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Veröffentlicht am 01.09.2024

Hatte eine andere Erwartung

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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In "Wir treffen uns im nächsten Kapitel" legt Erin aus Versehen ihr Lieblingsbuch mit anderen in einen öffentlichen Bücherschrank. Als es ihr auffällt und sie es sich zurückholt, merkt sie, dass jemand ...

In "Wir treffen uns im nächsten Kapitel" legt Erin aus Versehen ihr Lieblingsbuch mit anderen in einen öffentlichen Bücherschrank. Als es ihr auffällt und sie es sich zurückholt, merkt sie, dass jemand ihr auf ihre Randnotizen geantwortet hat. Es funkt und so entstehen tiefgründige schriftliche Gespräche in den literarischen Treffen zwischen den beiden Protagonisten. Fand es schön, dass hier immer wieder verschiedene Bücher angesprochen werden und Erin und James durch Bücher verbunden sind ohne zu wissen, dass sie sich kennen.
Im Grunde hatte ich wirklich auf eine schöne Liebesgeschichte gehofft. Stattdessen nimmt diese ehrlicherweise nur einen kleinen Raum ein. Die Grundstimmung ist eher über den Großteil des Buches depressiv worauf ich so nicht gefasst war vor allem wenn auch noch mit Humor geworben wird. Denn gelacht habe ich nun wirklich nicht. Hier wird sich viel mit der Vergangenheit, der Problemen der Protagonisten und ihren Familien beschäftigt. Jeder hat ein Päckchen mit sich zu tragen, so gerät die erhoffte Liebesgeschichte etwas in den Hintergrund.
Erin und James waren mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich sympathisch. Beide sind sehr auf sich selbst fixiert und ziemlich von ihren Meinungen überzeugt. Wobei mir Erins Verhalten beispielsweise in Bezug zu ihrer Mutter noch um einiges weniger gefallen hat. Da konnte man schon die Handlungen von James im Gesamten mehr nachvollziehen.
Das plötzliche Happy End am Ende wo jeder sein Glück gefunden hat war dann auch sehr unerwartet und etwas zu viel des Guten.

Wäre das Buch etwas anders beworben, wäre ich mit ganz anderer Erwartung da rangegangen, so kann ich nicht anders als enttäuscht zu sein. Die Themen an sich die behandelt wurden wie psychische Erkrankung, Mobbing, Trauerbewältigung oder Schuld fand ich nämlich ziemlich interessant, man müsste als Leser nur auch etwas darauf vorbereitet sein.
Es ist jedoch wirklich schnell und flüssig zu lesen, sodass ich innerhalb eines Tages damit durch war.

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Anspruchsvoll

Die Stimme der Kraken
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Dieser faszinierende Roman entführt die Leser in die tiefen Gewässer vor die Insel Con Dao, wo eine unentdeckte Krakenart eine völlig neue Perspektive auf intelligentes Leben bietet.
Die Geschichte ist ...

Dieser faszinierende Roman entführt die Leser in die tiefen Gewässer vor die Insel Con Dao, wo eine unentdeckte Krakenart eine völlig neue Perspektive auf intelligentes Leben bietet.
Die Geschichte ist spannend und äußerst einfallsreich erzählt, wobei der Autor geschickt zwischen verschiedenen Handlungssträngen wechselt. Muss aber gestehen, dass das Buch nichts für zwischendurch ist, sondern mir einiges an Konzentration abverlangt hat. Gerade auch wenn es um das Verständnis geht.
Das Buch ähnelt auch eher einer Sci-Fi Geschichte, weil hier auch Roboter sowie KI Wesen ihr Unwesen treiben.
Der Schreibstil von Ray Nayler ist jedoch packend und prägnant, wodurch die Atmosphäre der Unterwasserwelt sowie die politischen und wirtschaftlichen Machenschaften auf Con Dao greifbar und lebendig werden. Ich mochte auch die detaillierten Beschreibungen der Charaktere und ihrer Motivationen die es dem Leser ermöglichen die Figuren näher kennen zu lernen.

