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Veröffentlicht am 09.04.2024

Gelungener zweiter Teil

Blankenese - Zwei Familien
2

Hat mir schon der erste Teil rund um die Blankeneser Familien sehr gefallen, hat mich dieser zweiter Teil in seinen Bann gezogen.

Dieser spielt während des zweiten Weltkrieges und in der ersten Zeit ...

Hat mir schon der erste Teil rund um die Blankeneser Familien sehr gefallen, hat mich dieser zweiter Teil in seinen Bann gezogen.

Dieser spielt während des zweiten Weltkrieges und in der ersten Zeit danach. Im Vordergrund stehen hier Sonja, Kurt und Fanny, die den Krieg auf sehr unterschiedliche Art erleben. Sonja tut alles um die Reederei zu retten und in der Familie zu halten. Fanny hofft auf eine glückliche Ehe und Kutt ist als jüdisches Kind nach London geflohen.
Mich hat vor allem Kurts Geschichte sehr berührt. Er schafft es auf Umwegen zur Royal Air Force.

Der Roman schildert abwechselnd das Leben der Drei und gibt dadurch einen tiefen Einblick in deren Leben. So unterschiedlich sie sich sind, sie leben in einer furchtbaren Zeit und keiner von ihnen hat ein leichtes Schicksal, alle müssen schwere Schicksalsschlag hinnehmen und doch verlieren sie alle nie die Hoffnung.

Einfühlsam und empathisch erzählt Michaela Grünig ihre Geschichte. Die schafft es wie immer jeden ihrer Charaktere perfekt in Szene zu setzen. Auch wenn ich Kurts Geschichte am interessantesten fand, standen Fanny und Sonja genauso im Mittelpunkt des Geschehens und waren tolle Charaktere.

Ein weiterer Hauptdarsteller war die Zeit in der der Roman spielt. Hier waren zum einen die Einblicke in die Royal Air Force sehr interessant, aber auch in das der Zivilbevölkerung die die Zerstörung Hamburgs Hautnah miterleben musste und auch in das derjenigen die von den Nazies verfolgt worden.

Ein großartiger historischer Roman.

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Veröffentlicht am 31.03.2024

So wichtig

Wären wir Vögel am Himmel
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Es ist doch eigentlich sehr traurig, das so viel über das Schicksal der Menschen in Westeuropa während des zweiten Weltkrieges geschrieben wird und hier bei uns bekannt ist, aber kaum etwas über die Menschen ...

Es ist doch eigentlich sehr traurig, das so viel über das Schicksal der Menschen in Westeuropa während des zweiten Weltkrieges geschrieben wird und hier bei uns bekannt ist, aber kaum etwas über die Menschen die in der Ukraine lebten. Umso besser das es die Romane von Erin Littecken gibt. Nach dem großartigen Buch Denke ich an Kiew, ist dieses das Zweite das ich von ihr lese. Sie orientiert sich an der Geschichte ihrer Familie und erzählt von drei jungen Leuten, die aus ihrer Heimat verschleppt werden um in Deutschland Zwangsarbeit zu leisten.
Die ganze Geschichte geht unter die Haut. Die Geschichte der Ukraine dieser Zeit ist die Geschichte von Unterdrückung. Ob nun Russen, Polen oder Deutsche alle wollen ihr Land. Die Geschichte der Menschen hier ist von Verlusten geprägt und doch geben sie nicht auf..
Lilija, ihrCousin Slavko und Halya sind die Hauptpersonen der Geschichte mit ihnen erleben wir die Verschleppung, die Zwangsarbeit und das unvorstellbare Grauen und die Hoffnung irgendwie ihre Familie wieder zu sehen. Ich habe beim Lesen sehr oft Gänsehaut bekommen und war sehr bewegt. Ein Roman der nichts für schwache Nerven ist und doch so wichti

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Veröffentlicht am 31.03.2024

Lebendiges Mittelalter

Der Meister der Karten
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Johanna von Wild gehört für mich zu den besten Autorinnen für mittelalterliche Romane. Auch hier zeigt sie wieder ihr Können.

Detailverliebt und genau recherchiert beschreibt sie das Leben im Mittelalter, ...

Johanna von Wild gehört für mich zu den besten Autorinnen für mittelalterliche Romane. Auch hier zeigt sie wieder ihr Können.

