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Veröffentlicht am 03.06.2017

Spritzige, sich anbahnende, Liebesgeschichte

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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Kristina Günak lässt uns in ihrem locker und flüssig zu lesendem Roman „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ teilhaben an der sich entwickelnden Liebe zwischen Bea und Tim.

Bea ist eine junge, fest ...

Kristina Günak lässt uns in ihrem locker und flüssig zu lesendem Roman „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ teilhaben an der sich entwickelnden Liebe zwischen Bea und Tim.

Bea ist eine junge, fest im Arbeitsalltag verankerte, liebenswerte Frau. Um sich eben diese Arbeitsstelle bei einem kleine Verlag und damit gleich den ganzen Verlag vor dem drohenden Untergang zu retten, muss sie sich als „Kindermädchen“ für den etwas schwierigen, aber sehr erfolgreichen Autor Tim zur Verfügung stellen.

Anfangs von dieser ihr übertragenen Aufgabe so gar nicht begeistert, wächst sie in ihrer Rolle und findet eben durch diese Arbeit und die Nähe zu Tim sogar ein Stück weit zu sich selber.

Tim ist ebenfalls von der Tatsache eine Aufpasserin zur Seite gestellt bekommen zu haben, nicht unbedingt freundlich auf Bea zu sprechen. Zumindest zu Beginn ihrer Zusammenarbeit. Doch er erkennt relativ schnell die verletzte Seite die Bea zu verbergen versucht.

Da beide offensichtlich in ihrer Vergangenheit ähnliches erlebt haben, fühlen sie sich vom andern verstanden und langsam kann sich auch Bea eingestehen, dass Tim sie mehr als nur beruflich interessiert.

Allerdings weiß Bea nicht sicher, wie sie Tim´s Inneres berühren kann. Fragt sich das auch ganz offen als sie ihm den Geburtstagskuchen überreicht. „... Ich habe es irgendwie geschafft, Tim aus der Fassung zu bringen. Ich bin mir nur nicht schlüssig, wie ich das gemacht habe. ....“ Hier kann man sich direkt vorstellen wie es in ihren Gedanken rattern muss um dahinter zu kommen.

Bei der sich langsam anbahnenden Liebe zwischen den Beiden ist für Bea eine Notsituation in ihrer Familie durchaus hilfreich. Tim zeigt sich von seiner wunderbarsten Art und macht es Bea dadurch leichter sich fallen zu lassen und endlich Hilfe ungefragt annehmen zu können.

Als Fazit für mich kann ich sagen, dass ich das Buch am Liebsten in einem durchgelesen hätte. Es scheint auch genau dafür geschrieben zu sein, wie gesagt, locker und leicht mit witzigen Passagen und einer Geschichte bei der man hin und wieder die Protagonisten liebevoll stupsen möchte. Ein wirklich empfehlenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 23.04.2017

Ein wunderschöner Exkurs nach Norwegen und die Welt der Sami

Töchter des Nordlichts
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Christine Kabus schaffte mit ihrem zweiten Werk die Lebensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen darzustellen, ohne dabei zu verwirren. So ganz nebenbei erfährt der Leser auch eher ...

Christine Kabus schaffte mit ihrem zweiten Werk die Lebensgeschichten zweier Frauen aus unterschiedlichen Zeitepochen darzustellen, ohne dabei zu verwirren. So ganz nebenbei erfährt der Leser auch eher dunkleres aus der Geschichte des Landes, ohne dadurch aber in eine niedergeschlagene Stimmung zu verfallen. Die Hintergrundinformationen scheinen gut und intensiv recherchiert, die Bilder der Landschaft hervorragend beschrieben.

„Áilu! Beaivváẑa mánnán!“ hört Áilu ihren Vater in Gedanken immer wieder rufen. Ist sie das noch? War sie es jemals?

