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Veröffentlicht am 15.09.2016

Vom Millionär zum Tellerwäscher ...

Damals im Dezember
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Luke Crisp ist eigentlich eine freundliche, hilfsbereite und treue Person, die an das Gute im Menschen glaubt. Leider sind es aber auch genau diese Eigenschaften und zusätzlich seine Leichtgläubigkeit, ...

Luke Crisp ist eigentlich eine freundliche, hilfsbereite und treue Person, die an das Gute im Menschen glaubt. Leider sind es aber auch genau diese Eigenschaften und zusätzlich seine Leichtgläubigkeit, die ihm schlussendlich zum Verhängnis werden. Luke wird vom Leben hart rangenommen. Er wird betrogen, benutzt und ausgeraubt, es wird ihm alles genommen. Am Ende ist er ganz unten angekommen, tiefer sinken kann man wohl nicht mehr. - Dieser Abstieg erinnerte mich ein bisschen an "vom Tellerwäscher zum Millionär", nur eben umgekehrt. Letzten Endes war es aber genau das: vom Millionär zum Obdachlosen. - Wie schnell das gehen kann, hat mich wirklich schockiert. Luke war mir nämlich vom ersten Moment an total sympathisch und ich habe die ganze Zeit mit ihm mitgelitten, die Leute, die ihn ausgenutzt und betrogen haben, verteufelt und ständig gehofft, dass ihm endlich mal wieder etwas Gutes passiert. Aber nichts da: ein Unglück jagte das nächste. Am liebsten hätte ich an seiner Stelle laut geschrien, dass das Leben unfair ist...

Jetzt im Nachhinein verstehe ich, warum das Schicksal ein so mieses Spiel mit ihm gespielt hat: es ging darum, das tiefe Gefühl der Dankbarkeit kennenzulernen. Das Leben hat für Luke unfassbar schwere Situationen geschaffen, aus denen es zu lernen galt. Und das hat er gemeistert. Und das alles zu lesen: Lukes tiefen Fall und seinen mit Dankbarkeit erarbeiteten und ersehnten Aufstieg, war so schön. So berührend. Und so einleuchtend. Plötzlich ergab all sein Leiden einen Sinn.

Aus diesem Buch kann man SEHR VIEL mitnehmen. Es geht um die wirklich wichtigen Dinge im Leben: die Liebe, die Dankbarkeit, die Güte und das Glücklichsein. Deshalb möchte ich Damals im Dezember (das man übrigens auch in den anderen Monaten wunderbar lesen kann) gerne jedem ans Herz legen und spreche hiermit meine uneingeschränkte Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Keine Toleranz für Intoleranz!

Neunzehn Minuten
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Mich hat Neunzehn Minuten wirklich positiv beeindruckt. Es war auch mein erstes Buch von Jodi Picoult und kann jetzt sicher sagen: garantiert nicht mein letztes!

Zum Thema Mobbing und Amoklauf an Schulen ...

Mich hat Neunzehn Minuten wirklich positiv beeindruckt. Es war auch mein erstes Buch von Jodi Picoult und kann jetzt sicher sagen: garantiert nicht mein letztes!

Zum Thema Mobbing und Amoklauf an Schulen habe ich vorher noch nichts gelesen, also kann ich keine Vergleiche zu anderen Lektüren mit dieser Thematik ziehen.
Die Autorin hat mit dem 17-jährigen Amokläufer Peter eine wirklich bemitleidenswerte Buchfigur geschaffen, die seit seinem 5. Lebensjahr ununterbrochen gemobbt wurde. Nur eine, Josie, war lange an Peters Seite, bis ihre Angst, in seiner Nähe selbst schlecht behandelt zu werden, so groß wurde, dass sie sich von ihrem Freund abgewendet hat.
Die Beschreibungen, was Peter alles angetan wurde und wie sehr man ihn gedemütigt hat, waren teilweise so erbärmlich, abschreckend und abscheulich traurig, dass ich am liebsten an Peters Stelle geheult hätte. So gesehen hat er wirklich gelitten und seine Tat, die für ihn quasi wie ein Befreiungsschlag gewesen sein muss, fand ich dann schon fast 'nachvollziehbar'. - Was um Gottes Willen nicht heißen soll, dass ich so ein Massaker gerechtfertigt finde.
Meine Gedanken dazu sind: Vielleicht 'passieren' solch schlimme Dinge manchmal einfach, damit tausende andere Menschen auf die Ursachen aufmerksam gemacht werden, darüber nachdenken und etwas verändern können. - So gesehen, kann man aus dem Schrecklichen etwas Hilfreiches ziehen.
Mobbing ist für die Betroffenen alles andere als lustig, und was man auf diese Weise anrichten, wie sehr man einen Menschen damit unglücklich machen kann, hat die Autorin durch Peter wunderbar rüberbringen können.

