Profilbild von Samtpfote

Samtpfote

Lesejury Star
offline

Samtpfote ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Samtpfote über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2023

Nostalgisch und funkelnd

O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit
0

Inhalt:
Lieder, Gedichte und Sprüche zur Weihnachtszeit aus verschiedenen Jahrhunderten. Unterhaltsam, besinnlich und auf jeden Fall sehr nostalgisch.

Meine Meinung:
Zuerst einmal war ich ganz glücklich, ...

Inhalt:
Lieder, Gedichte und Sprüche zur Weihnachtszeit aus verschiedenen Jahrhunderten. Unterhaltsam, besinnlich und auf jeden Fall sehr nostalgisch.

Meine Meinung:
Zuerst einmal war ich ganz glücklich, dass dieses kleine Büchlein so schön vor sich hin funkelt. Beim Blättern ist mir dann erst bewusst geworden, dass die darin enthaltene Sammlung schon ziemlich alt und entsprechend nicht allzu divers daherkommt. Das ist allerdings auch schon der einzige Wunsch, den ich gerne anbringen möchte: bitte, lieber Diogenes Verlag, bringt diese Sammlung ganz neu und mit vielen zeitgenössischen Ergänzungen heraus, damit könnt ihr ganz vielen Menschen eine noch grössere Freude bereiten.
Ansonsten habe ich es geliebt, in den Sprüchen zu stöbern, mir die Weihnachtslieder (von denen mir einige Strophen gänzlich unbekannt oder nur in abgewandelter Form bekannt waren) anzusehen und die kurzen Geschichten zu lesen. Selber liebe ich es, Weihnachtskarten zu schreiben und bin immer wieder auf der Suche nach kürzeren Sprüchen oder Gedichten, welche auf den Karten Platz finden können. In diesem Büchlein werde ich im nächsten Jahr sicher fündig und ich bin mir sicher, dass es ein wundervolles Geschenk für alle ist, die eigentlich schon alles haben, in ihrem Leben aber ein wenig Nostalgie vertragen können.

Meine Empfehlung:
Mit diesem glitzernden Büchlein gelingt es wohl allen, in Erinnerungen zu schwelgen und dabei das ein oder andere Weihnachtslied im Kopf (oder laut) mitzusummen. Dieses Buch ist für alle, welche sich besinnliche Momente zur Weihnachtszeit wünschen und gerne ab und an ein Gedicht auf eine Weihnachtskarte schreiben oder einer lieben Person vorlesen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 15.12.2023

Langsam, poetisch und sehr berührend erzählt

Der Adventskalender zum Glück
0

Inhalt und Meinung:
Das Buch habe ich mir mit meinen Prämienpunkten aus der Lesejury gegönnt und ich bin so froh, Fie und ihre berührende Geschichte kennengelernt zu haben. Hinter dem in zarten Tönen gehaltenen ...

Inhalt und Meinung:
Das Buch habe ich mir mit meinen Prämienpunkten aus der Lesejury gegönnt und ich bin so froh, Fie und ihre berührende Geschichte kennengelernt zu haben. Hinter dem in zarten Tönen gehaltenen Cover verbirgt sich nämlich eine ans Herz gehende, allerdings nicht ganz so heitere Handlung. Unsere Protagonistin ist gerade dabei, sich von einer nach ihrer Trennung aufgetretenen Depression und den dabei von ihrem Arzt verschriebenen aber im Überfluss geschluckten Pillen zu erholen. Ihre ältere Schwester Sara gibt ihr den entscheidenden Schubs in die richtige Richtung und fast täglich eine neue Aufgabe, um den Advent mit Aktivität zu füllen und ich habe mit Fie mitgefiebert und die Adventskalenderaufgaben jeweils sehnsüchtig erwartet. Das Buch hat mir sehr schöne Lesestunden beschert und ich hoffe, dass bald weitere Bücher der Autorin in deutscher Sprache erscheinen..

Schreibstil und Aufbau:
Sehr gut gefallen hat mir, dass Fie immer mehr Menschen in ihrem Umfeld näher kennenlernt und dass ihr Leben dabei täglich an Farbe und Freude gewinnt. Siri Østli erzählt sehr zart und poetisch und es kommt viel Weihnachtsstimmung auf. Ausserdem zeigt sich, dass alle Figuren in der Geschichte ihr Päckchen zu tragen haben und dass nur das Miteinander, die Freundschaft und die Hilfsbereitschaft im kleinen Örtchen dabei helfen, persönliche Hürden zu überwinden und sich den täglichen Herausforderungen des Lebens zu stellen.

Meine Empfehlung:
Mir hat dieses eher ruhig erzählte Buch, das sehr viel mehr Tiefgang beinhaltet, als Cover und Titel vermuten lassen, sehr gut gefallen. Ich hoffe sehr auf weitere übersetzte Bücher von Siri Østli und möchte euch diese zarte Geschichte herzlich erzählen.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.11.2023

Würdevolles, humorvolles Buch

Oben Erde, unten Himmel
0

Inhalt:
Suzu ist eine Einzelgängerin die sich aber perfekt und unauffällig in die Gesellschaft einfügen kann. Nachdem sie unerwartet ihre Stelle verliert und Angst hat, sich und ihren Hamster Punsuke nicht ...

