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Veröffentlicht am 06.11.2017

The New Dark

The New Dark - Dunkle Welt
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Das sage ich dazu...
Die Dystopie rund um Sorrel, welche nach einer großen Katastrophe in einer postapokalyptischen Welt lebt, hat mich von vorne bis hinten durchweg begeistert. Natürlich wurden auch in ...

Das sage ich dazu...
Die Dystopie rund um Sorrel, welche nach einer großen Katastrophe in einer postapokalyptischen Welt lebt, hat mich von vorne bis hinten durchweg begeistert. Natürlich wurden auch in 'The New Dark' typische Elemente verarbeitet, aber die Geschichte an sich ist sehr spannend und doch etwas anders als andere Dystopien. Tatsächlich hat es mir gefallen, dass nicht alle Einzelheiten verraten wurden. So fehlt die Information wie es zu dem 'Danach' kommen konnte. Das lässt Spielraum für eigene Gedanken und Vorstellungen und macht natürlich neugierig auf weitere Bücher.

Sorrels Welt wird auf den Kopf gestellt, als eine Horde Mutanten ihr Dorf überfällt, ihre Familie tötet und ihre Freunde entführt. Sie schwört Rache, verfolgt die Entführer und gerät in die Fänge eines verrückten Sektenführers, aber ihr Mut und ihre kämpferische Natur lassen sie nicht aufgeben und sie erhält unerwartete Hilfe. Sorrel war mir von Anfang an sympathisch, ich mochte ihre Art sich noch einmal aufzuraffen, obwohl sie kurz vorm Aufgeben steht. Dazu kommt noch, dass sich Sorrel während ihrer 'Reise' sehr stark entwickelt. Sie lernt, dass man nicht alle Menschen (Mutanten) über einen Kamm scheren kann und das man immer hinter die Fassade gucken muss.

Neben Sorrel gibt es noch David, ein junger Mann, der unter den Entführten ist. Er versucht zurück zu Sorrel zu kommen und muss dabei zwischen falschen und richtigen Freunden unterscheiden und ebenso viel Mut beweisen wie Sorrel.

Generell ist das Buch eher brutal und schonungslos geschrieben. Viele Szenen sind sehr blutig und wohl eher für älteres Publikum gemacht. Die düstere Atmosphäre dieser dystopischen Welt kommt sehr gut rüber. Es gab den ein oder anderen Gänsehautmoment, die mich auch schockiert haben.

Und zum Schluss...
'The New Dark' ist der Auftakt einer neuen dystopischen Reihe, der spannend, aufregend und auch ein wenig traurig ist. Wer Dystopien mag und sich nicht daran stört, dass einige Fragen unaufgeklärt bleiben, der sollte hier zugreifen.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Almost

Almost
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Inhalt

Jess Jordans Leben wurde vor drei Jahren buchstäblich zerstört, doch heute will sie in die Normalität zurück oder zumindest den Schein wahren und da kommt ihr Gray Porter gerade recht. Der Deal ...

Inhalt

Jess Jordans Leben wurde vor drei Jahren buchstäblich zerstört, doch heute will sie in die Normalität zurück oder zumindest den Schein wahren und da kommt ihr Gray Porter gerade recht. Der Deal steht: Er bekommt Geld und dafür spielt er einen Sommer lang Jess‘ Freund. Doch Jess ahnt nicht, welche Rolle Gray bereits ihn ihrem Leben gespielt hat.
Meinung

„Almost“ ist genau die Art von Geschichte, die ich gerne lese, wenn es bei mir gerade selbst nicht ganz rund läuft, weil man von Anfang an weiß, dass egal wie schwierig es ist, am Ende doch alles gut wird. Eine Geschichte über Versprechen, die man eigentlich nicht einhalten kann, über Vorurteile, Freundschaft, Loyalität, Prinzipien und die Liebe. Doch, obwohl dass alles nach einer 0815 – Teenieromanze klingt, ist „Almost“ das genaue Gegenteil. Anne Eliot hat eine wunderbar durchdachte Geschichte um Jess und Gray gesponnen, die mich richtig gefesselt hat. Stück für Stück erfährt man, was wirklich mit Jess passiert ist und inwiefern Gray damit zu tun hat. Man fühlt sich wie „mittendrin statt nur dabei“, weil auch Jess nicht genau weiß, was in dieser lebensverändernden Nacht passiert ist. Nebenbei möchte man Gray und Jess manchmal einfach nur schütteln und anschreien, weil die beiden so perfekt für einander sind, aber zu große Angst haben und sich selbst zumauern und sich zusätzlich noch hinter diesem Pakt verstecken.

