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Veröffentlicht am 04.10.2017

Wunderbare Fantasygeschichte

Mia - Die neue Welt
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Endlich geschafft, Mia kann es kaum glauben, dass sie wirklich den letzten Schultag hinter sich gebracht hat und nun das tolle Nichts-Tun beginnen kann. Für sie gibt es nämlich nichts besseres, als in ...

Endlich geschafft, Mia kann es kaum glauben, dass sie wirklich den letzten Schultag hinter sich gebracht hat und nun das tolle Nichts-Tun beginnen kann. Für sie gibt es nämlich nichts besseres, als in ihrer Hängematte zu lesen und in andere Welten abtauchen, natürlich in Geschichten. Ihr bester Freund Philly versucht sie zwar immer wieder zu überreden, mit auszugehen, aber so richtig ist das nichts für Mia. Dann erhält sie einen Brief ihrer Großmutter, in dem sie Mia bittet, an einen bestimmten Platz, nämlich ein Höhe zu kommen, weil sie ihr ein Geheimnis verraten möchte. Mia ist neugierig und geht schon am Abend in die Höhle, doch dann findet sie zunächst keinen Ausgang mehr. Als es ihr dann doch gelingt, befindet sie sich in einem dichten Wald. Wie kann das sein? Wo ist sie? Nach einer Weile trifft sie auf eine Hütte mitten im Wald und die Bewohner, die scheinen sie schon erwartet zu haben und als sie Mia mitteilen, wo sie sich befindet, ist ihre Verwunderung nur noch größer. Hayland, eine Parallelwelt und sie wird hier sehnsüchtig erwartet, denn sie soll Hayland retten.
Meine Meinung:
Der Einstieg in Mia - Die neue Welt fiel sehr leicht, der Schreibstil holt den Leser gleich von Beginn an ab. Die Sprache ist leicht und gut verständlich, so dass hier auch die etwas jüngeren Leser begeistert werden können, aber trotzdem bleibt es so gut geschrieben, dass auch der erwachsene Leser spannende Lesestunden mit der Geschichte verbringen kann. Besonders gut gefiel mir, dass die Autorin vieles liebevoll und detailliert erzählt und ich hatte durchweg das Gefühl, hier ist in jede Zeile Herzblut dabei.
Der Plot ist fesselnd und logisch aufgebaut, bekommt man zu Beginn noch eher die Gelegenheit, die Protagonistin Mia kennenzulernen, wird es dann auch schnell spannend, da man recht weit zu Beginn schon mit Mia die fremde Welt betritt. Hier ist alles sehr lebendig beschrieben und somit wurden Landschaften, Personen und Handlungen glaubwürdig. Auch sonst wird es immer wieder spannend und zu keiner Zeit langweilig, da es einfach ganz viel zu entdecken gibt.
Das gesamte Worldbuilding ist durchdacht und da man gemeinsam mit Mia diese neue Welt entdecken kann, ist es auch ein Abenteuer durch die Welt zu reisen. Figuren und Charaktere bieten Abwechslung, die Umgebung wird lebendig, allein dadurch, dass man durch liebevolle Details gleich Bilder im Kopf hat. Die mittelalterlich angehauchte Welt wirkt galubwürdig und ist gut dargstellt.
Die Geschichte wird aus Mias Perspektive erzählt, so dass man sie sehr gut kennenlernen kann. Ich konnte mich auch gut mit ihr identifizieren, denn sie ist so ein bisschen der typische Booknerd. Ein wenig unsicher im eigenen Leben und zurückhaltend, wenn es aber darauf ankommt, dann immer mit allem was man zum Einsatz bringen kann dabei. Sie ist mir während der Geschichte richtig ans Herz gewachsen, denn sie ist ein wirklich toller Charakter.
Aber auch die Nebencharaktere waren alle einfach nur gut dargestellt. Seien es die beiden Alven Pat und Membra oder deren Freund Jami, der Mia eine Weile auf der Reise begleitet. Sie sind sympathisch, die Dialoge lebendig, teilweise lustig, manchmal ernst, aber immer authentisch.
Neben den menschlichen oder alvischen Charakteren gibt es in Hayland auch eine ganze Menge weiterer Fantasygestalten, die ebenfalls gut ausgearbeitet sind und die dank gewiser Parallelen zu unserer Welt auch gleich vorstellbar wurden.
Die Geschichte an für sich ist zwar abgeschlossen, lässt mir aber noch einiges an Fragen über, so dass ich mir vorstellen könnte, dass es hier auch noch eine Fortsetzung geben könnte. Ich würde mich freuen, mehr von Mia und ihrer Familie und Freunden zu lesen.
Mein Fazit:
Eine rundum gelungen Fantasygeschichte, die mich mehr als positiv überrascht hat. Sie ist in jeder Hinsicht lebendig und macht einfach sehr viel Spaß. Auch wenn sie recht umfangreich ist, ist sie doch so fesselnd, dass ich sie an nur zwei Abenden verschlungen habe. Charaktere und Worldbuilding sind lebendig und die Protagonistin sympathisch und man kann sich durchaus auch mit ihr identifizieren. Ein Buch, dem ich sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Die gute Tochter
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Achtundzwanzig Jahre ist es her, dass die Familie des Rechtsanwalts Rusty Quinn, bestehend aus der Mutter Gamma Quinn und ihren Töchtern Samantha und Charlotte, von den Brüdern Culpepper überfallen wurden. ...

