr miteinander verknüpft. Die Seitenzahl hätte sicher noch einiges zugelassen, sodass das ein oder andere Detail mehr nicht gestört hätte.

Der Schreibstil der Autorin ist dennoch gelungen. Er ließ mich mein Umfeld vergessen und durch seine bildhaften Beschreibungen in der Geschichte versinken.

Das Ende fand ich zwar abrupt, aber dennoch irgendwie gelungen. Denn gerade, weil man so strikt aus dem Geschehen gerissen wird, fängt man direkt an, nachzudenken.

Ich kann dieses Werk all jenen empfehlen, die auch mal etwas eher Unbekanntes lesen mögen und nicht Trompeten und Pauken brauchen, um eine spannende Story zu erleben - und die auch mit Anspruchsvollem etwas anfangen können.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Tess Gerritsen - Rizzoli & Isles 11.5 Unter Verdacht

Rizzoli & Isles - Unter Verdacht
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Da ich derzeit nicht mehr direkt nach dem Lesen zum Rezensieren komme, ist mir bei diesem Büchlein kurzfristig entfallen, um was es genau ging. Nach einen kleinen Blick in die Geschichte, war sie aber ...

Da ich derzeit nicht mehr direkt nach dem Lesen zum Rezensieren komme, ist mir bei diesem Büchlein kurzfristig entfallen, um was es genau ging. Nach einen kleinen Blick in die Geschichte, war sie aber wieder präsent.

Auch dieses Büchlein habe ich nur gelesen, weil mich meine Mum mich darauf aufmerksam machte. Wie der Shortthriller 'Blutrausch' geht es hier nicht darum, irgendetwas Nebensächliches aus einer Hauptstory zu erzählen, sondern er steht für sich allein.

Mit seinen 43 Seiten ist er zwar ein wenig länger als sein Vorgänger, aber auch hier bleibt keine Zeit, ausschweifend zu werden. Das fand ich auch ganz gut. Die Geschichte ist jetzt nicht herausragend, aber toll für Zwischendurch mal schnell geeignet.

Wie gesagt, wer mal einen Blick auf den Schreibstil der Autorin werfen mag, der ist hiermit gut bedient. Und wer dann nicht zur Rizzoli-&-Isles-Reihe greift, ist selbst Schuld. Wobei man dies echt nicht vergleichen darf.

Das einzige, was mich noch interessieren würde, wäre: Warum hat man die Shortthriller erst 2015 herausgebracht - 3 Jahre nach den Originalen?!

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Tess Gerritsen - Rizzoli & Isles 10.5 Blutrausch

Rizzoli & Isles - Blutrausch
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Hm, hm, hm..

Eigentlich bin ich nur durch meine Mum auf diesen Shortthriller aufmerksam geworden, denn ich habe ihr zwar die Rizzoli-&-Isles-Reihe empfohlen, da ich die meisten dieser Bücher wirklich ...

Hm, hm, hm..

Eigentlich bin ich nur durch meine Mum auf diesen Shortthriller aufmerksam geworden, denn ich habe ihr zwar die Rizzoli-&-Isles-Reihe empfohlen, da ich die meisten dieser Bücher wirklich gut finde, aber weiter nachgeforscht habe ich in diese Richtung nicht - nur, ob es neue Teile der Reihe gibt.

Als ich dieses Buch dann auf dem Reader hatte, war ich schon erstaunt, dass es nur knapp über 50 Seiten beinhaltet, denn es wurde ja auch eine Leseprobe zu 'Der Schneeleopard' angepriesen. Und als ich die Lektüre dann nach 26 Seiten beendet hatte, war ich erstmal erstaunt.

Zum einen fand ich die Geschichte an sich ganz ok. Sie war schlüssig, ein wenig spannend, als etwas Schnelles für Zwischendurch sehr gut geeignet.

Auf der anderen Seite frage ich mich, was genau der "Sinn" dieser paar Seiten ist?!
Für mich jedenfalls wird deutlich klar, dass es nur eine Werbeaktion für den neuen Thriller war. Und da ich ihn sowieso schon vorher gelesen hatte, war dies für mich total uninteressant.
Außerdem glaube ich, dass Rizzoli-&-Isles-Fans die Serie sowieso lesen - auch ohne diesen E-Short mit der Leseprobe.

Wer gerne mal reinschnuppern möchte, wie Jane Rizzoli und Maura Isles zusammen agieren, der kann dieses Büchlein lesen. Wer aber Fan der Serie ist und sowieso weiterliest, der kann es ruhig ignorieren. Mit der Serie kann es zumindest nicht mithalten, auch wenn es als eigenständiges Werkchen ganz passabel ist.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Till Bastian - Auschwitz und die «Auschwitz-Lüge»

Auschwitz und die 'Auschwitz-Lüge'
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In letzter Zeit lese ich (wieder) einige Bücher aus der Zeit des Holocausts. Ich bin nämlich eine, die sagt: Ja, diese Zeit war sehr schlimm und ich muss mich nicht verantwortlich dafür fühlen. Aber ich ...

In letzter Zeit lese ich (wieder) einige Bücher aus der Zeit des Holocausts. Ich bin nämlich eine, die sagt: Ja, diese Zeit war sehr schlimm und ich muss mich nicht verantwortlich dafür fühlen. Aber ich möchte diese Zeit auch nicht vergessen (lassen), denn so etwas darf einfach NIE wieder passieren!

