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Veröffentlicht am 16.04.2024

Titanic geht irgendwie immer

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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Ich habe die Ankündigung gesehen und das Buch sofort auf meine Leseliste gesetzt. Und warum? Na klar, weil ich in Band 2 unbedingt “Ein Date mit Mr. Darcy” haben möchte. Also musste automatisch auch der ...

Ich habe die Ankündigung gesehen und das Buch sofort auf meine Leseliste gesetzt. Und warum? Na klar, weil ich in Band 2 unbedingt “Ein Date mit Mr. Darcy” haben möchte. Also musste automatisch auch der Reihenauftakt her. Titanic geht ja auch irgendwie immer.

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Darum geht’s: Lilly deGray und ihr Vater sind darauf spezialisiert, verschollene Gegenstände wieder aufzutreiben. Ihr Erfolgsgeheimnis: Sie können durch die Zeit reisen. Die Suche nach einem wertvollen Familienerbstück auf der Titanic wird für Lilly lebensgefährlich - aber auch romantisch…

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Ich habe diesen Young Adult-Roman gerne gelesen - auch, wenn er mich nicht rundum begeistern konnte. Die Geschichte lässt sich durchweg gut lesen. Mit dem Titanic-Setting kann man nicht viel falsch machen. Der historische Schiffsuntergang fasziniert auch in der x-ten fiktiven Variation und verbreitet seinen gewohnt morbiden Charme. Es braucht allerdings rund 100 Seiten, bis die Story in Fahrt kommt. So lange dauert das Vorgeplänkel, mit dem die Grundvoraussetzungen erklärt und die Weichen für die weitere Handlung gestellt werden. Erst mit der Zeitreise und dem Boarding kommt alles dann so richtig in Fahrt.

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Das Setting wirkt authentisch, weil reale Örtlichkeiten an Bord der Titanic beschrieben werden. Auch Personen, die damals tatsächlich an Bord waren, spielen hier eine Rolle. Das Wissen um das Schicksal, das Schiff und Passagiere ereilt, erzeugt jedes Mal aufs Neue eine dramatische Spannung. Diese verläuft hier wellenförmig. Zuweilen plätschert die Handlung ziemlich dahin und hat schon Längen. Zum Finale wird es aber nochmal rasant - natürlich, weil Lilly ihre Mission bis zur letzten Minute ausreizt.

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Die Beschreibungen von Orten und Personen hätte ich insgesamt gerne noch plastischer und intensiver gehabt. Mir ist vieles zu blass und oberflächlich geblieben. Die beste Charakterentwicklung macht für mich der männliche Co-Protagonist Damien durch. Ich hoffe, dass er in der Fortsetzung noch eine viel größere Rolle spielt.

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Fazit: Der Roman hat seine Höhen und Tiefen, ist insgesamt aber unterhaltsam. Für mein Date mit Mr. Darcy sehe ich noch Steigerungspotenzial.

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Veröffentlicht am 10.04.2024

Soap-Summer-Special

Bad Summer People
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Das Buch war ein typischer Cover-Kauf. Die fröhliche Farbgestaltung ist mir direkt ins Auge gesprungen und hat dieses Will-ich-haben-Gefühl hervorgerufen. Weil mich auch der Klappentext angesprochen hat, ...

Das Buch war ein typischer Cover-Kauf. Die fröhliche Farbgestaltung ist mir direkt ins Auge gesprungen und hat dieses Will-ich-haben-Gefühl hervorgerufen. Weil mich auch der Klappentext angesprochen hat, habe ich dem Kauf-Impuls dann recht schnell nachgegeben.
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Darum geht’s: Sommer auf Fire Island. Hier schwelgt man im Luxus. Aber unter der Oberfläche brodelt es. Nach einem Sturm wird eine Leiche gefunden.
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Auf dem Cover ist kein Genre vermerkt. Und das ist auch gut so, denn das Buch ist vieles, aber nichts so richtig. Am ehesten ist es wohl ein Society-Roman, der Spuren von Spannung enthält. Im Prolog wird eine Leiche gefunden. Das legt erst mal die Vermutung nahe, dass es im Folgenden temporeich und hochspannend zur Sache geht. Das ist aber nicht der Fall. Die weitere Handlung besteht nämlich aus Davor-Kapiteln, die aus zahlreichen Perspektiven schildern, was in diesem Sommer auf Fire Island so abgegangen ist. Es geht um Lügen, Geheimnisse und Intrigen. Daraus ergibt sich ein Konstrukt, das wie ein Sommerspecial einer Soap Opera anmutet.
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Autorin Emma Rosenblum legt mit BAD SUMMER PEOPLE ihren ersten Roman vor. Mir gefällt ihr Schreibstil. Und ich mochte auch den Scharfblick, mit dem sie die Charaktere zeichnet - auch wenn es mir im Wechsel hier doch etwas zu viele waren und ich keinen von ihnen mochte. Aber auf Sympathie ist die Handlung eben auch nicht ausgelegt. Mit dem spannenden Prolog wird außerdem eine Erwartungshaltung aufgebaut, dem das Buch nicht gerecht wird, weil es sich dann in eine ganz andere Richtung bewegt. Die Leiche spielt erst spät im Buch überhaupt wieder eine Rolle. Rosenblum rollt stattdessen mit viel Reich & Schön-Flair die Vorgeschichte auf. Und das durchaus mit Längen. Trotzdem hat es sich gut lesen lassen.
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Fazit: Der Roman hat Potenzial - aber auch Luft nach oben. Das Buch ist ein angenehmer Beach-Read und ich habe es gerne gelesen. Es muss aber gesagt sein, dass man noch viel mehr daraus hätte machen können, wenn man sich konsequent für ein bestimmtes Genre entschieden und die Story dementsprechend ausgearbeitet hätte.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Komplexe Geschichte

