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Veröffentlicht am 22.10.2017

Kurios, urkomisch, herzlich und verzwickt

Vorübergehend verschossen
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Erich Kästners „Doppelte Lottchen“ trifft mit „Hangover“ auf „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“

Kurios, urkomisch, herzlich, verzwickt und kaum zu glauben?

Doch, all das ist diese Geschichte!

Während ...

Erich Kästners „Doppelte Lottchen“ trifft mit „Hangover“ auf „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“

Kurios, urkomisch, herzlich, verzwickt und kaum zu glauben?

Doch, all das ist diese Geschichte!

Während Nelli schon in den Hochzeitsvorbereitungen steckt, befindet sich ihr Verlobter Tim, auf Junggesellenabschiedsreise, mit seiner besten Freundin Doro.

Doch nicht in Hamburg, wie Nelli denkt, sondern in Las Vegas. Nicht Tims erste bescheuerte Tat. Alles geht schief, was schiefgehen kann…

Tim vergisst die Zeitverschiebung, verpasst den Rückflug und somit seine eigene Hochzeit. Er betrinkt sich und heiratet, unter Elvis Segen, spontan Doro in Vegas.

Wie soll er bloß aus dieser Misere je wieder raus kommen?

Nur einer kann helfen und zwar Felix, sein Zwillingsbruder.

Felix, den Nelli nur aus Erzählungen kennt, da er eigentlich in
Amerika lebt und nun zur Hochzeit anreisen wollte.

Felix, Mr. Lover Lover höchst persönlich, soll nun Nelli anstatt von Tim heiraten und würdig vertreten, bis der wieder daheim ist.

Felix, der Tim schon so oft aus der Patsche geholfen hat. Das letzte Mal beim Abitur.

Felix, der so langsam die Schnauze voll hat, von den Aussetzern seines Bruders und doch spielt er wieder mit, bis aus Spaß Ernst wird. Denn bald gibt es kein Zurück mehr….

…wird Felix Nelli die Wahrheit sagen, …die ganze Wahrheit, denn Nelli ahnt von all dem nix oder doch?

Ich habe mich, bei dieser verstrickten Geschichte köstlich amüsiert und fand den Schreibstil der Autorin modern, flüssig, humorvoll und leicht zu lesen.

Wenn man nicht alles immer zu bierernst nimmt und auch mal eine kurzweilige, weniger anspruchsvolle Geschichte lesen möchte, ist man mit dem neuen Roman von Anke Maiberg bestens aufgehoben.

Der macht nämlich Laune!

Ihr Vorgänger „Ist das Liebe oder kann der weg?“, soll übrigens auch sehr gut gewesen sein. Allerdings habe ich den noch nicht gelesen. Werde ihn mir aber ganz sicher auch bald besorgen.

Veröffentlicht am 11.10.2017

Ein sehr schöner Roman, bei dem man die Hoffnung nie aufgeben darf, mit Taschentuchalarm

Heute fängt der Himmel an
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„Margret, meine Liebe“, sagte Peter.  „Ich habe vor,  die Ewigkeit mit dir zu verbringen. Das hier ist erst der Anfang.“ (Zitat S. 383)

Heute
Emily, 36 Jahre, Journalistin, steht vor den Trümmern ihres ...

„Margret, meine Liebe“, sagte Peter.  „Ich habe vor,  die Ewigkeit mit dir zu verbringen. Das hier ist erst der Anfang.“ (Zitat S. 383)

Heute
Emily, 36 Jahre, Journalistin, steht vor den Trümmern ihres Lebens. Sie ist allein! Ihre Großmutter, die sie teils groß gezogen hatte, weil ihre Mutter in jungen Jahren schon verstarb, ist nun auch verstorben. Dann gibt es da noch ihren Vater, zu dem sie keinen Kontakt hat, weil der ihre Mutter schon verlassen hatte, als sie noch ein Kind war und zu guter Letzt hat man nun auch noch ihren festen Job gekündigt. In dieser schweren Zeit erhält sie eines Tages ein gemaltes Bild, mit einer Karte anbei, worauf steht, dass der Großvater ihre Großmutter immer geliebt hätte. Margret war die Liebe seines Lebens.
Kann das sein? Eigentlich hatte ihr Großvater ihre Großmutter auch verlassen, als diese mit ihrem Vater schwanger war. So hatte sie es zumindest erfahren, obwohl dieses Thema auch immer ein Tabuthema war.

