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Veröffentlicht am 27.02.2024

Weiterleben nach dem Unglückstag

Mein Gott, warum?
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Es ist ein Unfall. Ein Schuss löst sich und der Kamerad ist tot.

Wie konnte das nur passieren? War es meine Schuld? Was hätte ich anders tun können, damit es nicht zu dieser Verkettung unglücklicher Umstände ...

Es ist ein Unfall. Ein Schuss löst sich und der Kamerad ist tot.

Wie konnte das nur passieren? War es meine Schuld? Was hätte ich anders tun können, damit es nicht zu dieser Verkettung unglücklicher Umstände kommt? Wo bleibt Gott? Wie konnte er das zulassen?

Diese und ähnliche Fragen quälen den 21jährigen Soldat Heiko Bauder. Er hat es nicht gewollt. Er kann es nicht ungeschehen machen. Wegen ihm ist ein Leben ausgelöscht.

Was für eine Hilfe ist ihm, in dieser schweren Zeit, der Beistand eines Militär-Seelsorgers. Im Glauben findet Heiko Trost, und das Gefühl die Last seiner Schuld ablegen zu können.

Doch noch mehrere Schicksalsschläge in seinem Leben lassen ihn fragen: Gott, warum nur lässt du das zu? Unbewusst versucht er durch gute Taten seine Schuld zu sühnen. Vor ihm liegt ein langer Weg der Heilung, bis er schließlich erkennt: Gottes Vergebung ist ein Geschenk, das ich mir nicht verdienen muss. Oder kann.

In diesem Buch erzählt der 1971 geborene Autor von dem schrecklichen Tag des Unglücks im Jahr 1992, und anschließend von seiner Kindheit und Jugend und seinem weiteren Lebensweg. Auf dieser Lebensreise liegen wunderschöne Erlebnisse der Bewahrung, aber auch viel Schweres und Bedrückendes.

Das Buch ist interessant geschrieben. Viele Erlebnisse und Gedanken ähneln sicher Erfahrungen von Lesern, vor allem die existenziellen Fragen, auf die der Autor Antwort sucht – Fragen nach Schuld und Vergebung, nach Heilung und nach Gebetserhörungen. Es ist hilfreich zu lesen, wie Heiko Bauder Antworten und Hilfe findet. Die Buchbeschreibung lässt vielleicht erwarten, dass es in diesem Buch vor allem um den unglücklichen Schuss geht, doch das macht nur einen kleinen Teil dieser Lebensgeschichte aus, in der es vor allem um die Gottesbeziehung des Autors geht, und um sein lebenslanges Ringen mit der Frage nach dem „Warum“.

Fazit: Ein gut geschriebener Bericht über die Erfahrungen Leben eines Mannes, der ungewollt schwere Schuld auf sich lädt. Durch den Glauben findet er Trost und Befreiung und kann durch das Erlebte ein Ermutiger für andere sein.

Veröffentlicht am 07.02.2024

Hoffnung und versöhnte Beziehungen durch Jesus

Er rief mich aus der Dunkelheit
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Wenig an Elizabeths Leben erinnert an ihre entbehrungsreiche und notvolle Kindheit. Es ist kaum zu glauben, welche Veränderungen der Glaube an Jesus in ihrer Familie bewirkt hat.

Sie stammt aus einem ...

Wenig an Elizabeths Leben erinnert an ihre entbehrungsreiche und notvolle Kindheit. Es ist kaum zu glauben, welche Veränderungen der Glaube an Jesus in ihrer Familie bewirkt hat.

Sie stammt aus einem kleinen Ort in den Bergen des Himalajas. Ihre Mutter wird schon mit fünfzehn Jahren verheiratet. Obwohl der Mann, der für sie ausgesucht wurde, gut mit ihr umgeht, erleidet sie viel Not von ihren Schwiegereltern. Ihr großes Vergehen: Sie bekommt nur Mädchen und keine Jungs.

Als die Situation eskaliert, verlassen Elizabeths Eltern ihr Zuhause und fangen im Süden Nepals neu an. Aus wirtschaftlichen Gründen ziehen sie schließlich weiter nach Indien und Bhutan.

Elizabeth wird als achtes und jüngstes Kind der Familie geboren. Wieder ein Mädchen. Doch nicht nur, dass sie das falsche Geschlecht hat, belastet ihr junges Leben. Als ihr Vater kurz nach ihrer Geburt stirbt, wird dem Säugling die Schuld gegeben. Man meint, dass ein Fluch auf ihr lastet.

Ihre Kindheit ist geprägt von einer lieblosen Atmosphäre. Vor allem die schweren Anfeindungen ihrer Mutter machen dem kleinen Mädchen zu schaffen. Doch nach und nach ändert sich alles. Eine ihrer großen Schwestern besucht eine Gemeinde, die sich heimlich trifft. Nacheinander kommen andere Familienmitglieder dazu, auch Elizabeth und ihre Mutter. Das neue Leben mit Gott bringt Versöhnung und Frieden in die Familie.

