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Veröffentlicht am 15.02.2021

Die Rache des Lombarden

Die Rache des Lombarden
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Aleydis de Bruinker hat auch im dritten und (leider) letzten Teil der „Lombarden-Reihe“ nicht nur mit der Schattenwelt ihres verstorbenen Mannes zu kämpfen, sondern muss auch ihre Verwandtschaft und ihr ...

Aleydis de Bruinker hat auch im dritten und (leider) letzten Teil der „Lombarden-Reihe“ nicht nur mit der Schattenwelt ihres verstorbenen Mannes zu kämpfen, sondern muss auch ihre Verwandtschaft und ihr Gesinde vor gewaltsamen Eindringlingen schützen. Diese entführen sogar ihre Enkelinnen, was Aleydis große Sorge bereitet. Die empathische und intelligente Frau kommt einfach nicht zur Ruhe. Doch die Eindringlinge werden völlig unerwartet von Unbekannten attackiert und zum Teil schwer verletzt. Keiner weiß wer hinter diesem Angriff steckt und kaum ist der Schock über den Angriff verdaut, schon passiert der nächste Überfall durch die mysteriösen Unbekannten. Viele Einwohner Kölns beschuldigen plötzlich Aleydis hinter den Überfällen zu stecken und werfen ihr Rachegelüste vor. Doch Aleydis wehrt sich standhaft gegen diese Behauptungen und erhält Unterstützung von einem alten Bekannten – Vinzenz van Cleve. Der attraktive Gewaltrichter steht wieder mit Rat und Tat hinter Aleydis und versucht den Fall mit ihr zusammen zu lösen.

Das Erscheinen des Buches „Die Rache des Lombarden“ habe ich sehnsüchtig erwartet, denn mir haben die beiden Vorgänger schon unglaublich gut gefallen. Auch bei diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht und all meine Erwartungen und Hoffnungen wurden gestillt. Petra Schier hat einen ausgesprochen gut zu lesenden Schreibstil, so dass auch dieses Buch ein regelrechter page turner war. Es war schön vielen bekannten Charakteren wieder zu begegnen und diese auf einer spannenden Reise zu begleiten. Ein Hauch von Erotik und Liebe durfte natürlich auch hier nicht fehlen und hat der Story das gewisse I-Tüpfelchen aufgesetzt. Ich konnte das Buch wirklich nur schwer aus der Hand legen und kann die Triologie allen Fans von historischen Romanen nur wärmstens ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2017

Olga

Olga
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Olga verliert sehr früh ihre Eltern und muss zu ihrer Großmutter ziehen, von der sie notgedrungen erzogen wird. Das wissbegierige Mädchen freundet sich mit Viktoria und ihrem Bruder Herbert an, die so ...

Olga verliert sehr früh ihre Eltern und muss zu ihrer Großmutter ziehen, von der sie notgedrungen erzogen wird. Das wissbegierige Mädchen freundet sich mit Viktoria und ihrem Bruder Herbert an, die so wie Olga eher eine Außenseiterrolle innehaben. Mit dem Alter entwickelt sich zwischen Olga und Herbert eine Liebelei, die allerdings immer wieder über einen längeren Zeitraum unterbrochen werden muss. Zum einen, weil Herbert sich verpflichtet hat und zum anderen, weil er viele entfernte und abenteuerliche Reisen unternimmt, die die beiden Liebenden über Monate von einander trennen. Olga bleibt Herbert stets treu und ergeben und konzentriert sich in seiner Abwesenheit vorzugsweise auf ihr Lehramtsstudium und ihren späteren Beruf der Lehrerin.

Nach Ausbruch des ersten Weltkrieges bricht Herbert zu einer waghalsigen Expedition in die Arktis auf und lässt Olga wieder einmal zurück. Die junge Frau bangt Tag und Nacht um ihren Liebsten, schreibt ihm regelmäßig Briefe und muss doch um ihr eigenes Wohl in Kriegszeiten kämpfen. Glücklicherweise überlebt Olga den Krieg, doch eine heimtückische Krankheit fordert ihr Hörvermögen und so muss sie sich beruflich und psychisch umorientieren.