1944
Der deutsche Peter ist in Afrika stationiert, als die Amerikaner die Deutschen überwältigten und in Florida in einen Gefangenenlager steckten. Er selbst war teils froh, denn dort musste er zwar schwer arbeiten, auf den Zuckerrohrfeldern, aber er erhielt 3 Mahlzeiten am Tag und hatte einen Schlafplatz. Ohnehin teilte er nicht das politische Interesse Hitlers, was seiner Familie gar nicht gefiel.
Auf diesen Zuckerrohrfeldern lernt er Margret kennen und vor allem -  lieben!

1945
Der Krieg ist vorbei, die Deutschen besiegt und Peter muss gehen. Er verspricht Margret wiederzukommen, damit sie den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen können, obwohl auch Margrets Familie es gar nicht gutheißt, dass sie sich mit einem „Nazi“ eingelassen hat.
Doch das Schicksal will es anders.

Mir hat diese Geschichte über zwei Zeitebenen richtig gut gefallen. Der Schreibstil war toll und ich wollte immer wissen, was hinter der Geschichte steckt. Denn Emily versucht natürlich herauszufinden, warum es den beiden nicht gegönnt war ihr Leben miteinander zu verbringen.

Dabei spielen Schicksal und vor allem Intrigen eine große Rolle, aber auch, dass Peter und Margret die Hoffnung aufgegeben haben.
Bei der  Suche nach ihrem Großvater, wird Emily vor allem eins klar, dass sie selbst die Hoffnung nie aufgeben darf, denn auch sie verbirgt ein kleines Geheimnis, dass ihr vergönnt, glücklich zu sein.

Für alle, die Liebesgeschichten mit zwei Zeitebenen mögen! –
Und, Achtung…Taschentuchalarm!

Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannend, interessant und beängstigend, weil es gar nicht so abwegig ist

M.I.A. - Das Schneekind
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"Was ist der Mensch?"

*Was die sensorischen Fähigkeiten betrifft, ist der Mensch im Vergleich zu vielen Tieren, ein taubstummes, blindes, nacktes und jämmerliches Kleinkind. Ein Statist im Film der Evolution. ...

"Was ist der Mensch?"

*Was die sensorischen Fähigkeiten betrifft, ist der Mensch im Vergleich zu vielen Tieren, ein taubstummes, blindes, nacktes und jämmerliches Kleinkind. Ein Statist im Film der Evolution. (Buch Prolog)

Mit der o.g. Frage beginnt die Geschichte von M.I.A. – Das Schneekind.

Nachdem man im Prolog scheinbar eine Podiumsrunde zu dieser Frage folgt, beginnt die eigentliche Geschichte, als Sandra sich auf einer vereisten Straße in den Schweizer Bergen aufhält. Total enttäuscht, von ihrem Ex-Geliebten und in Gedanken, wird sie in einen Unfall verwickelt. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs stirbt noch an der Unfallstelle, doch auf dem Rücksitz sitzt ein kleines Mädchen – Mia! Sandra hilft ihr und da sie kein Handynetz haben, kehren sie gemeinsam zu der Hütte zurück, in der Sandra sich kurz zuvor von ihrem Chef getrennt hat. Das Mädchen scheint alles andere als normal zu sein und dennoch empfindet Sandra irgendwie auch Sympathie für sie.