"Wir, die nach 1945 geboren sind, tragen daran keine Schuld, auch nicht als Deutsche. Sehr wohl aber stehen wir vor der Aufgabe, die Vergangenheit präsent zu halten und alles zu tun, was verhindern kann, dass Menschen noch einmal dieselben Wege und Irrwege bestreiten." (S. 92-93)

Meistens habe ich erfundene Geschichten oder Erfahrungsberichte / Biographien gelesen. Umso gespannter war ich auf dieses Büchlein, was sich (scheinbar) mit den Leugnern befasst.
Ich kann nicht verstehen, dass es diese Menschen tatsächlich geben soll(te) und wollte daher wissen, wie sie zu dieser Aussage kamen.

"[...] zum KZ Dachau über 150, zum KZ Buchenwald mehr als 12 Nebenlager. Schon aufgrund dieser räumlichen Verteilung wirkt äußerst unglaubhaft, dass so viele Deutsche rein gar nichts von dem bemerkt haben wollen, was im Land vor sich ging..." (S. 22)

Das Buch ist zweigeteilt.
Im ersten Teil wird sehr schlimm die Vernichtung der Juden geschildert. Es werden erschreckende Zahlen genannt, die ich so noch nie gehört habe und die mich schockierten, als ich sie schwarz auf weiß ausgeschrieben sah.

"[...] KZ Auschwitz [...], so bedeuten die dort ermordeten 1,2 Millionen Menschen 710 Todesopfer pro Tag über viereinhalb Jahre hinweg." (S. 28)

"Am polnischen Nationalfeiertag werden [...] 151 polnische Häftlinge [...] getötet." (S. 36)

Auch werden Aussagen niedergeschrieben, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ..

"Ihr seid hier nicht in ein Sanatorium gekommen, sondern in ein Konzentrationslager, aus dem es keinen anderen Ausgang gibt als durch den Schornstein des Krematoriums!" (S. 30)

Welche Gedanken schossen den Menschen durch den Kopf, die diesen Satz gehört haben?

Im zweiten Teil geht es dann um ein paar Leugner.
Leider ist dieser Part nicht wirklich lang. Ich hätte mir hier etwas Tiefgreifenderes gewünscht; etwas, was ausführlicher und besser greifbar ist; etwas, was die Argumente der Abstreiter wirklich widerlegt.
Vielleicht hätte man noch einige Seiten und vor allem einige Zeit mehr investieren sollen, um dieses Thema wirklich auszubauen - denn immerhin ist es der Titel des Werkes. Und manche Aussagen sind doch wirklich schlimm und einfach nicht nachzuvollziehen..

"[...] zu Spenden für den Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz aufrief, [...] «Gerne werde ich eine größere Summe spenden, wenn dadurch Auschwitz betriebsbereit bleibt» [...]" (S. 83)

"[...] höchstens 200.000 bis 300.000 Juden [...] umgekommen, aber niemand unter ihnen durch Gas, denn Gaskammern habe es [...] gar nicht gegeben, [...]" (S. 80)

Einem kann ich zu 1000% zustimmen:

"Eine solche Tötungsart kann nur anordnen, wer gefühllos, roh und unbarmherzig ist." (S. 67)

Das Buch ist im Endeffekt vielleicht nicht das, was ich erwartet habe, denn ich hätte mir ein bisschen mehr Fokus auf den zweiten Teil gewünscht. (der erste sollte aber keinesfalls gekürzt werden) Aber ich finde es durch die Zahlen und Bilder sehr lesenswert.

Ich habe früher immer gesagt, ich will mir ein Konzentrationslager (am liebsten Auschwitz) unbedingt mal angucken, aber Bilder im Buch reichen nun. Von diesem Gedanken bin ich definitiv 'geheilt'..

Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land.

Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.

Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.

Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's
Und das Liebsten mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs. (S. 95)

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Petra Hammesfahr - Das Geheimnis der Puppe

Das Geheimnis der Puppe
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Ich habe das Buch vor einigen Jahren schon mal gelesen, konnte mich aber überhaupt nicht mehr daran erinnern, wie der Inhalt war und wie ich es fand. Als ich dann das Hörbuch entdeckte, entschloss ich ...

Ich habe das Buch vor einigen Jahren schon mal gelesen, konnte mich aber überhaupt nicht mehr daran erinnern, wie der Inhalt war und wie ich es fand. Als ich dann das Hörbuch entdeckte, entschloss ich mich, es direkt vom Reread-Stapel zu befreien.

Ich war sehr schnell in der Geschichte um den Ich-Erzähler Tom drin.
Die ganze Story ist auch nicht sonderlich undurchsichtig. Im Gegenteil, man weiß sehr schnell, was Sache ist. Trotzdem fand ich den Aufbau ganz nett. Und das Ende wirklich traurig.

Zugute halten möchte ich der Autorin, dass sie den Mysterybogen nicht überspannt hat. Ich bin ja nicht so für Übernatürliches und denke mir auch immer, dass jeder selbst wissen muss, inwieweit er an so etwas glaubt. Hier fand ich es aber gut in die Geschichte integriert und nicht zu überbewertet.

Es ist jetzt nichts, was ich unbedingt weiterempfehlen würde, weil es manchen wohl etwas zu leise wäre. Jedoch denke ich, dass es Lesern gefallen könnte, die einfach auch mal eine ruhige (Familiengeheimnis)Geschichte suchen und die sich auf das ein oder andere einlassen können..

©2016