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Veröffentlicht am 09.10.2017

Zeitlos und wortgewandt

Lieber Daddy-Long-Legs
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Lieber Daddy Long Legs ist eine Neuauflage des Klassikers von 1912. Die ersten Seiten erzählen aus der Sicht des Mädchens Judy ihren Aufenthalt im Waisenhaus und besonders von dem Tag, an dem Judy einen ...

Lieber Daddy Long Legs ist eine Neuauflage des Klassikers von 1912. Die ersten Seiten erzählen aus der Sicht des Mädchens Judy ihren Aufenthalt im Waisenhaus und besonders von dem Tag, an dem Judy einen Wohltätet bekommt, der sie aufs College schickt. Die einzigen Bedingungen: Er will anonym bleiben und sie soll ihm jeden Monat einen Brief schreiben und ihm von ihren Fortschritten erzählen. Der Rest des Buches beinhaltet Briefe von Judy an Daddy Long Legs.
Diese waren mit solch einer Intensität verfasst, dass ich mir gerne jede einzelne Seite des Buches markiert hätte. Judy schreibt so fortschrittlich und klug und stellt dabei außerdem immer wieder fest, welche Aussichten sie als mittelloses Waisenkind, besonders auch als Frau hat. Dennoch scheint sie in ihren Gedanken ihrer Zeit weit voraus und entwickelt sich auch mit der Handlung weiter. Gerade durch die Briefe bekommt man einen tiefen Einblick in ihr Gefühlsleben und schon vom ersten Brief an legt sie Daddy Long Legs – den man nicht kennt und der Judy auch nie antwortet – alle ihre Gefühle offen und man schließt sie augenblicklich ins Herz.
Das Geheimnis um Daddy Long Legs stellt neben dem Werdegang von Judy das zweite Thema des Buches dar. Judy selbst stellt sich Daddy Long Legs als großen alten Mann vor und besonders während der ersten Briefe versucht sie herauszufinden, wie er aussieht oder ihm ein Lebenszeichen zu entlocken. Das gelingt ihr nicht, im Leser weckt es aber die große Lust, mehr über ihn zu erfahren. Ich hatte schon ziemlich zu Beginn einen leisen Verdacht und tappte so nicht ganz im Dunkeln. Vielmehr versuchte ich, während des Lesens weitere Hinweise auf meine Vermutung zu finden, was unglaublichen Spaß machte.
Die Sprache des Buches ist wunderschön. Hier hat die Übersetzung ganze Arbeit geleistet denn auch sie transportiert noch viele Gefühle und ist noch dazu typisch für die Zeit, in der das Buch veröffentlicht wurde. Darüber hinaus liest es sich auch sehr angenehm und man merkt dem Buch sein Alter nicht durch komische Formulierungen oder schwer zu lesende Passagen an.
Fazit: Lieber Daddy Long Legs begeisterte mich durch die Frage nach der Identität von Daddy Long Legs und durch die schöne und bildgewaltige Sprache. Besonders angetan hat es mir jedoch vor allem die Protagonistin Judy, die ihrer Zeit weit voraus ist und sich innerhalb der Geschichte enorm weiterentwickelt.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Ich liebe Gwenpool

Gwenpool
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Meine Meinung: Gwenpool startete ihre Bekanntheit eigentlich nur auf einem Variantcover von Deadpool und wurde aufgrund der hohen Nachfrage als Comicreihe adaptiert. Sehr zu meiner Freude, denn ich liebe ...

