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Veröffentlicht am 07.05.2018

Neustart mit Hindernissen

Ein halbes Jahr zum Glück
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Markies Mann Kyle kann die Finger nicht von anderen Frauen lassen. Als sie die Augen vor dieser Tatsache nicht länger verschließen kann, es sind kompromittierende Fotos im Umlauf, wirft sie ihn aus dem ...

Markies Mann Kyle kann die Finger nicht von anderen Frauen lassen. Als sie die Augen vor dieser Tatsache nicht länger verschließen kann, es sind kompromittierende Fotos im Umlauf, wirft sie ihn aus dem Haus, das ohnehin bis unters Dach belastet ist. Wie sich herausstellt, hatte Kyle auch sämtliche Konten geplündert. Markie und ihr Sohn stehen mit leeren Händen da. Sie ist gezwungen vorerst bei ihren Eltern unterzukriechen. Diese hatten Kyle von Anfang an nicht gemocht. Er hatte nichts vorzuweisen, mit ihm konnte man nicht im versnobten Country Club angeben.

Der Aufenthalt bei den Eltern geht nur knapp eine Woche gut. Markie nimmt eiligst einen Job in einer anderen Stadt an, und mietet ein kleines Haus, für ihren Sohn Jesse und sich. Sie muss ganz neu anfangen, und es fühlt sich für sie an, wie ein sozialer Absturz. Ihr neuer Sachbearbeiterinnen-Job ist mieser angesiedelt, als ihr vorheriger Job als Leiterin der Entwicklungsabteilung der Saint Mark’s Privatschule. Jesse besucht nun die öffentliche Schule statt einer vornehmen Privatschule. Außerdem liegt der gemietete Bungalow in keiner angesagten Wohngegend. Und was ganz schlimm für Markie ist: Sie ist geschieden.

Und nun hat sie auch noch eine Nachbarin, die 85jährige Mrs. Saint, die ihre Nase anscheinend mit Vorliebe in anderer Leute Angelegenheiten steckt. Denn die alte Dame hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Menschen zu helfen. Das mag zwar nett gemeint sein, aber Markie empfindet es als nerv tötende Einmischung.

Der Schreibstil gefällt mir. Allerdings wurde ich mit der Hauptprotagonistin Markie nicht warm. Sie erschien mir irgendwie nicht von dieser Welt. Ihre Ansichten kamen mir veraltet vor, vielleicht durch ihr elitäres Elternhaus. Ihre Eltern waren ja auch immer sehr um ihren Status bemüht. Markie hielt ihre Augen vor unangenehmen Tatsachen geschlossen. Und dass sie Jesse, die wahren Gründe ihrer Trennung von Kyle verschwiegen hat, finde ich auch ziemlich daneben. Ein Junge mit 14 Jahren verträgt die Wahrheit und hat sogar ein Recht darauf. Jesse gefiel mir gut. Ihn empfand ich als patenten Jungen, mit dem Herzen auf dem rechten Fleck. Am mysteriösesten und nicht nachvollziehbar war mir das Verhalten von Mrs. Saint. Sympathischste Nebenfigur war definitiv Patty, ein „Mängelexemplar“ aus Mrs. Saints Riege. Sie hat mir sooo richtig gefallen. Sie hat ein Händchen für Deko und mag Secondhandsachen und damit hat sich mich sowieso auf ihrer Seite. Außerdem hatte alles was sie sagte Substanz.

Die Titelähnlichkeit mit einem Bestseller fällt auf und führt die Leser auf eine falsche Fährte. Während ich „Ein ganzes halbes Jahr“ geliebt habe, berührt mich „Ein halbes Jahr zum Glück“ nur an der Oberfläche.

Fazit: Eine leichte Sommerlektüre.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Liebe auf Arabisch

Gspusis, Gspür und wilde Gschichten
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Bisher kannte ich den Autor Omar Khir Alaman noch nicht. Er ist wohl eher in Österreich bekannt. Omar Khir Alaman ist ein sysischer Autor und Poetry-Slammer der sich in Österreich bereits einen Namen ...


Bisher kannte ich den Autor Omar Khir Alaman noch nicht. Er ist wohl eher in Österreich bekannt. Omar Khir Alaman ist ein sysischer Autor und Poetry-Slammer der sich in Österreich bereits einen Namen gemacht hat. Omar Khir Alaman vergleicht in seinem Buch mit Witz und Humor die Unterschiede seiner beiden Welten. Was beide Welten verbindet ist die Liebe. Aber gerade in Sachen Liebe, Lust und Leidenschaft gibt es krasse Unterschiede.

Um ehrlich zu sein, ich empfand das Buch als gar nicht so lustig. Da stoßen Kulturen aufeinander. Der Autor schreibt sehr interessant, gibt Einblick in die syrische bzw. arabische Kultur. Doch vieles stellt sich für mich als total schlimm dar. Ich kann mich mit dem Verhalten der arabischen Männer Frauen gegenüber so gar nicht anfreunden. Auch wenn sie die Liebe mit den poetischsten, blumigsten Worten beschreiben.

Fazit: Ein Buch das mich nicht unterhalten konnte, sondern stellenweise nur aufregte.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Brüchige Idylle am Bodensee

Zeit der Schwestern
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Es ist Frühling am Bodensee. Unter blühenden Apfelbäumen wird der 70. Geburtstag von Mutter Lotte gefeiert. Die Töchter Carolin, Romy und Veronika unterstützen die Mutter bei den Vorbereitungen. Carlin, ...

