Profilbild von Freakajules

Freakajules

Lesejury Star
offline

Freakajules ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Freakajules über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2017

Eine sehr schöne Geschichte.

Mika & Liz
0

"Mika & Liz – Verlier dein Herz" ist mein zweiter Roman der Autorin Nicole Obermeier. Nachdem mich ihre erste Geschichte schon überzeugt hatte ("Ben & Judy"), war ich natürlich mehr als gespannt auf ihr ...

"Mika & Liz – Verlier dein Herz" ist mein zweiter Roman der Autorin Nicole Obermeier. Nachdem mich ihre erste Geschichte schon überzeugt hatte ("Ben & Judy"), war ich natürlich mehr als gespannt auf ihr neues Liebespaar: Mika und Liz.

Der VW-Bus auf dem Cover ließ mich, auch ohne das Lesen des Klappentextes, schon erahnen, was der Hauptinhalt des Buches sein wird. Und ich hatte Recht: ein Roadtrip. Die Idee an sich fand ich sehr gut umgesetzt. Zum einen, weil ich Geschichten über Roadtrips schlichtweg liebe (was gibt es denn schöneres, als sich ins Auto zu setzen und einfach loszufahren?), zum anderen, weil sich die beiden Hauptcharaktere in dieser Geschichte einfach wunderbar ergänzen: Liz, deren Leben in Scherben liegt und ihrer Welt entfliehen möchte und Mika, der genau das hinter sich gelassen hat und nach Hause zurückkehren möchte – nach Hause nach Schweden.

Auch wenn ich die abwechslungsreiche, süße Geschichte sehr mochte, hat es meiner Meinung nach zu lange gedauert, bis eben jener Roadtrip wirklich losgeht. Natürlich war mir klar, dass man als Leser erstmal in Liz' Leben eingeführt werden muss, ihren Schmerz erlebt und die Motivation, die sie dazu bringt, zu flüchten. Mir hat die Darstellung dessen auch sehr gut gefallen, denn in Liz' Leben geht ziemlich viel auf einmal schief: sie verliert erst ihren Job, dann ihren Freund, ihre beste Freundin und schließlich auch ihre Wohnung. Sie steht vor dem Nichts und das macht ihr ziemlich viel Angst. Dazu streitet sie sich noch mit ihren Eltern und eine ihrer Bezugspersonen – die Haushälterin – ist auf Reisen.

Ein bisschen "geärgert" hat mich jedoch, dass ich die ersten 20% des Buches nicht wirklich mehr erfahren habe, als das, was sowieso schon im Klappentext steht. Meiner Meinung nach hat dieser viel zu viel vorweggenommen und ließ die ersten Seiten auch sehr nichtssagend erscheinen. Ich habe nämlich die ganze Zeit darauf gewartet, dass Liz von ihrem Freund betrogen wird. Außerdem wusste ich auch, dass es ihre Freundin ist, die Liz hintergeht, was im Laufe der Geschichte wohl eher ein Geheimnis bleiben sollte. Schade.

Die restlichen 80% haben mich dann allerdings überzeugt. Denn die Geschichte von Mika und Liz ist wirklich sehr schön. Dabei hat mir nicht nur die Schilderungen des Roadtrips an sich gefallen, sondern auch der Umgang der beiden, wie sie sich langsam ineinander verblieben, einander näher kennen lernen, wie sie mit Problemen und Dramen umgehen und wie sie natürlich auch am Ende irgendwie wieder zusammenfinden. Mich konnte nicht nur die Entwicklung dessen überzeugen, sondern auch die Charaktere, die einfach hundert prozentig in diese Geschichte hineingepasst haben.

Auch dieses Mal gibt es einen bunten Mix an Figuren. Die, die man lieb haben muss, die, die man am liebsten beschützen würde und die, die sich einfach gründlich daneben benehmen und die man am liebsten einfach schütteln würde. Mir gefiel diese Mischung an Figur-Typen sehr gut, denn so wurde neben der Liebesgeschichte auch einiges an Drama und Problemen hervorgehoben.

Wie auch bei ihrem letzten Buch fand ich Nicole Obermeiers Schreibstil sehr schön. Ich konnte mit den Charakteren mitfühlen und habe mich mit Leichtigkeit in den Plot hineinziehen lassen. Sie ist definitiv eine Autorin, die es schafft, dass man die Zeit um sich herum mühelos vergisst.

