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Veröffentlicht am 22.04.2024

Spannender Kriminalroman

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Bernhard Krammer versteht die Welt nicht mehr. In der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo liegt die Leiches eines Mannes, der eine Taucherbrille trägt, von Roza keine Spur. Er macht sich natürlich ...

Chefinspektor Bernhard Krammer versteht die Welt nicht mehr. In der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo liegt die Leiches eines Mannes, der eine Taucherbrille trägt, von Roza keine Spur. Er macht sich natürlich sofort eher inoffiziell auf die Suche nach seiner Kollegin, hinterfragt sie allerdings schon. Kann er sich in Roza so getäuscht haben? Da Roza jenseits der Grenze in Walchensee das letzte mal gesehen wurde, schaltet er Alexa Jahn ein. Seine Tochter ermittelt nun parallel und es wird immer klarer, dass auch Roza in großer Gefahr zu schweben scheint, wenn sie sie nicht schnell finden...

"Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" ist mittlerweile der vierte Fall aus der Grenzregion um Bernhard Krammer und seiner Tochter Alexa Jahn. Ich bin mit dem aktuellen Band in die Reihe eingestiegen und zu keinem Zeitpunkt Verständnisprobleme. Die Autorin Anna Schneider erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften verschwinden von Roza Szabo gut aufgebaut und über ihre ungewisse Situation und den damit verbundenen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die parallelen Handlungsstränge mit den jeweiligen Ermittlungen sorgen mit den Wechseln zwischen den Kapiteln für ein zusätzliches Lesetempo. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und tragen auch mit ihrem Miteinander zum gelingen des Kriminalromans bei. Das Finale hätte aus meiner Sicht noch ein wenig spektakulärer gestaltet werden können und handelte den Fall für meinen Geschmack zu abrupt ab, was aber ein Jammern auf hohem Niveau ist.

Insgesamt hat mir "Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" Lust auf mehr Fälle aus der Grenzregion gemacht. Die tollen Protagonisten, ein spannender Fall und das Erzähltalent der Autorin konnten mich hierbei überzeugen. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Gelungenes Psychogramm eines Mörders

Austrian Psycho Jack Unterweger
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Der renommierte Autor Malte Herwig widmet sich in seinem Roman "Austrian Psycho" dem unrühmlichen Leben von Johann "Jack" Unterweger. Dieser weckte mit seinen schrecklichen Taten als Serienmörder und seiner ...

Der renommierte Autor Malte Herwig widmet sich in seinem Roman "Austrian Psycho" dem unrühmlichen Leben von Johann "Jack" Unterweger. Dieser weckte mit seinen schrecklichen Taten als Serienmörder und seiner außergewöhnlichen Haftzeit viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Unterweger wuchs bei seinem herrischen Großvater auf und geriet schon in jungen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Im Jahre 1976 wurde er zum ersten mal zu einer lebenslangen Haft verurteilt, von der er aber im Jahre 1990 als Musterbeispiel der Resozialisierung wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Gerade seine literarische Arbeit während seiner Gefangenschaft brachte ihm diese im Nachhinein fatale Beurteilung ein. Nur gute vier Jahre später wurde Unterweger erneut zu einer lebenslangen Haft verurteilt, nachdem man ihm zumindest neun von 11 Morden nachweisen konnte. Kurz nach der Verurteilung erhängte sich der Serienmörder in seiner eigenen Zelle.

Malte Herwig skizziert in seinem aus meiner Sicht manchmal in seiner Direktheit erschreckenden Psychogramm das Leben von Johann Unterweger. Er geht dabei auf seine unglückliche Kindheit und den ersten Berührungen mit dem Gesetz ein. Der Schreibstil passt hervorragend zu dem True-Crime-Bericht. So versucht Malte Herwig der Gewaltbereitschaft, die vor allem in den letzten Jahren eskalierte, auf die Schliche zu kommen und zu eroiren, wie es zu der fatalen Fehleinschätzung seitens der psychologischen Gutachter kam. Ein wirklich berührender und harter Fall, der mich aufgrund des realen Hintergrunds oftmals nachdenklich zurückließ.

Insgesamt ist "Austrian Psycho" ein packender Bericht über das Leben und die Psyche eines schwerkranken Mannes, der es aber bestens verstand, sein Umfeld zu täuschen und zu manipulieren. Der Autor nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, was die skurrile Situation sehr authentisch und schwer verdaulich präsentiert. Das Buch ist, ohne irgendwelche Gewaltexzesse zu beschreiben, sicherlich dennoch nichts für schwache Nerven. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Das zarte Band der Freundschaft

Schneesturm
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Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen ...

Es ist die Zeit des Wiedersehens. Die Wege der Freunde um Cara, der ortsansässigen Polizeikraft auf einer kleinen Insel Irlands, haben sich vor zehn Jahren nach einem tragischen Unglück getrennt. Sie wollen in einem gemeinsamen Treffen die alten Banden wieder aufleben lassen und stärken. Das Wiedersehen wird aber getrübt durch einen Todesfall auf der Insel und das Opfer ist auch noch aus dem Freundeskreis. Aufgrund eines Schneesturms ist die Insel völlig von der Außenwelt abgeschnitten und Cara versucht die frischen Spuren zu nutzen, um den Tod ihrer Freundin aufzuklären. Auf ihrer verzweifelten Suche stößt sie auf große Geheimnisse aus der Vergangenheit...