Ein Buch, das eine Menge Spannung liefert, die verschiedensten Emotionen hervorrufen kann und höchst brisante Themen näher bringt.
Für mich ein absolutes Highlight. - Ganz dicke Leseempfehlung! ♥

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weniger Liebes-, mehr ein Spannungsroman!

Vielleicht morgen
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Schon lange (3-4 Jahre) habe ich kein Buch mehr von Guillaume Musso gelesen, und ich hatte ganz vergessen, wie großartig er schreibt. Beim Lesen von Vielleicht morgen konnte ich mich dann wieder erinnern. ...

Schon lange (3-4 Jahre) habe ich kein Buch mehr von Guillaume Musso gelesen, und ich hatte ganz vergessen, wie großartig er schreibt. Beim Lesen von Vielleicht morgen konnte ich mich dann wieder erinnern. Auch die beiden Romane Nachricht von dir und Lass mich niemals gehen sind genauso spannend geschrieben.

Hier erwartet einen nicht vorrangig eine Liebesgeschichte, wie es in der Beschreibung angepriesen wird, sondern viel mehr ein fesselnder Spannungsroman, ich will eigentlich schon fast Krimi sagen. Von mitreißenden Verfolgungsjagden bis hin zu skandalösen, unglaublichen Enthüllungen, wo selbst mir kurz der Atem gestockt hat, findet man in dieser Geschichte alles, was einen nur so an den Seiten 'kleben' lässt. Wäre es zeitmäßig möglich gewesen, ich hätte das Buch ziemlich sicher in einem Rutsch durchgelesen.

Von den Protagonisten gab es die 'Guten', sowie die 'Bösen'. Es gab skrupellose, wahnsinnige, liebevolle und besonders sympathische, aber auch witzige Charaktere. Von allem war was dabei. Das hat das Ganze so schön aufgelockert und abwechslungsreich gemacht, dass es einfach eine Freude war, die Geschichte rund um Emma und Matthew mitzuverfolgen.

Also wenn es jemandem gelingt Spannungsroman und Liebesgeschichte erfolgreich miteinander zu mischen, dann ist das in meinen Augen Guillaume Musso.
Vielleicht morgen ist so ein Buch, das ich total gerne (und guten Gewissens) weiterempfehle. Ich kann mir nämlich ganz schwer vorstellen, dass man als begeisterter Leser nicht auf eine spannende, teilweise actionreiche Story, wie diese hier, steht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Es ist nicht zu fassen, zu welchem Maß an Selbstsucht der Mensch fähig ist.«

Die Entführung der Delia Wright
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Band zwei der historischen Krimireihe um den 28-jährigen New Yorker Polizisten Timothy Wilde ist, ebenso wie Band eins, wieder sehr faszinierend atmosphärisch und wirklich authentisch geschrieben. Die ...

Band zwei der historischen Krimireihe um den 28-jährigen New Yorker Polizisten Timothy Wilde ist, ebenso wie Band eins, wieder sehr faszinierend atmosphärisch und wirklich authentisch geschrieben. Die Autorin scheint sich mit dem Thema Sklaverei von Schwarzen im Amerika des 19. Jahrhunderts glaubhaft auseinander gesetzt zu haben. Ihre Schilderungen über die Sklavenjagd und den Verkauf derselben, die in dieser intelligenten und teilweise zum Schmunzeln bringenden Geschichte verwoben sind, sind wahrlich erschreckend, gleichzeitig aber auch sehr informativ.