Das Buch ist abwechselns aus der Sicht von Gary und Jess geschrieben. So kommt man beiden Charakteren näher und kann die Geschichte aus beiden Perspektiven verfolgen, ohne sich allzu viel selbst zusammen spinnen zu müssen. Anne Eliots Schreibstil ist für ein Jugendbuch angemessen, kein zu komplizierter Satzbau, aber auch nicht so, dass es aufgrund der Einfachheit langweilig wirkt.

Jess ist eine Protagonistin, mit der man nicht leicht umgehen kann. Sie hält ihre Situation selbst für ziemlich aussichts-/hoffnungslos und hat sich deswegen zum erklärten Ziel gesetzt zumindest normal auf andere Menschen zu wirken. Dieser Umstand lässt Jess teilweise sehr verkrampft wirken und das ist für mich richtig anstrengend gewesen, obwohl ich Jess ansonsten von Anfang an in mein Herz geschlossen habe. Sie hat so viele tolle Seiten, die sie aber vor anderen immer hinter bösen Blicken und Sarkasmus versteckt.

>>Boys in Books are better<< Das zumindest behauptet Jess auf einem ihrer Bewerbungsstücke für das große Praktikum. Und bei Gray Porte, dem weiteren Protagonisten in Almost, kann man da nur zustimmen. Er ist der Typ junger Mann, in den man sich nur vergucken kann. Er ist loyal, sorgt und kümmert sich, er ist witzig und lieb. Einfach zu schön um wahr zu sein, aber perfekt zum Schmachten.
Fazit

Ist es möglich sich in ein Buch zu verlieben? Denn ich habe mich vom ersten Satz an, bis über beide Ohren, in Anne Eliots „Almost“ verliebt, unwiderruflich.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Unser wildes Blut

Unser wildes Blut
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Inhalt

Alex liebt Aysel und Aysel liebt Alex, doch diese Liebe darf nicht sein, denn Alex ist Christ und Aysel ist Muslima. Der Versuch ihre Gefühle geheim zu halten, ja gar dagegen anzukämpfen scheitert ...

Inhalt

Alex liebt Aysel und Aysel liebt Alex, doch diese Liebe darf nicht sein, denn Alex ist Christ und Aysel ist Muslima. Der Versuch ihre Gefühle geheim zu halten, ja gar dagegen anzukämpfen scheitert und zwingt beide zu drastischen Entscheidungen.

Meinung

Ein Buch bzw. ein Thema, dass gerade jetzt wieder brandaktuell ist. Das Aufeinandertreffen von zwei Kulturen und Religionen, die unterschiedlicher nicht sein können. In „Unser wildes Blut“ geht es um eine junge Liebe, die entsteht, obwohl sie es nicht sollte, wächst und kämpfen muss, gegen Vorurteile, Traditionen und auch Hass.

Die Geschichte rund um Alex und Aysel wird abwechselnd aus der Sicht von Alex und Ilhan, Aysels Bruder geschildert. Alex verkörpert den weltoffenen Christen, der sich zwar Sorgen macht, der aber auch nicht einsehen möchte, wieso diese Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt sein soll. Ilhan ist da etwas anders, er misst teilweise mit zweierlei Maß. Auf der einen Seite tut er alles dafür, damit seine Schwester unangetastet bleibt und durch ihr Verhalten nicht die Ehre der Familie beschmutzt, auf der anderen Seite behandelt er die deutschen Mädchen wie Auslegware. Etwas das man sich nehmen, benutzen und anschließend wegwerfen kann.