Achtundzwanzig Jahre ist es her, dass die Familie des Rechtsanwalts Rusty Quinn, bestehend aus der Mutter Gamma Quinn und ihren Töchtern Samantha und Charlotte, von den Brüdern Culpepper überfallen wurden. Dabei wurde Gamma vor den Augen ihrer Töchter getötet und Samantha mit einem Schuss in den Kopf schwer verletzt und bei lebendigem Leib vergraben. Charlie konnte zwar entkommen, wurde dabei aber schwer traumatisiert. Heute arbeitet Charlotte ebenfalls als Rechtsanwältin gemeinsam mit ihrem berühmt berüchtigten Vater, der sich in dem kleinen Ort in Georgia viele Feinde machte, weil er immer den sogenannten Abschaum vertrat. Dann wird Charlotte plötzlich Zeugin eines Schusswechsels an einer Schule, bei der eine achtjährige Schülerin und der Direktor der Schule getötet wurden. Schützin, die Schülerin Kelly Wilson, doch was war ihr Motiv? Charlotte beginnt zu forschen, doch gleichzeitig wird sie von ihren Erinnerungen eingeholt.
Meine Meinung:
Karin Slaughter ist wohl schon seit langer Zeit nicht mehr aus der Thrillerwelt wegzudenken und auch ich bin seit Belladonna, ein großer Fan der Autorin. Mit Die gute Tochter hat sie aber ihren Hauptaugenmerk auf ganz andere Bereiche gelegt und erzeugt eher Grauen durch lange zurück liegende Traumata.
Der Schreibstil ist ohne Frage wieder richtig gut, sie fesselt den Leser an ihre Seite und mit ihrer Geschichte und lässt durch viele Details das Geschehen absolut realistisch und lebendig werden. Allerdings könnte dies auf den ein oder anderen Leser langatmig wirken. Mir wiederum hat dies sehr gut gefallen, da alles einfach eine Portion realistischer dadurch wurde. Sprachlich ist alles gut verständlich und auch bei den Taten nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund, sie erzählt durchaus schonungslos, wie die Opfer aussahen. Das macht sie z. B. beim Beschreiben des Mordes an der Mutter der Mädchen durch Wiederholungen sehr eindringlich und man kann als Leser absolut verstehen, warum die Mädchen auch als gestandene Erwachsene noch darunter leiden.
Der Plot ist hier sehr ungewöhnlich aufgebaut, denn Slaughter wechselt gerne zwischen den Perspektiven der Schwestern und auch in der Zeit. Mal erfährt man den Überfall aus Charlottes Sicht mal aus Samanthas, dies geschieht ebenso in der Gegenwart. Es kommt immer wieder zu spannenden Situationen, aber hier geht es nicht um das reine Tempo sondern vielmehr um das, was mit den Opfern der Überfälle geschehen ist und wie sich dies auf deren Psyche auswirkt. Gerade der Mittelteil wirkte dadurch etwas langatmig, aber nicht langweilig.