Ich mag auch die Art und Weise, wie Nayler komplexe Themen wie die Definition von intelligentem Leben und die Auswirkungen dessen behandelt, auch wenn dadurch kaum Spannung aufkommt. Und das ist tatsächlich das, was mir am meisten gefehlt hat. Natürlich gibt es immer wieder spannende Sequenzen, diese werden jedoch genauso schnell wieder aufgelöst. Von einem Thriller erwarte ich da etwas mehr.
Die Geschichte regt insgesamt zum Nachdenken über die Zukunft der Menschheit und ihren Umgang mit der Natur an Noch einmal würde ich den Roman jedoch nicht lesen.

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Schön für zwischendurch

Run For Love
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In 'Run for Love' begleiten wir die in Berlin lebende Luca, die aufgrund eines Zwischenfalls Sozialstunden in einem Jugendheim ableisten muss. Dort trifft sie auf den unglaublich sympathischen und auch ...

In 'Run for Love' begleiten wir die in Berlin lebende Luca, die aufgrund eines Zwischenfalls Sozialstunden in einem Jugendheim ableisten muss. Dort trifft sie auf den unglaublich sympathischen und auch sehr durchtrainierten Noel. Das Problem ist, dass Luca so gar nichts mit Sport anfangen kann.
Das Cover ist farbenfroh und sehr passend für eine reine Liebesgeschichte. Weswegen es bei mir auch etwas andere Erwartungen geweckt hat.
Denn natürlich handelt es um Luca und Noel, jedoch werden auch viele weitere Themen wie Bodyshaming, Feminismus, Selbstliebe oder auch generell Schönheitsideale angesprochen. Wichtige Themen, die bei der Länge des Buchs ziemlich schnell angesprochen und abgehandelt werden mussten um voran zu kommen. So fehlt dann meiner Meinung nach manchmal etwas die Tiefe.
Der Schreibstil ist locker leicht und man fliegt regelrecht durch die Seiten. Gerade die kurzen Kapitel verleiten einen dazu weiterzulesen.
Ich mochte Luca als selbstsicheren Charakter, auch wenn mir teilweise einige ihrer Verhaltensweisen zu viel waren. Wobei ich sagen muss, dass ich auch zum nachdenken angeregt wurde, denn wenn auch manche Situationen auf den ersten Blick nicht diskriminierend erscheinen, so könnte man diese natürlich so auslegen. Genau das hat die Autorin geschafft, dass ich auch etwas umdenke.
Die Nebencharaktere finde ich allesamt interessant, auch wenn sie zu kurz gekommen sind und es eher den Anschein gemacht hat, dass sie da sind um einige der anderen Themen anzusprechen.

Wenn man eine reine Liebesgeschichte möchte, ich dieses Buch vielleicht nicht das Richtige für einen. Es ist jedoch schön und unterhaltsam für zwischendurch mit einer schnellen Thematisierung von einigen gesellschaftlichen Problemen. Mir persönlich hat dabei jedoch das tiefgründige gefehlt.

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Veröffentlicht am 21.10.2017

Für Zwischendurch ganz okay

Und du kommst auch drin vor
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Als die 15jährige Kim mit ihrer Klasse eine Autorenlesung besucht erlebt sie eine Überraschung. Alles was die Autorin vorliest scheint auf Kim's Leben zu beruhen. Wie kann sowas möglich sein? Natürlich ...

Als die 15jährige Kim mit ihrer Klasse eine Autorenlesung besucht erlebt sie eine Überraschung. Alles was die Autorin vorliest scheint auf Kim's Leben zu beruhen. Wie kann sowas möglich sein? Natürlich kauft sie sich das Buch um nochmal alles nachzulesen und ist vor allem mit dem Ende nicht zufrieden, denn wenn es nach dem Buch geht, stirbt ihr Klassenkamerad Jasper. Von nun an wollen Kim und ihre beste Freundin Petrowna dies ändern.

Die Idee an sich fand ich eigentlich ziemlich interessant und doch hat das Buch es nicht geschafft mich zu überzeugen. Der Schreibstil ist anspruchslos und einfach gehalten und die nicht mal 200 Seiten lassen sich wirklich schnell weg lesen.
Mein größtes Problem war eigentlich Kim selber, ich könnte mit ihr so gar nicht warm werden. Sie wirkte öfter viel jünger als sie ist und auch ihre Handlungen waren größtenteils unlogisch. Da war mir ihre beste Freundin doch irgendwie lieber. Dennoch muss man sich auf Gezicke einstellen.
Was ich schade fand ist, dass das Buch nicht wirklich spannend verlaufen ist. Es blieb sehr eintönig, gab keine Highlights, die hervorstechen und so denke ich, dass Buch schnell von mir vergessen wird.

