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Spider

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2018

Starke Story

Die Vergessenen
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Dieser Roman erzählt eine Geschichte die einen so schnell nicht mehr loslässt.
1944 arbeitet Kathrin als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Sie ist angetan von dem Arzt Karl ...


Dieser Roman erzählt eine Geschichte die einen so schnell nicht mehr loslässt.
1944 arbeitet Kathrin als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Sie ist angetan von dem Arzt Karl Landmann und beginnt ein Verhältnis mit ihm, bis sie entdeckt was er wirklich in dieser Anstalt tut. Sie verbündet sich mit dem Medizinstudenten Matthias Cramer und sammelt Beweise für diese abscheulichen Verbrechen.

Zeitsprung ins Jahr 2013. Kathrin hat einen Schlaganfall erlitten und liegt im Krankenhaus. Ihre Nichte Vera, von Beruf Journalistin, muss sich nun um die anfallende Bürokratie kümmern. Dabei entdeckt sie ein Foto das sie stutzig macht. Sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen, um zu erfahren was für ein Geheimnis ihre Tante verbirgt. Doch mittlerweile sind noch mehr Personen dran interessiert.
Vera trifft bei ihren Recherchen immer wieder auf den geheimnisvollen Manolis, einen Mann für besondere Aufträge. Als er entdeckt, für wen er diesen Auftrag erledigen soll, melden sich seine eigenen Dämonen gegen die er schon viel zu lange ankämpft. Und er beschließt, diesmal soll die Gerechtigkeit siegen.

Ein toller Roman der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Was nicht zuletzt an Manolis, Vera und Kathrin lag. Ihre Geschichten sind so glaubhaft beschrieben, dass ich mich in jeden von ihnen hineinversetzen konnte.
Gekonnt verwebt die Autorin eine grausame Thematik in einen spannenden Krimi.

Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.01.2018

Neuer sympathischer Kommissar

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Suse, Mutter von drei Kindern, ist total überfordert seit ihr Mann sie verlassen hat und sie alleine für sich und die Kinder sorgen muss. Als dann auch noch die älteste Tochter Jacqueline verschwindet ...


Suse, Mutter von drei Kindern, ist total überfordert seit ihr Mann sie verlassen hat und sie alleine für sich und die Kinder sorgen muss. Als dann auch noch die älteste Tochter Jacqueline verschwindet und die Polizei ihr nicht glaubt, dass was passiert sein muss, ist sie kurz vorm Durchdrehen. Doch dann wird Jacquelines Rucksack neben einer Leiche gefunden und Kommissar Henry Frei übernimmt die Ermittlungen. Und das soll nicht die letzte Leiche in diesem rasanten Fall bleiben, der überraschende Wendungen nimmt.

Ein spannender Thriller mit neuen Ermittlern, die ein tolles sympathisches Team bilden. Henry Frei, ein Pedant und Ordnungsfanatiker wie er im Buche steht und seine Kollegin Albers, eine junge Mutter mit chronischem Schlafmangel. Es macht Spaß diesen beiden durch einen Fall zu folgen, der nie langweilig wird und einen immer wieder auf neue Fährten lockt. Das Ende hat mich dann überrascht und läßt einen neugierig auf die Fortsetzung zurück.
Gerne mehr davon.

Veröffentlicht am 29.10.2017

Cora

Underground Railroad
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Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, denn die Geschichte des Sklavenmädchens Cora, dass von der Freiheit träumt, ist unglaublich ergreifend und teilweise schmerzhaft.
Cora, als Sklavin geboren, von ...


Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, denn die Geschichte des Sklavenmädchens Cora, dass von der Freiheit träumt, ist unglaublich ergreifend und teilweise schmerzhaft.
Cora, als Sklavin geboren, von der Mutter verlassen, wächst auf der Randall-Plantage auf und muss dort,genau wie die anderen Sklaven, unglaubliches Leid erdulden. Doch eines Tages erfährt sie von der Underground Railroad, einer Untergrundbahn, mit deren Hilfe Sklaven in die Freiheit entkommen können. Sie beschließt zusammen mit Caesar die Flucht zu wagen, und es beginnt ein Abenteuer mit vielen Höhen und Tiefen. Jedesmal wenn sie denkt, dass sie es geschafft hat ein neues Leben zu beginnen schlägt das Schicksal erneut erbarmungslos zu, und sie muss erneut fliehen. Doch Cora gibt nicht auf, sie kämpft für Ihre Freiheit, auch wenn sie dafür schreckliche Dinge tun muss. Und immer wieder trifft sie auf Menschen, die ihr helfen und sich damit selbst in Gefahr begeben. Sie weiß nie wer Freund und wer Feind ist, wer wird ihr helfen und wer wird sie verraten.
Eine unglaublich ergreifende Geschichte die tief unter die Haut geht. Die Stellen in denen von Folterung und Ermordung der Sklaven berichtet wird sind grausam, brutal und nur schwer zu ertragen. Denn man weiß, dass das keine Fiktion des Autors ist, sondern sich genau so und noch schlimmer zugetragen hat.

Ein Buch das zum Nachdenken anregt und noch lange nachklingt.

Veröffentlicht am 23.10.2017

Wer ist Louise?