Fazit
"Mika & Liz" ist eine tolle Liebesgeschichte, die so einiges an Gefühlschaos für den Leser bereithält. Obwohl ich auch "Ben & Judy" absolut toll fand, konnten mich Mika und Liz mit ihrer Geschichte und der übertragenen Atmosphäre – trotz gleicher Bewertung – noch mehr von der Autorin überzeugen. Vielleicht gibt es ja schon bald einen dritten Teil?

Veröffentlicht am 04.11.2017

Großes Potenzial für Band zwei.

Love is War - Verlangen
0

Die Aufmachung von "Love is war – Verlangen" ist das, was mich direkt in seinen Bann gezogen hat. Ich finde das Cover ja wirklich gigantisch toll, den Klappentext super interessant und der Titel ist super ...

Die Aufmachung von "Love is war – Verlangen" ist das, was mich direkt in seinen Bann gezogen hat. Ich finde das Cover ja wirklich gigantisch toll, den Klappentext super interessant und der Titel ist super gewählt. Dazu kommt die Leseprobe, die sehr viele Fragen offenlässt und bei der ich auch nicht widerstehen konnte, das Buch weiterzulesen. Denn eins ist definitiv sicher: In diesem Buch ist der Titel auf jeden Fall Programm, denn Love is war.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Man erhält direkt ein Bild von Scarlett und ihrer Unberechenbarkeit. Ich wusste also von Anfang an, dass die Hauptprotagonistin es faustdick hinter den Ohren hat, was mir großartig gefallen hat. Scarlett ist so toll geschildert, auf der einen Seite die liebe und nette Freundin, aber auch das rachsüchtige, gehässige Biest, das austeilen kann wie kein anderer. Anfangs wirkte das auf mich auf jeden Fall befremdlich, weil ich einfach nichts mit ihrem Hass und ihrer überzogenen Art anzufangen wusste, aber sie wurde mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer und ihre Art verständlicher. Ich hatte schon die Befürchtung, dass sie Dante, den männlichen Hauptprotagonisten und gleichzeitig ihren Ex-Freund, auffressen würde, weil er sich am Anfang eher zurückhält und wie ein Unschuldslamm dasteht. Allerdings ist er auch nicht zu unterschätzen und ebenso mit allen Wassern gewaschen. Er weiß definitiv mit Scarlett umzugehen, was die Spannung im Buch sehr streitlustig und rachsüchtig aufheizt. Das ist sicherlich nicht für jeden Leser etwas, mir haben die spitzen Kommentare, die Streitereien unter der Gürtellinie, verbunden mit der knisternden Stimmung zwischen den beiden sehr gut gefallen. Zwei Charaktere mit Pep.

Das Ganze überträgt sich mühelos auf die Handlung im Buch. Denn obwohl die beiden sich auf den Tod nicht ausstehen können, geraten sie sexuell ständig aneinander. Der Plot ist sehr leicht und alltäglich geschildert, auch wenn man merkt, dass einiges im Argen liegt und viele Geheimnisse erst noch aufgedeckt werden müssen. Dadurch, dass die Autorin auch immer mal wieder zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechselt, merkt man diesen Spannungsaufbau sehr deutlich. Ich wollte so oft wissen, was Scarlett in der Vergangenheit geschehen ist und wieso sie dieses Ereignis für immer an Dante binden wird. Auch wenn man in den Vergangenheitskapiteln eher wenig Inhaltliches erfährt, finde ich, hat R. K. Lilley das schon spannend umgesetzt und ihre Leser dadurch bei Stange gehalten.

Trotzdem gibt es von mir deswegen einen Stern Abzug. Das Buch bot mir eine sehr gute Unterhaltung, allerdings hatte ich mehrfach das Gefühl, dass der Plot gar nicht so weitschweifend ausgearbeitet war, wie es bei einer Dilogie wirkt. Ich hatte zwar keine langatmigen Stellen, denn wie gesagt, die Autorin hat durch die Verwendung von Vergangenheit und Gegenwart eben Abwechslung geboten. Doch trotzdem hatte ich oft das Gefühl, dass überhaupt nichts passiert und der Plot in keiner Weise vorangetrieben wird. Dantes und Scarletts Streitereien haben das abgemildert, allerdings ist es mir trotzdem aufgefallen und fand ich ein bisschen schade. Beide Teile in einem Buch zu verbinden (mit vielleicht 200 Seiten weniger) hätte mich nicht gestört und die Erzählung hätte dann ein bisschen dynamischer gewirkt.