Als fähige Näherin lernt sie in einer Familie Ferdinand kennen. Von klein auf bis ins hohe Alter verbringen beide regelmäßig Zeit miteinander und führen anregende Gespräche über die Politik, Geschichte, Kunst, Filme und die Gesellschaft. Auch Olgas große Liebe Herbert kommt zur Sprache. Ferdinand, Olgas engster Vertrauter, ist es schließlich, der sich auf die Suche nach den von Olga an Herbert geschriebenen Briefen macht und so ihm fehlende Informationen zu der Lebens- und Liebesgeschichte einer einzigartigen Frau einholen möchte.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, weil es so vielschichtig ist. In den drei Abschnitten lernt der Leser eine starke und mutige Frau kennen und begleitet diese über die Jahrzehnte hinweg, erhält einige geschichtliche Informationen und fühlt mit Olga mit, als sich ihre Liebe in ein Drama umwandelt. „Olga“ ist ein tragisches Buch mit viel Gefühl, interessanten Wendungen und voller Liebe einer Frau, die trotz allem nie aufgegeben hat zu liebe

Veröffentlicht am 10.12.2017

Das Gold des Lombarden

Das Gold des Lombarden
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Aleydis Golatti muss den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Ehemannes, eines berühmten lombardischen Geldverleihers in Köln, verkraften. Ihr Mann war zwar um einige Jahre älter als sie, doch er behandelte ...

Aleydis Golatti muss den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Ehemannes, eines berühmten lombardischen Geldverleihers in Köln, verkraften. Ihr Mann war zwar um einige Jahre älter als sie, doch er behandelte sie stets respektvoll, kaufte ihr schöne Kleidung und Schmuck und überließ ihr sogar die Buchhaltung seines Geschäfts. Doch von einem Tag auf den anderen droht die heile Welt der jungen und attraktiven Frau zusammenzubrechen, als ihr Mann erhängt vor den Toren Kölns aufgefunden wird. Vieles deutet auf einen Selbstmord hin, doch daran kann und will Aleydis einfach nicht glauben. Sie wendet sich an die Männer im Rathaus und das Gericht und will mit allen Mitteln herausfinden was wirklich vorgefallen ist.
Der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve nimmt sich dem Fall an, obwohl seine Familie und der Lombarde stets im hitzigen Konkurrenzkampf und nicht im Guten zueinander standen. Er versucht hier professionell seinem Beruf nachzugehen, doch bleibt es nicht aus, dass auch er heimlich dem Charme von Aleydis verfällt. Bei ihren aufwendigen Recherchen stoßen beide zeitweise an ihre Grenzen und müssen einige bedrohliche Situationen meistern, der Hetzjagd vieler Bürger entkommen und diverse Beleidigungen ertragen.

Von der ersten Seite durchlebt der Leser eine authentische Zeitreise und durchstreift mit den Hauptprotagonisten die Straßen Kölns, versucht selber Hinweise und erlangtes Wissen zur Aufklärung zusammenzufügen und erhält einen Einblick in das Leben der Menschen zu der damaligen Zeit. Durch die gut recherchierten Informationen, die im Buch vermittelt werden, die gelungene Einteilung der Szenen, aufgrund des aussagekräftigen und nicht zu verschnörkelten Schreibstils und eines effektiven Plots, liest sich das Buch flott und ohne störende Nebenhandlungen. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen und genau dies macht u.a. für mich einen hervorragenden Roman aus. Das schön gestaltete Cover und eine Stadtkarte Kölns im inneren des Buches tragen noch ein wenig zu meiner Begeisterung bei.

