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Veröffentlicht am 14.07.2018

Willkommen an der Wall Street!

King of New York
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Rezension:
Fragt man ihn, so hat er alles, was er jemals wollte. Die Frauen in seinem Leben sind da jedoch einer ganz anderen Meinung...

Mit dem Roman „King of Now York“ beginnt Louise Bays Reihe rund ...

Rezension:
Fragt man ihn, so hat er alles, was er jemals wollte. Die Frauen in seinem Leben sind da jedoch einer ganz anderen Meinung...

Mit dem Roman „King of Now York“ beginnt Louise Bays Reihe rund um die erfolgreichsten Männer New Yorks. Den Anfang macht die Autorin mit dem Unternehmer Max King, dessen Welt sich außerhalb der Firma zweifelsohne um seine Tochter dreht.
Sobald man in die ersten Kapitel des Romans hinein liest, wird deutlich, dass die Geschichte ohne zu zögern durchstartet und den ein oder anderen Leser damit überrumpelt. Die ausschlaggebenden, teils rauen, rüpelhaften Ereignisse, die den Roman eröffnen, sorgen damit leider auch dafür, dass man anfänglich 'Probleme' mit Max' Verhalten und den Reaktionen der Protagonisten Harper haben kann.
Hat man diesen Part jedoch akzeptiert, ist man schnell in den Geschäften der Wall Street gefangen. Eine gute Mischung aus Business, Humor, Intrigen und einer guten Portion Selbstkritik (besonders im Bezug auf „äußerst überraschende Zufälle“) übernimmt das Ruder. In Kombination mit dem wirklich sehr angenehmen und bildlichen Stil Bays baut sich ab diesem Punkt die Handlung sowie die Spannung kontinuierlich immer weiter auf und man kann den Roman nicht mehr weglegen. (Ohne zu lügen: ich habe das Buch innerhalb eines Abends verschlungen)

Aber was ist denn nun mit der oben genannten „Abneigung“ gegen die Charaktere? Diese Frage ist recht schnell beantwortet. Ja, als Geschäftsmann, der immer alles unter Kontrolle hat, ist es für Max eine ganz normale Reaktion sehr ruppig mit Harper umzugehen. Lernt man in Max' Kapiteln aber die Beweggründe kennen, kann man eigentlich nur die Augen verdrehen und sich über Harpers Reaktion freuen. Sobald der King of New York nach Hause kommt und sich um seine Tochter kümmert, ist er aber wie ausgewechselt, sodass man ihn einfach gern haben muss.

Mit der jungen Harper Jayne hat die Autorin eine sehr unterhaltsame Protagonistin gewählt, die man – abgesehen von einigen irrationalen Entscheidungen gegenüber Max' – wirklich sehr gut verstehen kann. Mit ihrer Vergangenheit wurde ein guter, realistischer und besonders „klischeefreier“ Hintergrund geschaffen, der sich überraschend gut in die Handlung einfügen lässt und gegen Ende sehr vernünftig gelöst wird. Man kauft Harper die „Business Woman“ ab, wie man so schön sagt, und nimmt mit dieser Art eine kompetente Protagonistin war.
Zugleich zeigt sie aber auch viel Verständnis für Max' Tochter und löst mit Humor und Eleganz die typischen Vater-Tochter-Probleme, dass man sie ins Herz schleißt und mit ihr gemeinsam leidet und sich freut. Der innere wie auch äußere Konflikt zwischen Vergangenheitsängsten, Familienproblemen und Zukunftsvisionen, kann man daher sehr gut gemeinsam mit Harper durchleben.
Wie zuvor angerissen ist Max zwar ebenfalls ein starker Protagonist, der in seiner Rolle als Wall Street-Unternehmer aufgeht. Doch anders, als man es vielleicht erwartet, hat er eine sehr vernünftige, ruhige und 'machofreie' Art an sich. Dies sieht man allein schon daran, wie er mit seinen Schwestern, seiner Tochter und der Mutter seines Kindes umgeht. Damit bildet er in manchen Aspekten einen guten Kontrast zu Harper die stärker von Emotionen und Erlebnissen gelenkt wird.