Meine Meinung: Gwenpool startete ihre Bekanntheit eigentlich nur auf einem Variantcover von Deadpool und wurde aufgrund der hohen Nachfrage als Comicreihe adaptiert. Sehr zu meiner Freude, denn ich liebe die weibliche Power, die aktuell ins Marveluniversum einzieht. Sei es Jane Foster als Thor oder das Paralleluniversum, in dem Gwen Stacey Spiderman bzw. Spider-Gwen ist. Ganz so ist es bei Gwenpool nicht. Sie ist nicht der weibliche Deadpool und auch nicht Gwen Stacey sondern eine eigenständige Heldin, hat aber so ziemlich den gleichen Humor, wie Deadpool. Sie stammt jedoch aus unserer Welt und wurde in das Marveluniversum herein gezogen. Das führt dazu, dass sie der festen Überzeugung ist, dass sie als Heldin überhaupt nicht sterben kann und sich trotz fehlendem Können in viele Abenteuer stürzt.
Der Zeichenstil ist ähnlich bunt und girly, wie der der Spider-Gwen Reihe und gefiel mir sehr gut. Darüber hinaus fand ich die vielen Auftritte anderer Helden und Schurken des Marveluniversums sehr gelungen. Besonders über Thor und Dr. Strange habe ich mich gefreut. Welche Rolle die innerhalb des Geschehens einnehmen, müsst ihr allerdings selbst herausfinden. Die Geschichte ist super. Gwenpool muss sich neu in der Superheldenwelt zurechtfinden. Sie hat keinerlei Ausrüstung und Erfahrung und kennt diese Welt nur aus den Comics, die sie gelesen hat. So rutscht sie erst einmal auf die falsche Seite und muss ihren Platz in der Welt erst einmal finden. Dadurch erfahren wie leider noch nicht sehr viel von ihrer Vorgeschichte, was sich in den kommenden Comics hoffentlich ändern wird.
Ich finde, der Comic eignet sich sehr gut für Anfänger, die neu ins Marveluniversum einsteigen möchten oder mit dem Comic lesen anfangen wollen. Die Panels sind super angeordnet und weder sie noch der Zeichenstil fordern viel vom Leser. Darüberhinaus wirft Gwenpool mit ihren lustigen Kommentaren viel Wissen ein, das für spätere Comics oder zum allgemeinen Verstehen des Universums sehr gut genutzt werden kann.
Fazit: Nicht nur für Einsteiger sondern auch für alle Marvel Fans ist Gwenpool mit geballter weiblicher Power und Humor genau das richtige, wenn man einen lustigen Superheldencomic sucht. Ich freue mich auf mehr von Gwenpool und besonders darauf, in den kommenden Bänden mehr von ihrer Vorgeschichte zu lesen.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Comic Klassiker

Batman: Arkham Asylum
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Ich bin bisher kein großer Fan des DC Universums gewesen. Nach dem Tipp eines Freundes habe ich einsteigend zu Arkham Asylum gegriffen. Dieser Comicklassiker begleitet Batman auf einen Besuch ins Arkham ...

Ich bin bisher kein großer Fan des DC Universums gewesen. Nach dem Tipp eines Freundes habe ich einsteigend zu Arkham Asylum gegriffen. Dieser Comicklassiker begleitet Batman auf einen Besuch ins Arkham Asylum, wo er nicht nur auf den Joker trifft sondern auch auf zahlreiche andere Schurken des DC Universums. Darüber hinaus erfährt man auch die Ursprungsgeschichte der Psychiatrie.
Auch wenn man einen guten ersten Überblick – besonders über die Schurken – bekommt, hätte ich mir beim Lesen fast gewünscht, ich wäre bereits tiefer in der Materie drin. Der Zeichenstil ist einzigartig, gleicht mehr einem Kunstwerk als einem Comic und lädt dazu ein, genauer hinzusehen. Mann muss es sogar, wenn man alles verstehen und erfahren möchte, denn die Geschichte selbst lässt viele Leerstellen, die es zu füllen gilt.
Viel Story hat der Comic nicht. Eigentlich existiert die Geschichte nur in den Rückblenden, in denen beschrieben wird, wie Arkham Asylum entstanden ist, dadurch wird in der Gegenwart sehr viel Raum für die Vorstellung der Charaktere gelassen, was ich absolut genial fand. Insgesamt sollte man jedoch eine ganze Menge Zeit für Arkham Asylum mitbringen. Zeit, Liebe fürs Detail, für Kunst und eine Story, die sehr langsam ist und viel Raum für Charaktere lässt. Dann wird man Arkham Asylum lieben.
Fazit: Arkham Asylum kann man fast schon als Comic Klassiker beschreiben und dieser hat es mir angetan. Obwohl der Comic nicht viel Story umfasst, begeistert er mich besonders durch die Vorstellung der Charaktere und der Zeichenstil selbst ist einzigartig und spricht sehr für sich.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Ein Muss für alle Gilmore Girls

Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl
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Meine Meinung: Ich tue mich immer schwer mit Biografien. Wer Lauren Graham jedoch kennt der weiß, dass in ihr eine Menge des Charakters von Lorelai Gilmore steckt und das sollte eigentlich jede Biografie ...

