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Veröffentlicht am 15.05.2019

Spannend und humorvoll

AERA – Die Rückkehr der Götter
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Vielen Dank an Frau Kessler für das Rezensionsexemplar!



Das Jahr: 2019. Die These: 2012 ging nicht die Welt unter - aber alle Götter (außer dem Christengott / Allah / Jahweh) kehrten zurück auf die ...

Vielen Dank an Frau Kessler für das Rezensionsexemplar!



Das Jahr: 2019. Die These: 2012 ging nicht die Welt unter - aber alle Götter (außer dem Christengott / Allah / Jahweh) kehrten zurück auf die Erde. Chaos entstand, hurra! Nur Malleus Bourreau, Ermittler von Interpol und ironischerweise Atheist, ließ sich von der neuen Weltordnung nur mäßig beeindrucken.



Nach einer ausführlichen Einführung (die es übrigens als kostenlose Leseprobe als eBook gibt) folgen 9 Abenteuer, in denen Malleus überall auf der Welt Aufträge erledigen muss (Mörder finden, tote Kinder rächen oder lebendige retten, was halt so anfällt, wenn man der beste und bekannteste Ermittler ist) und zudem versucht, ein übergeordnetes Rätsel zu lösen: nach einem Mord sind diverse Kostbarkeiten verschwunden und überall auf der Welt verstreut. Wozu die gut sind und was sie verbindet, soll seine übereifrige Assistentin Marianne Lagrande herausfinden.

Als hätte Bourreau noch nicht genug zu tun, folgt ihm zudem ein Mann, der alle tötet, die Malleus weh tun wollen.

Erzählt wird das Ganze abwechselnd von Malleus, seiner Assistentin und dem mysteriösen Beschützer.

Zum Schluss gibt es noch ein ausführliches Götterglossar.



Obwohl ich ja nur selten Krimis lese, konnte ich der Götter-Prämisse nicht widerstehen und wurde nicht enttäuscht: die Abenteuer sind spannend und das Worldbuilding ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, so kommen auch Fantasyfans auf ihre Kosten.

Interessant fand ich, dass Heitz so viele toughe Frauenfiguren an Malleus' Seite geschrieben hat. Außer seinem mysteriösen Verfolger sind alle Nebencharaktere starke Frauen, die dem Ermittler aus der Patsche helfen. Auch Malleus' Zigarren haben ein ungewöhnliches Eigenleben und scheinen mit ihren Rauchfiguren ein weiterer Nebencharakter zu sein.



Eigentlich gibt es von meiner Seite nur zwei Kritikpunkte:

1. Der Verfolger betont in den ersten Geschichten alle zwei Sätze, dass er Malleus folgt - ja, haben wir mitbekommen, move on!

2. Gegen Ende nahmen die Tippfehler so überhand, dass ich teils 3 Mal pro Doppelseite gestockt habe. Schade, da unnötig!

Ansonsten sind Malleus' Abenteuer spannend, abwechslungsreich und vor Sarkasmus triefend - genau wie ich es mag.



Ursprünglich als eSerial erschienen, sind die Abenteuer jetzt als Taschenbuch erhältlich. Da allerdings jedes Kapitel mit einem Hinweis auf den nächsten Auftrag endete, war es nicht verwunderlich, dass dies auch bei der letzten Geschichte der Fall war. Es klingt also ganz so, als könnten wir künftig auf weitere Abenteuer im Götterland hoffen.



~ Lilith ~

06.12.2015



Für alle Interessierten gibt's online eine Lovelybooks-Leserunde und weitere Erklärungen vom Autor selbst - übrigens eine fantastische Erfindung, wie ich festgestellt habe: man muss nicht rausgehen oder sich (schick) anziehen und kann trotzdem Lesungen beiwohnen!

Weitere Infos außerdem auf der eigenen Aera-Seite.

Veröffentlicht am 11.03.2024

Durchwachsen

Der Spurenfinder
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Das Buch habe ich für unseren Buchclub auf der Arbeit gelesen.



Elos von Bergen hat ein aufregendes Leben hinter sich: Als bekanntester Spurenfinder hat er viele wichtige Fälle aufgeklärt. Mit seinem ...

Das Buch habe ich für unseren Buchclub auf der Arbeit gelesen.



Elos von Bergen hat ein aufregendes Leben hinter sich: Als bekanntester Spurenfinder hat er viele wichtige Fälle aufgeklärt. Mit seinem letzten Job half er dem König, bekommt deshalb nun eine hübsche Pension und kann sich in ein verschlafenes Kaff zurückziehen, um hoffentlich nie wieder Aufregung zu erleben.

