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Veröffentlicht am 02.12.2017

Toller neuer Fall für Clara Vidalis

Tränenbringer
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"Tränenbringer" ist der fünfte Band der "Clara Vidalis"-Reihe und mein zweites Buch des Autors Veit Etzold. Clara Vidalis und Teile ihres Teams haben mich schon im Auftaktband "Final Cut" überzeugen können, ...

"Tränenbringer" ist der fünfte Band der "Clara Vidalis"-Reihe und mein zweites Buch des Autors Veit Etzold. Clara Vidalis und Teile ihres Teams haben mich schon im Auftaktband "Final Cut" überzeugen können, weswegen ich auf ihren neusten Fall mehr als gespannt war. Zumindest schien es auf den ersten Blick ein interessanter Fall und ein spannender Thriller zu werden.

Obwohl ich zwischendurch vier Bände verpasst habe, kann ich von einem problemlosen Einstieg sprechen. Der Leser startet direkt mit dem Fall und wird spannend und faszinierend in den Thriller eingeführt. Vorkenntnisse bezüglich des Teams oder deren Ermittlungen sind meiner Meinung nach nicht unbedingt notwendig, allerdings werden Täter aus vorherigen Fällen (und damit vorherigen Büchern) öfters mal erwähnt und stellenweise in kleinen Details erläutert – gespoilert hat mich das allerdings nicht wirklich. In diesem Buch wurde mir relativ schnell klar, wie die Beziehungen im Team aussehen, wer welche Schwerpunkte und Fachgebiete hat und wer wann eine Rolle spielt. Meiner Meinung nach ist es also nicht unbedingt notwendig, alle vier Teile vorher zu kennen; "Tränenbringer" kann auch unabhängig von der Reihe gelesen werden.

"Tränenbringer" ist eigentlich genau das, was ich im Vorhinein von diesem Buch erwartet hatte: es ist brutal, es ist eklig, es ist persönlich und es ist spannend. Veit Etzold schafft mit seinen Ausführungen, seinen Erklärungen und seinen Einblicken in die menschliche Psyche sowie in die polizeiliche Ermittlungsarbeit eine wunderbar gruselige und angespannte Grundstimmung, die mithilfe der persönlichen Involvierung von Clara und ihrem Verlobten nur noch getoppt wird.

Trotzdem ist es mir sehr schwer gefallen, die Spannung durch das komplette Buch durchzutragen, denn leichte langatmige Passagen und öfters vorkommende Wiederholungen von Ermittlungsergebnissen sind ebenfalls Teil des Buches. Dass zwei Ermittler zusammen durch eigenes Abwägen und Zusammentragen von Fakten eine neue Spur haben, ist ja vollkommen normal und sollte in einem guten Thriller auch stattfinden. Dass dies dann aber vor anderen Kollegen, die in der jeweiligen Situation nicht dabei waren, nochmal von der Pike auf erklärt wird, hätte meiner Meinung nach einfach nicht sein müssen. Diese Szenen hätte man gerne mit mehr Spannung ausbauen können. Trotz allem ist der Plot überzeugend und einnehmend.

Das Ermittlerduo – hier Clara Vidalis und ihr Freund MacDeath – fand ich persönlich einfach klasse. Normalerweise bin ich absolut kein Fan von Ermittlern, die trotz einer privaten Beziehung an ein und demselben Fall arbeiten. Da es hier aber auch um Clara persönlich geht, finde ich es doch gut und logisch umgesetzt. Zumindest verliert Veit Etzold hier nicht den Fokus und die Ermittlungen bleiben stets der Hauptplot – auch wenn dieser mit privaten Nebenplots ausgearbeitet wurde. Bei mir ist es schon eine Weile her, dass ich "Final Cut" gelesen habe, aber Clara blieb mir damals sehr positiv im Gedächtnis, was ich auch hier wieder wahrnehmen konnte. Ich hatte zwar stellenweise ein paar Probleme mit ihr (gerade im privaten Umfeld habe ich viele Gefühle und Gedanken ihrerseits nicht nachvollziehen können), trotzdem empfand ich ihr berufliches Auftreten als interessant und authentisch umgesetzt.

Mithilfe verschiedener Perspektivenwechsel schafft der Autor Abwechslung in "Tränenbringer". Ich mag normalerweise in Thrillern keine Kapitel mit Täter-Perspektive, jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass dies der Mehrheit gefällt. Schließlich bringt es – wie oben schon geschrieben – Abwechslung und lenkt ein wenig von der manchmal sehr stumpfen Ermittlungsarbeit ab. Im Allgemeinen bin ich ein sehr großer Fan von Veit Etzolds Schreibstil. Die Wiederholungen hätte man, wie gesagt, meiner Meinung nach weglassen können, doch der logisch ausgearbeitete Fall und die Grundstimmung, die während des Buches verbreitet wird, haben mir sehr gut gefallen und zeugen von einer tollen Autoren-Arbeit.