This Vicious Grace - Die Verbannten
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Ich bin schon oft wissend oder unwissend mitten in Reihen hineingestolpert. Meist hat es mir nicht viel ausgemacht. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, etwas mehr darauf zu achten und keine Fortsetzungsbände ...

Ich bin schon oft wissend oder unwissend mitten in Reihen hineingestolpert. Meist hat es mir nicht viel ausgemacht. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, etwas mehr darauf zu achten und keine Fortsetzungsbände anzufragen, wenn ich den oder die Vorgänger nicht kenne. In diesem Fall ist es mir aber doch wieder passiert. Dass das Buch Teil 2 einer Dilogie ist, habe ich wirklich erst realisiert, nachdem die Bloggerjury mir das Rezi-Exemplar bereits zugesagt hatte. Trotzdem habe ich mich auf das Buch und die Geschichte gefreut, denn schließlich hatte mich der Klappentext ja zur Anfrage verleitet.
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Beim Lesen habe ich mir ganz bewusst mehr Zeit genommen. Das brauchte ich auch, um so viel wie möglich mitzunehmen, nachvollziehen und verstehen zu können. Einfach war es nicht. Ich habe schnell gemerkt, in was für eine komplexe Story ich hier geraten bin. Zu der geschaffenen Welt gehören viele spezielle Begriffe und Bezeichnungen, die ich erst mal durchblicken und zuordnen musste, was mir vielleicht so halbwegs gelungen ist. Auch die Fülle an Personen, Namen und Beziehungen zueinander hat mich etwas überfordert. Ein kleines Glossar mit ein paar zusammenfassenden Erklärungen wäre für mich hilfreich gewesen.
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Der Einstieg in das Buch war aufgrund der oben beschriebenen Voraussetzungen nicht leicht. Mir hat im wahrsten Sinne des Wortes ein epischer Kampf an Vorwissen gefehlt. Und auch, wenn immer mal wieder etwas erklärt wurde, war es für mich nicht genug, um tief in die Geschichte eintauchen zu können. Gut, das musste ich also hinnehmen und abhaken. Da kann das Buch nichts für.
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Was mir trotz der Schwierigkeiten richtig gut gefallen hat, ist der Schreibstil der Autorin. Damit hat sie mich durch die Seiten gezogen.
Die Welt, die hier geschaffen wird, ist schon faszinierend. Ich mochte die Atmosphäre, die italienischen Setting-Anklänge und den besonderen Vibes zwischen den Protagonisten konnte ich mich auch nicht entziehen. Das war alles in allem schon gut und interessant, für mich aber eben eine Nummer zu groß.
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Fazit: Das Buch hat mir durchaus gefallen. Ich empfehle aber allen Leser*innen mit Band 1 in die Geschichte einzutauchen. Das ist meiner Meinung nach für das Verständnis und vor allem auch die emotionale Verbindung unbedingt nötig. Ich persönlich bin ja auch noch eine Anfängerin im Fantasy-Genre und habe, glaube ich, das Level für dieses Buch noch nicht erreicht.

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Veröffentlicht am 17.03.2024

Es plätschert so dahin

Tödliche Oase
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Mit ihrem Antarktis-Thriller THE DARK konnte Emma Haughton bei mir satte fünf Sterne einheimsen. Klar, dass ich danach ganz wild darauf war, mehr von ihr zu lesen. Bei Erscheinen habe ich mich deshalb ...