Die Aufmachung des Buches habe ich ja oben schon erwähnt, trotzdem muss ich nochmal betonen, wie gut mir die Zitate am Anfang eines jenen Kapitels gefallen haben. Dieses Mittel ist zwar definitiv nicht neu und mittlerweile gut und oft genutzt, allerdings fand ich die Zitate sehr schön und passend zum Kapitel ausgewählt. Auch der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen. Die Geschichte ist so locker und leicht geschildert und auch die erotischen Szenen sind nicht überdramatisiert oder plump, was für mich auch immer sehr wichtig ist. R. K. Lilley hat auf jeden Fall Eindruck bei mir hinterlassen, so dass ich ihre Bücher in Zukunft im Auge behalten werde.

Fazit
"Love is war – Verlangen" hat mir gut gefallen und bietet eine tolle Geschichte, die im zweiten Band hoffentlich logisch und sinnvoll weitererzählt wird. Dieses Werk glänzt auf jeden Fall mit Authentizität, tollen, vielschichtigen, wenn auch leicht temperamentvollen und aggressiven Charakteren sowie einer ergreifenden Erzählung der Gegenwart und Vergangenheit, was mich sehr neugierig auf den Fortsetzungsband macht.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Toller Abschlussband der Dilogie

Love is War - Sehnsucht
0

Nachdem mir die Gestaltung vom ersten Band der "Love is war"-Reihe so gut gefallen hatte, hatte ich natürlich darauf gehofft, den zweiten Band in den gespiegelten Farben Pink und Schwarz zu sehen – geworden ...

Nachdem mir die Gestaltung vom ersten Band der "Love is war"-Reihe so gut gefallen hatte, hatte ich natürlich darauf gehofft, den zweiten Band in den gespiegelten Farben Pink und Schwarz zu sehen – geworden ist es Silber und Lachs, was mir zwar leider nicht besonders gut gefällt, aber aufgrund eines tollen ersten Bandes auch eigentlich nebensächlich ist. Ich war natürlich sehr gespannt darauf, wie es Scarlett nun geht, wie sie mit der Endszene in Band eins umgehen wird und in welche Richtung sich ihr Leben nun verändert.

Der Plot im Allgemeinen nimmt in "Love is war – Sehnsucht" viel mehr Fahrt auf, als im vorherigen Band. Das, was ich bemängelt habe, nämlich, dass der Plot nur gedehnt wurde, lässt sich in diesem Werk nicht erkennen. Jetzt, nach dem Lesen des zweiten Bandes, habe ich ohnehin mehr den Eindruck, als wäre "Verlangen" nur als Einführungsband gedacht gewesen, während in "Sehnsucht" alle Geheimnisse aufgedeckt werden: Was Dante und Scarlett miteinander verbindet, warum sie sich getrennt haben, wer im Hintergrund die Fäden zieht und warum er wieder Kontakt zu ihr aufgenommen hat. Obwohl "Sehnsucht" knapp 100 Seiten mehr als Band eins hat, wirkte die Erzählung doch um einiges temporeicher und spannender. Gerade dann, als die beiden die Vergangenheit verarbeiten und mit sich und dem anderen ins Reinen kommen.

Zusätzlich wurden auch kleine Nebenplots eingebaut, wie beispielsweise Dantes Bruder und Scarletts Mitbewohnerin, was mir gut gefallen hat. Ich finde es ein bisschen schade, dass die Nebenfiguren in der gesamten Dilogie ein bisschen zu kurz kamen. Gerade über Dantes Vater oder über seine Ex-Verlobte hätte ich gerne mehr erfahren, da jeder Mensch auch guten Seiten hat und gerade diese beiden Figuren durchweg negativ dargestellt wurden. Sicher gibt es da auch viele Momente in deren Vergangenheit, die sie geprägt haben und die sie zu den Menschen gemacht hat, die sie heute sind. Das kam mir zu kurz. Mehr Raum dafür hätte ich definitiv nicht verkehrt gefunden.

Scarlett und Dante haben mir in diesem Band beide gleichermaßen gut gefallen. Beide sind ein bisschen ruhiger und weniger streitlustig, als im ersten Band, was aber auch viel mit der eigentlichen Plotspannung zu tun hat. Der Fokus wird mehr auf die Liebe und den Zusammenhalt gelegt, statt auf Krieg und Verletzungen, weswegen man auch andere Seiten an den beiden Hauptprotagonisten kennenlernt. Gerade bei Dante ist es offensichtlich, weil er in diesem Buch auch eigene Kapitel bekommt und man es so besser schafft, in seinen Kopf zu schauen und seine Gedanken zu verstehen – die im ersten Band oftmals bei Streit und Diskussionen schlichtweg untergingen.

