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Veröffentlicht am 18.02.2024

Wenn das schwache Ende nicht wäre, wären es 5 Sterne geworden ...

Das Mörderarchiv
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In ihrer Jugend prophezeite eine Wahrsagerin Frances Adams auf dem lokalen Jahrmarkt, dass sie ermordet werden würde.
Sechzig Jahre später ist genau das geschehen.
Frances´ Leben wurde von dieser Prophezeiung ...

In ihrer Jugend prophezeite eine Wahrsagerin Frances Adams auf dem lokalen Jahrmarkt, dass sie ermordet werden würde.
Sechzig Jahre später ist genau das geschehen.
Frances´ Leben wurde von dieser Prophezeiung bestimmt; sie legte ein Mörderachiv an, führte dort alle Personen auf, von denen sie auch nur im Entferntesten glaubte, dass es sich hierbei um ihre/n Mörder/in handeln könnte.
Auch Frances´ Testament wurde von der Prophezeiung bestimmt: die Person, die die/den Mörder/in enttarnt, soll alles erben.
Wird Frances´ Großnichte das schaffen? Denn obwohl Castle Knoll ein kleines Nest ist, ist dieses Dorf längst nicht so idyllisch, wie es scheint ...
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"Das Mörderarchiv" lässt sich stets angenehm flüssig lesen.
Auch vom Inhalt selbst war ich positiv überrascht; dieser war insgesamt besser, als die Leseprobe mich vermuten ließ. Ich bin also froh, dass ich dem Buch dennoch eine Chance gegeben habe.
Erzählt wird im steten Wechsel auf zwei Zeitebenen; sechzig Jahre zuvor und in der Gegenwart.
Insbesondere den Vergangenheitsstrang fand ich extrem fesselnd und spannend, da hier Dinge geschehen, die man nach dem Klappentext gar nicht vermutet hätte, und die auch sehr relevant sind für die Gegenwart und für Frances´ Tod.
Auch der Gegenwartsstrang war größtenteils spannend und gut.
Zeitweise konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht.
Was mir nicht sonderlich gut gefiel und den positiven Eindruck deutlich gemindert hat, war das Ende. Das war einfach nicht überzeugend und gut, und dadurch gefiel mir letztlich der ganze Aufbau an sich nicht mehr so gut.
Insgesamt hätte dieser Krimi noch mehr Potenzial gehabt.
Andererseits muss man zugeben, dass die beiden Erzählstränge wirklich gekonnt miteinander verwoben werden. Auch tappt man bis zuletzt im Dunkeln, was den/die Täter/in betrifft. Insofern ist die Auflösung wirklich überraschend. Schade, dass diese Auflösung mich persönlich dennoch nicht so wirklich überzeugen konnte.
Auch sollte man wissen, dass es sich um einen insgesamt ziemlich modernen Krimi handelt; Atmosphäre, Lokalkolorit, britischer Humor etc. kommen also auch eher was kurz. Auch das hat mir persönlich etwas gefehlt.
Fazit also: moderner britischer cosy crime mit toller Idee, aber ein paar Schwächen in der Umsetzung. Dennoch ein Buch, das man gerne liest. Wer England, britische Krimis, cosy crime, verschiedene Zeitebenen mag, der wird "Das Mörderarchiv" sicher mögen.

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Dunkle Familiengeheimnisse im historischen Wales

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat ...

Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat in ihrer Jugend die Schule abgebrochen, ist nach London abgehauen, in falsche Kreise geraten, kriminell geworden ... daher wird sie zu Sozialstunden verurteilt, die sie nun bei der achtzigjährigen Sophia Fowler ableisten muss.
Anfangs tut Spring dies widerwillig und mit Blick auf die Uhr, doch bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
Sophia herrschte einst über Daffodil Castle, wurde dann jedoch nach London verbannt, wo sie seitdem in ärmlichen Verhältnissen lebt. Mehr gibt Sophia nicht preis - doch Springs Neugier ist geweckt, da sie Daffodil Castle kennt - Ethan Fowler war ihre erste große Liebe!
Dann reisen Spring und Sophia zusammen nach Wales, um sich endlich den Geistern der Vergangenheit zu stellen ...
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Der Klappentext klang gut, und da ich historische Romane und UK liebe, schien der Roman perfekt für mich.
Ich habe glücklicherweise erst nach der Lektüre zufällig erfahren, wer hinter diesem Pseudonym steckt; so konnte ich den Roman noch kritisch und unbeeinflusst lesen. Wenn ich gleich gewusst hätte, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt, wäre ich vielleicht leicht beeinflusst/ein klein wenig weniger kritisch gewesen, da ich die betreffende Autorin sehr gerne lese ...
So aber konnte ich möglichst objektiv bleiben.
Der Stil ist angenehm flüssig lesbar, nicht absolut fordernd, sodass man beim Lesen gut entspannen kann.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: im Wales ab dem Jahre 1876 sowie im London und Wales der Gegenwart.
Wie so oft bei Romanen mit verschiedenen Zeitebenen mochte ich auch hier den Vergangenheitsstrang etwas lieber.
Teilweise war diese Geschichte etwas langatmig und weniger spannend, teilweise aber auch extrem fesselnd und spannend!
Wirkliche Längen gab es aber nie; ich wollte stets wissen, wie es weitergeht, hatte also im Zweifel eher das Gefühl, das Buch schlecht aus der Hand legen zu können.
Die Figuren in der Vergangenheit sind gut gelungen, auch die in der Gegenwart, etwa Spring und Sophia. Zu den wenigen Ausnahmen gehört etwa Monica, Ethans Mutter.
Mitunter, gerade in der Gegenwart und zum Ende hin, erschien mir die Handlung aber allzu konstruiert, too much und unglaubwürdig.
Auch das Ende an sich wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt und war zu rosarot in Anbetracht der ganzen Vorgeschichte.
Solide vier Sterne also für diesen Auftakt, da es keine wirklichen Längen gab und ich das Buch schon recht gerne gelesen habe und es mich irgendwie fesseln konnte, obwohl die Geschichte jetzt kein absolutes Highlight für mich war.
Offen gestanden war ich zunächst unschlüssig, ob ich diese Reihe wirklich weiterverfolgen möchte; nachdem ich nun aber weiß, wer hinter diesem Pseudonym steckt, werde ich wohl doch auch die übrigen Bände lesen, da ich bisher alle Bücher dieser Autorin gelesen und geliebt habe und weiß, dass sie wirklich gut ist.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Kommt langsam in Fahrt