Dann schlaf auch du
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Das Buch beginnt mit dem Satz: „Das Baby ist tot.“ Als ich das gelesen habe, dachte ich, wie soll denn jetzt noch Spannung aufkommen, wenn ich das Ende der Geschichte schon weiß. Doch ich hab schnell gemerkt, ...

Das Buch beginnt mit dem Satz: „Das Baby ist tot.“ Als ich das gelesen habe, dachte ich, wie soll denn jetzt noch Spannung aufkommen, wenn ich das Ende der Geschichte schon weiß. Doch ich hab schnell gemerkt, dass sich hinter diesem Satz eine unglaubliche Story versteckt, die einen nicht mehr loslässt. Myriam und Paul sind ein typisches Karrierepaar. Sie wollen beide erfolgreich im Beruf sein aber trotzdem nicht auf eine Familie verzichten. Und so beschließen sie eine Nanny für die Kinder einzustellen. Als sie dann Louise einstellen scheint die einem Sechser im Lotto zu gleichen. Nicht nur dass die Kinder sie vergöttern, sie bringt auch den Haushalt auf Vordermann, kocht für Gäste und beschwert sich auch nicht, wenn sie länger arbeiten muss, als ausgemacht. Alle ihre Freunde beneiden das Paar um diese unglaubliche Nanny. Doch langsam aber sicher bekommt die perfekte Fassade kleine Risse. Louise übernimmt die Kontrolle über die Wohnung und die Familie, macht sich aber gleichzeitig unentbehrlich. Kleine Vorkommnisse, die erste Zweifel an Louise wecken müssten, werden ignoriert. Und so nimmt eine Tragödie ihren Lauf, die nicht mehr aufzuhalten ist. Ein tolles Buch, spannend geschrieben, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Als Leser ist man Paul und Myriam zwar um einiges voraus, da man immer wieder Einblicke in das Leben und die Vergangenheit von Louise bekommt, die das Paar nicht hat, aber dennoch gibt es genug Anzeichen, dass mit Louise was nicht stimmt. Aber die beiden genießen viel zu sehr ihre neu gewonnene Freiheit und Bequemlichkeit, was sie nicht gerade sympathisch macht. Bis sie endlich den Entschluss fassen, sich von der Nanny zu trennen ist es längst zu spät. Und dafür bezahlen sie einen hohen Preis. Louise ist toll dargestellt. Obwohl sie diese unfassbare Tat begeht, tat sie mir irgendwie leid. Sie hat soviel durchgemacht und hat irgendwann die Kontrolle über sich selbst verloren, was keinem aufgefallen ist, weil es eigentlich auch keinen interessiert hat, solange Louise funktioniert hat. Ein tiefgründiges Buch das zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Blick hinter die Spiegel

Das Buch der Spiegel
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Das "Buch der Spiegel" ist eine leise Geschichte, die uns Leser mitnimmt auf eine spannende Reise hinter die Spiegel.
Zur Story:
Der Literaturagent Peter Katz erhält einen Teil eines Manuskripts, in ...

Das "Buch der Spiegel" ist eine leise Geschichte, die uns Leser mitnimmt auf eine spannende Reise hinter die Spiegel.
Zur Story:
Der Literaturagent Peter Katz erhält einen Teil eines Manuskripts, in dem der Autor Richard Flynn verspricht, die Hintergründe des Todes von Joseph Wieder zu enthüllen, dessen Mord nie aufgeklärt werden konnte. Katz ist begeistert und möchte den Rest der Story erfahren, doch Flynn ist mittlerweile verstorben und das Manuskript unauffindbar. Da ihm die Geschichte nicht mehr aus dem Kopf geht beauftragt er den Journalisten John Keller mit Nachforschungen, damit dieser das Buch dann zu Ende schreiben kann. Und tatsächlich gelingt es John Keller die Hauptbeteiligten der Story ausfindig zu machen. Doch jeder erzählt ihm eine andere Wahrheit, oder doch eher deren Wunschdenken? Überzeugt davon, dass dieses Buch für keinen ein Segen ist, beschließt er die Sache ruhen zu lassen. Doch die Steine, die er mit seinen Nachforschungen ins Rollen gebracht hat, sind nicht mehr aufzuhalten.
Viele Geheimnisse tauchen auf und enden doch alle am gleichen Punkt, dem Tod von Joseph Wieder.
Durch die sehr gut dargestellten Protagonisten ist man sehr schnell gefangen von der Story und weiß manchmal selbst nicht mehr, was ist Wahrheit und was Fiktion. Geht es den Beteiligten nach all der Zeit darum die Wahrheit ans Licht zu bringen, oder die Anderen von ihrer Version zu überzeugen, die sie nach all den Jahren als ihre eigene verinnerlicht haben, teilweise geschickt gesteuert durch Manipulation.

Das Buch endet mit folgendem Zitat:
"Erinnerung an Vergangenes sei nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes."
Und spätestens nach diesem Satz stellt sich einem als Leser doch die Frage:
Was sehen wir selbst, wenn wir in den Spiegel schauen. Die Wahrheit? Oder doch eher Wunschdenken, welches wir zu unserer Wahrheit gemacht haben?