Detailverliebt und genau recherchiert beschreibt sie das Leben im Mittelalter, ob nun in einem eher kleineren Ort oder in einer Stadt wie Sevilla. Ob nun der Beruf des Schlachters oder das Leben einer Hofdame in Lissabon. On nun der Geistliche der mit Klugheit, Martin, dem Helden des Geschichte, dazu verhilft seine Träume zu verwirklichen oder der gewalttätige Ehemann von Elena, der weiblichen Protagonisten. Jedes Detail ist so lebendig beschrieben, das es Spaß macht in die vergangene Zeit abzutauchen.

Abwechselnd wird die Geschichte von Martin und Elena erzählt, bis sie irgendwann aufeinander treffen und ihre gemeinsame Geschichte beginnt. Ich finde aber das hier nicht unbedingt die Liebe im Vordergrund steht. Das hat mir sehr gefallen. Es geht vielmehr um Martins Weg in die Welt der Gelehrten und um die schweren Lebensumstände von Frauen zu dieser Zeit, was sehr deutlich an Elena und ihrer Mutter beschrieben wird. Aber auch darum niemals die Hoffnung zu verlieren.

Ein großartiger historischer Roman.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Hat mir sehr gut gefallen

Mademoiselle Coco und die Entführung des Picasso
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Vor dem Geschäft von Coco Chanel wird ein toter Mann gefunden. Schnell stellt sich heraus, das es Mord war. Coco oder Gabriele (ihr richtiger Name) ist entsetzt. Warum musste der Mord auch vor ihrer Tür ...

Vor dem Geschäft von Coco Chanel wird ein toter Mann gefunden. Schnell stellt sich heraus, das es Mord war. Coco oder Gabriele (ihr richtiger Name) ist entsetzt. Warum musste der Mord auch vor ihrer Tür geschehen. Und dann ist da auch noch Picasso und ein verschwundenes Mädchen. Hat das alles miteinander zu tun?

Ich liebe Geschichten in denen berühmte Personen mal von einer ganz anderen Seite gezeigt werden und zu Detektiven werden. Hier ist das ganz wunderbar gelungen. Gabriele versucht das Geheimnis zu lüften und gleichzeitig dürfen wir sie ein wenig begleiten. So erfahren wir wie es in ihren Anfangsjahren in ihrem Modesalon zuging und wie es in Paris während des ersten Weltkrieges war.

Ob nun Coco Chanel, der Inspektor, die Kundinnen oder die Angestellten von Coco alle Charaktere waren sehr lebhaft dargestellt. Besonders bleibt mir die Concierge auf der Leiter in Erinnerung. Herrliche Szene. Das Buch lebt davon und von der grośarigen Gabriele. Dazu ein Mord der Fragen aufwirft und was hat das alles mit Picasso zu tun? Wer das wissen will, sollte unbedingt dieses wunderbare Buch lesen.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Das alte mörderische Wien

Mord in der Wiener Werkstätte
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Wieder einmal mit Beate Maly in das alte Wien abtauchen. Wobei das bei ihr immer sehr tödlich ausgeht. So auch hier. Eine Künstlerin der Wiener Werkstätte wird brutal ermordet. Der Kommissar Max von Kruse ...

Wieder einmal mit Beate Maly in das alte Wien abtauchen. Wobei das bei ihr immer sehr tödlich ausgeht. So auch hier. Eine Künstlerin der Wiener Werkstätte wird brutal ermordet. Der Kommissar Max von Kruse beginnt zu ermitteln, immer wieder stößt er dabei auf die gewitzte Lili die in den Werkstätten als Putzfrau arbeitet.

Beate Maly hat wieder einmal einen großartigen Krimi aus dem alten Wien geschrieben. Ihre Figuren sind so lebendig und echt. Ob das nun die gewitzte Lili ist, die versucht ihre Herkunft abzuschütteln oder Nebenfiguren wie die Mutter von Max, die an den glanzvollen Zeiten der Familie festhält und lieber auf Fleisch verzichtet, als sich einzugestehen das sie Geldsorgen hat.
Außerdem schreibt sie über die talentierten Frauen der Wiener Werkstätten, die heute kaum noch in Erinnerung sind, da ihre Namen damals nicht genannt wurden. Die Einblicke in deren Arbeit waren sehr interessant

Wer jetzt denkt, das dabei der Krimi zu kurz kommt, liegt falsch. Der Mord an der jungen Frau steht im Vordergrund des Geschehens und ist spannend beschrieben. Die Polizeiarbeit der damaligen Zeit ist authentisch beschrieben. Zum Beispiel diese Neuartige Sache mit den Fingerabdrücken, die bei alten Polizisten auf Kopfschütteln stößt.

Ich glaube es ist nicht zu übersehen, ich bin begeistert und würde gerne mehr von Max und Lili lesen.

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