Mit ihrem Antarktis-Thriller THE DARK konnte Emma Haughton bei mir satte fünf Sterne einheimsen. Klar, dass ich danach ganz wild darauf war, mehr von ihr zu lesen. Bei Erscheinen habe ich mich deshalb sofort auf TÖDLICHE OASE gestürzt.
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Darum geht’s: Zoey erwacht in einem Haus mitten im Nirgendwo. Sie kann sich nicht an die letzte Nacht erinnern. Ihre Unterkunft stellt sich als Retreat heraus - ein nobles Rehazentrum für Suchtkranke in der Wüste. Zoey weiß nicht, warum sie dort ist und auch nicht, wer dafür bezahlt. Aber jeden Tag erinnert sie sich ein Stückchen mehr…
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Von der Antarktis geht es diesmal also in die Wüste. Trotzdem ist es nicht das volle Kontrastprogramm. Das Setting mit seiner Abgeschiedenheit und die damit verbundene Atmosphäre sind sich schon sehr ähnlich. Das scheint definitiv das Ding von Emma Haughton zu sein. Mit den aus dem Vorgänger bereits bekannten Stilmitteln konnte mich die Autorin aber auch diesmal wieder schnell in den Bann ziehen. Ich wollte einfach wissen, was hinter Zoeys Aufenthalt steckt und habe mich auf spannende Entwicklungen gefreut. Die gab es durchaus auch. Aber die Story konnte mich im Verlauf nicht so fesseln, wie es bei THE DARK der Fall war. Irgendwie plätschert die Handlung hier so dahin. Fast hätte ich beim Lesen vergessen, dass es hier überhaupt etwas aufzudecken gibt. Richtig spannend war es für mich also nicht. Auch den Figuren bin ich emotional nicht näher gekommen.
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TÖDLICHE OASE lässt sich von vorne bis hinten gut und flüssig lesen. Allerdings hat mich die Story in diesem Fall nicht vollends gepackt. Nach einem starken Einstieg, ging mein Interesse leider verloren. Weil dann doch immer mal wieder etwas mysteriöses passiert ist, habe ich trotzdem weitergelesen. Das Ende hat mir dann auch nochmal ganz gut gefallen. Ein Höhepunkt war es aber nicht. Insgesamt fehlte es mir einfach an Spannung. Aber ich hoffe, dass Emma Haughtons nächster Thriller mich wieder in allen Punkten einen Tick mehr überzeugen kann.

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Veröffentlicht am 12.03.2024

Gehyptes Thriller-Debüt

Die Auszeit
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Warum bekommen manche Bücher mehr Hype ab als andere? DIE AUSZEIT von Emily Rudolf ist so ein Buch. An dem Thriller bin ich schon seit den ersten plakativen und vollmundigen Ankündigungen im vergangenen ...

Warum bekommen manche Bücher mehr Hype ab als andere? DIE AUSZEIT von Emily Rudolf ist so ein Buch. An dem Thriller bin ich schon seit den ersten plakativen und vollmundigen Ankündigungen im vergangenen Jahr nicht mehr vorbeigekommen. Der Verlag hat die Werbemaschinerie hochgefahren und damit die Nachfrage schon lange vor dem Erscheinungstermin extrem angeheizt. Auch bei mir ist DIE AUSZEIT sofort auf der Must Read-Liste gelandet. Immer mit der Frage im Hinterkopf: Wird der Thriller dem Hype gerecht?
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Darum geht’s: Influencerin Viktoria Kaplan reist mit ihren engsten Vertrauten in ein abgelegenes Retreat in den Bergen. Dort will sie öffentlichkeitswirksam ihren nächsten Follower-Meilenstein feiern. Dann wird der schöne Schein durch einen Mord zerfetzt.
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Das Buch sticht mit cooler Optik direkt ins Auge. Auch inhaltlich legt Emily Rudolf in ihrem Thriller-Debüt gleich gut los. Der Schreibstil der Autorin hat mich mitgerissen. Ebenso das eindrucksvolle Setting und die düstere Atmosphäre. Die anfängliche Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung macht schnell Platz für Lügen und Intrigen. Wir haben es hier mit einer besonderen Beziehungsdynamik zu tun und bekommen Einblicke in die menschliche Psyche und ihre Abgründe. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen vor und nach der Tat erzählt. Besonders der Stunden-Countdown bis zum Mord sorgt für Thrill.
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Die Story fährt zu Beginn ruckzuck von 0 auf 100 und hat mich durch die ersten 150 Seiten gepeitscht. Auch darüber hinaus geht es spannend weiter - aber nicht mehr ganz so, wie es das hohe Anfangstempo vorgegeben hat. Die Twists im Verlauf der Handlung sind nicht schlecht, aber auch nicht so überraschend wie angekündigt. Zahlreiche Fährten werden gelegt, die jeden verdächtig erscheinen lassen. Letztendlich verläuft aber auch einiges zu sehr im Sande. Das Ende wird dann leider recht schnell abgewickelt und kam mir etwas dahin geklatscht vor.
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DIE AUSZEIT ist ein guter Thriller. Den Hype sehe ich aber nicht. Dafür hätte es eine Schippe mehr gebraucht. Zum Beispiel etwas mehr Raffinesse, schockierendere Wendungen oder auch ein durchweg hohes Spannungslevel. Der Verlag legt die Messlatte dahingehend so extrem hoch, dass sie gerissen wird. Das ist schade. Ohne die geschürte Erwartungshaltung wäre ich wohl nicht ganz so kritisch gewesen und hätte das Buch möglicherweise etwas besser bewertet. Aber: Ich sehe das Potenzial und bin sehr neugierig auf weitere Thriller der Autorin. Dann aber bitte ohne Vorab-Hype, der mehr schadet als nützt.

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