Als sie am nächsten Tag gerettet werden und das Mädchen der Mutter übergeben wird, verspricht Sandra Mia öfter zu besuchen. Unwissentlich, dass das nicht geschehen wird.

Ganz erschöpft kommt Sandra Zuhause an, als sie ihrem Nachbarn, der sich um ihre Katze kümmert in die Arme läuft. Sie erzählt ihm, was ihr widerfahren ist und dabei fällt ihr ein, dass sie noch Mias Medikamente hat und einen Umschlag, den sie dem Fahrer des anderen Wagens weggenommen hatte.

Gemeinsam, mit ihm, öffnet sie diesen Umschlag und sie finden Flugtickets für einen Mann und ein kleines Mädchen, 50.000 Euro und Diamanten. Sie trauen ihren Augen kaum. Wo ist sie da bloß rein geraten?

Als sie sich am nächsten Tag Mia aufsuchen möchte, um ihr die Medikamente zu geben, erfährt sie, dass Mia in einem Krankenhaus ist, dass sich aber als Forschungsinstitut herausstellt. Was bedeutet das alles?

Wenig später, als sie nach Hause kommt, gibt es den ersten Toten. Die Wohnung des Nachbarn liegt in Schutt und Asche vor ihr. Ist sie jetzt auch in Gefahr?

Mich hat diese Geschichte total in ihren Bann gezogen und es war, vom Schreibstil her, so flüssig zu lesen, dass ich das Gefühl hatte, ich würde einen spannenden Film schauen.

Gen-Editing wird unsere Zukunft bestimmen. Eins jedoch wissen sie noch nicht. Wir sind soweit. Die Zukunft beginnt nicht morgen oder übermorgen, sie hat bereits begonnen.* (Buch Seite 210)

Das Thema Gen-Editing fand ich auch total interessant und leider auch nicht ganz abwegig, was natürlich auch zum Nachdenken anregt.

Und nun wiederhole ich meine Frage, "was ist der Mensch?"

Findet es heraus! Für alle Thriller Fans eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.09.2017

Sehr schöne, aber auch traurige Geschichte, mit einem Gedankenanstoß

Bis zum letzten Herzschlag
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Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die einem das Leben bereichern. Ich bin durch Zufall, bei Instagram, auf die Autorin und Selfpublisherin Jasmin Winter gestoßen. Immer wieder habe ich das Cover ihres ...

Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die einem das Leben bereichern. Ich bin durch Zufall, bei Instagram, auf die Autorin und Selfpublisherin Jasmin Winter gestoßen. Immer wieder habe ich das Cover ihres Romans „Bis zum letzten Herzschlag“ gesehen und das machte mich neugierig. So entschied ich mich, sie anzuschreiben, um zu fragen, ob ich ihr Buch rezensieren dürfte. Schnell waren wir uns sympathisch und einige Zeit später zog das wunderschöne Buch bei mir ein.

Diese sehr berührende Geschichte, passte für mich genau in diese Jahreszeit – Herbst! Auf dem Sofa, eingekuschelt in eine Decke, habe ich es mir dann mit diesem Buch gemütlich gemacht.

Es geht um Kate & Evan. Als Kinder kennengelernt und als Teenager lieben gelernt, leben die zwei glücklich bis zum dem Tag, als diese Geschichte beginnt, nämlich als Kate nach Hause kommt und Evan in flagranti mit einer anderen Frau erwischt.

Für Kate bricht eine Welt zusammen, denn sie kann so gar nicht verstehen, warum er ihr das angetan hat. Es gab nie Anzeichen, dass etwas in ihrer Beziehung nicht stimmen könnte. War sie so blind?

Verletzt fasst sie einen Entschluss. Sie möchte nach Deutschland, wo ihre Wurzeln sind. Eigentlich hatte sie genau das mit Evan eines Tages vor, doch nun reist sie mit ihrer besten Freundin Josie.

Leider überschattet das nächste Schicksal Kates Leben. Sofort stellt sie in Deutschland fest, sie ist schwanger. Jonas wird geboren und zu dritt meistern die 3 nun ihr Leben in Deutschland.