Besonders faszinierend an dieser Geschichte ist die große Veränderung, die der Glaube in diese heidnische Familie bringt. Etwas mehr als die Hälfte der Geschichte erzählt von Elizabeths Leben in Nepal, von ihrer Kindheit, ihren Gemeindeerfahrungen, ihren Reisen und ihrer ersten Ehe. In der zweiten Hälfte des Buchs berichtet sie über ihr Leben in Deutschland und über Besuche in der Heimat.

Es macht Spaß dieses gut geschriebene Buch zu lesen. Elizabeths Geschichte ist interessant und lesenswert. Die Fotos sind eine schöne Ergänzung. Spannend ist vor allem der erste Teil, der von der so anderen Kultur der Menschen in Nepal erzählt. Beeindruckend ist es auch zu lesen, wie Gott dort wirkt.

Fazit: Eine Lebensgeschichte, die vor allem die Veränderung, die Gott in das Leben einer Familie bringen kann, großmacht. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 06.02.2024

Die Würde eines jeden Menschen

Das Kleinste ist nicht zu klein
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Schon lange als erfolgreiche Sängerin bekannt, erzählt Sarah Brendel in diesem Buch faszinierende Geschichten aus ihrem Leben.

Ihr Start ins Leben ist hart. Die Eltern müssen beide wegen ihrer Drogensucht ...

Schon lange als erfolgreiche Sängerin bekannt, erzählt Sarah Brendel in diesem Buch faszinierende Geschichten aus ihrem Leben.

Ihr Start ins Leben ist hart. Die Eltern müssen beide wegen ihrer Drogensucht ins Gefängnis, und Sarah verbringt die ersten vier Jahre ihres Lebens fern von ihrer Familie – anfangs bei Verwandten, später in einem trostlosen Kinderheim und bei einer Pflegefamilie. Doch auf wunderbare Weise verändert Gott das Leben ihrer Eltern. Sie kommen frei, sowohl aus dem Gefängnis als auch von den Drogen. Eine Bilderbuch-Kindheit beginnt für Sarah und die vielen Geschwistern, die folgen.

In diesem Buch erzählt Sarah Brendel ihre Lebensgeschichte. Dabei geht es vor allem auch um ihre Entdeckung der Musik und ihre Erfahrungen als Künstlerin, daneben spielt aber auch der gelebte Glaube eine große Rolle. Ob Obdachlose, Gefangene, Flüchtlinge oder misshandelte Frauen, sie möchte dort sein, wo die Not groß ist, und mit Liedern und tatkräftiger Hilfe unterstützen.

Dieser Wunsch führt sie rund um die Welt. Ihre Schilderungen aus Indien und Afrika, Griechenland und Albanien, sind ebenso faszinierend wie die Erzählungen über Menschen in Deutschland, am Bahnhof, in der Fußgängerzone oder in Abschiebehaft. Mitzuerleben, wie leicht es sein kann, einen Menschen wirklich zu sehen und ihm zu helfen, ist eine große Stärke dieses Buchs. Menschen um sich herum wahrnehmen, anstatt nur mit sich und den eigenen Sorgen beschäftigt zu sein.

Dabei verschweigt Sarah nicht, dass Hilfe ausgenutzt oder ein Angebot der Gastfreundschaft überstrapaziert werden kann. Auch von ihren eigenen Schwächen und ihrem Versagen erzählt sie offen.

Sprachlich ist dieses Buch ein Genuss. Wie bunte Mosaiksteine, malt Sarah mit ihren Worten Bilder von fernen Ländern und von hoffnungslosen Menschen vor Augen. Schicksale werden so beschrieben, dass es leicht ist mit den Menschen mitzufühlen. Besonders schön sind die vielen Zitate aus den verschiedensten Werken, die im Buch eingestreut sind.

Fazit: Eine Künstlerin sucht die Nähe zu Menschen, die leicht übersehen werden und zeigt so, wie wichtig und auch einfach es ist, Mitgefühl zu zeigen und praktisch zu helfen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 05.02.2024

Ein schwieriger Ehestart

Die ehrenhafte Mrs Hale
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Mittellos und nach einer langen Reise müde und ausgehungert, will Julia einfach nur nach Hause. Vor allem sucht sie nach einem sicheren Ort für das geliebte Baby in ihren Armen. Ihr Mann, Thomas, ist seit ...