Die irische Autorin Triona Walsh hat in ihrer Heimat bereits einige Preise erhalten und ihr Debüt-Thriller "Schneesturm" hat die Bestsellerlisten in Irland und Großbritannien gestürmt. Mein Neugier war geweckt und ich habe mich mit viel Vorfreude in ihr Erstlings-Werk gestürzt. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mit einem wohldosierten irischen Lokalkolorit geschmückt ist, was es mir leichter machte dort auch anzukommen. Der Spannungsbogen wird mit dem Mord an eine der Freundinnen gut und klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ordentlichen Niveau gehalten. Manchmal wirkte das Ganze ein wenig zu konstruiert auf mich, da die Autorin immer wieder versuchte mit neuen Wendungen die Spannung weiter hochzutreiben, hier wäre für mich manchmal weniger auch mehr gewesen. Nichts desto trotz konnte mich die Story bis zum großen Finale, welches am Ende eine nachvollziehbare Auflösung bietet, fesseln.

Insgesamt ist "Schneesturm" für mich ein gut geschriebener und durchaus packender Thriller, der mir einige spannende Lesestunden bescherte. Besonders gut gefallen hat mir der gut eingebrachte irische Flair der kleinen Insel im Atlantik. Ich bin nun gespannt auf weitere Werke der Autorin, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Außergewöhnlicher Thriller

9mm Cut
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Die gemeinnützige Stiftung "Interni" läuft Gefahr in falschem Licht zu erscheinen, da der Geschäftsführer erschossen wurde und zusätzlich vor den Türen der Verwaltung ein Kopf in einer Plastiktüte gefunden ...

Die gemeinnützige Stiftung "Interni" läuft Gefahr in falschem Licht zu erscheinen, da der Geschäftsführer erschossen wurde und zusätzlich vor den Türen der Verwaltung ein Kopf in einer Plastiktüte gefunden wurde. Ein Fall für die sehr straighte und blitzgescheite Mitarbeiterin Eve Klein. Sie wird nach Zürich geschickt, um die Hintergründe der Taten zu ermitteln und somit den Skandal zu verhindern. Vor Ort gerät sie in eine Welt aus Korruption, Gier und Verbrechen, welche auch für Eve viele Gefahren bereithält...

Die vielseitige Schauspielerin und Autorin Sybille Ruge hat mit ihrem Debüt "Davenport 160x90" für Aufsehen gesorgt und viele gute Kritiken erhalten. Damit war mein Interesse geweckt, mich mit einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk "9mm cut" zu stürzen. Sie erzählt die Geschichte in einem mehr als außergewöhnlichen und sicherlich auch ein wenig gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der dem Buch aber eine frische Farbe verleiht und aus der Masse des Genres hervorhebt. Sie arbeitet dabei mit kurzen, prägnanten Sätzen und einer schon etwas raueren Sprache, die aber hervorragend in den Kontext passt. Der Spannungsbogen wird mit den beiden Toten gut aufgebaut und über die Verflechtungen der Stiftung in die dunkle Welt der Macht und Gier und der Charakterzeichnungen der Protagonisten auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Gerade der Kontrast der Wohltätigkeit der Stiftung mit den verbrecherischem Handeln der Beteiligten wird sehr gut wiedergegeben. Das Ganze konnte mich bis zum Finale fesseln.

Insgesamt ist "9mm cut" gerade in seiner Besonderheit für mich ein gelungener Roman mit Anhängen zum Thriller. Besonders überzeugend wirkt die Sprache der Autorin, die mich anfangs noch ein wenig forderte, aber im Verlauf immer vertrauter und geschätzter wurde. Ein wirklich gelungener und interessanter Ausflug in die Stiftungswelt, der auch ein wenig nachdenklich macht. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Spannender Kriminalroman

In dunklen Wäldern
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Die Kommissarin Lodi Lenke bekommt es in ihrem neuen Fall mit einem rätselhaften Verbrechen zu tun. Im Wald wird die Leiche einer Frau gefunden, deren Identität relativ schnell geklärt ist. Lodi Lenke ...

Die Kommissarin Lodi Lenke bekommt es in ihrem neuen Fall mit einem rätselhaften Verbrechen zu tun. Im Wald wird die Leiche einer Frau gefunden, deren Identität relativ schnell geklärt ist. Lodi Lenke und ihr Partner Thomas Ziegler setzen den Ehemann unter Druck, der kurz Zeit später auch von der Bildfläche verschwindet. Haben die Ermittler mit ihrem ersten Verdacht gleich ins Schwarze getroffen? Schnell erscheinen weitere Personen mit einem nachvollziehbaren Motiv und einem gleichzeitig fehlenden Alibi. Es ist schon das volle kriminalistische Gespür gefragt, um dem Täter auf die Schliche zu kommen...

"In dunklen Wäldern" ist der Debüt-Roman der deutschen Autorin Rieke Jost. Sie erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der toten Frau zu Beginn des Buches auf dem klassischen Wege aufgebaut und über die verzwickten und recht schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Ermittler sind interessant gezeichnet, gerade die Hauptprotagonistin Lodi Lenke kann mit ihrer sympathischen Art und den in der Kinderzeit begründeten Panikattacken überzeugen. Ein zunächst gut kooperierendes Ermittler-Duo, welches vor private Probleme gestellt wird verleiht dem ganzen so seinen besonderen Charme. Die Geschichte konnte mich bis zum gut nachvollziehbaren Finale mit zumindest für mich überraschender Auflösung überzeugen.

Insgesamt ist "In dunklen Wäldern" ein durchaus gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe, die im ersten Band mit spannenden Charakteren, einer gut durchdachten Story und viel Charme zu überzeugen weiß. Ich bin bereits auf weitere Fälle für Lodi Lenke gespannt, empfehle den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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