Doch dann wird der Dorfvorsteher tot aufgefunden, die Dorf-Oma und 100 Goldstücke sind verschwunden und im Nachbarsdorf ist ein Jahrmarkt unterwegs. Elos macht sich also schweren Herzens mit seinen zwei neugierigen Kindern auf die Spurensuche... tschuldigung, -findung!



Laut Klappentext erwartet uns eine Fantasy-Krimi-Komödie. Nun, dem kann ich nicht ganz zustimmen.

Fantasy - ein wenig. Es gibt magische Limonade, einen Zwerg und ein Monster.

Krimi - es gibt einen Toten, ein Mysterium und einen Fall. Das passt.

Komödie - nicht so wirklich. Naja, Kinder finden Fäkalien, Wörter wie Glotzoskop und wenn ein kleiner Junge Chilibonbons isst, bestimmt saulustig.

Einerseits ist es ein Kinderbuch, aber andererseits gibt es ein blutrünstiges Monster und Mord & Totschlag.



Insgesamt eher so mittelmäßig. Seine zwei Kinder auf eine Mordermittlung mitzunehmen, finde ich etwas fragwürdig, egal wie sie quengeln. Der Plot um die Königin war vorhersehbar, die finale Auflösung dann unbefriedigend offen. Und es treibt mich in den Wahnsinn, dass sie die Spuren-Schriftart zwar für "Spuren" verwendet haben, aber nicht für "Finder" (und kein Bindestrich^^). Seufz.

~ 11.03.2024

Veröffentlicht am 02.02.2024

Novelle

VAMPIRE CITY N°1
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Theo und Leonore haben ein Problem: Als sie spaßeshalber eine nervige Bekannte erschießen, erwacht sie nicht wieder zum Leben. Das sollte sie, denn die drei sind Vampire und somit stellt sich eine wichtige ...

Theo und Leonore haben ein Problem: Als sie spaßeshalber eine nervige Bekannte erschießen, erwacht sie nicht wieder zum Leben. Das sollte sie, denn die drei sind Vampire und somit stellt sich eine wichtige Frage: Was könnte sie noch töten? Welche Sagen und Legenden über Blutsauger entstammen der Wahrheit? Theo und Leonore begeben sich auf eine wichtige Mission - rein wissenschaftlich, versteht sich! Doch dann locken ihre Ergebnisse den Vampirrat an...



Teils ganz witzig, teils ein wenig abstrus, verlief die Handlung nicht ganz wie erwartet. Eigentlich als Kurzgeschichte gestartet, haben die zwei Vampire nach einem eigenen Buch verlangt - herausgekommen ist diese Novelle (200 Seiten), die Heitz im Selfpublishing veröffentlichte. Leider lässt die Qualität zu wünschen übrig - es sind noch einige Fehlerteufel übrig und die Zeilen sind manchmal sehr wellig gedruckt. Auch die englischen Ausdrücke haben mich etwas genervt, aber das ist Geschmackssache.

Veröffentlicht am 15.01.2024

Öde

Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns
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Emilia und Vittoria sind Zwillingsschwestern, die sich unglaublich nahe stehen. Gemeinsam beschützen sie zwei Amulette, die ihnen ihre Großmutter geschenkt hat. Sie wachsen auf mit Geschichten von Dämonenfürsten ...

Emilia und Vittoria sind Zwillingsschwestern, die sich unglaublich nahe stehen. Gemeinsam beschützen sie zwei Amulette, die ihnen ihre Großmutter geschenkt hat. Sie wachsen auf mit Geschichten von Dämonenfürsten und warnenden Worten, doch wie alle Kinder schenken sie dem ganzen wenig Aufmerksamkeit. Doch dann wird Vittoria ermordet und Emilia macht sich auf einen Rachefeldzug...






Eigentlich wollte ich dieses Buch gar nicht lesen. Ja, es ist viel gehypt worden und ja, es hat einen wunderhübschen Buschschnitt, aber ich habe ein Italien-Trauma von meiner Abi-Fahrt und verbinde mit dem Land nicht viel Gutes. Doch ich habe für Piper Maniscalcos Erstling "Stalking Jack the Ripper" beurteilt und mochte ihn. Außerdem kennt Trin mich und mein Faible für hübsche Bücher und Hexen und hat es mir geschickt, also will ich nicht Nein sagen.