Durch einen Erzähler in der dritten Person erlebt der Leser das Geschehen. Dabei wird man hier zu einem Beobachter, der aber auch zu großen Teilen die Schrecken sehr deutlich gezeigt bekommt. Man ist nah am Geschehen, erlebt es aber immer wieder anders, da ja auch die Perspektiven wechseln. An manch einer Stelle wurde ich mit unvorhersehbaren Wendungen regelrecht überrascht, seien es Ereignisse aus der Vergangenheit, die erst jetzt wirklich herauskamen oder mit aktuellen Ereignissen. Das im Gesamtpaket wirkt alles sehr authentisch und man könnte hier fast schon vermuten, dass es irgenwo in einem kleineren Ort in Georgia wirklich zu diesen Ereignissen kam.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, man kann sich in die Schwestern, die hier als Protagonistinnen abwechselnd erzählen, sehr gut hineinversetzen. Vor allem Charlotte leidet bis heute noch sehr unter dem lang zurückliegenden Überfall, allerdings werden die Gründe dafür immer greifbarer, je weiter die Geschichte fortschreitet. Zunächst hatte ich noch recht wenig Verständnis, warum sie ausgerechnet an dem Ort des Grauens bleibt und sich sogar dafür entscheidet, mit ihrem Vater in der Kanzel zu arbeiten. Aber die Auflösung ist absolut glaubhaft. Samantha hingegen scheint das gesamte Geschehen auf den ersten Blick psychisch besser überstanden zu haben, auch wenn sie bis heute körperlich leidet, ist sie eine eindrucksvolle Persönlichkeit. Doch auch bei ihr liegt noch mehr im Verborgenen, was sich erst später herauskristallisiert. Ein weiterer sehr spanender Charakter ist Rusty, für den ich zu Beginn nur wenig Sympathie aufbringen konnte, der mich aber letzten Endes doch absolut überzeugen konnte.
Mein Fazit:
Ein Buch, bei dem mich das gewählte Genre Thriller ein wenig stutzig zurücklässt, denn der eigentlich Fall, der hier aktuell vorliegt, bleibt eher im Hintergrund. Stattdessen werden hier eher die Bewältigung des Traumas der Vergangenheit in den Vordergrund gesetzt und auch die Charakterisierung der Protagonisten ist äusserst wichtig. Für Leser, die einen typischen Slaughter Thriller erwarten, kann dies sehr irreführend sein, denn meiner Meinung nach ist dies hier nur am Rande ein Thriller, auch wenn Slaughter durchaus Taten detailliert beschreibt. Für mich ein eindrucksvolles Buch, das mir nahe ging, für hartgesottene Thrillerfans könnte es abereher enttäuschend sein.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Gelungene Umsetzung