Es ist Frühling am Bodensee. Unter blühenden Apfelbäumen wird der 70. Geburtstag von Mutter Lotte gefeiert. Die Töchter Carolin, Romy und Veronika unterstützen die Mutter bei den Vorbereitungen. Carlin, die Naturfotografin, ist zu diesem Anlass aus Neuseeland angereist. Sie freut sich auf zwei Wochen mit ihrer Familie. Doch dann platzt sprichwörtlich eine Bombe ausgerechnet an diesem Fest und nichts ist mehr wie es war.

‚Zeit der Schwestern: Apfelblütentage‘ ist der erste Band zu einer Triologie. Kirschsommer ist der zweite Band und der dritte Band nennt sich: Traubenfest.

Die Autorin schreibt flüssig und leicht lesbar. Leider konnte ich zu den Personen keinerlei Verbindung aufbauen. Carolin verlor bei mir sofort an Sympathiepunkten, als sie das Geheimnis ihrer Mutter ohne zu Überlegen hinausposaunte. Ich hätte mir von ihr mehr Feingefühl gewünscht, dass sie erst mit Lotte persönlich unter vier Augen gesprochen hätte. Auch das Verhalten des Vaters erschien mir sehr unrealistisch. Das Setting ist gut beschrieben, die schöne Umgebung um den Bodensee und die Insel Mainau. Ich hatte die Blüteninsel deutlich vor Augen.

Fazit: Ein Wohlfühlroman, aber nicht für mich.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Naja…

Die Glücksschwindlerin
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Wilma Wonneberg ist eine echte Chaotin. Sie verliert ihren Freund, ihr Job wird wegrationalisiert, finanziell steht sich auch nicht unbedingt auf soliden Füßen. Und nun trifft sie auch noch ihre alten ...



Wilma Wonneberg ist eine echte Chaotin. Sie verliert ihren Freund, ihr Job wird wegrationalisiert, finanziell steht sich auch nicht unbedingt auf soliden Füßen. Und nun trifft sie auch noch ihre alten Freundinnen. Irgendwie muss sie vor ihnen glänzen. Also greift sie zur Lüge und nun wird ihr Leben erst richtig chaotisch.
Anfangs war ja alles noch sehr amüsant zu lesen. Ich musste einige Male heftig schmunzeln. Auch ihre Freundin, die esoterisch angehauchte und durchgeknallte Sonne, mochte ich gern. Aber im Lauf der Handlung, wurde mir dann doch alles zu haarsträubend. Ich kann mir niemanden vorstellen, der so unverschämt dicke Lügen in die Welt setzt. Selbst große Chaoten kennen ihre Grenzen. Und ehrlich, es das vermieste mir den Lesespaß.

Fazit: Wer Klamauk liebt, der ist mir diesem Buch gut beraten. Aber ein bisschen Bodenhaftung hätte der Handlung gutgetan.

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Auweia …Esoterik trifft Naturheilkunde

Das Detox-Wunder
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Dr. Robert Morse gilt als Pioneer der Naturheilkunde. Ich habe den Autoren gegoogelt, und fand: Seit 1973 besitzt und betreibt Dr. Robert Morse Natural Health Facilities, einschließlich Lebensmittelgeschäfte, ...



Dr. Robert Morse gilt als Pioneer der Naturheilkunde. Ich habe den Autoren gegoogelt, und fand: Seit 1973 besitzt und betreibt Dr. Robert Morse Natural Health Facilities, einschließlich Lebensmittelgeschäfte, naturheilkundliche Kliniken und Kräuterfirmen (einschließlich God's Herbs, Nature's Botanical Pharmacy und Dr. Morse's Cellular Botanicals).

Warum wollte ich das wissen? Tja, bei mir schrillten bereits sämtliche Alarmglocken in der Einleitung, als ich von seiner persönlichen Reise las: „Ich ernährte mich ausschließlich von frischen, rohen Früchten, war aber immer noch fest entschlossen, nur von Luft zu leben…“
„Mein Plan war, mehrere Monate lang nur diese eine Frucht (Orangen) zu essen, um anschließend in der Lage zu sein, ganz auf Nahrung im herkömmlichen Sinne zu verzichten.“ Ziel des Autors war es, auf diesem Wege eine Gotteserfahrung zu erlangen.

Was mich ebenfalls stört, ist dieses verteufeln der herkömmlichen Schulmedizin. Originalton: „Natürliche Gesundheit gibt es seit vielen Hunderttausend Jahren. Die künstliche (chemische) Medizin ist gerade mal 125 Jahre alt.“ Die Frage ist, waren die Menschen in der Vergangenheit wirklich gesund??? Da hege ich berechtigte Zweifel.

Ich muss hinzufügen, dass ich wirklich auf Naturheilkunde schwöre. Ich selber versuche immer erst alles Mögliche an Hausmitteln und Heilkräutern, bevor ich zu chemischen Keulen greife. Auch auf eine gesunde Ernährung lege ich großen Wert. Aber in Robert Morse Gesundheitsbibel geht mir doch einiges zu weit. Der esoterische Faktor geht mir völlig gegen den Strich. Die umfassenden Erklärungen der Anatomie, der Lebensmittel, die wir essen, sind zwar gut lesbar. Aber warum der Autor Proteine als toxisch ansiedelt?

Mich wundern die vielen positiven Rezensionen. Leider kann ich denen nicht vorbehaltlos zustimmen.

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