Max und Harpers Geschichte ist das eine, doch wirklich besonders wird der Roman erst durch die 'hilfreichen' Kommentare und Handlungsauslöser seitens Harpers bester Freundin, die unglaublich geniale, sarkastische Kommentare hinzufügt; Max' Schwestern, die ihren Bruder in den Wahnsinn treiben und selbstverständlich dessen Tochter, die alles daran setzt, um ihren Dad zu dem lang ersehnten und dringend benötigten Geschwisterchen zu überzeugen, dessen Name natürlich bereits festgelegt ist. Diese liebevolle und nackende Kombination hat mich unglaublich oft zum Schmunzeln gebracht und den Roman noch einmal stark aufgewertet.

Bewertung:
Dem Genre geschuldet, habe ich eine dieser typischen, klischeehaften Bürostorys erwartet und wurde mit einem kleinen Schatz überrascht.

Obwohl die Geschichte von Max und Harper bezüglich des Anfangs und der Tiefe hier und da ihre Schwächen hat, hat die Autorin Louise Bay die Handlung in eine sehr vernünftige Richtung gelenkt. Immer wieder wurde ich von kleinen und auch großen Ereignissen überrascht und je nach Situation zum Lachen gebracht.
Zugleich beweisen Bays Charaktere einen sehr niveauvollen und vielseitigen Humor, der einige meiner liebsten Zitate hervorgebracht hat.
Doch mein Highlight ist und bleibt die beeindruckende Beziehung zwischen Max und seinen Schwestern sowie seiner Tochter. Während der Gespräche merkt man immer wieder, wie nahe sich die Familie steht und wie wichtig sie einander sind … dies mögen vielleicht viele Stories beinhalten, doch wie 'locker' die Autorin dies umgesetzt hat, hat mich wirklich überrascht.

„King of New York“ ist damit für alle Genrefans, die den etwas holprigen Anfang verkraften können und eine gute Mischung aus Humor, Spannung und Niveau lieben, eine klare Leseempfehlung!

Ich selbst werde mir demnächst die komplette Reihe in der Originalausgabe anschaffen.

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Dieser Roman wurde mir freundlicherweise von NetGalley und dem Lyx Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank für die Unterstützung! Dieser Umstand hat jedoch keinen Einfluss auf meine Bewertung.

Veröffentlicht am 06.06.2018

So viel besser als Band 1!

Flammenliebe
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Manchmal hat das Schicksal eben doch seine Gründe …

Mit dem Roman „Flammenliebe“ ist der zweite Band von Alexandra Ivys „Guardians of Eternity“ Reihe im Heyne Verlag erschienen. Mit dem Halbblutdrachen ...

Manchmal hat das Schicksal eben doch seine Gründe …

Mit dem Roman „Flammenliebe“ ist der zweite Band von Alexandra Ivys „Guardians of Eternity“ Reihe im Heyne Verlag erschienen. Mit dem Halbblutdrachen Torque in der Rolle des Protagonisten schlägt dieser Teil jedoch einen anderen Ton als sein Vorgänger „Flammenküsse“ an. Egal ob es an der überraschend ungewöhnlichen Hintergrundhandlung oder den feurigen Charaktereigenschaften der Protagonisten liegt, innerhalb weniger Kapitel baut sich ein fester Spannungsbogen auf, den selbst einige kleine Patzer in der Handlung nicht ins Wanken bringen können. Die üblichen „Standards“ der Autorin bezüglich des Stils sind weitestgehend gleich geblieben, sodass sich das Buch sehr schnell und flüssig lesen lässt. Bezieht man sich jedoch direkt auf den „Sprachstil“ des ersten Bandes der Reihe, so wird ebenso schnell deutlich, dass Ivy einen sanfteren Ton im Umgang mit ihren Figuren anschlägt, sodass man diesen an bedeutsamen Stellen einfach nur als „wunderschön“ bezeichnen kann.