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Das Glück der Familie McGinnis, Phil und seine Frau Liz und die vierzehnjährige Danielle, scheint perfekt. Dank Phils neuem Job haben sie die Möglichkeit in die Luxusgegend The Palms zu ziehen, wo die ...

Das Glück der Familie McGinnis, Phil und seine Frau Liz und die vierzehnjährige Danielle, scheint perfekt. Dank Phils neuem Job haben sie die Möglichkeit in die Luxusgegend The Palms zu ziehen, wo die Häuser und Grundstücke einfach nur gigantische Ausmaße haben. Die Nachbarschaft ist elitär und im ersten Moment fühlt sich Liz, die als Schülerberaterin an einer Highschool arbeitet, doch recht fehl am Platze. Doch bei einer Party lernt sie die Nachbarn dann doch besser kennen, unter anderem Sonia Jorgensen, deren Tochter Kelsey in Danielles Alter ist und mit ihr gemeinsam zur Schule gehen wird. Kurzerhand lädt Liz Kelsey ein, damit die Mädchen sich besser kennenlernen. Die beiden Teenies freunden sich schnell an und schon bald geht Kelsey bei den McGinnis ein und aus. Aber ob das so gut ist?
Meine Meinung:
Dieses Cover, so schlicht und doch gleichzeitig so anziehend, machte mich wieder einmal neugierig auf die Geschichte dahinter. Diese hat es dann auch ganz schön in sich und ich kann sagen, dass ich vom ersten Moment an gefesselt war, von dieser sehr intensiven Story. Der Einstieg beginnt gleich spektakulär, denn die Autorin kommt umgehend mit dem im Wasser treibenden Mädchen daher und beginnt erst dann mit der eigentlichen Geschichte. Der Schreibstil konnte mich begeistern, denn Paula Treick DeBoard schreibt mit klarer, moderner Sprache und beschreibt ohne Ausschweifungen ihre Geschichte. Doch trotzdem bleibt sie dabei bildlich genug, dass man sich als Leser einen guten Eindruck von der Situation der Charaktere bilden kann. Aufgrund dass das Ende bereits am Anfang beschrieben wird, möchte man einfach nur wissen, wie es soweit kommen konnte und was dahinter steckt und dies treibt den Leser durch die Story.
Somit hat man gleich einen spannenden Einstieg, der danach kurzzeitig ausgebremst wird, denn die Autorin beschreibt in Rückblicken, was geschehen ist. Allerdings packt sie zwischen den einzelnen Abschnitten, immer wieder Einblendungen aus der Gegenwart. Somit rätselt man immer wieder, was kann jemanden soweit getrieben haben, um das Mädchen in den Pool der Familie McGinnis zu schubsen. Also es wird spannend und DeBoard treibt den Leser immer weiter in Richtung Höhepunkt der Geschichte. Es ist ein unblutiger Thriller, den ich fast schon in Richtung Psychothriller einstufen würde, aber er ist wirklich so greifbar beschrieben, dass man sich hier perfekt in die Protagonistin einfühlen kann. Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen.
Interessant ist hier wirklich der Erzählstil, den die Autorin verwendet. In der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven zwischen den Eheleuten Phil und Liz lässt sie die Ereignisse für den Leser lebendig werden. Man spürt den Beiden nach und ist zwischendurch fast schon sprachlos über die eigentliche Hilflosigkeit zweier Erwachsener.
Die Protagonistin Liz ist eine sehr sympathische Frau und anhand des Klappentextes ahnt man als Leser ja, dass sie tatsächlich in der Lage zu sein scheint, einem Mädchen etwas anzutun. Allerdings lernt man sie als sehr freundliche, bodenständige Frau kennen, die auch gleichzeitig eine wirklich tolle Mutter für ihre Tochter Danielle ist. Sie gibt dem Mädchen Halt und Sicherheit, dabei spürt man, dass sie lange Zeit alleinerziehend war, denn die Beiden geben ein wirklich gutes Team ab.
Phil ist ebenfalls sehr sympathisch, aber auch wenn man ihn durch seine Einblendungen im Buch kennenlernt, so bleibt er doch blass. Ich bin hier immer noch hin- und hergerissen, wie glaubwürdig ich ihn finden soll. Aber da kann ich eigentlich nur sagen: lest es am besten selbst, denn da verrate ich nachher noch zu viel.
Kelsey ist übrigens ganz unglaublich, sie brachte meine Emotionen so richtig in Wallung und ich bin von mir fast schon überrascht, wie abgrundtiefe Abneigung zu diesem Charakter bei mir entstehen konnte. Diesen Charakter hat die Autorin wirklich sehr gut dargestellt und konnte mich absolut überzeugen. Sie ist schon sehr speziell und meine Frage von Beginn der Geschichte, wieso man einen Teenager nur so sehr ablehnen kann, wurde mir eindrucksvoll beantwortet.
Mein Fazit:
Ein interessant aufgebauter, abwechslungsreicher Thriller, der ohne blutige Details den Leser in seinen Bann schlägt und durchaus dazu bringt, die eigenen Emotionen hochkochen zu lassen. Ein guter, mit den nötigen Details versehener Schreibstil und die Frage nach dem Wieso lassen das Buch zu einem Pageturner werden. Glaubwürdige, authentische Charaktere, die mich teilweise mit ihren Handlungen regelrecht verblüffen konnten und ungläubig mit dem Kopf schütteln ließen, runden das Gesamtbild ab. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.06.2025

