Profilbild von Deichgraefin

Deichgraefin

Lesejury Star
offline

Deichgraefin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Deichgraefin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2017

Bayrisch

Die schwarze Jagd
1

Dinesh Bauer ist ein Urbayer und sein neuer Roman „Die schwarze Jagd“ ist es auch, typisch bayerisch.
Im Anfang lernen wir die Gedanken des Braunbären Bruno kennen, der vor einigen Jahren tatsächlich ...

Dinesh Bauer ist ein Urbayer und sein neuer Roman „Die schwarze Jagd“ ist es auch, typisch bayerisch.
Im Anfang lernen wir die Gedanken des Braunbären Bruno kennen, der vor einigen Jahren tatsächlich in der Gegend unterwegs war.
Dann geht es mit dem Dorfbullen Schorsch Wammetsberger und dem Kripo-Kommissar Korbinian Eyrainer, dem Ermittlerteam weiter. Die Personen in dem Roman sind alles derbe Dickschädel und die Sprache ist meist deftig und leger. Die Handlung ist teils witzig, teils rustikal.
Da geht es um Mörder, Menschenhandel und Wilderer.
Witzigerweise sind die Überschriften der Kapitel
immer Speisenamen, ganz schön fies, da bekommt man ja Appetit. Dann gibt es am Ende noch ein prima Rezept, sogar mit Vorspeise und Dessert. Hm köstlich, Fantastisch, außer der Deko!

Ein hintergründiger humorvoller Alpenkrimi mit wunderbaren Landschaftsbildern.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Agentenerinnerungen

Das Vermächtnis der Spione
0

Ich habe das Hörbuch von John Le Carres neuem Agentenroman „Das Vermächtnis der Spione“ gehört. Der Sprecher Walter Kreye gibt dem Roman eine gute Stimme.
Der Roman spielt in der Zeit des Kalten Krieges, ...

Ich habe das Hörbuch von John Le Carres neuem Agentenroman „Das Vermächtnis der Spione“ gehört. Der Sprecher Walter Kreye gibt dem Roman eine gute Stimme.
Der Roman spielt in der Zeit des Kalten Krieges, der Hochzeit der Agententhriller.
Peter Guilliams, ehemaliger Agent im Ruhestand und früherer Assistent des Agenten George Smiley wird im Innenministerium befragt. Es geht um den Todes des Spitzenagenten Alec Lameas und seiner Freundin Elizabeth Gold im Jahre 1961 an der Mauer in Berlin. Deren Kinder wollen die britische Regierung verklagen, sie meinen, die Beiden wären von den Vorgesetzten geopfert worden. Peter und Alec waren Kollegen und Freunde gewesen.
Das Ganze wird aus der Sicht des Icherzählers Peter Guilliam in einer Rückschau erzählt. Die Geschichte hat einen ruhigen und nüchternen Klang, teils hört es sich wie bei einer Anklage an, dann aus Erlebnissen des Agenten.
Dieser Roman ist der neunte Teil der George- Smiley Serie. Der erste war „Schatten von Gestern“ und der wohl bekannteste „Der Spion, der aus der Kälte kam“.
John le Carre war selber kurze Zeit bei dem britischen Geheimdienst.
Er schreibt seine Romane fesselnd und spannend.
Am Anfang kam es mir etwas langsam vor, aber es wurde immer interessanter.
Ich gebe eine gute Lese- und Hörempfehlung

Veröffentlicht am 20.10.2017

Date mit einem Vampir

Durst (Ein Harry-Hole-Krimi 11)
0

Jo Nesbø ist für mich ein Problemautor.
Den Roman, den ich als ersten gelesen habe, fand ich gut. Den Nächsten habe ich nur angelesen und dann verschenkt. Jetzt wollte ich ihn noch mal probieren.
Jo ...

Jo Nesbø ist für mich ein Problemautor.
Den Roman, den ich als ersten gelesen habe, fand ich gut. Den Nächsten habe ich nur angelesen und dann verschenkt. Jetzt wollte ich ihn noch mal probieren.
Jo Nesbo hat einen guten Schreibstil, der Roman ist total spannend, aber leider ist mir die genaue grausame Mordbeschreibung zu viel. Da wird dieser Roman von ihm für mich der Letzte sein. Das soll aber keine Wertung sein.
Die Harry Hole Serie geht schon in die 11. Folge.
Harry Hole unterrichtet inzwischen an der Polizeihochschule, wird aber gezwungen an den neuen Mordermittlungen teil zu nehmen.
Ein Serientäter ist am Werk, durch eine Dating-App verabredet er sich mit jungen Frauen. Gruselig, wenn man das liest, er ist schon in der Wohnung, wenn die Frauen nach Hause kommen, es gibt kein Entrinnen.