Wie vermutlich bis zu diesem Punkt durchgedrungen ist, macht der zweite Teil der Reihe vieles anders. Dazu gehören auch die Protagonisten Torque und Rya. Beide sind Halbdrachen, die durch eine Prophezeiung mehr oder minder freiwillig dazu gezwungen wurden, eine Ehe einzugehen, sodass der Drachenlord Synge seinen lang verlorenen Schatz zurückerhält. Doch die Entführung verschiedenster magischer Wesen weckt Ryas Interesse, weshalb sie kurzerhand aus der Drachenhöhle flieht und sich während ihrer Forschungen im besagten Konstrukt verstrickt. In seiner Ehre gekränkt und von Synge gezwungen macht sich Torque also auf die Suche nach seiner Verlobten. Während dieser abenteuerlichen Reise stößt das ungewöhnlich Paar jedoch auf beängstigende Geheimnisse der Vergangenheit, die das gesamte Universum bedrohen könnten. Und als wäre das zu Torques Leidwesen noch nicht genug, so muss er schnell erkennen, dass sein innerer Drache ganz anderer Meinung bezüglich Rya ist, als er selbst.
So weit, so gut. Doch was macht diesen Band so anders als „Flammenküsse“? Der größte Knackpunkt liegt in der Tatsache, dass beide Protagonisten Halbblutdrachen sind. Dadurch begegnen sie sich weitestgehend auf gleicher Machtebene, sodass auch Rya problemlos in der Lage ist sich gegen Torques inneren Matcho zu wehren und entsprechend Konter zu geben. Dieses Kräftegleichgewicht, welches mir im ersten Roman so gefehlt hat und somit für mich auch die Handlung zerstöre, schafft es also in „Flammenliebe“ immer wieder interessante Situationen und – besonders wichtig – ungeahnte Charakterentwicklungen hervorzurufen.

Doch auch die Nebencharaktere kommen dieses mal nicht zu kurz. Neben dem ehemaligen Protagonistenpaar – welches sie übrigens überraschend liebenswürdig gibt – sind altbekannte Vertreter wie Char und Levet ebenso vertreten wie viele neue Gesichter unter denen sich eine sehr interessante Side-Story verbirgt, die (wenn man mich fragt) eine eigene Novelle verdient hätte! Diese Kombination aus alt und neu hat damit einerseits – einen dringend benötigten – frischen Wind in die Welt gebracht und andererseits auch eine Verbindung zu Buch eins aufrecht erhalten. Damit hat sich eine gute Atmosphäre im Bezug auf die Romankonstellation entwickelt, die besonders mit Hilfe des kleinen Gargoyles Levet viele Lacher mit sich bringt.

Bewertung: Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen: der erste Band der Reihe hatte mich für Alexandra Ivys Verhältnisse arg enttäuscht gehabt, sodass die „Flammenliebe“ eigentlich gar keine Chance mehr geben wollte. Doch im Endeffekt war meine Neugierde doch zu groß und hat gesiegt. Zum Glück!
„Flammenliebe“ verkörpert nämlich alles, was man an Alexandra Ivys vorangegangenen Romanen geliebt hat. Obwohl auch der zweite Teil noch kleine Schwächen aufweist (Klischees usw.), so ist Torques und Ryas Geschichte dennoch wunderschön zu lesen und bietet eine ungewöhnliche Handlung, die man so beim besten Willen nicht erwartet hätte... ganz zu schweigen von dem mysteriösen Ausblick auf Chars Roman!

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Veröffentlicht am 16.05.2018

Eine interessante Handlung mit vielen Überraschungen

Artemis
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Erscheinungsdatum: 05.03.2018

Autor: Andy Weir

Seitenzahl: 423 Seiten

ISBN: 978-3-453-27167-8

Erhältlich: hier

Klappentext: Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das ...