Wo SJTR mit Gedärmen loslegt und eindeutig an ein erwachseneres Publikum gerichtet ist, merkt man hier die Young-Adult-Ausrichtung. Ja, es gibt auch Blut und Tod, aber das Mädel ist eindeutig noch nicht ganz so weit, ihr Hirn einzuschalten. Beide sind hingegen historische Fantasy.



Leider hat es die Kinderkrankheit, die bisher jedes Buch hatte, das in dem Wissen geschrieben wurde, dass es eine Trilogie wird: Viel Exposition, wenig Fortschritt. Wir treffen vier der sieben Dämonenfürsten, es geht viel hin und her, neue Erkenntnisse, falsche Erkenntnisse, schwierige Entscheidungen.

Normalerweise liebe ich das Enemies-to-Lovers-Trope, weil es dann witzige Schlagabtäusche gibt und knisternde Spannung. Das kam hier leider irgendwie nicht rüber. Emilia ist aggressiv und angriffslustig und bemerkt keinen der wichtigen Hinweise, die ihr gegeben werden. Blind rennt sie einem Bruder nach dem anderen in die Fallen und merkt es nicht mal. Wrath versucht ihr zu helfen, wird aber ausgeschlossen.

Da sie aber so mit Kopflos-Rumrennen beschäftigt ist, bleibt es natürlich spannend, immer ist was los, jemand wird bedroht, ein Geheimnis will gelüftet, eine Mission abgeschlossen werden.



"Merkwürdig, dass wir [Hexen] böse genannt wurden, obwohl es doch die Menschen waren, die uns brennen sehen wollten."

Veröffentlicht am 15.01.2024

Mathe

KRYONIUM
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Der Erzähler dieser Geschichte befindet sich an einem seltsamen Ort: in einem Schloss, neben einem magischen Wald, auf einer Insel, von der keiner fliehen kann, weil ein Monster im See (?) alle verschlingt, ...

Der Erzähler dieser Geschichte befindet sich an einem seltsamen Ort: in einem Schloss, neben einem magischen Wald, auf einer Insel, von der keiner fliehen kann, weil ein Monster im See (?) alle verschlingt, die es versuchen.

Da er nicht mal weiß, wer er selbst ist, stellen sich dem Leser zunächst seeehr viele Fragen, die so schnell nicht beantwortet werden. Wie sind die Schlossbewohner dahin gekommen? Wieso weiß er nichts über sich selbst? Und wenn alle anderen außer ihm einen Namen haben, wer ist dann der Identitätslose? (Wir wissen das Geschlecht der erzählenden Person nicht, aber im Klappentext steht Erzähler, daher bleibe ich zur Einfachheit dabei.)



Das Buch ist etwas anstrengend zu lesen. Zunächst all die unzähligen Fragen, die auf Antwort warten und dann die Faszination des Autors für Palindrome und Rätsel, die sich mehrmals wiederholen. Auch das Genre ist schwer zu bestimmen - zunächst High Fantasy mit Gnomen und einer Hexe und Drache, dann wird es immer mehr zu einem Escape-Room-Abenteuer/Computerspiel mit Rätseln und mehreren Leveln. Man muss sich also zunächst von allen Ideen und Erwartungen, die man an dieses Buch hat, frei machen und sich ganz auf den Wahnsinn des Erzählers (und des Autors) und seiner Umgebung einlassen.

In der Mitte war mir eindeutig zuviel Mathe, das ist ja so gar nicht meine Welt. Als der Protagonist dann 1001 Schneekugel-Rätsel lösen soll und nur noch 150 Seiten übrig sind, habe ich mich schon gefragt, ob wir die jetzt alle vorgesetzt bekommen und wie man das auf so wenig Platz noch bewältigen will - aber keine Sorge, wir müssen nicht durch alle durch und am Ende gibt es einen ordentlichen Abschluss ohne offenen Enden.



Insgesamt wirkte mir das Buch mehrmals zu konstruiert, durch die Wiederholung der Palindrome im Turmzimmer wurde ich immer wieder rausgerissen und habe mich mehr mit den Begriffen beschäftigt als mit der Handlung. Nach der dritten Auflistung habe ich dann nur noch quergelesen. Das liegt natürlich an der Entstehungsgeschichte des Buches und der Vergangenheit des Autors (mehr dazu hier), hilft mir aber auch nicht weiter.

Dennoch ein ziemlich irrer Trip und mal was völlig anderes - falls ihr euch auf das Abenteuer einlassen wollt und Ablenkung vom aktuellen Weltwahnsinn braucht, seid ihr hier richtig!