In diesem Buch hier muss sich der gutherzige und 'stille' Abolitionist (Abolitionismus bezeichnet eine Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei.) Timothy mit seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn mit einigen skrupellosen Sklavenjägern und anderen barbarischen Halunken anlegen, um die hübsche, halbschwarze Delia und ihren kleinen Neffen Jonas aus deren Fängen zu befreien, damit sie ein für alle Mal in Sicherheit gebracht werden können.
Und als wenn dieses Vorhaben nicht schon groß und riskant genug wäre, entdeckt Timothy dann auch noch eine weibliche Leiche im Bett seines geliebt-gehassten Bruders Valentine.
Die Klärung dieser mysteriösen Todesumstände führen ihn in die Welt der geldgierigen, mächtigen, egoistischen und korrupten Politiker, die ihn beinahe an den Rand des Wahnsinns treibt.

Dies ist Stoff, aus dem ein absolut gutes Buch geschrieben wurde! - Spannung, historisches Feeling, sympathische Charaktere und den nötig frechen Witz an den richtigen Stellen, findet man hier zur Genüge.
Die Entführung der Delia Wright hat mir sogar noch besser gefallen, als Band eins (Der Teufel von New York). Lyndsay Faye hat hiermit also einen mehr als würdigen Nachfolger geschaffen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

»Keiner von uns wird je wieder derselbe sein.«

Wir sind die Könige von Colorado
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Das Buch wird der Leseprobe, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe und so gut fand, absolut gerecht.
Die Geschichte fängt mit einem wirklich bedrückend dramatischen, ersten Satz an, woraufhin ich Fesselndes ...

Das Buch wird der Leseprobe, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe und so gut fand, absolut gerecht.
Die Geschichte fängt mit einem wirklich bedrückend dramatischen, ersten Satz an, woraufhin ich Fesselndes erwartet habe. - Das habe ich auch bekommen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Will Sheppard wird Zeuge eines Autounfalls mit einem Anhänger, in dem eine weiße Stute transportiert wird. Das wunderschöne Pferd stirbt dabei und Will kann nichts tun. Die tote Stute lässt Erinnerungen in ihm wach werden, die er nie ganz verarbeitet hat. Weil ihn diese Situation, in der seine Vergangenheit wieder hochgekommen ist, nicht mehr loslässt, setzt er sich Zuhause entschlossen hin und beginnt das aufzuschreiben, was ihn schon seit Jahren quält ...
Alles beginnt damit, dass der 13-jährige Will, nachdem er seinem Vater ein Messer in die Brust gestochen hat, auf eine Erziehungsranch in Colorado, die weit abgeschieden von der Zivilisation liegt, gebracht wird.
Zuerst sah es für Will so aus, als ob er dort nicht so schnell Anschluss finden würde, doch schon bald haben die 4 Jungs Will, Mickey, Benny und Coop zueinander gefunden, die fortan die besten Freunde sein sollten, und geglaubt haben, sie könnten dort in dieser Hölle, die "Könige von Colorado" sein...

Was das Vierergespann auf dieser Ranch alles durchmachen und sich gefallen lassen muss, was die Freunde alles erleben und welchen Ungeheuern sie sich stellen müssen - all das war so, ich weiß nicht, mir fehlen die Worte. So dramatisch, traurig und böse, aber vor allem unglaublich unfair. Ich habe mit den Charakteren mitgelitten wie selten bei einem Buch.
Für Will hatte ich gleich von Anfang an tiefe Sympathie und Verständnis empfunden, bei den anderen Jungs hat es auch nicht lange gedauert, bis sie mir ans Herz gewachsen sind.
Ich wollte die ganze Zeit, dass auch mal was Schönes auf dieser Ranch passiert. Aber bis auf die tiefe Freundschaft untereinander, die immer wieder so richtig schön in den verschiedensten Situationen beschrieben wurde, kann man kaum von etwas zusätzlich Positivem für die Freunde sprechen.
Oja! Positiv war auch noch die Hoffnung, die zwischendurch kurz aber doch wiederkehrend, zwischen den Zeilen herauszulesen war. Vielleicht hat es das sogar noch einen Ticken dramatischer gemacht, jedenfalls war das für mich einfach die richtige Mischung, um mich in die richtige emotionale Stimmung zu versetzen. Deswegen weiß ich, dass ich das Buch definitiv nicht so schnell vergessen werde.

Also das ist nur zum Ende hin eine schöne Geschichte, der ganze Rest ist mehr oder minder harte Kost. Wie Freundschaft und Hoffnung darin aber dargestellt und beschrieben wird, macht diese Lektüre unheimlich lesenswert!