Erscheinungsdatum: 05.03.2018

Autor: Andy Weir

Seitenzahl: 423 Seiten

ISBN: 978-3-453-27167-8

Erhältlich: hier

Klappentext: Jazz Bashara ist kriminell. Zumindest ein bisschen. Schließlich ist das Leben in Artemis, der ersten und einzigen Stadt auf dem Mond, verdammt teuer. Und verdammt ungemütlich, wenn man kein Millionär ist. Also tut Jazz, was getan werden muss: Sie schmuggelt Zigaretten und andere auf dem Mond verbotene Luxusgüter für ihre reiche Kundschaft. Als sich ihr eines Tages die Chance auf einen ebenso lukrativen wie illegalen Auftrag bietet, greift Jazz zu. Doch die Sache geht schief, und plötzlich steckt Jazz mitten drin in einer tödlichen Verschwörung, in der nichts Geringeres auf dem Spiel steht, als das Schicksal von Artemis selbst.(Cover, Klapppentext by Heyne Verlag)

Rezension:
Eigentlich hätte alles so einfach sein können, doch der verfluchte Sinn, das Richtige zu tun, war nun einmal leider stärker.

Willkommen auf dem Mond! Nachdem der Autor Andy Weir mit seinem Roman „Der Marsianer“ seine Leser ins All geschickt hat, so werden sie in seinem neusten Roman auf den Mond geschossen. Um genauer zu sein in die namensgebende Stadt Artemis. Obwohl es durch ein recht geordnetes System gibt und Kriminelle eine Seltenheit sind, so hat auch die erste und einzige Stadt auf dem Mond ihre Probleme, die über kurz oder lang Konsequenzen mit sich ziehen.
Weirs Idee bietet dabei viele Spielräume, die sich neben dem Erzählten im Kopf weiterentwickeln und die Umgebung lebendig erscheinen lassen. Doch bis es so weit ist, muss man erst einmal der etwas trägeren Anfang überwinden, bei dem sich durch die vielen Unbekannten nur schwer eine Spannung aufbaut. Dieser Umstand wird lange Zeit durch das Nichtvorhandensein eines klaren Ziels oder eines offensichtlichen Feindes unterstützt. Man verfolgt sozusagen die Geschichte der Protagonistin, ohne zu wissen, wohin es gehen soll. Doch innerhalb weniger Kapitel wird aus diesem „Manko“ der große Coup Andy Weirs. Aus dem Nichts folgt eine überraschende Wendung auf die nächste und die Spannung steigt unaufhaltsam, sodass man die Worte förmlich inhaliert.

Die interessante Atmosphäre des Romans ist aber nicht nur auf die Handlung, sondern auch auf die außergewöhnliche Protagonistin Jazz Bashara zurückzuführen.
Keine aufgesetzte Höflichkeit, keine Maske des Gefallens … die junge Frau ist schonungslos ehrlich und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, dem Leser ihre Geschichte zu erzählen. Sie ist weder eine strahlende Heldin noch eine abgebrühte Kriminelle. Viel mehr will sie doch einfach nur ein gutes und sorgloses Leben leben. Als Jazz plötzlich die Lösung aller Probleme greifbar nahe vor sich sieht, kann sie diese Gelegenheit selbstverständlich nicht ausschlagen. Doch was einfach begann, wandelt sich sehr sehr schnell in eine Katastrophe!
Ja, unsere Protagonistin ist keine Heldin, doch muss sie während ihres Abenteuers Entscheidungen treffen, die sie auf lange Sicht auch nicht zur fiesesten Verbrecherin des Mondes machen. Dieser ständige, moralische Wechsel hat somit natürlich auch Auswirkungen auf Jazz Charakter, der egal wie man es dreht und wendet sich zum einen verändert und zum anderen dennoch die gleichen Ziele im Blick behält. Hinzu kommt ihr trockener und überaus sarkastischer Humor, der die Story immer wieder auflockert und den Leser zum Lachen bringt.