Fazit
Für alle, die brutale und mitreißende Krimis lieben, ist Veit Etzolds "Tränenbringer" genau das Richtige. Der tolle Schreibstil, der packende und interessant ausgearbeitete Fall und ein faszinierendes Ermittlerduo ergeben einen packenden Thriller, der zwar kleine Schwächen aufweist, aber definitiv überzeugen kann – und anderen Bestseller-Thrillern in Nichts nachsteht.

Veröffentlicht am 13.11.2017

Mr. Wednesday

Diamond Men - Versuchung pur! Mr. Wednesday
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„Mr. Wednesday“ hat mir von den drei bisher gelesenen Büchern aus der „Diamond Men“-Reihe am besten gefallen. Ich mag es, wie Tess immer mehr in einen inneren Zwiespalt gerät. Einerseits will sie bei ihren ...

„Mr. Wednesday“ hat mir von den drei bisher gelesenen Büchern aus der „Diamond Men“-Reihe am besten gefallen. Ich mag es, wie Tess immer mehr in einen inneren Zwiespalt gerät. Einerseits will sie bei ihren Prüfungen glänzen, will was für die Firma tun, sich einsetzen und somit auch gute Denkanstöße für die Zukunft des Unternehmens geben. Sie lernt langsam die Mitarbeiter und ihre Probleme kennen, deren Umgang mit dem Unternehmen und wie sie als eventuelle CEO von Diamond Enterprises Änderungen in Gang setzen könnte. Man merkt, dass sie sich wirklich Gedanken macht und es ihr nicht mal mehr primär um das Gelingen der Prüfungen geht, sondern, dass sie wirklich hinter dem steht, was sie tut – selbst wenn es bedeutet, dass sie Diamond Enterprises mit ihren guten Ideen weiter nach vorne bringt. Andererseits hält sie weiterhin an ihrer Rache und an ihren Plänen fest, will sich unbedingt die wichtigen Unterlagen besorgen und das Unternehmen zerstören. Dabei stelle ich mir immer wieder die Frage, ob sie das am Ende wirklich tun wird und welche Überraschungen bezüglich ihres Vaters noch auf sie warten.

Auch wenn man definitiv noch die erotische Spannung zwischen Tess und „Mr. Monday“ merkt, bekommt dieser jetzt erhebliche Konkurrenz – durch den attraktiven und selbstbewussten „Mr. Wednesday“, den Tess ebenfalls ungemein anziehend findet. Dieses Dreieck hätte zwar meiner Meinung nach nicht unbedingt sein müssen, so plötzlich wie sich dieser Nebenplot entwickelt hat, aber andererseits hoffe ich jetzt auf den Anstoß in die richtige (meiner Meinung nach in „Mr. Mondays“) Richtung. Ich finde es zwar toll, dass der Fokus auf Tess Leben und ihrem Weiterkommen in der Firma liegt, aber ich würde mir ein bisschen mehr Interaktion zwischen Tess und „Mr. Monday“ wünschen. Ansatzweise setzen sie das ja morgens in der Limousine um; genug ist mir das bisher aber leider nicht. Nicht, wenn ich die Entwicklung der (eventuellen) Beziehung ernst nehmen soll.

Trotzdem bleibt die Geschichte meiner Meinung nach bisher spannend. Man fragt sich immer wieder, welche Prüfung als nächstes auf Tess wartet, ob sie sich vielleicht doch für die Firma und gegen die Rache entscheiden wird, ob „Mr. Monday“ sie sogar vielleicht am Ende überzeugen kann und was zwischen den beiden passieren wird, denn schließlich fliegen da einige Funken. Deshalb möchte ich natürlich, auch nach dem dritten Band, gerne wissen, wie die Geschichte sich weiterentwickelt.

Veröffentlicht am 11.11.2017

Mr. Tuesday

Diamond Men - Versuchung pur! Mr. Tuesday
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„Mr. Tuesday“ knüpft – wie von mir in der Rezension zu „Mr. Monday“ vermutet – nahtlos an den ersten Band an und macht es dem Leser dadurch sehr einfach, direkt dem weiteren Verlauf der Geschichte zu folgen.

Während ...

„Mr. Tuesday“ knüpft – wie von mir in der Rezension zu „Mr. Monday“ vermutet – nahtlos an den ersten Band an und macht es dem Leser dadurch sehr einfach, direkt dem weiteren Verlauf der Geschichte zu folgen.