10 Jahre später erhält Kate einen Anruf von ihrer Mutter. Es ist Zuhause etwas geschehen, sodass Kate keine andere Wahl bleibt, zurück in die USA zu fliegen.

Was ist passiert? Wie wird es werden, wenn sie auf Evan trifft und wie wird Evan auf Jonas reagieren?

Schnell liest sich hier, hierbei handelt es sich um einen Schicksalsroman und was das am Ende bedeutet, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.

Von der Autorin weiß ich, dass diese Geschichte ihre Art war, ihr eigenes Schicksal zu verarbeiten.

Ich bin super in die Geschichte reingekommen, wobei ich einige Situationen anfänglich nicht ganz nachvollziehen konnte. Doch ergeben viele davon, im weiteren Verlauf, durchaus einen Sinn und am Ende musste ich feststellen, dass das Schicksal leider nicht beeinflussbar ist.

Ich denke, die Autorin möchte uns mit ihrer Geschichte einen Gedankenanstoß geben und uns eins sagen, nämlich…

…„Nutzt die Zeit mit Dingen, die euch lieb sind, denn wir wissen nicht, was uns der morgige Tag bringt.“

Veröffentlicht am 17.09.2017

Spannend vom Anfang bis zum Schluss und einem Ende, dass Raum für Diskussionen lässt.

Der Brief
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»Die Realität ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht der Wahrheit« (Seite 51)

Als allererstes möchte ich erklären, warum mich dieses Buch angesprochen hat. Da waren die vielen guten Pressestimmen, eine ...

»Die Realität ist eine Frage der Wahrnehmung, nicht der Wahrheit« (Seite 51)

Als allererstes möchte ich erklären, warum mich dieses Buch angesprochen hat. Da waren die vielen guten Pressestimmen, eine Freundin die es als sehr gut bewertet hat und das Cover und der Klappentext entsprachen meinem Lieblingsautor Guillaume Musso.

Es geht um die Journalistin Marie, die mit ihrer Geliebten in Hamburg lebt, als sie eines Tages einen Brief von ihrer früheren Schulfreundin Christine erhält. Dieser Brief wirft so viele Fragen auf, zum einen, weil Dinge, die dort drin stehen, einfach nicht der Realität entsprechen, denn sie ist nicht mit einem Viktor verlobt und lebt auch nicht in Frankreich und zum anderen, weil dieser Brief auch die Wahrheit erzählt, denn das, was dort steht, konnte nur Christine wissen.

Sie macht sich also auf den Weg zu Christine, um den ganzen mysteriösen Dingen auf den Grund zu gehen und gerät dabei in einen Strudel voller Ungereimtheiten.

Diese Geschichte ist von Anfang bis Ende sehr spannend und man möchte unbedingt erfahren, was hinter all dem Mysteriösen Begebenheiten steckt. Ich selbst konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist leicht, flüssig und auch clever inszeniert und dennoch könnte ich mir vorstellen, dass diese Geschichte einige Leser unzufrieden zurück lässt. Ich selbst weiß auch nicht genau, wie ich das Ende finden soll. Hab‘ auch schon mit ein paar Leuten, die dieses Buch gelesen haben, darüber gesprochen, was aber definitiv bleibt, ist jede Menge Raum für eigene Spekulationen. Selbst die Autorin sagt: „Ich wollte einen Roman schreiben, der nicht nur eine spannende und gefühlvolle Story erzählt, sondern auch existenzielle Fragen aufwirft. Sind die Dinge so, wie sie scheinen? Wo stellen wir die entscheidenden Weichen im Leben? Was wäre wenn…?“

Zwei Dinge jetzt noch…

…Ich behaupte mal, jeder Leser wird am Ende auf die ersten Seiten zurückblättern,
und ja, ich finde, es ist wie einer guter Musso Roman!