Meine Meinung: Ich tue mich immer schwer mit Biografien. Wer Lauren Graham jedoch kennt der weiß, dass in ihr eine Menge des Charakters von Lorelai Gilmore steckt und das sollte eigentlich jede Biografie aufwerten oder? Auf Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl trifft das jedenfalls zu. Lauren Graham verpackt so viel Humor in ihrem Buch, dass ich aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus kam. Sie stellt uns große Teile ihrer Kindheit und Jugend vor, redet über ihre Schauspielanfänge und über ihre Rolle in Parenthood und gibt uns wertvolle und wichtige Tipps mit auf den Weg. Immer wieder kommt sie darüber hinaus auf die Gilmore Girls zu sprechen und somit ist das Buch neben Lauren Grahams Biografie auch eine tolle Ergänzung für alle Gilmore Girl Fans.
Hier vorab: Vor dem Lesen solltet ihr die Gilmore Girls Staffeln kennen, sonst können euch Spoiler erwarten. Ein neues Jahr müsst ihr allerdings noch nicht gesehen haben. Darauf geht Lauren Graham nur im letzten Kapitel ein und es gibt eine Spoilerwarnung.
Was mir beim Lesen klar geworden ist, das ist, dass Lauren Graham nicht nur Lorelai Gilmore verkörpert, sondern dass sie Lorelai Gilmore IST. Durch und durch und ohne Abstriche. Das Buch war wahnsinnig lustig und man hatte häufig das Gefühl, man ist Rory, sitzt mit Lorelai am Küchentisch und hört sich alte Geschichten und gute Ratschläge an. Das Buch katapultierte mich direkt in die Gilmore Girls Wohlfühl-Stimmung hinein und so kamen mir die 250 Seiten des Buches viel zu kurz vor.
Die einzelnen Kapitel wurden von Lauren Graham ganz unterschiedlich geschrieben und gestaltet. So füllen Foto und sogar Zeichnungen die Seiten, Interviews und Telefongespräche lösen pure Beschreibungen ab und man findet verrückte Dinge, wie Schreib-Motivations-Anleitungen oder ein Rewatch-Tagebuch der Gilmore Girls Staffeln. Das gestaltete das Buch sehr abwechslungsreich und unterstrich den verrücken Charakter Lauren Grahams. Zudem bekommt man das dringende Bedürfnis, die Gilmore Girls DVD in den Player zu legen, und eine Folge zu schauen. Nein, ich korrigiere mich, selbst beim Schreiben dieser Rezension bekomme ich unglaubliche Lust, Gilmore Girls zu schauen. Das macht Einmal Gilmore Girl, immer Gilmore Girl zum absoluten Muss für alle Gilmore Girl Fans.
Fazit: In Lauren Graham steckt so viel von Lorelai Gilmore und das macht das Buch nicht nur lustig sondern auch lesenswert. Abwechslungsreich berichtet sie uns von ihrer Kindheit, ersten Schauspielerfahrungen und von ihrem Leben heute. Zahlreiche Bezüge zu den Gilmore Girls sowie tolle Ratschläge runden das Buch ab und lassen die 250 Seiten viel zu kurz erscheinen.

Veröffentlicht am 22.09.2017

10 Gründe, wieso ich Als ich Amanda wurde mochte

Als ich Amanda wurde
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1) Alles richtig gemacht.

Fassen wir mal zusammen: Das Buch handelt von einer Transfrau, wurde von einer Transfrau geschrieben und zeigt eine Transfrau auf dem Cover. Muss ich dazu noch mehr sagen? Besser ...

1) Alles richtig gemacht.

Fassen wir mal zusammen: Das Buch handelt von einer Transfrau, wurde von einer Transfrau geschrieben und zeigt eine Transfrau auf dem Cover. Muss ich dazu noch mehr sagen? Besser hätte es nicht sein können.