Mittellos und nach einer langen Reise müde und ausgehungert, will Julia einfach nur nach Hause. Vor allem sucht sie nach einem sicheren Ort für das geliebte Baby in ihren Armen. Ihr Mann, Thomas, ist seit Monaten spurlos verschwunden. Als alles Geld aufgebraucht ist, sieht Julia keinen anderen Ausweg als zurück zu ihrer Familie zu gehen. Dieser Schritt fällt ihr so schwer, ist sie doch vor wenigen Jahren von Zuhause weggelaufen, um gegen den Willen ihrer Familie zu heiraten.

Julias Mutter freut sich, dass ihr Mädchen wieder Zuhause ist. Am besten die Ehe annullieren! Doch Julia hofft so sehr, dass ihr Thomas zurückkehrt. Als er wenig später tatsächlich vor der Tür steht, kann das junge Paar nicht einfach weitermachen, wo es vor seinem Verschwinden aufgehört hat. Zu viel ist in der Zwischenzeit geschehen.

In diesem Regency-Roman spielt das Thema Versöhnung eine große Rolle. Versöhnung mit der Familie, mit dem Ehepartner, und mit Gott. Erkenntnis der Sünde, ob für offensichtliche Verfehlungen oder für Herzenshaltungen, gehen der Versöhnung voraus. Der Glaube spielt in der Erzählung eine wichtige Rolle, und die Hinweise darauf fügen sich gut in die Erzählung ein. Jeder Lebensweg und jede Persönlichkeit ist anders, doch die Veränderung und Vergebung durch den Glauben scheint so schnell zu gehen, dass es nicht ganz glaubwürdig erscheint, vor allem bei Julia.

Dieses Buch ist das sechste in einer Reihe von Liebesgeschichten, die in der Regency-Ära spielen. Die Erzählung steht für sich allein da, allerdings ist es für Leser der Reihe schön, liebgewordene Charaktere der anderen Büchern wieder zu begegnen. Während es in den anderen Büchern um das Finden des Ehepartners geht, liegt bei diesem Buch der Schwerpunkt auf das Ausharren bei Schwierigkeiten in einer bereits geschlossenen Ehe.

Fazit: Spannend und mit unerwarteten Wendungen, ist diese Regency-Liebesgeschichte eine lohnende Lektüre. Vergebung und Gnade werden auf überzeugende Weise als Antwort auf Schuld und Scham gezeichnet. Empfehlenswert, vor allem für Menschen, die gern historische Romane lesen!

Veröffentlicht am 04.02.2024

Das ganze Jahr über lieben

Agape
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Dieses Buch überzeugt nicht nur durch sein ansprechendes Äußeres, sondern auch durch seinen inhaltlichen Reichtum. Die hochwertige Ausführung mit dem praktischen Lesebändchen macht es zu einem Begleiter, ...

Dieses Buch überzeugt nicht nur durch sein ansprechendes Äußeres, sondern auch durch seinen inhaltlichen Reichtum. Die hochwertige Ausführung mit dem praktischen Lesebändchen macht es zu einem Begleiter, den man gern in die Hand nimmt.

Es beginnt mit einer einführenden Betrachtung über die Bedeutung der Liebe in der Bibel. Danach widmet sich das Buch jeden Monat einem spezifischen Lebensbereich und stellt die Frage, was sich ändern würde, wenn Gottes Liebe diesen Bereich durchdringen würde. Nacheinander geht es jeden Monat neu darum lieben zu lernen, und zwar: Gott, den Nächsten, sich selbst, Familie, den Partner, die Gemeinde, Wahrheit, Schönheit, Einfachheit, Feinde, Unbekannte und das Ende. Neben biblischen Grundlagen, werden Fragen gestellt und eine Herausforderung vorgeschlagen, um das Gelesene konkret umzusetzen. Dazu gibt es viele praktische Tipps, um Liebe zu üben. Am Ende von jedem Monat kann der Leser Rückblick halten und über das Gelernte reflektieren.

In diesem Arbeitsbuch wechseln sich predigtähnliche Texte mit Abschnitten zur Selbstreflexion ab. Die vielen persönlichen Fragen regen dazu an, über Erfahrungen und Überzeugungen nachzudenken. Ein herausragendes Merkmal sind die konkreten Herausforderungen für jeden Monat, die Leser dazu ermutigen, das Gelesene in die Tat umzusetzen. Dieses Buch ist kein Planer im herkömmlichen Sinn. Wie der Untertitel klar macht, handelt es sich vielmehr um ein „Plan für das Jahr“ – ein Plan, um über Liebe nachzudenken und konkrete Schritte zu tun.

Fazit: Ein inspirierendes Arbeitsbuch, das geistliche Überlegungen mit praktischer Anwendbarkeit verbindet. Die Gedanken sind ermutigend und herausfordernd. Dieses Buch lädt dazu ein, die Liebe Gottes in verschiedenen Lebensbereichen zu erleben, und selbst liebevoll zu handeln.