Auch dieses Mal hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Gerade weil der Plot nicht ganz so spannungsgeladen (bezüglich den Auseinandersetzungen von Scarlett und Dante) aufgebaut war, wie der erste Band, hat man hier auch die emotionale und liebende Schriftsteller-Seite von R. K. Lilley kennengelernt. Und auch an dieser Stelle muss ich sagen: Ihre Bücher werden mir in Erinnerung bleiben und ich hoffe sehr auf baldige Neuerscheinungen.

Fazit
Der zweite Band, "Love is war – Sehnsucht", hat mir einen ganz kleinen Ticken besser gefallen, als der erste Band. Ich fand nicht nur die Ausarbeitung des Plots und die Dynamik besser, auch die Einführung von Dante-Kapiteln haben mir sehr gut gefallen und ein umfassendes Bild über die Charaktere und deren Gedanken gegeben (mir persönlich hat die Kriegsstimmung im ersten Band aber besser gefallen, deshalb gibt es die gleiche Bewertung von mir). Alles in allem ist die "Love is war"-Reihe definitiv empfehlens- und lesenswert und hält einige Überraschungen für den Leser bereit!

Veröffentlicht am 29.10.2017

Tolle Idee, die noch viel Potenzial bereithält

Auf ewig dein
0

Anna und Sebastiano (und allgemein die "Zeitenzauber"-Reihe von Eva Völler) waren mir vor dem Lesen des ersten Bandes der neuen "Time School"-Reihe unbekannt. Ich wusste zwar, dass es sich dabei um ein ...

Anna und Sebastiano (und allgemein die "Zeitenzauber"-Reihe von Eva Völler) waren mir vor dem Lesen des ersten Bandes der neuen "Time School"-Reihe unbekannt. Ich wusste zwar, dass es sich dabei um ein Spin-Off handelt, allerdings wollte ich mehr über die Zeitreisen-Akademie erfahren. Da habe ich dann auch gerne in Kauf genommen, die beiden Hauptprotagonistin vorab kennenzulernen bzw. auf eventuelle Lücken, die die Vorgeschichte schließen würde, zu stoßen.

Ich kann euch allerdings beruhigen: Wer die "Zeitenzauber"-Reihe ebenfalls nicht kennt – so schlimm war es in Auf ewig dein überhaupt nicht. Ich bin super gut mit den Figuren und deren Hintergrund zurechtgekommen. Natürlich merkt man an der ein oder anderen Stelle, dass da einiges im Argen liegt und dass es da noch viel mehr gibt, aber es hat mich weder in meinem Lesefluss, noch beim Verstehen der Geschichte behindert. Dazu kommt, dass einiges von der Autorin selbst nochmals erklärt wird und sie es somit dem Leser einfach macht, die Figuren, das Setting und die Handlung lieben zu lernen.

Die Plotidee hat mir schon von Anfang an gefallen und daher war ich sehr gespannt auf die eigentliche Umsetzung. Durch das Prequel bzw. durch die Vorgeschichte "Der Anfang" habe ich schon einen guten Einblick in die Geschichte, den Schreibstil und die Charaktere bekommen können, daher kann ich auch jedem nur empfehlen, diese vorab zu lesen und das Anheuern von Ole direkt mitzuerleben. Die Handlung an sich ist spannend aufgebaut, hätte aber an mancher Stelle ein wenig dynamischer erzählt werden können. Mich haben diese Auf und Abs an trägen Passagen und einnehmenden Spannungsbögen teilweise ein bisschen müde gemacht, weswegen ich mir eine temporeichere Erzählung, gerade in der Mitte des Buches, doch gewünscht hätte. Trotzdem hat die Geschichte einiges zu bieten und mangelt keinesfalls an Ideen der Autorin. Nur die Umsetzung hätte für mich besser ausgearbeitet werden können.

Die Unterschiedlichkeit der Charaktere macht das Buch in meinen Augen ebenfalls zu etwas besonderem. Anna und Sebastiano sind zwar die Hauptfiguren, aber auch die Lehrlinge der Zeitreisen-Akademie, Walter, Ole und Fatima, brillieren durch ihren Einsatz, ihre Wissbegierde und ihren Mut. Ich wäre sicher nicht immer so selbstlos und forsch gewesen wie die drei Auszubildenden. Sie ergänzen die Geschichte in einem ganz besonderen Maß; dabei hat es mir vor allen Dingen Ole angetan, der mit seiner treuherzigen und unerschrockenen Art sowie seinem Humor mich doch oft zum Schmunzeln gebracht hat. Aber auch Fatima und Walter haben ihre Vorzüge und sind keinesfalls langweilig oder einfältig ausgearbeitet.