Obwohl es neben Jazz noch viele mehr oder weniger wichtige Nebencharaktere, wie ihren Vater, ihren (ehemals) besten Kumpel und einen potenziellen Partner gibt (Ich lasse die Namen hier gezielt unerwähnt, um mögl. Spoiler zu vermeiden), so haben diese in dieser Geschichte nur recht wenig zu sagen. Dies scheint unter anderem daran zu liegen, dass die Geschichte von Jazz in der Vergangenheitsform erzählt wird und ab und an immer wieder die 4. Wand zum Publikum mit den Anmerkungen der Protagonistin durchbrochen wird. Dennoch baut sich durch den Stil der Erzählung eine interessante Umwelt auf, die zwar etwas leer wirkt aber damit gleichzeitig die Handlung unterstützt, indem das Hauptaugenmerk auf Jazz haften bleibt. Überraschungen sind also garantiert!

Bewertung:
Ich lieb ja bekanntlich Sci-Fi Bücher, weshalb ich nicht widerstehen konnte, mit „Artemis“ ein Buch von Andy Weir zu „probieren“. Anfänglich war ich etwas enttäuscht, da sich die Spannung nur sehr langsam aufgebaut hat und dadurch nur schwer in die Handlung hineinfinden konnte.
Doch sobald das erste Drittel überstanden war, hat mich die Handlung nicht mehr losgelassen. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass man – wie bereits erwähnt – nicht weiß, auf welches größere Ganze die Handlung hinausläuft.

Durch die spannenden anderen zwei Drittel der Geschichte vergebe ich daher

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

Danke an Randomhouse und das Bloggerportal für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars und die resultierende Unterstützung meiner Arbeit. Dieser Umstand hat jedoch wie immer keinen Einfluss auf meine Meinung.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Das Buch hat mich positiv überrascht!

Hot Cop
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Erscheinungsdatum: 01.03.2018

Autor: Samanthe Beck

Seitenzahl: 253 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0728-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Good Cop - Bad Girl - kann diese Liebe für immer sein?
Laurie glaubt ...

Erscheinungsdatum: 01.03.2018

Autor: Samanthe Beck

Seitenzahl: 253 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0728-5

Erhältlich: hier

Klappentext: Good Cop - Bad Girl - kann diese Liebe für immer sein?
Laurie glaubt nicht an Mister Für-immer, sie glaubt an Mister Für-den-Augenblick. Doch eine Nacht mit dem sexy Sheriff Ethan Booker lässt sie ihren Grundsatz (fast) vergessen. Ethan will kein One-Night-Stand für Laurie sein, er will ihr Herz gewinnen und ein „Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende“. Als ihre Bäckerei „Babycakes“ einem Feuer zum Opfer fällt, nutzt er seine Chance: Er hilft Laurie, ihre Existenz zu retten, wenn sie ihm im Gegenzug sechs Dates gewährt. (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)

Rezension:
Ein Deal, der alles verändert ….

Mit dem eBook „Hot Cop“ erscheint beim Lyx Verlag bereits der 2. Teil von Samantha Becks „Compromise me“ Reihe. Auch wenn man den ersten Band -wie ich- leider (!) nicht gelesen hat, so findet man sich schnell in Becks Roman zurecht und lernt die neuen Charaktere Schritt für Schritt kennen. Dies ist nur möglich, weil die einzelnen Bücher in sich selbst abgeschlossen sind, was die Bücher zu einer sehr 'quereinsteigerfreundlichen' Reihe macht.
Ohne die Handlung zu überstürzen, erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Protagonisten ihren Lesern und erschafft eine gelungene Mischung aus Emotionen und Action. Durch kleine aber ebenso gekonnt platzierte 'Konfliktauslöser' baut sie immer wieder Spannung auf und löst im Leser Wut und Verzweiflung auf gewisse Charaktere aus. Diese Konstellation der verschiedensten Umstände sorgt letztendlich dafür, dass man den Roman schnell und flüssig verschlingen kann und mit der Handlung mitfiebert.