Wer historische Romane, die in Deutschland spielen, mag wird ein Lesevergnügen mit „Das Gold des Lombarden“ erleben.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Im Traum kannst du nicht lügen

Im Traum kannst du nicht lügen
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Die 18 jährige Maja steht vor Gericht, weil ihr vorgeworfen wird als Mittäterin ihre Mitschüler und einen Lehrer auf kaltblütige Art und Weise erschossen zu haben. Sie wurde noch im Klassenraum verhaftet, ...

Die 18 jährige Maja steht vor Gericht, weil ihr vorgeworfen wird als Mittäterin ihre Mitschüler und einen Lehrer auf kaltblütige Art und Weise erschossen zu haben. Sie wurde noch im Klassenraum verhaftet, abgeführt und in Untersuchungshaft gesteckt. Dort verweilte sie knapp neun Monate, bis nun endlich der Prozess gegen sie eröffnet wurde. In dieser Zeit wurde sie zu einem Hassobjekt der Bevölkerung und der Medien. Sie weiß ganz genau, dass alle die Höchststrafe für ihre Tat verlangen und das sie alle für schuldig halten, doch ist sie es wirklich? Hat sie wirklich geschossen?

Durch das ganze Buch hinweg erlebt der Leser Maja hautnah und begleitet sie zu den Verhandlungen, nimmt an ihren Gedanken teil, sitzt mit ihr in der kleinen Gefängniszelle und hört ihrer Geschichte, ihren Erinnerungen, zu. Sie schildert ihre Lebensweise vor der Tat, ihre Wünsche und Hoffnungen, beschreibt ihre Freunde, ihre große Liebe Sebastian, ihre beste Freundin Amanda und ihre Party- und Drogenexzesse.

Maja ist an einem wohlhabenden Ort aufgewachsen, besuchte eine gute und angesehene Schule und musste kein Leid erfahren. Jedoch änderte sich vieles in ihrem Leben, als Sebastian in ihre Klasse versetzt wurde und sie ihr Herz an den Jungen aus sehr reichem Hause verlor.

Die Beziehung zu Sebastian öffnete zum einen viele Türen, zum anderen merkte Maja schnell, dass etwas nicht stimmte. Sebastians Drogenkonsum nahm kontinuierlich zu, er verlor immer mehr die Kontrolle über sich und war charakterlich kaum mehr auszuhalten. Zudem erhielt Maja einen Blick hinter die Fassade seiner einflussreichen Familie, die alles andere als liebevoll war.

Sie weiß, dass sie handeln müsste. Sie weiß, dass sie Sebastian verlassen müsste, doch ist das alles nicht so einfach wie es scheint. Sie selber ist gefangen in einem Strudel, dem sie ohne fremde Hilfe nicht entkommen kann und genau diese Hilfe wird ihr verwehrt. Es wird alles nur noch schlimmer, bis zu dem Tag, an dem alles eskaliert und es zu dem Amoklauf im Klassenraum kommt.

Die Autorin hat mit der Hauptprotagonistin einen interessanten Charakter erschaffen, der oft polarisiert und den man lange nur schlecht einschätzen kann. Maja ist eine verwöhnte Zicke, ein arroganter Teen, aber auch eine bemitleidenswerte Person. Als Leser erlebt man diesbezüglich eine kleine Achterbahnfahrt. Die Idee an sich und der Aufbau des Buches sind meines Erachtens gut umgesetzt worden. Aufgrund des flotten Schreibstils und des Spannungsbogens wurde das Buch schnell zu einem Pageturner, den man ungern aus der Hand legen wollte. Zudem stand nicht nur der Prozess im Mittelpunkt, sondern auch die Jugendlichen mit all ihren Problemen, die unterschiedlichen Milieus, familiäre Probleme und es wurde aufgezeigt wie stark Drogen Einfluss auf die Entwicklung eines Charakters nehmen können. Inhaltlich hat das Buch also viel zu bieten und wurde zurecht im letzten Jahr als bester Kriminalroman Schwedens gekürt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.10.2017

Herz auf Eis

Herz auf Eis
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Louise und Ludovic haben sich dazu entschieden eine einjährige Auszeit zu nehmen und zu einer Reise rund um die Welt aufzubrechen. „Jason“, ihr Schiff, soll Sie an entlegene und außergewöhnliche Ziele ...