Aber auch Sebastiano und Anna fand ich sehr überzeugend. Wie oben bereits geschrieben sind beide Charaktere für mich neu, aber ich habe sie spielend lieben gelernt. Die beiden pflegen einen solchen liebevollen und herzlichen Umgang miteinander und obwohl ich gedacht habe, dass die ständige Turtelei zwischen den beiden mir irgendwann auf den Keks geht, war dem nicht so. Im Gegenteil. Ich habe mich sehr gefreut, wenn sich beide aufeinander verlassen konnten, wenn beide die Nähe des anderen gesucht haben und wenn sie einfach glücklich miteinander sein konnten. Überhaupt sind beide Figuren so aufgebaut, dass sie sich gegenseitig mit ihren Stärken ergänzen und so nicht nur ein perfektes Liebespaar abgeben, sondern auch ein gutes Team im Kampf und in der Zeitreise. Anna hat eher so ihre Stärken in der Planung und in der Strategie, Sebastian ist der Kämpfer und Umsetzer, Jerry und José sind die, die am besten mit den technischen Details und den Gefahren der Zeitreise umzugehen wissen, während Ole, Fatima und Walter von diesem Wissen profitieren und lernen.

Interessant fand ich auf jeden Fall den Hauptschauplatz zur Zeit von Henry VIII. Gerade wer sich in dem Zeitalter und mit der Geschichte des Königs auskennt (meine Hauptbildung darüber habe ich allerdings auch nur aus der TV-Serie "Die Tudors" ), wird sicher Spaß an der historischen Zeitreise sowie Annas und Sebastianos Aufgaben dort haben. Allgemein ist das Setting definitiv ein Pluspunkt an diesem Buch. Das bezieht sich nicht nur auf die tolle Beschreibung des Schlosses, der Kleider und der allgemeinen Gepflogenheiten in diesem Jahrhundert, sondern auch auf die Gegenwart in Venedig. Wie ihr alle wisst, wecken Beschreibungen von Italien immer mein Fernweh und so war es auch dieses Mal. Ich konnte mir das kleine Palazzo bildlich vorstellen und habe mich in dieser beschriebenen Welt doch sehr wohl gefühlt.

Fazit
Für mich ist "Auf ewig dein" ein tolles Buch, das mir persönlich allerdings nicht stark genug in der Umsetzung war. Die Spannung konnte die Autorin meiner Meinung nach nicht durch das Buch hinweg durchhalten, aber dennoch glänzt ihr Werk mit tollen und abwechslungsreichen Charakteren, einer sehr interessanten Zeitreise an sich und einem mitreißenden Setting. Ich bin gespannt, was der zweite Band uns bringen wird.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Vielversprechender, aber steigerungsfähiger Auftakt

Erwachen des Lichts
0

Nachdem ich vor kurzem den zweiten Band der GötterFunken-Reihe von Marah Woolf gelesen habe, hat mich die Götterwelt mal wieder so eingenommen, dass ich mich entschieden hatte, mit Jennifer L. Armentrouts ...

Nachdem ich vor kurzem den zweiten Band der GötterFunken-Reihe von Marah Woolf gelesen habe, hat mich die Götterwelt mal wieder so eingenommen, dass ich mich entschieden hatte, mit Jennifer L. Armentrouts Götterleuchten-Reihe zu beginnen und mehr über die Götter an sich zu erfahren. Ich bin ein absoluter Fan dieser Mythen und den einzelnen Gottheiten und Titanen, so dass ich sehr gespannt war, wie die Autorin das in ihrem Buch umsetzen würde.

Im Großen und Ganzen hat mir die Welt und das Setting in "Erwachen des Lichts" sehr gut gefallen. Die Verbindung zwischen Göttern und Halbgöttern, Apollyonen, Titanen, Schatten und Wächtern fand ich sehr gut erklärt, auch wenn ich mit den ganzen Begrifflichkeiten und Beziehungen anfangs noch so meine Schwierigkeiten hatte. Es ist eben schon sehr viel und teilweise auch komplex, doch trotzdem hat Jennifer L. Armentrout eine tolle und spannende Welt erschaffen, die einiges an Potenzial geboten hat. Meiner Meinung nach hat die Autorin dies allerdings nicht ganz ausschöpfen können. Gerade im ersten Band finde ich doch, dass die Götterwelt sehr im Hintergrund steht und auch wenige Götter auftreten. Ich persönlich fand das schon schade, weil ich auf mehr Interaktion zwischen der Götter- und Menschenwelt gehofft hatte. Vor allem, da der Hauptspielort immer noch die Menschenwelt ist und alleine deswegen die Götter schon in den Hintergrund treten.