Zwischen den Stühlen sitzt Aysel, die den sicheren Schoß der Familie nicht verlassen, eine gute Tochter und die Ehre nicht verletzten möchte, aber dennoch diese Gefühle für Alex entwickelt. Ich finde es schade, dass man von Aysel, durch die gewählten Perspektiven, nur durch Alex und teilweise auch von Ilhan erfährt und sie nicht wirklich selbst zu Wort kommt. Dennoch kommt Aysels innere Zerrissenheit, ihr Wunsch es allen Recht zu machen gut rüber. Auch Alex‘ positive und kämpferische Natur sowie Ilhans innerer Konflikt und seine daraus resultierenden Handlungen wirken sehr authentisch und gut durchdacht.

Allgemein brilliert „Unser wildes Blut“ mit einer Geschichte, die einen in ihren Bann zieht, die einen fesselt und ja, eine Spannung hervorruft, die es in den Fingerspitzen kribbeln lässt. Dabei ist der Schreibstil der beiden Autoren schon fast poetisch. Nur Öneren und Wolfgang Schnellbächer haben wunderschöne Formulierungen und Metaphern ausgearbeitet, ihre Erzählweise ist wirklich etwas Besonders.

Fazit

Eine melancholisch angehauchte Geschichte über zwei Kulturen und eine Liebe, die allen Widrigkeiten zum Trotz entsteht.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Mein Herz wird dich finden

Mein Herz wird dich finden
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Inhalt

Vor 400 Tagen ist Jacob, Mias Freund, ums Leben gekommen. Seit 400 Tagen versucht sie zu begreifen und die Tragödie zu überwinden. Sie nimmt Kontakt zu den Organempfängern auf, denn Jacob war Organspender ...

Inhalt

Vor 400 Tagen ist Jacob, Mias Freund, ums Leben gekommen. Seit 400 Tagen versucht sie zu begreifen und die Tragödie zu überwinden. Sie nimmt Kontakt zu den Organempfängern auf, denn Jacob war Organspender und sein Tod ermöglichte anderen das Leben. Vier Empfänger melden sich, sind sogar zu einem Treffen bereit, nur der Fünfte schweigt und dieser hat das, für Mia, wichtigste Organ erhalten: Jacobs Herz. Kurzerhand recherchiert Mia und findet tatsächlich heraus, wer der Empfänger ist.

Meinung

„Mein Herz wird dich finden“ ist nach „Mondglas“, „Der Soundtrack meines Lebens“ und „Dein eines, wildes, kostbares Leben“, das vierte Buch, welches ich von Jessi Kirby gelesen habe. Es erzählt die Geschichte von Mia, einem 18-jährigen Mädchen, das ihren Freund Jacob vor etwas über einem Jahr bei einem Unfall verloren hat.

Mia igelt sich seit dem Tag des Unfalls zu Hause ein. Sie hatte so viele Pläne, es war das Abschlussjahr an der Highschool, sie wollte auf ein College gehen und ihr Leben zusammen mit Jacob genießen. Doch in ihrer Trauer verliert sie all ihre Ziele aus dem Kopf, ist von einer Trauerwolke umgeben, kann sich zu nix aufraffen und zählt nur die Tage, die seit dem Unfall vergangen sind.

Doch dann begegnet sie Noah, einem 19-jährigen jungen Mann, den sie eigentlich niemals treffen durfte, denn Noah ist der Empfänger von Jacobs Herz und er hat bisher den Kontakt zur Familie des Spenders abgelehnt. In seiner Anwesenheit blüht sie auf, nimmt wieder richtig am Leben teil, anstatt einfach nur zu „überleben“. Die Nähe zu Noah tut ihr gut. Was anfänglich nur aus der Motivation heraus entstand Jacob wieder näher zu sein, hat sich zu neuem Lebensmut entwickelt.

Auf der anderen Seite ist Noah, der Empfänger von Jacobs Herzen, ein junger Mann, der endlich wieder das Leben genießen möchte, nachdem er nach langen Jahren der Krankheit so viel verpasst hat. Und diese neue bzw. zweite Chance hat er nur, weil eine andere Person sein Leben lassen musste.