Mal was anderes

Kiss of the Nightingale
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Die Schwestern Cleo und Anaella leben in der Stadt Lutèce, eine Stadt voller magischer Talente, doch für die Beiden unerreichbar. Nach dem Tod des Vaters steht Schneiderin Cleo vor einem großen Dilemma, ...

Die Schwestern Cleo und Anaella leben in der Stadt Lutèce, eine Stadt voller magischer Talente, doch für die Beiden unerreichbar. Nach dem Tod des Vaters steht Schneiderin Cleo vor einem großen Dilemma, denn Anaella, die schwer krank ist, braucht Medikamente, für die kein Geld vorhanden ist. Sie lässt sich auf einen Diebstahl ein, wird allerdings dabei von Madame Dahlia erwischt. Diese macht Cleo über Nacht mit einem Talent in Gesang zu einem Opernstar, doch dafür soll sie Vicomte Lenoirs Talent für Dahlia stehlen. Allerdings ist der Vicomte eine große Gefahr und zwar für Cleos Herz.
Wie schön will ein Buch eigentlich sein? Der Fischer Verlag trifft mit dieser Gestaltung auf jeden Fall absolut meinen Geschmack und der Klappentext klingt ungewöhnlich genug, um noch neugieriger zu werden.
Sprachlich konnte mich die Autorin hier absolut einfangen, mit einem leichten Schreibstil, der die Welt der Belle Epoche mit all seinem Glanz und Glamour konnte hier lebendig eingefangen werden.
Auch das Magiesystem, Edelsteine, die zu Talenten verhelfen, fand ich spannend umgesetzt und einfach mal eine tolle, neue Idee. Allerdings gibt es bei dem Magiesystem und auch beim Worldbuilding, das ein wenig Phantom der Oper Vibes hat, zu wenig Erklärungen, das ganze System wirkt durchdacht, bräuchte für mich aber viel mehr Umfang.
Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich und den Leser erwartet hier die ein oder andere Überraschung, während der MIttelteil ein paar Längen hat, zieht das Tempo zum Ende hin deutlich an. Wir finden hier Intrigen, Liebe, Verrat und Macht, die dem Buch den gewissen Reiz geben. Was mich ein wenig
gestört hat, ist das Liebesdreieck, von dem ich grundsätzlich kein Freund bin. Zwar war es hier auch mal was anderes, da es sowohl einen männlichen als auch einen weiblichen Loveinterest gibt, trotzdem ist das einfach nicht unbedingt meins, aber durchaus vertretbar.
Protagonistin und Ich-Erzählerin Cleo ist eine ganz spannende Persönlichkeit, die innerhalb der Geschichte eine starke Entwicklung durchmacht. Sie ist sympathisch und versucht auch sie selbst zu bleiben, was mir gut gefallen hat. Das sie mit ihrem plötzlichen Aufstieg ganz viel mit sich selber struggled, macht sie umso authentischer.
Mein Fazit: Mit Kiss of the Nightingale hat Autorin Adi Denner ein mal etwas anderes Romantasybuch geschrieben. Zwar gibt es die ein oder andere Länge, wenn die Beschreibungen zu ausschweifend wurden, doch insgesamt konnte sie bei mir mit ihren Charakteren, vor allem mit Cleo punkten. Wer Geschichten rund um Intrigen und Macht mag und auch mal ein anderes Magiesystem erleben möchte, ist hier gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 13.06.2025