Halliggift (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 3)
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Auf der Hallig Midsand ist der Winter alles andere als beschaulich: die Chorleiterin Hanni Krüdener, die allseits beliebt war, bricht nach dem Kirchenkaffee tot zusammen. Schnell ist klar: es war ein Giftmord. ...

Auf der Hallig Midsand ist der Winter alles andere als beschaulich: die Chorleiterin Hanni Krüdener, die allseits beliebt war, bricht nach dem Kirchenkaffee tot zusammen. Schnell ist klar: es war ein Giftmord. Und es bleibt nicht bei diesem einen Mord - Kommissarin Minke van Hoorn hat alle Hände voll zu tun ...
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Mein erster Krimi dieser Reihe. Erzählt wird abwechselnd in der Gegenwart und in Rückblenden in Form von Tagebucheintragungen.
Es ist ein Krimi, der gut geschrieben ist, der sich stets angenehm flüssig lesen lässt - und einer, der langsam in Fahrt kommt.
Während der ersten Hälfte war ich ehrlich gesagt wenig angetan, fast schon gelangweilt. Einerseits weist dieser Krimi Atmosphäre und Lokalkolorit auf, was mir gut gefiel. Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber andererseits fehlte mir das gewisse Etwas; dieser Krimi hat mich zunächst einfach nicht gepackt, gefesselt und begeistert. Zunächst dachte ich, dass dies mein einziger Krimi dieser Reihe bleiben würde.
Die zweite Hälfte wies deutlich mehr Tempo und Spannung auf, und die Auflösung ist wirklich genial - darauf wäre ich nie gekommen. Bis zum Schluss tappt der Leser völlig im Dunkeln, hat keine Ahnung bzw. liegt völlig falsch mit seinen Vermutungen bzgl. der Frage, wer für die Morde verantwortlich ist.
Man hat bis zum Schluss keine Ahnung, von wem etwa die Tagebucheinträge stammen, und erst recht kommt man nicht auf die die ganzen Zusammenhänge und die komplette Auflösung.
Die Auflösung ist ebenso verblüffend wie überzeugend.
Fazit: Eine nette Abwechslung zu den klassischen britischen Krimis, die ich sonst lese; mein erster, aber nicht mein letzter Minke van Hoorn- und Halligkrimi!

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Veröffentlicht am 13.12.2023

Pandora Blake

Das Erbe der Pandora Blake
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London im Jahre 1799: die junge Pandora Blake lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel Hezekiah, der deren Antiquitätenladen fortführt. Dieses Leben ist kein schönes Leben, und so träumt Pandora ...

London im Jahre 1799: die junge Pandora Blake lebt seit dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel Hezekiah, der deren Antiquitätenladen fortführt. Dieses Leben ist kein schönes Leben, und so träumt Pandora davon, Schmuck zu entwerfen, als Goldschmiedin zu arbeiten ... kurz: ihrem Onkel zu entkommen, auf eigenen Beinen zu stehen, ihrer Leidenschaft zu folgen, ein schöneres Leben zu führen.

Eines Tages entdeckt Pandora im Keller des Ladens eine mysteriöse griechische Vase. Zusammen mit Edward, einem jungen Buchbinder, versucht sie, mehr über die Vase herauszufinden. Diese Nachforschungen verändern ihr ganzes Leben, denn sie erfährt nun die Wahrheit über ihre Familie und den Tod ihrer Eltern. Und je mehr sie herausfinden, desto größer wird die Gefahr, in der sie schweben ...

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"Das Erbe der Pandora Blake" verbindet den Schauplatz London, historischen Roman, Familienroman, dunkle Geheimnisse, Spannung und Gefahr, Atmosphäre, Freundschaft und Liebe, griechische Mythologie und vieles mehr.