Leider etwas enttäuschend, kann mir dennoch vorstellen, dass es etwas für zwölfjährige sein könnte, weswegen auch als nächstes meine Cousine das Buch lesen darf.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Sehr ungewöhnlich

Im Rausch der Stille
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Ein irischer Freiheitskämpfer fasst den Entschluss aus seinem Land zu flüchten und nimmt für ein Jahr den Posten als Wetterbeobachter auf einer weit entfernten, einsamen Insel an. Doch schon am ersten ...

Ein irischer Freiheitskämpfer fasst den Entschluss aus seinem Land zu flüchten und nimmt für ein Jahr den Posten als Wetterbeobachter auf einer weit entfernten, einsamen Insel an. Doch schon am ersten Abend muss er um sein Leben kämpfen und der frühere Wetterbeobachter will ihm erst keine Zuflucht in dem soliden Leuchtturm gewähren. Als sich dies ändert, verteidigen beide gemeinsam den Turm mit allem was sie haben.

Ein Kampf ums Überleben beginnt, eine einseitige Liebe entfacht und es stellt sich die Frage ob die Meeresungeheuer einem Menschen doch ähnlicher sind als gedacht.

Meine Meinung:

Bizarr ist das erste Wort, das mir zu diesem Roman einfällt. Sprachlich gesehen ist es wirklich top, aus der Ich-Perspektive bildhaft erzählt und trotz einigen eher langweiligen Passagen sehr flüssig zu lesen. Aber selbst diese Abschnitte sind nötig, da das Leben auf der Insel manchmal eben nichts anderes bietet, der namenlose Protagonist nichts anderes machen kann außer tagein, tagaus immer wieder die gleichen Aufgaben zu verrichten und auf den Angriff der Ungeheuer zu warten. Außerdem kann man so die Charakterentwicklung des namenlosen Protagonisten besser verfolgen.

Von der Insel ist kein Entkommen möglich und so hat er es mit dem einzigen anderen Menschen darauf nicht einfach. Denn Batís Caffó ist ein unfassbar unsympathischer Charakter, dem es Spaß bereitet die Wasserwesen zu töten, je schrecklicher deren Tod, desto besser. Jedes Mal aufs Neue müssen die beiden den Leuchtturm verteidigen wenn es dunkel wird und sie kommen. Dabei lassen sich die Wesen manche Nächte sogar aus was bei den Männern regelrecht zur Verzweiflung führt. Die ganze Stimmung bringt der Schreibstil sehr gut rüber.

So sympathisch der Protagonist mir am Anfang auch war und ich seine Ideen gut fand, gegen Ende hat er bei mir durch seine veränderte Art ein paar Sympathiepunkte verloren.

Neben den zwei Männern lebt im Leuchtturm noch das Froschmädchen Aneris, das sozusagen das Eigentum von Batís ist mit dem er sich immer wieder vergnügt. Und bald verspürt auch unser Erzähler eine Leidenschaft ihr gegenüber, die er nicht zügeln kann. Eine sehr skurrile Situation und es ist schrecklich wie die beiden Männer dieses Wesen manchmal behandeln und doch auch nicht verwunderlich, dass sie ihren Frust, Unmut und die ganze Wut an jemandem auslassen müssen. Bedauerlicherweise trifft es dann den Schwächsten, wobei sie die Chance hätte wegzulaufen.

Das Ende ist leider offen, sodass ich nicht recht wusste was ich nun davon halten sollte.

Fazit:

Insgesamt ist das Buch vor allem, wie schon erwähnt, bizarr, auch wenn ich die Situation mit der verlassenen Insel eigentlich recht gut finde. Nur hätte ich mir mehr Antworten erhofft um das alles begreifen zu können. Die Emotionen und Handlungen jedoch waren größtenteils sehr nachvollziehbar, wenn man sich die Mühe macht sich in die Person rein zu versetzen.