In den Katakomben von London

Verlorene Städte (Die Lichter unter London 1)
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Maeve O’Sullivan ist Studentin in Dublin und möchte eine Mudlark werden, eine Tiefenschürferin, die die Schätze in den Katakomben unter London freilegen will. Diese Katakomben wurden vor nicht allzu langer ...

Maeve O’Sullivan ist Studentin in Dublin und möchte eine Mudlark werden, eine Tiefenschürferin, die die Schätze in den Katakomben unter London freilegen will. Diese Katakomben wurden vor nicht allzu langer Zeit entdeckt und niemand weiß, wie tief sie wirklich führen. Nach einer Art Wette mit anderen Mudlarks begibt sie sich mit einer Touristengruppe in die Katakomben, schleicht sich von ihnen weg und... verirrt sich. Bei ihren Versuchen wieder an die Oberfläche zu gelangen, begegnet sie dem geheimnisvollen Blaise, der sie vor einem der Wächter rettet. Aber wird es ihnen gelingen, Maeve wieder an die Oberfläche zu bringen oder wird sie in den Katakomben bleiben müssen?
Dieses wundervolle Cover hat mich magisch angezogen und die Geschichte klang so außergewöhnlich, dass ich sie unbedingt lesen wollte.
Autorin Anne Herzel wirft den Leser hier gleich mitten ins Geschehen, wir wissen lediglich durch den Klappentext ein wenig, warum Maeve in diesen Katakomben steckt. Dabei gefiel mir hier der Schreibstil unheimlich gut, denn die Autorin schreibt gut verständlich und absolut bildgewaltig.
Das Setting, die geheimnisvollen Katakomben, sind ebenfalls beeindruckend, denn diese uralten Gänge und Wesen haben durchaus eine ganz eigene Faszination und wirken düster und ein wenig unheimlich. Beeindruckend war auch die Vorstellung, dass es dort unten ein ganz eigenes Ökosystem gibt, dessen Lebewesen an unserer Erdoberfläche zu Grunde gehen würden.
Die Atmosphäre war deutlich spürbar und gut umgesetzt und hatte auch den ein oder anderen Gänsehautmoment parat.
Die Handlung entwickelt sich insgesamt ruhig und langsam, so dass man als Leser einen intensiven Eindruck über die Welt erhält. Aber es gibt auch immer wieder spannende Momente, die sich zwar inhaltlich ein wenig wiederholten, aber auch eine gewisse Abwechslung ins Geschehen brachten.
Protagonistin Maeve, zu Beginn naiv und unüberlegt, entwickelt sich hier glaubhaft weiter und wächst mit ihren Herausforderungen. Blaise, zunächst geheimnisvoll, wurde mir sehr schnell sympathisch und wuchs mir ans Herz. Besonders gut gefallen hat mir die Entwicklung zwischen den beiden Charakteren, die zunächst sich voller Misstrauen begegnen und nach und nach Freunde wurden. Wer auf eine romantische Lovestory mit Spice hofft, wird allerdings ergebnislos bleiben, wenn überhaupt haben sich die Figuren nur ganz zart angenähert.
Mein Fazit: Insgesamt hat mir dieses Buch unheimlich gut gefallen, die Idee war neu und frisch und die Art des Erzählens so bildlich, dass man mitten im Geschehen war. Die Protagonisten sind durchdacht, glaubwürdig und entwickeln sich im Laufe der Handlung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.