Bis zur Hälfte des Romans war es mir zu gruselig und blutig, dann wurde es etwas besser. Harry Hole ist schon eine besondere Type.

Gut war es das ich das Hörbuch anhören konnte. Der Sprecher Uve Teschner ist grandios. Er kann seine Stimme so verschieden betonen, das ich nachgesehen habe ob es mehrere Sprecher gibt. Ein Könner seines Fachs.

Ein wirklich spannender, typischer Jo Nesbo Krimi der zu empfehlen ist und wie es aussieht gibt es wohl weitere Folgen mit Harry Hole.

Veröffentlicht am 19.10.2017

offen und ehrlich

Nachtlichter
0

Die Autorin Amy Liptrot beschreibt nüchtern und ehrlich vom ihrem Leben als Alkoholikerin. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie das ist, wenn die Sucht so das Leben bestimmt. Leider gibt es so ...

Die Autorin Amy Liptrot beschreibt nüchtern und ehrlich vom ihrem Leben als Alkoholikerin. Ich kann mir nicht so richtig vorstellen, wie das ist, wenn die Sucht so das Leben bestimmt. Leider gibt es so viele und die Familie muss auch darunter leiden.
Nach einem schlimmen Erlebnis geht sie endlich in die Suchtklinik.
Dann zieht sie nach Orkney, da ist sie aufgewachsen und leben ihre Eltern.
Ihre Beobachtungen der Insel ist interessant. Sie lenkt sich ab, denn immer wieder möchte sie am Liebsten wieder etwas trinken.
Ihre Arbeit mit den Schafen war witzig.
Und dann als Wachtelkönigsweib, eine prima Arbeit.
Als Abstinenzlerin ist es schwer sich mit anderen Leuten zu treffen, wenn die etwas trinken, ist Amys Willensstärke gefragt. Bei ihren anderen Aktivitäten wird sie abgelenkt. Immer wieder erzählt sie von ihren Abstürzen.
Eine immer weder große Herausforderung nüchtern zu bleiben.
Hoffentlich hält sie weiter durch, trocken zu bleiben, aber sie will es selber.
Ein Roman über den Kampf mit der Sucht. Daneben aber eine schöne Landschaftsbeschreibung.

Veröffentlicht am 15.10.2017

Wie ein Märchen

Winterengel
0

Corina Bomann lese ich besonders gerne und als Hörbuch passt es wieder sehr gut. Die Sprecherin Anne Abendroth hat eine gute angenehme Stimme, die sie immer in der richtigen Stimmung einbringt, das wertet ...

Corina Bomann lese ich besonders gerne und als Hörbuch passt es wieder sehr gut. Die Sprecherin Anne Abendroth hat eine gute angenehme Stimme, die sie immer in der richtigen Stimmung einbringt, das wertet den Roman noch auf.
Die 19jährige Anna Härtel ist eine nette liebenswerte Protagonistin.
Ihr Vater hatte im schwäbischen eine Glasfabrik, leider ist er gestorben und hinterlässt nur Schulden. Doch hatte er Anna schon früh, als seine Nachfolgerin ausgebildet. So kommt sie bei einem Kollegen ihres Vaters unter und kann den Lebensunterhalt für ihre kranke Mutter und die 12jährige Schwester Elisabeth verdienen. Corina Bomann beschreibt die Arbeit als Glasgießerin und die Herstellung der Glasengel so bildhaft, das ich sie fast nachmachen kann. So einen Glasengel würde ich ihr gerne abkaufen
Das ist eben die Kunst der Autorin, das mich ihre Romane immer wieder faszinieren.
Als Anna dann der englischen Königin Viktoria ihre Glasengel bringen soll, bin ich wieder mit auf der Reise.
John Evans soll sie nach London bringen.
Da empfinde ich nur, die silbernen Augen sind eine seltsame Übertreibung. Ich kenne da nur den Silberblick, der ist ja wohl nicht gemeint
Natürlich gibt es am Schluss wieder ein schönes Happy End. Da lässt mich der Roman zufrieden und gut unterhalten zurück.
Ein typischer Corina Bomann Roman, wie ich ihn mag, er passt jetzt auch gut in die Vorweihnachtszeit.