Louise und Ludovic haben sich dazu entschieden eine einjährige Auszeit zu nehmen und zu einer Reise rund um die Welt aufzubrechen. „Jason“, ihr Schiff, soll Sie an entlegene und außergewöhnliche Ziele bringen, wie zum Beispiel eine unbewohnte Insel vor Kap Hoorn. Hier entscheidet das Paar an Land zu gehen und die Insel ein wenig zu erforschen. Sie haben hierfür nicht allzu viel Zeit, denn ein Sturm zieht über dem Meer auf, doch der Nervenkitzel und die Abenteuerlust überwiegen, was ihnen jedoch zum Verhängnis wird. Sie schaffen es nicht rechtzeitig von der Insel runterzukommen und der Sturm erfasst diese mit voller Wucht. Beide suchen Zuflucht in einer längst verlassenen Walfangstation und müssen am nächsten Morgen entsetzt feststellen, dass ihre „Jason“ nicht mehr am Horizont zu erkennen ist.
Versteinert stehen beide am Strand und können nicht fassen was ihnen zugestoßen ist. Panik breitet sich aus, diverse Horrorszenarien durchströmen ihre Gedanken und beide wissen, dass nun ein Kampf ums Überleben beginnt. Womöglich wird keine Menschenseele vor dem nahenden Winter diese Insel aufsuchen und schlimmer noch, kein Mensch weiß, wo sich Louise und Ludovic aufhalten.
Schnell realisieren die Gestrandeten, dass sie sich um Nahrung und eine sichere Bleibe kümmern müssen. Schnell kocht die Wut und Verzweiflung hoch und ebenso schnell geraten die Liebenden aneinander. Sie machen sich gegenseitig Vorwürfe, streiten sich, gehen aufeinander los und müssen dem psychischen und physischen Druck dieser enormen Ausnahmesituation standhalten, um nicht verrückt zu werden und unüberlegte Dinge, die sie eventuell das Leben kosten könnten, zu tun. Nichtsdestotrotz müssen gravierende Entscheidungen getroffen werden, die das Überleben womöglich sichern könnten.

Die Autorin hat mich mit diesem Roman definitiv emotional gefesselt und ich bin von ihrer bildlichen Sprache sehr angetan. Es war, als wäre ich selber dabei gewesen und hätte die Insel um mich herum gesehen und all die beschriebenen Gerüche wahr genommen. Ich konnte mit den Protagonisten sehr gut mitfühlen und fand es außergewöhnlich, dass die Autorin weder die Handlungen von Louise noch die von Ludovic verurteilt hat. Hier wird dem Leser ein enormer Freiraum zur Selbsteinschätzung und Meinungsbildung gewährt. In dieser Extremsituation, wo all der bisher gekannte Luxus im Nichts verschwindet, werden ganz existenzielle Fragen in den Vordergrund gestellt. Der Überlebenskampf wird unabdingbar und viele Dinge, wie die Liebe und das Vertrauen, bleiben auf der Strecke, da man sich auf das Wesentliche, hier u.a. der Beschaffung von Nahrung, konzentrieren muss. Die Autorin stellt diese menschlichen Veränderungen deutlich in den Vordergrund, so dass sich Leser noch besser in die Situationen hineinversetzen können. Zudem wirft sie im zweiten Abschnitt des Buches einen ausführlichen und interessanten Blick auf die Zeit nach der Strandung auf der Insel.
Der Psychothriller, welchen ich im Rahmen einer privaten Leserunde gelesen habe, hat bei allen Teilnehmenden lange nachgewirkt und wir haben uns alle gefragt, wie es uns wohl in solch einer Extremsituation ergangen wäre.