Áilu, ein kleines Sami-Mädchen, das nur das Leben inmitten der Natur und der Tiere kennt, umgeben mit der liebevollen Zuneigung ihrer Familie, wird eines Tages unvorhergesehen und brutal aus diesem Leben gerissen. Lieblos und gefühlskalt sind die Waisenhäuser in denen sie die nächsten Jahre verbringen wird. Bevor sie ganz zerbricht reicht das Schicksal ihr allerdings die Hand. Doch nach einer gefühlten Ewigkeit der Anpassung muss sie feststellen, dass sie ihre samische Herkunft nicht so einfach verleugnen kann.

„Nora, mun ráhkistan du!“ Nora hat keine Ahnung was ihr da Miealt zurief, doch es fühlt sich gut an.

Nora, eine moderne in Oslo lebende junge Frau, hat erst vor kurzem von ihren samischen Wurzeln erfahren. Seither scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen. Will sie in diese – ihre – Familiengeschichte weiter eintauchen oder ihre Herkunft negieren? Doch schon bald spürt sie, dass Verleugnen keine Option ist. Auch wenn nicht alle ihrer neuen Familienmitglieder gut auf Nora zu sprechen sind, begibt sie sich auf den Weg um ihre Vergangenheit – und vielleicht auch Zukunft – zu finden.

Sicherlich einer der größten Pluspunkte für mich waren die leichte Lesbarkeit, die wirklich bildhafte Beschreibung der Landschaft, aber auch die Informationen über die Geschichte der Sami und des Landes. Ein Buch das man am Liebsten in einem durchlesen würde.

Veröffentlicht am 07.05.2024

Leichte Lovestory mit aktuellem Thema als beinahe Stolperstein

Blind Date mit Möwe
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Dass es sich hier um einen Liebesroman handelt, ist klar, ob er zu einem Happy End führt, lässt die Kurzbeschreibung offen. „Blind Date mit Möwe“ basiert auf einer anderen Art des Datings. Nämlich gänzlich ...

Dass es sich hier um einen Liebesroman handelt, ist klar, ob er zu einem Happy End führt, lässt die Kurzbeschreibung offen. „Blind Date mit Möwe“ basiert auf einer anderen Art des Datings. Nämlich gänzlich auf Bildmaterial und Informationen über Beruf zu verzichten. Wie es Lisa und Jonas dabei ergeht hat sich Yvonne Struck gut überlegt.
Ihr Schreistil ist leicht zu lesen, die Passagen sind immer wieder witzig, aber auch lehrreiches über die Natur ist eingebaut.
Lisa und Jonas stehen beide im Leben, zumindest beruflich. Privat kommen sie über verschiedene Wege in diese neue APP. Doch es geht nicht nur um Dating. Auch das Kennenlernen spielt eine Rolle und so manches Problem will bearbeitet und gelöst werden. Finden sie einen gemeinsamen Weg, oder passen sie eben doch nur online zusammen?
Das Cover ist jetzt nicht so ganz meines. Es ist mir etwas zu bunt, zu jugendlich, obwohl unsere Protagonisten ja noch jung sind.
Ich hatte kurzweile Stunden mit den beiden und sie gerne durch ihre Schwierigkeiten begleitet. Den Roman empfehle ich jenen Lesern die Lust auf eine schöne, leichte Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 30.04.2024

Kein trockener Lehrstoff, sondern humorvolle, verständliche Geschichten

Die kleine Schnecke Monika Häuschen 5: Was machen die Tiere zu welcher Jahreszeit?
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In diesen vier Geschichten geht es um Tiere, die die Kinder fast alle aus den Gärten kennen. Das gefällt mir ausnehmend gut. Der Text wird immer wieder durch bunte Illustrationen von Barbara Fisinger aufgelockert. ...