Die Protagonistin Laurie kommt von ganz unten. Mit einer verantwortungslosen Mutter geschlagen, hat sie nicht die besten Voraussetzungen auf ein gutes und sorgenfreies Leben in der besser gestellten Gesellschaft. Doch sie ist eine Kämpferin und nicht gewillt, so einfach klein beizugeben. Trotz ihrer wilden Jugend rauft sie sich mit den Jahren zusammen, kommt von ihrer Mutter los und erfüllt sich ihren Lebenswunsch: eine eigene Bäckerei. Es scheint, als hat sie alles erreicht, was sie sich jemals wünschte … doch dieses Paradies wird innerhalb weniger Stunden zu Rauch und Asche, als ihre geliebte Bäckerei abbrennt und sämtliche Absicherung zerstört wird. Laurie steht vor dem Untergang. Anzahlungen müssen zurückgezahlt, die lausige Versicherung kontaktiert werden, Rechnungen sammeln sich an und zu allem Übel sitzt ihr auch noch die ungeliebte Mutter mal wieder im Nacken. Das Chaos ist eigentlich perfekt. In ihrer Verzweiflung nimmt sie weshalb das ungewöhnliche Angebot von Sheriff Ethan Brooker, der seine lang ersehnte Chance endlich sieht, an: 6000 € für sechs Dates.
Obwohl man die Protagonistin als eine sehr mutige und sture Persönlichkeit kennenlernt, ist sie in vielen Momenten unschlüssig und verängstigt. Diese Konstellation sorgt auf Dauer immer wieder für kleine oder auch größere Konflikte mit Ethan, der sie als seine Begleitung auf den sechs Veranstaltungen rund um die Hochzeit seiner Schwester mitnimmt, um seiner kuppelwütigen Mutter zu entkommen. Während der besagten Dates lernen sich die beiden immer besser kennen und bauen langsam aber sicher eine zarte Beziehung zueinander auf, die besonders Lauries Charakter stärkt. Ihr elbstbild erhält eine starke Aufwertung. Durch diese hoffnungsvolle Ablenkung sieht sie die nahende Bedrohung jedoch nicht kommen, die all ihre Erfolge zerstören könnte.

Ethan Brooker und seine Familie werden durch die vielen Aufeinandertreffen während der Veranstaltungen, bei denen Laurie Ethans Begleitung ist, zu einem wichtigen Bezugspunkt im Leben der Protagonistin. Ob durch kleine Neckereien, liebevolle Blicke oder peinliche Situationen ... sie sind die positiven und aufheiternden Momente, die der Romanwelt eine freundliche und regelrecht liebevolle Atmosphäre verlieren, in der man sich als Leser äußerst wohlfühlt. Als genauer Gegenpol kommen Lauralies Mutter und einige andere unschöne Begegnungen ins Spiel, die neben ihrer Funktion als Konfliktherd Abwechslung verschaffen und die Umgebung sowie die Handlung weiter aufbessern.

Bewertung:
Nachdem mich meine letzten Leseversuche in diesem Genre daran haben zweifeln lassen, ob ich nicht langsam zu alt dafür werde (und das ist wirklich eine traurige Bilanz), kommt mit Hot Cop wieder ein Lichtblick in meiner Leseliste.
Die Idee und die Umsetzung in Kombination mit den Konflikten haben mir wirklich sehr gut gefallen und auch die Charaktere (besonders Ethan) muss man einfach ins Herz schließen. Samantha Beck hat einen unglaublich schönen und gefühlvollen Stil, den man in diesem Genre leider nicht immer antreffen darf.
Die Zwiegespaltenheit und das folgende 'Hin und Her' der Protagonistin, die mir dadruch etwas unsympathisch erschien, ging mir persönlich jedoch an manchen Stellen auf die Nerven, weshalb ich dahin gehend einen kleinen Abzug machen muss.

Alles in allem ist „Hot Cop“ jedoch ein sehr schönes und gefühlvolles Buch, dass man gern während einer Zugfahrt lesen möchte.

… und ich denke, der Vorgänger wird auch bald seinen Weg zu mir finden …

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Bei diesem Roman handelt es sich um ein vom "Lyx Verlag" und "Vorablesen.de bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich recht herzlich für die daraus resultierende Unterstützung meiner Arbeit auf diesem Blog. Dennoch hat dieser Umstand keinerlei Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Werkes.

Veröffentlicht am 06.10.2017

Interessante Atmosphäre, die gut zum eher ungewöhnlichen Thema passt

Irresistible - Ein Baby kommt selten allein
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Erscheinungsdatum: 07.09.2017
Autor: Lex Martin

Seitenzahl: 390 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0566-3

Erhältlich: hier

Klappentext: Brady, Tattoo-Artist und Harley-Fahrer, ist außer sich vor Kummer: Sein ...

Erscheinungsdatum: 07.09.2017
Autor: Lex Martin

Seitenzahl: 390 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0566-3

Erhältlich: hier

Klappentext: Brady, Tattoo-Artist und Harley-Fahrer, ist außer sich vor Kummer: Sein Bruder und dessen Frau sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Nun ist es an Brady, die Beerdigung zu organisieren, die Lavendelfarm seines Bruders zu verkaufen und sich um seine kleine Nichte zu kümmern. Zum Glück ist da Katherine, die auf die kleine Isabella aufpasst und sich auf der Farm auskennt. Schnell kochen die Gefühle zwischen dem muskulösen und tätowierten Bad Boy und der kurvigen Latina hoch ... (Cover, Klappentext by Lyx Verlag)


Rezension:
Ein Anruf, der das Leben für immer verändern kann. Unbedachte Taten, die nun um ein Vielfaches schwerer wiegen. Und das Gefühl, man hätte das Schicksal ändern können.

Mit ihrem ersten im Lyx-Verlag erschienenen Roman "Irresistible - Ein Baby kommt selten allein" schlägt die Autorin Lex Martin sehr gefühlvolle, emotionale und zugleich humorvolle Töne an, die für viele Leser eine gut abgestimmte Mischung ergeben. Im Verlauf ihres Werkes balanciert Martin zwischen Trauer, Hoffnung, Freude und Verzweiflung hin und her, sodass auch ohne ein präsentes Ziel, ohne einen offensichtlichen roten Faden eine angenehme Spannung sowohl zwischen den Charakteren, als auch in der allgemeinen Umgebung entsteht. Doch dieses ständige Auf und Ab hat auch seine Nachteile. Mit der Zeit und dem anhaltenden Drama verliert man zeitweise die Faszination am Roman und muss sich etwas anspornen, um voranzukommen.

Von heute auf morgen zerfällt Bradys Leben zu Staub und Asche. Sein Bruder und dessen Frau sterben bei einem tragischen Unfall, sein Vater erleidet einen erneuten Herzinfarkt und er selbst muss in einen anderen Bundesstaat, um sich um den Nachlass und die Beerdigungen von Cal und Mel zu kümmern. Und immer wieder stellt sich ihm die Frage, was wäre, wenn ...? Hätte er den Tod seines Bruders verhindern können, wenn ...? Zu diesem ganzen Durcheinander kommt nun auch noch hinzu, dass ER, der in Baby-Angelegenheiten wirklich völlig ahnungslos ist, sich um seine kleine Nichte Isabella kümmern soll.
In diesem Chaos fehlt dem Tattoo-Künstler der Raum und die Kraft um richtig über den Verlust seines Bruders zu trauern. Heute noch zu Hause am tätowieren, morgen schon in Texas. Seine Nerven liegen blank, er ist gereizt und dann steht eine furiose Fremde in der Eingangstür der Farm und übergibt ihm ein schreiendes Baby. Klasse, oder? Man merkt deutlich, wie überfordert und besonders, wie ängstlich der raue Kerl anfänglich mit seiner kleinen Nichte umgeht. Doch mit der Zeit und Kats Hilfe lernt er alles nötig, sodass aus Brady schnell ein Meister wird, der durch Kats Unterstützung endlich einen Ruhepol findet. Wenn sich nur alles so einfach regeln würde, wie das...

Für Kathrine ist die Lavendel-Farm ihrer Freundin Mel wie das Paradies. Bereits in ihrer Kindheit hat sie dort ihre schönsten Stunden erlebt. Und so ist es auch, als sie in Zeiten größter Not in dieses vermeintliche Paradies zurückkehrt und die schlimmsten Momente ihres Lebens erlebt. Nach dem Tod ihrer Freunde versucht sie sich um die alte Farm und die kleine Isabella bestmöglich zu kümmern und bis zum Eintreffen von Cals Bruder, dem neuen Besitzer, zu warten. Doch schnell muss sie einsehen, dass es für die Farm eine Hoffnung mehr gibt und sie sich bald allein auf der Straße wiederfinden wird, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.
Obwohl man es anfangs durch die Trauer noch nicht erkennen kann, so plagen Kat gewaltige Schuldgefühle, die sie innerlich auffressen. Neben ihren eigenen, bereits zuvor existierenden Problemen, wird sie nun auch noch von diesen belastet ohne den Beistand eines Vertrauten zu haben. Es frisst sie auf, hält sie wach und begräbt sie unter sich. Der Einzige, mit dem sie reden könnte, ist Brady -Cals Bruder. Doch wie weit kann sie ihm vertrauen, wird er ihre Ängste vielleicht sogar schüren?

So viele Probleme, Sorgen und Ängste die Protagonisten haben, so wenige haben die Nebencharaktere... denn deren Vielfalt hält sich stark in Grenzen. Abgesehen von Kats Familie, die man nur gegen Ende kurz antrifft und Bradys in Skype präsenten Eltern existieren so gut wie keine wichtigen lebenden Nebencharaktere, die der Romanwelt eine interessante Dynamik, oder gar eine gute Tiefe geben könnten. Dies hat leider zur Folge, dass -wie bereits erwähnt- eine starke Fixierung auf die Dramen der Protagonisten entsteht, was nach mehreren Hundert Seiten die Spannung etwas tötet.

Bewertung:
Mit dem Roman "Irresistible - ein Baby kommt selten allein" hat Lex Martin einen interessanten Roman zu einer ungewöhnlichen Thematik geschaffen, die jedoch in vielen Aspekten für meinen Geschmack zu sehr vernachlässigt wurde.
Die Trauer der Protagonisten gerät schnell in den Hintergrund, was die tragischen Ereignisse des Romans stark abschwächt und dem "Kitsch", der für die Romanze nötig ist, zu viel Aufmerksamkeit gibt. Ebenso treten die Charaktere, was ihre Persönlichkeit angeht, lange Zeit auf der Stelle und entwickelten sich kaum weiter, was sich jedoch ab und an ein wenig bessert, je weiter die Seitenzahl steigt.
Seine Stärken hat der Roman ganz klar in Izzy und Bradys "Vater-Tochter-Verhältnis" gefunden, die viel Humor und auch Spannung zwischen Kat und Brady liefern, was allein schon eine gute Grundlage für beziehungstechnische Spannungen gegeben hätte.

8/10 bzw. 4/5 Sterne
★★★★★★★★☆☆

PS Bei diesem Roman handelt es sich um ein vom "Lyx Verlag" bereitgestelltes Rezensionsexemplar. Ich bedanke mich recht herzlich für die daraus resultierende Unterstützung meiner Arbeit auf diesem Blog. Dennoch hat dieser Umstand keinerlei Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Werkes.