Die Geschichte ist gut geschrieben, lässt sich stets angenehm und flüssig lesen. Der Stil der Autorin und die Atmosphäre dieses Romans gefielen mir sehr, ebenso wie die Figuren.

Neben viel Atmosphäre bietet "Das Erbe der Pandora Blake" auch viel Spannung und Gefahr. Leider waren manche Dinge aber vorhersehbar und/oder wurden allzu schnell abgehandelt; dadurch wirkte vieles etwas unausgewogen. Zu manchen Dingen hätte ich einfach gerne noch etwas mehr gelesen. Auch gefiel es mir nicht, dass Fragen offen bleiben. Natürlich ist dies absolute Geschmackssache, sodass andere Leser das mögen und gut finden werden; ich persönlich bevorzuge es aber, wenn am Ende alles geklärt wird und keine Fragen mehr offen bleiben. Insofern bleibe ich etwas unbefriedigt zurück.

Positiv ist hingegen, dass die griechische Mythologie hier eingebunden und mit anderen Elementen verbunden wird. Während ich Romane, die sich allein mit griechischer Mythologie befassen, viel zu langatmig finde und einfach nicht gerne lese, wird das Ganze vorliegend deutlich kurzweiliger und interessanter. Insofern sollten sich Leser, die der griechischen Mythologie vielleicht überdrüssig sind, nicht abschrecken lassen.

Insgesamt also leider kein absolutes Highlight, da das Buch etwas hinter meinen Erwartungen zurückblieb - aber ich habe es trotz der genannten Kritikpunkte und Schwächen gerne gelesen und kann es allen, die starke Frauen, historische Romane, London und England, Atmosphäre, Spannung und Gefahr sowie dunkle und Familiengeheimnisse mögen, empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Eine schöne Fortsetzung der Reihe

Stark wie die Blumen der Prärie
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Der zweite Band der "Neuanfang in Colorado"-Reihe: Während wir uns im Auftakt-Band im Colorado-Territorium und im Jahre 1862 befanden, ist dieser zweite Band im Kansas des Jahres 1863 angesiedelt. Im Mittelpunkt ...

Der zweite Band der "Neuanfang in Colorado"-Reihe: Während wir uns im Auftakt-Band im Colorado-Territorium und im Jahre 1862 befanden, ist dieser zweite Band im Kansas des Jahres 1863 angesiedelt. Im Mittelpunkt stehen diesmal Linnea und Flynn. Linnea ist eine junge Botanikerin, die an einer Expedition, die ihr Großvater leitet, teilnimmt. Da die Expedition jedoch ein Risiko ist, unterwegs viele Gefahren lauern und ihr Großvater sich um Linneas Sicherheit sorgt, vereinbart er mit Flynn, dass dieser gegen entsprechende Bezahlung auf Linnea achten soll - natürlich ohne Linneas Wissen ... Wie wird die Expedition verlaufen, und was wird sie mit diesen Menschen machen?

Der zweite Band knüpft mehr oder minder nahtlos an seinen Vorgänger an - etwa, was die Zeit betrifft; doch auch, was den Stil angeht, wirken diese beiden Bände wie aus einem Guss. Jody Hedlund schreibt gewohnt bildhaft und atmosphärisch, der Roman lässt sich überaus angenehm und flüssig lesen.

Liebesgeschichte, Familie, Natur und Expedition sowie Geheimnisse und Rivalitäten, Leben, Menschen und Probleme der damaligen Zeit werden in einem ausgewogenen Verhältnis dargestellt. Auch der christliche Aspekt wurde gewohnt gut dosiert und harmonisch und stets zur Geschichte passend eingewoben. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Figuren des ersten Bandes, die man ins Herz geschlossen hatte.

Ich fand den ersten Band noch etwas stärker, fesselnder und spannender, bzw. ich hatte vorliegend das Gefühl, dass die Geschichte stellenweise etwas vor sich hinplätschert. Es kann daran liegen, dass man den Aufbau der Reihe nun schon kennt, und/oder dass die vorliegende Geschichte einfach sehr vorhersehbar war. Es war bspw. von Anfang an klar, wie es mit Linnea und Flynn weitergehen und enden wird. -Andererseits wird eine diesbezügliche Vorhersehbarkeit ausgeglichen durch Geheimnisse, die für Spannung sorgen, die wiederum dadurch erhöht wird, dass diese Geheimnisse langsam, aber sicher an die Oberfläche gelangen ...

Auch durch die Entwicklung der Figur Flynn oder die Figur Ivy konnte dieser Band nochmal gewisse Dinge ausgleichen. Und das Ende lässt darauf hoffen, dass noch mindestens ein Band in dieser Reihe folgen wird!

Fazit: Für meinen Geschmack vielleicht etwas schwächer als der Auftakt - aber dennoch handelt es sich um eine schöne Fortsetzung der Reihe, die dem Leser ebensolche Lesestunden schenkt. Ich freue mich auf den dritten Band! Alle Liebhaber christlicher historischer Romane werden "Stark wie die Blumen der Prärie" sicher gerne lesen.

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