Dazu muss man natürlich aber sagen, dass "Erwachen des Lichts" auf mich auch eher wie ein Einführungsband wirkte und daher gar nicht mal so sehr den Fokus auf einen Kampf zwischen den Göttern und Titanen legt. Wie gesagt, es ist eher eine Einführung in die Mythen, Beziehungen und Kräfte. Wie Josie die Neuigkeit aufnimmt, dass sie eine Halbgöttin ist, was nun mit ihr passiert, was sie mit ihren Kräften anfangen soll, die allgemeine Hintergrundgeschichte, warum die Götter überhaupt gegen die Titanen kämpfen und natürlich allen voran: Josies Gefühle für Seth – und andersrum. Ich persönlich mag ja Liebesgeschichten in Fantasy-Young-Adult-Romanen sehr gerne. Es gehört für mich einfach dazu, vor allem, wenn zwischen den Hauptprotagonisten so eine extreme Spannung besteht. Stellenweise war es mir dann aber doch ein bisschen too much – da hätte ich nichts dagegen gehabt, mehr über die Götter zu erfahren, statt darüber, wie oft die beiden noch kurz davorstehen, miteinander ins Bett zu springen.

Der Plot wird aus zwei Perspektiven erzählt: Josie und Seth. Anfangs war ich darüber ein bisschen skeptisch, aber ich habe mich schnell daran gewöhnt, vor allem, weil Seth als Apollyon doch schon sehr interessant ist und seine überzogene, humorvolle Art doch sehr auflockernd wirkte. Ich kann nicht sagen, welchen von den beiden Figuren ich besser oder toller fand oder mit welcher ich mich besser identifizieren konnte. Beide haben ihre Stärken und beide haben ihre Schwächen. Josie ist dabei menschlich und auf dem Boden geblieben, gerät gerade am Anfang immer mal wieder leicht in Panik, aber ihren bodenständigen, angriffslustigen Charakter habe ich sehr schnell lieben gelernt. Seth dagegen ist in seiner Art doch eher schwierig, weil er gerne aus allem ein Geheimnis macht und oft sehr distanziert und blutrünstig wirkt. Doch aufgrund seiner Vergangenheit und seinen vorherigen Erlebnissen hat er auch eine weiche Seite, die immer mal wieder durchscheint und ihm so einiges an Tiefgründigkeit verleiht. Mich haben sie beide überzeugen können.

Ich habe neben "Erwachen des Lichts" erst ein Buch von Jennifer L. Armentrout gelesen (obwohl noch so viele Bücher von ihr auf meinem SuB liegen), aber da mochte ich ihren Schreibstil schon sehr gerne. Er ist genauso locker, wie ich es erwartet habe und durch Seths und Josies Charaktere teilweise sarkastisch, humorvoll und flapsig. Das kann ein wenig gewöhnungsbedürftig sein; ich kam dagegen sehr schnell damit klar.

Das Cover ist für mich, wie bei den anderen Büchern der Autorin auch, wieder mal eine Meisterleistung. Der Stil der Obsidian-Reihe wurde hier beibehalten. Nicht nur bei der grafischen Umsetzung gibt es Ähnlichkeiten, auch bei der Haptik. Es lässt sich schwer beschreiben, aber dieses leicht ledrige Gefühl finde ich immer wieder toll. Die Bücher sehen einfach wunderschön nebeneinander im Regal aus.

Fazit
"Erwachen des Lichts" ist ein toller Auftaktband einer spannenden und interessanten Reihe der Erfolgsautorin Jennifer L. Armentrout. Mir persönlich war der Götter-Aspekt zu wenig ausgearbeitet, vor allem im Hinblick auf die sich ständig wiederholenden Annäherungsversuche der beiden Hauptprotagonisten. Allerdings ist das Buch ein überzeugender Einführungsband, der viel Potenzial für den Kampf im zweiten Band bietet, und mit toll ausgearbeiteten Hauptfiguren und einem lockeren, flapsigen Schreibstil punkten konnte. Ich bin gespannt, ob die Autorin in der Fortsetzung was drauflegen kann.