Inhalt:
Suzu ist eine Einzelgängerin die sich aber perfekt und unauffällig in die Gesellschaft einfügen kann. Nachdem sie unerwartet ihre Stelle verliert und Angst hat, sich und ihren Hamster Punsuke nicht mehr lange ernähren zu können, bewirbt sie sich auf drei verschiedene Anzeigen. Von einem Arbeitgeber wird sie zu einem Gespräch eingeladen. Erst, als sie den Job bekommt, realisiert sie, mit welcher Arbeit sie es zu tun hat: ab sofort gehört sie zu einem Reinigungsunternehmen, das sich um die Aufräumarbeiten nach einem Kodokushi, einem "einsamen Tod" kümmert.
Erst beim Aufräumen fremder Wohnungen und Leben beginnt sie, auch in ihrem Leben ein wenig mehr Platz für sich und ihre Bedürfnisse zu schaffen.

Meine Meinung:
"Ich nannte in Krawatte" habe ich vor einigen Jahren gelesen und war komplett begeistert. Als ich mir dann das neueste Buch von Flašar ausleihen durfte, habe ich nicht gezögert. Aber ich war überrascht, wie zäh sich der Anfang für mich angefühlt hat. Dann aber habe ich die Figuren mehr und mehr ins Herz geschlossen. Suzus Chef, der im Buch nur "Herr Sakai" genannt wird, führt sein Unternehmen mit viel Gefühl und Humor. Er achtet die Verstorbenen und ihre Besitztümer, ist pragmatisch und zupackend und sorgt hinter seiner ein wenig strengen Fassade liebevoll für seine Angestellten. Seine Figur hat mir imponiert und obwohl mir natürlich bewusst war, dass Kodokushis, also Todesfälle einsamer Personen, die erst nach Wochen oder Monaten entdeckt werden, ein grosses Problem in eher anynomen Regionen sind, so habe ich mir vor der Lektüre dieses Buches nie überlegt, dass es (ähnlich den Tatortreinigern) eigene Reinigungsfachkräfte für Kodokushis geben könnte. In Japan ist dies der Fall. Und mit wie viel Würde und Respekt Suzu, ihr Mitarbeiter Takada und Herr Sakai jeden Tag an ihre Arbeit gehen, hat mich tief beeindruckt.

Schreibstil:
Ja, dieses Buch kann man riechen und ja, die Gerüche sind alles andere als angenehm. Wie Suzu gewöhnen wir uns aber beim Lesen daran. Dabei beobachten wir ausserdem, wie unsere Protagonistin beginnt, ihr eigenes Leben Woche für Woche ein wenig anders zu organisieren und Raum für neue Menschen, Routinen und Erlebnisse zu schaffen. Ganz zart beschreibt Flašar, wie sehr wir Menschen Gesellschaft brauchen und wie gut bereits kleinste Versuche des Kümmerns und Begegnens unsere Seele streicheln können.

Meine Empfehlung:
Auf "Oben Erde, unten Himmel" muss und darf man sich ein wenig einlassen und dann wird man mit schrulligen Figuren in einer bewegenden und zugleich humorvollen Geschichte über ein ernstes Thema unserer Zeit belohnt. Von mir gibt es eine herzliche Empfehlung für dieses zart erzählte Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.10.2023

Frischer Wind im Moseltal

Die kleine Pension im Weinberg
0

Inhalt:
Katie Sheridan wollte eigentlich nur über die Festtage in Wümmerscheid-Sollensbach bleiben, aber nach Silvester zieht sie nichts mehr nach London zurück. Also beschliesst sie, im beschaulichen ...

Inhalt:
Katie Sheridan wollte eigentlich nur über die Festtage in Wümmerscheid-Sollensbach bleiben, aber nach Silvester zieht sie nichts mehr nach London zurück. Also beschliesst sie, im beschaulichen Dorf zu bleiben und eine eigene Pension zu eröffnen. Als gelernte Köchin stellt dies für sie zumindest fachlich wenige Schwierigkeit dar. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr ausgerechnet ihr Nachbar zuerst die Pläne vom Blumengarten und dann auch fast noch eine wichtige Kritik zerstört. Ausserdem kommen die Briefe, die sie an eine ganz bestimmte Person in England schreibt, immer wieder ungeöffnet zurück, was ihr zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet.