In diesen vier Geschichten geht es um Tiere, die die Kinder fast alle aus den Gärten kennen. Das gefällt mir ausnehmend gut. Der Text wird immer wieder durch bunte Illustrationen von Barbara Fisinger aufgelockert. Aber auch kleine Einschübe mit lehrreichen Ergänzungen zu Tieren, ihrem Fressverhalten, Tabelle wer mit Winterschlaf, -ruhe oder –starre überlebt und so einiges mehr, finden wir zwischen den Seiten.
Der Text ist mit viel direkter Rede gestaltet. In meinen Augen macht das Geschichten noch lebhafter. Die drei Freunde erleben gemeinsam die Jahreszeiten, zumindest vom Erwachen im Frühling bis zum Eintreffen der Winterkälte.
Kati Naumann zeigt was für ein Tier überlebenswichtig ist, kann für ein anderes schädlich sein. Sie legt Wert auf Freundschaft und Hilfsbereitschaft. „Die kleine Schnecke Monika Häuschen“ ist nicht immer nur klein und langsam. Es gibt auch Dinge die nur sie kann.
Jede der vier Geschichten bezieht sich auf eine Jahreszeit und rückt ein weiteres Tier und ein Thema in den Vordergrund. Wobei ich beim Frühling nicht ganz glücklich bin. Hier wird vom Reh erzählt. Ich kann in meiner Kindergruppe diese Geschichte nicht wortgetreu übernehmen, da es um ein neues Geschwisterchen geht und die Rehmutter zum Schutz des neuen Babys das ältere Geschwisterchen für eine gewisse Zeit sich selbst überlässt. Ja, schon klar, das ist die Natur. Aber einem Kind, das gerade selbst ein Geschwisterchen bekommen hat, ist dies mit Sicherheit nicht hilfreich, eher beängstigend.
Der Winter ist etwas grenzwertig, da der Regenwurm mit seinem Verhalten die Freunde gefährdet. Zumindest kann man das noch mit Erfahrung sammeln und lernen, dass man manchmal auch auf Freunde hören soll, begründen.
Dafür gefallen mir der Sommer und der Herbst ausnehmend gut. Es geht um Freunden beistehen, gemeinsam etwas unternehmen, Freunden auch in schweren Zeiten helfen.
Im Großen und Ganzen sind die Geschichten durchaus für Volksschüler begreifbar geschrieben. Ich würde sie mit ihnen gemeinsam lesen um Fragen direkt beantworten zu können.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Klimaterror oder soll etwas anderes verschleiert werden, Thriller

Stummer Schrei
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Eine Bombenserie fordert mehrere Tote. Für die Ermittlerin Eva Nyman weisen die an sie adressierten Briefe auf eine bestimmte Person hin. Ist sie der Täter oder will es jemand nur so aussehen lassen.
Der ...

Eine Bombenserie fordert mehrere Tote. Für die Ermittlerin Eva Nyman weisen die an sie adressierten Briefe auf eine bestimmte Person hin. Ist sie der Täter oder will es jemand nur so aussehen lassen.
Der vom Täter ausgeübte Zeitdruck fördert nicht unbedingt die Lösung der Fälle. Können Eva und ihr Team NOVA trotzdem die größte Katastrophe verhindern und den richtigen Täter überführen?
Arne Dahl baut in seinem Krimi ein Geflecht aus Klima-Motiven und persönlichen Verstrickungen. Obwohl das Buch mit seinen über 450 Seiten zu den umfangreicheren gehört, liest es sich flüssig und der Spannungsbogen steigt immer wieder an. Das Team war mir schnell bekannt und blieb auch im Kopf. Hin und wieder hatte ich bei den Namen der Helfershelfer allerdings Zuordnungsprobleme. So wirklich wichtig fürs Verstehen der Geschichte war das nicht, aber mich irritiert das beim Lesen.
Der Titel „Stummer Schrei“ wird nach und nach, für mich allerdings erst gegen Ende, hin so wirklich greifbar. Das Cover finde ich passend mit der etwas düsteren Stimmung, aber vor allem der gelbe Buchschnitt hat es mir angetan.
Ich habe das Buch gerne gelesen, fand es fesselnd, die Handlung und das Vorgehen der Ermittler nachvollziehbar, großteils. Im Rückblick ist der Motivaufbau vielleicht etwas überzogen, da hätte die eine oder andere Bombe weggelassen werden können. Aber das ist rein subjektives Empfinden nach Beendigung des Lesens.


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