2) Es ist divers

Ich bin mittlerweile nur noch bedingt ein Fan davon, dass Themen, die Diversität betreffen, explizit als Thema in einem Roman aufgegriffen werden. Mittlerweile finde ich es schöner, wenn das alles als etwas ganz normales behandelt wird. Dennoch ist die in Punkt 1 genannte Mischung genau der Grund, weshalb ich es hier mehr als angebracht finde. Meredith Russo weiß wovon sie schreibt und arbeitet darüber hinaus einen wichtigen Abschnitt ihres Lebens literarisch auf.

3) ... und nicht divers.

Als ich Amanda wurde zeigt uns ganz klar, dass unsere Gesellschaft noch nicht soweit ist, divers zu denken und jeden Menschen so zu akzeptieren, wie er ist. Meredith Russo beschönigt in ihrem Buch nichts. Was sie aber auch nicht tut: Sie überzieht nichts und stellt es real und ohne Übertreibungen dar.

4) Amanda

Amanda ist so cool. Ich habe sie direkt richtig lieb gewonnen und das steigerte sich Seite um Seite und Satz um Satz mehr. Es gibt selten Protagonisten die eine Mischung aus "absolutes Mädchen" und "unglaublicher Nerd" sind aber genauso ist Amanda und das mochte ich so sehr. Ich bin mir ganz sicher, dass auch ihr sie mit dieser Art ins Herz schließen werdet.

5) Bee

Bee ist ein sehr interessanter Charakter. Ich habe im Verlauf des Buches mehrmals meine Meinung über sie geändert und ich denke das wird euch ganz genauso gehen. Dennoch ist Bee meiner Meinung nach unglaublich wichtig für das Buch und ein guter Grund, wieso das Buch genauso funktioniert, wie es funktioniert.



6) Die Kraft der Eltern

Ich habe das Gefühl, wir klappern hier fast alle Charaktere ab aber diese sind einfach fantastisch umgesetzt worden. So auch Amandas Eltern, die damit konfrontiert werden, dass Amanda trans* ist. Sie gehen sehr unterschiedlich mit dem Thema um und machen im Verlauf der Handlung viele Fehler und treffen viele falsche Entscheidungen. Sie entwickeln sich jedoch ebenso stark, wie Amanda selbst und geben dem Leser viele neue Eindrücke.

7) Highschool-Zeit

Wir alle wissen, dass Schule manchmal unglaublich gemein ist. Nicht die Schule selbst sondern Mitschüler. Genau das muss auch Amanda feststellen. Sie hat zwar mit anderen Problemen zu kämpfen, als viele von uns, aber im Grunde genommen kommt es doch auf das gleiche hinaus. Es geht darum, seinen Platz im Leben zu finden und somit eröffnet uns Amandas Highschool eine Welt, die wir alle nur zu gut kennen.

8) Rückblenden

Am Ende vieler Kapitel bekommen wir kleine Rückblenden in Amandas Vergangenheit. Ich habe mich häufiger dabei ertappt, wie ich mich Kapitel um Kapitel nur auf diese Rückblenden gefreut habe, denn sie gehörten mit zu meinen Highlights. In ihnen erfährt man verschiedene Etappen aus Amandas Leben und die sind größtenteils sehr schockierend und bedrückend. Genau deshalb liegt in ihnen aber auch sehr viel Kraft.

9) Sogwirkung

Hierzu muss ich nicht viel sagen. Das Buch selbst entwickelt eine so enorme Sogwirkung, dass ich es in zwei Lesesessions ausgelesen habe. Der Satz "Nur noch ein Kapitel" wiederholt sich in Endlosschleife bis zum Ende des Buches und nach dem letzten Kapitel will man mehr. Das macht ein gutes Buch aus.

10) Star Wars

Und den letzten Punkt habe ich mir bis zum Ende aufgehoben. Star Wars. Können wir bitte einmal alle ganz erstaunt und fasziniert schauen, weil der Begriff Star Wars in den 10 Gründen für ein zeitgenössisches Buch auftaucht? Wie die Autorin selbst, ist auch Amanda ein riesiger Star Wars Fan (Habe ich schon erwähnt, dass ich Star Wars liebe?) und findet schnell einen Seelenverwandten. Mein absolutes Highlight war die im Buch adaptierte Szene zwischen Han und Leia aus The Empire Strikes Back. Was es damit auf sich hat, müsst ihr allerdings selbst lesen.