Meine Meinung:
Erst gerade habe ich den letzten Band der Reihe um das kleine Café an der Mühle beendet und möchte darauf hinweisen, dass die Moselpension-Reihe lose an die Café-Reihe anschliesst. Es kommen also atbekannte Figuren vor und die Geschichte wird auch chronologisch weitererzählt. Man kann in beiden Reihen alle Bände unabhängig voneinander lesen, wer sich aber für längere Zeit so richtig heimisch fühlen will im fiktiven Doppeldörfchen, beginnt am besten mit "Das kleine Café an der Mühle".
Besonders gut gefallen hat mir der frische, moderne Wind, der durch die Moselpension-Reihe weht. In der Café-Reihe habe ich einige Male kritisiert, wie stereotyp und weltfremd die Figuren skizziert waren, in der Moselpension tauchen aber mehr und mehr Figuren auf, die sehr viel offener und vielschichtiger sind. So ist die Protagonistin Katie Sheridan eine unabhängige Frau, die sich ihre Träume erfüllt und sämtlichen Schwierigkeiten klug und überzeugt entgegentritt.

Schreibstil:
Besonders hervorheben möchte ich die beeindruckenden, gelungenen Naturbeschreibungen. Auch das Wissen rund um Blumengärten und Weinanbau (inklusive Gartentipps im Anhang des Buches) zeugen einmal mehr von den gründlichen Recherchen des Ehepaars Schulte (aka Barbara Erlenkamp). Auch die Einblicke in die Küche und die Bewirtschaftung einer Pension zeugen von viel Fachwissen und Liebe zum Detail.

Meine Empfehlung:
In Wümmerscheid-Sollensbach hat die Neuzeit Einzug gehalten und das steht dem sympathischen Dörfchen sehr gut. Denn an der Hilfsbereitschaft und Schrulligkeit der Figuren hat sich nichts geändert, aber sowohl sprachlich als auch vom Erzähltempo her wirkt der erste Band der Moselpension-Reihe sehr viel moderner, als die Café-Bände. Ich habe mich in Wümmerscheid-Sollensbach wohler denn je gefühlt und möchte dieses Buch für gemütliche Lesestunden in Blumengärten und an gut gedeckten Frühlstückstischen herzlich empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2023

Unterhaltsam und liebevoll erzählt

Kräuter der Provinz
0

Inhalt:
Das kleine Dorf Maierhofen droht auszusterben... Es wird immer ruhiger, Geschäfte müssen schliessen und auch die Menschen im Dorf sind nicht mehr glücklich. Die Bürgermeisterin Therese hat aber ...

Inhalt:
Das kleine Dorf Maierhofen droht auszusterben... Es wird immer ruhiger, Geschäfte müssen schliessen und auch die Menschen im Dorf sind nicht mehr glücklich. Die Bürgermeisterin Therese hat aber eine sehr mutige Idee, um ihrer Heimat eine letzte Chance zu geben und gemeinsam mit ihrer besten Freundin Christine und einer kleinen Notlüge schafft sie es, ihre Cousine Greta, eine berühmte Werbetexterin, nach Maierhofen zu locken und um Unterstützung zu bitten. Nun aber müssen alle an einem Strang ziehen, um das Unmögliche möglich zu machen.

Meine Meinung:
Vor einigen Jahren habe ich "Das Weihnachtsdorf", den zweiten Band der Maierhofen-Reihe gelesen und habe mich sofort in diesen kleinen fiktiven Ort verliebt. Nun möchte ich die komplette Reihe (inklusive ReRead des Weihnachtsbands im November/Dezember) lesen. In "Kräuter der Provinz" wird zuerst einmal gezeigt, wie es Maierhofen gelungen ist, über die Ortsgrenzen hinweg als Geniesserdorf bekannt zu werden. Das kleine Dorf ist anfänglich noch ziemlich ausgestorben und die Bürgermeisterin Theresa, die sich neben ihrer Krebserkranung vor allem auch Sorgen um ihre Heimat macht, ist verzweifelt. Es muss etwas geschehen und zum Glück kann sie ihre Cousine Greta, eine bekannte Werbetexterin, dazu bringen, nach Maierhofen zu kommen und ein grosses Projekt für das Dorf zu planen.
Was mir besonders gut gefallen hat: es wird Wert darauf gelegt, dass alle Menschen im Dorf sich mit dem, was sie haben und können beteiligen dürfen und sollen und dass wirklich nachhaltige, regionale Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. Die Autorin wendet sich im Anhang auch noch in einem Brief an uns Leserinnen und betont dabei, wie wichtig es ihr ist, nachhaltige Beispiele aufzuzeigen und so zum Nachdenken anzuregen. Ausserdem sind alle Rezepte im Anhang problemlos vegetarisch und vegan umzusetzen.
Insgesamt waren für mich vor allem am Anfang der Geschichte ein wenig zu viele Klischees und Geschlechterstereotype anzutreffen, diese werden aber im Verlauf des Buches ein wenig aufgeweicht und ich habe die Bewohner
innen von Maierhofen, die sich so sehr für ihre Heimat engagieren und dabei auch immer mal wieder etwas wagen, sehr ins Herz geschlossen und freue mich bereits auf den nächsten Band.

Meine Empfehlung:
Der erste Band der Reihe hat es mir wirklich angetan und ich habe mich neu in die idyllische Region Maierhofen verlieben können und freue mich nun sehr auf die weiteren Bände und vor allem auf meinen ReRead des Weihnachtsbandes.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere