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Veröffentlicht am 25.02.2024

so, so tragisch, aber auch so schön

Remember when Dreams were born
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Ich hab inzwischen schon ein paar Bücher von Anne Goldberg gelesen und hatte mich entsprechend auf tragisch emotionale Plottwists und richtig gute Lovestory-Momente im coolen Londoner Setting eingestellt. ...

Ich hab inzwischen schon ein paar Bücher von Anne Goldberg gelesen und hatte mich entsprechend auf tragisch emotionale Plottwists und richtig gute Lovestory-Momente im coolen Londoner Setting eingestellt. Aber mein Gott, war dieses Buch wieder eine Achterbahnfahrt. Fand die Geschichte wieder sehr originell, toll geplottet und emotional erzählt. Hat mir wieder gut gefallen, war aber auch wieder wahnsinnig tragisch.

Zum Inhalt: nach einem schweren Unfall hat sich Maggie zurück ins Leben gekämpft, auch wenn sie motorisch und sprachlich immer noch eingeschränkt ist. Als sie Tom in einer Bar trifft, fühlt sie sich zum ersten Mal seit langem wieder wahrgenommen, auch wenn sie ihn anfangs für einen Snob hält. Mit Tom kann sie einfach Maggie sein, doch schnell merkt sie, dass auch ihn etwas belastet. Können sie einander Halt geben?

Tom und Maggie haben eine tolle Dynamik und ich mag die ungezwungen sie miteinander umgehen können, unabhängig von den Sorgen und Leiden, die beide umtreiben. Ich liebe die Leichtigkeit der Dates der beiden, die sich aber schnell zu etwas tieferem, ursprünglicheren entwickeln.

Wer Anne Goldberg kennt weiß, dass man auf Zwischentöne achten sollte. So auch hier. Von Beginn an werden kleine Fährten ausgelegt, die die Lebensgeschichten von Tom und Maggie betreffen, sodass ich bereits nach dem ersten Drittel einen leisen Verdacht hatte, wo die Geschichte hingehen könnte. Im zweiten Drittel folgt dann der grandiose Twist innerhalb der Handlung, der mal wieder ein absoluter Mindf*ck-Moment ist, auch wenn ich diesmal tatsächlich darauf vorbereitet war.

Die Geschichte besticht auch hier wieder mit besonderen Figuren, bedeutungsschweren Begegnungen, der Tragik des Lebens und der Hoffnung auf ein Happy Ende. Und mit dem vielleicht letzten Gentleman Englands.
Ein Buch zum Schmachten und Schmunzeln, in dem aber auch Trauer und Verlust, Hilflosigkeit und Verzweiflung eine große thematisch Rolle spielen. Aber ein Buch voller starker, mutiger Charaktere, die man einfach ins Herz schließen muss.

Hat mir richtig gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.02.2024

Tough Topic

Only One Letter
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Puh, ich weiß gar nicht, wie ich einsteigen soll. Ich habe dieses Buch geliebt, wirklich. Aber es ist auch ziemlich harter Tobak für mich gewesen und ich habe mich beim Lesen echt nicht gut gefühlt. Was ...

Puh, ich weiß gar nicht, wie ich einsteigen soll. Ich habe dieses Buch geliebt, wirklich. Aber es ist auch ziemlich harter Tobak für mich gewesen und ich habe mich beim Lesen echt nicht gut gefühlt. Was natürlich eine großartige Leistung der Autorin ist, mir dieses unterschwellig bedrückende Gefühl zu vermitteln, diesen Kloß im Hals und Knoten im Magen.

Zum Inhalt: Liz ist nach einem traumatischen Ereignis in ihrem Kopf gefangen und tut sich mit bestimmten, alltäglichen Situationen schwer. Bis sie Nate trifft, der ihr hilft, ihr Leben Schritt für Schritt zurückzuerobern. Und bei dem Liz viel zu spät feststellt, wie wenig Kontrolle er dabei über sein eigenes Leben hat.

Was mir gut gefallen hat, ist, wie eine direkte Verbindung zum ersten Band geschaffen wird, ohne dabei hauptsächlich auf die bereits bekannten Personen zurückzugreifen. Wie auch schon im ersten Band der Reihe ist auch dieses Buch keine klassische Liebesgeschichte und es werden wieder Themen aufgegriffen, die den Leser triggern können, die aber auf feinfühlige, sanfte Art verarbeitet werden.

Ich fand das Stilmittel des Tagebuchs, mit dem die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten erzählt wird, sehr originell und passend gewählt. Gleichzeitig fühlte sich dieser „Liebesbrief“ in Buchform, diese Liebesgeschichte, über weite Strecken für mich nach einem stillen Abschied an. Als ob zwischen den Zeilen eigentlich eine komplett andere Geschichte erzählt wird. Lag vielleicht an den Themen, die die Protagonisten beschäftigen und die beide immer wieder versuchen, für sich selbst auszumachen.

Fand die Geschichte wieder sehr emotional und stärker als in Band 1 steht die Beziehung der beiden Protagonisten im Fokus. Rahmenhandlung wie im ersten Band gibt es eher wenig, was mich aber überhaupt nicht gestört hat, da die Figuren für sich selbst genommen komplex genug waren, um eine stimmige Geschichte zu erzeugen.

Ich habe dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich es einfach nicht weglegen konnte.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Richtig starker zweiter Band

Spiel der Lügner
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Muss ja gestehen, dass ich anfangs nicht auf dem Schirm hatte, dass es sich bei „Spiel der Lügner“ um den zweiten Band der Reihe rund um Detective Ffion Morgan handelt. Aber da der Name der Protagonistin, ...

Muss ja gestehen, dass ich anfangs nicht auf dem Schirm hatte, dass es sich bei „Spiel der Lügner“ um den zweiten Band der Reihe rund um Detective Ffion Morgan handelt. Aber da der Name der Protagonistin, sowie das Waliser Setting einen hohen Wiedererkennungswert haben, hat es dann doch Klick gemacht. Die beiden Bände lassen sich gut unabhängig voneinander lesen. Und mir hat dieser zweite Fall sogar nochmal besser gefallen, als der erste.

Zum Inhalt: ein Fernsehformat, das mit den düstersten Geheimnissen seiner Kandidaten spielt, ein verschwundener Teilnehmer und ein Mord. Detektive Fiona Morgan muss mal wieder in der ihrer Heimat ermitteln und der Fall bekommt eine persönliche Note, da sie eine der Teilnahmerinnen persönlich kennt. Zu Seite steht ihr wieder Detektive Leo Brady, mit dem Fiona auch noch ein paar ungeklärte Gefühle verbinden.

Was ich hier gerne zuerst positiv hervorheben will ist die unglaubliche Entwicklung, die die Protagonistin durchmacht. Nicht nur im Vergleich zum ersten Band, sondern auch innerhalb der Storyline wird Ffion von einer unnahbaren Einzelkämpferin zu jemandem, der im kommenden Band ein Team an seiner Seite haben wird. Das fand ich richtig cool und macht direkt Lust auf den Folgeband.

Der Fall selbst ist super spannend konstruiert. Eine Mischung aus trashigen Reality-TV und prekären Geheimnissen- eine Kombination die für diesen Fall richtig gut funktioniert und für eine geladene Atmosphäre sorgt. Angeheizt wird das ganze dadurch, dass es ein Kapitel aus Sicht von jedem Kandidaten gibt. Dadurch werden Intentionen und Ängste der Nebencharaktere nochmal stärker rübergebracht und als Leser kann man so auch eigene Vermutungen anstellen, wer der Täter sein könnte.

Die Rekonstruktion des Mordes fand ich super spannend und schlüssig konstruiert. Hat mir richtig gut gefallen. Generell mochte ich auch die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivenwechsel, durch die der Leser einen Rundumblick bekommt. Für mich ein stimmiger, trügerischer Fall, der einen nicht loslässt. Tolle Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 19.12.2023

bisschen nerdy, aber trotzdem cool

Check & Mate – Zug um Zug zur Liebe
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Bin ja großer Ali Hazelwood Fan, vor allem weil mich ihre Bücher auch immer zum Schmunzeln und Lachen bringen. Denn neben coolen Lovestories sind sie vor allem eins: herrlcih unkompliziert und angenehm ...

Bin ja großer Ali Hazelwood Fan, vor allem weil mich ihre Bücher auch immer zum Schmunzeln und Lachen bringen. Denn neben coolen Lovestories sind sie vor allem eins: herrlcih unkompliziert und angenehm zu lesen, sehr locker und sprühend vor Witz. So auch dieses Buch, mit dem sich sich hazelwood aus dem akademischen Sektor rausgewagt und ein modernes "Damengambit" geschrieben hat.

Zum Inhalt: Mallory hat dem Schachspielen abgeschworen, nachdem es ihre Familie zerstört hat. Dabei war es die eine Sache, bei der sie immer herausragend gut war. Als sie bei einem Wohltätigkietsturnier einspringen soll, schlägt sie ausversehen den amtierenden Weltmeister. Und tritt damit eine Reihe von Ereignissen los, die ihr Leben verändern sollen.

Mallory ist eine coole Protagonistin und ihre familiäre Situation ist mir durchaus nahe gegangen. Trotzdem frage ich mich manchmal ein bisschen, wieso Frauen in derartigen Büchern immer so "unterprivilegiert" sein müssen, schließlich sind sie doch eh schon Under Dogs. Aber ok, kann ich mit Leben und Mallory Background sorgt natürlich für ein bisschen zusätzliche Dramatik.

Noah ist schon eher der nerdige Typ, aber ich fand ihn einfach hinreißend sympathisch, wie er Mallory unbedingt kennenlernen wollte. Über die Vorhersehbarkeit der Handlung brauchen wir uns bei dieser Art Buch nicht unterhalten, aber trotzdem fand ich es schön zu verfolgen, wie die beiden ihren Gefühlen füreinander erliegen. Daneben haben mir auch die beosnderen Freundschaften gefallen, die sich innerhalb der Geschichte bilden.

Mir hat besonders gut gefallen, dass die Story so locker rübergebracht wird. Es geht zwar für Mallory um wirklich viel, aber es geht auch um Spaß, um Freundschaften und darum das verstaubte Bild von Frauen im Schach zu korrigieren. In typischer Hazelwood-Manier wird Frauenpower wieder groß geschrieben- liebe ich ja total.

Das Buch hat mir wieder richtig gut gefallen, ich hab gelacht und geschmachtet und hatte plötzlich wieder Bock, das Schachbrett aus dem Schrank zu holen. Klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Neues und altes aus der Stranger Times

Love Will Tear Us Apart
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Groß war die Freude, als ich gesehen habe, dass es statt den angekündigten drei Bänden noch mindestens einen vierten geben wird, denn dieses Buch ist definitiv nicht das Ende der Stranger Times, auch wenn ...

Groß war die Freude, als ich gesehen habe, dass es statt den angekündigten drei Bänden noch mindestens einen vierten geben wird, denn dieses Buch ist definitiv nicht das Ende der Stranger Times, auch wenn man schon merkt, dass der Autor hier viele Fäden auch aus vorangegangenen Bänden endlich verknüpft. Das Buch war wieder ein herrliches Amüsement, gespickt mit Skurrilitäten und altbekannten Schrulligkeit- ich liebs.

Zum Inhalt: Nach Hannahs Weggang von der Stranger Times sieht diese sich mit einer neuen Stellvertretenden Chefredakteurin konfrontiert: die rüstige Betty mischt den Laden auf und sorgt dabei für erhitzt Gemüter. Aber auch Banecroft ist nicht in Bestform und gibt sich der sehnsuchtsvollen Suche nach seiner Frau hin, von der er überzeugt ist, dass sie nicht tot ist. Währenddessen begibt sich Hannah auf eine Selbstoptimierung-Kur.

Was ich an dieser Buchreihe so liebe sind die irrsinnig witzigen Charaktere, die alleine, aber auch in Kombination einfach großartig funktionieren und bei denen ich im Verlauf der Bücher auch eine echte Entwicklung mitverfolgen konnte. So auch hier. Die übliche Besetzung der Stranger Times ist für dieses Buch ziemlich aufgespalten und es ergeben sich neue Team-Konstellationen, die nicht nur für Unterhaltung sorgen, sondern den Charakteren auch einiges abverlangen.

Zu Anfang dachte ich noch, wir haben in diesem Band zwei sehr verschiedene „Fälle“, die sich wohl kaum miteinander verbinden lassen, aber dem Autor gelingt es vortrefflich, Querverweise zu schaffen und ein stimmiges Gesamtbild zu kreieren, das nicht nur alle Handlungsstränge in diesem Buch zusammenbringt, sondern auch Figuren und Ereignisse aus vorangegangenen Büchern aufgreift und einen Bogen schlägt. Ich bin immer wieder überrascht, wie logisch mir die Handlung am Ende in all ihrer Schrägheit erscheint

Das Ende ging für meinen Geschmack fast ein bisschen zu schnell, nachdem beide Seiten so viel vorbereitet und geplant haben. Natürlich gibt es ein großes, pompöses Finale, alles andere wäre auch unter der Würde der Stranger Times, aber mir haben da einfach ein paar mehr Worte zu gefehlt. Da ja nun doch noch ein vierter Band aussteht, hoffe ich, dass diese quasi nachgeliefert werden. Ganz zum Schluss gab es dann auch nochmal einen kleinen emotionalen Moment, was für mich die Geschichte gut abgerundet hat.

Es war wieder ein außerordentliches Lesevergnügen.

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