Jessi Kirby hat die Charaktere wirklich schon gezeichnet. Während dem Lesen werden sie zu engen Freunden und Verbündeten. Ihre Handlungen und Gefühle sind authentisch und es fällt sehr leicht sich in die Personen hinein zu versetzen.

Die Geschichte, an der Jessi Kirby uns teilnehmen lässt ist tragisch und traurig, gleichzeitig hat sie aber auch eine hoffnungsvolle Spannung inne, die einen mitreißt und mitfiebern lässt. Die gewählte Sprache ist einfach und prägnant und stellenweise auch poetisch. Dadurch, dass die Geschichte aus Mias Perspektive in der Gegenwart erzählt wird, fehlt leider manchmal etwas „Drumherum“. Manchmal hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen von Noah gewünscht, als das was er Mia erzählt bzw. sie sich, durch ihre Recherche, selbst hat zusammenreimen können.

Übrigens:
Zu Anfang eines jeden Kapitels gibt es ein kleines Zitat über das Herz, ein kurzer Abriss aus medizinischen Artikeln oder Auszüge aus Berichten von Betroffenen rund um das Thema Organspende und Transplantation. Ein geschickter Coup der Autorin, diese kleinen Textstellen regen noch einmal zusätzlich zum Nachdenken an.

Fazit

Eine wunderschöne Geschichte über das Leben, die Liebe und all dies nach einem tragischen Unglück wieder zu zulassen.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Infernale

Infernale (Band 1)
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Inhalt

USA, in der Zukunft: Man hat ein Gen gefunden, welches für Gewalt und Mord verantwortlich ist. Nachdem immer mehr Gewaltverbrechen Trägern dieses Gens zuzuschreiben sind, hat man sich entschlossen ...

Inhalt

USA, in der Zukunft: Man hat ein Gen gefunden, welches für Gewalt und Mord verantwortlich ist. Nachdem immer mehr Gewaltverbrechen Trägern dieses Gens zuzuschreiben sind, hat man sich entschlossen eine Bundesweite Registrierung durchzuführen. Davy, ein 17-jähriges Mädchen, musikalisches Wunderkind, gute Schülerin, behütet aufgewachsen. Kann sie wirklich eine Trägerin sein?

Meinung

Dieses Buch hat mich wütend und traurig zugleich gemacht. Wütend, weil ich die Handlungen der Personen auf keinen Fall nachvollziehen und auch nicht tolerieren kann. Traurig, weil das Buch eine Zukunftsvision beschreibt, die näher ist, als wir uns vorstellen können.

Ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, wie sich jemand fühlen mag, dessen Leben von einem auf den anderen Tag komplett umgedreht wurde, nur, weil ein Test besagt, dass dieser Jemand ein gewisses Gen in sich trägt. Vom Liebling der Massen mit einer sicheren und guten Zukunft, Freunden, einem Partner und einer Familie die stolz ist, wird man zum Abschaum der Gesellschaft. Jemand, der es nicht einmal mehr wert ist, dass man auf dem Boden läuft, den er oder sie geschrubbt haben.

Und das schlimmste an der Sache ist, dass die Personen vollkommen grundlos ausgegrenzt werden. Ja, sie haben das Potential dazu ein Gewaltverbrechen zu begehen, aber wer hat das nicht? Sophie Jordan zeigt ganz wunderbar auf, wie eine Gesellschaft Leute dazu macht/verdammt, dass zu sein, was sie von einem erwarten. Durch Isolation, Markierungen und speziellem Training, bleibt den Trägern nichts Anderes übrig, als das zu werden, was alle bereits in ihnen sehen.

Schön dargestellt sind auch der innere Kampf und der Wandel von Davy. Man spürt deutlich, dass sie aus der Welt, in der es nur schwarz (Träger) und weiß (alle anderen), ausbricht und feststellt, dass es zwischen den beiden Farben noch etliche Nuancen von grau sind.

Fazit

Eine Geschichte über eine Zukunft, die von Angst durchzogen ist und die gar nicht so weit entfernt zu sein scheint. Ein mahnender Finger, der auf die Gesellschaft zeigt und einen nachdenklich stimmt. Zurück bleibt die Frage, wer die größeren Monster sind. Die Genträger oder die, die mit dem Finger auf sie zeigen?