Während der erste Band eher die Charaktere eingeführt hat und ein bisschen Spannung erzeugen wollte, aber den Großteil der eigentlichen Geschichte im Unklaren gelassen hat, liegt der Fokus im zweiten Band auf Tess’ Prüfung. Diese wird von Mr. Tuesday geleitet, der ebenso wenig wie Mr. Monday geradezu mit Informationen um sich schmeißt, was den Plot zwar sehr mysteriös wirken lässt, mir aber auch das Gefühl gegeben hat, dass er nicht wirklich vorankommt. 50 Seiten sind eben nun mal einfach nicht viel, dazu noch die sehr schweigsamen Männer von Diamond Enterprises; das kann schon sehr frustrierend sein. Trotzdem finde ich die abwechselnden Charaktere irgendwie spannend, vor allem, da es offensichtlich irgendwelche Differenzen zwischen Mr. Monday und Mr. Tuesday gibt. Ich hoffe, die Autorin wird dies nochmal aufgreifen und genauer erläutern.

Tess kann natürlich bei ihrer Prüfung glänzen (auch wenn ich da so meine Zweifel habe, ob das im echten Leben funktioniert hätte), was mich sehr beeindruckt hat. Ich wäre in ihrer Situation definitiv nicht so ruhig und professionell geblieben. Momentan fällt es mir immer noch schwer, Tess einzuschätzen, auch wenn sie mir weiterhin sehr sympathisch und ehrgeizig erscheint. Auf der einen Seite wirkt sie geschäftsmäßig, qualifiziert und erfahren, so dass man das Gefühl bekommt, sie würde sich auf die Aufgaben als CEO freuen, aber andererseits vergisst sie auch nie ihre Rache. Die Charakterentwicklung weist da auf jeden Fall noch Potenzial auf.

Auch dieser Band enthält keine expliziten erotischen Szenen, allerdings gefällt mir die Spannung zwischen Tess und Mr. Monday weiterhin. Ich finde es toll, dass Tess nicht bei jeder Prüfung einen anderen Mann absolut toll findet oder mit jedem Mr. Wochentag direkt ins Bett geht, sondern, dass sie sich weiterhin auf den mysteriösen Mr. Umwerfend/Mr. Monday konzentriert und das auch ganz offensichtlich zeigt (bisher zumindest – wer weiß, wie es weitergeht?). Auch wenn man bisher nur sehr wenig über ihn erfahren hat und er sich ebenso schwer einschätzen lässt, knistert es zwischen den beiden Charakteren gewaltig. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden in Band 3 weiterentwickeln wird.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Könnte eine tolle Reihe werden ...

Diamond Men - Versuchung pur! Mr. Monday
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„Mr. Monday“ ist der erste Teil der „Diamond Men“-Reihe und umfasst „nur“ 52 Seiten. Die einzelnen Bände sind nach den jeweiligen Wochentagen benannt und beinhalten vordergründig die Prüfungen, die Tess ...

„Mr. Monday“ ist der erste Teil der „Diamond Men“-Reihe und umfasst „nur“ 52 Seiten. Die einzelnen Bände sind nach den jeweiligen Wochentagen benannt und beinhalten vordergründig die Prüfungen, die Tess bestehen muss, um beruflich aufzusteigen und ihr langersehntes Ziel zu erreichen. Natürlich ist es immer schwer, ein so kurzes Werk zu bewerten, doch trotzdem gibt es von meiner Seite aus einiges dazu zu sagen:

Im Vorhinein sollte man sich als Käufer bewusst sein, dass es sich bei „Mr. Monday“ nur um einen Teil einer großen Geschichte handelt. Insgesamt ist die Gesamtausgabe, die erst im Dezember 2017 erscheint, in sieben Teile à circa 50 Seiten geteilt und präsentiert daher immer nur wieder kleine Bruchstücke des gesamten Plots. Das bedeutet, dass dieser Band bisher nicht besonders in die Tiefe geht, sehr viele Fragen offenbleiben, alles noch ein bisschen unklar und verwirrend wirkt und die Handlung am Ende mehr oder weniger abrupt endet. Allerdings knüpfen die einzelnen Bände meines Wissens nach nahtlos aneinander an, was es dem Leser einfach macht, die einzelnen Teile direkt nacheinander zu lesen und einen Gesamteindruck des Plots zu erhalten.

Im Großen und Ganzen ist „Mr. Monday“ daher nur eine leichte Einführung. Man lernt Tess kennen, wie sie sich in die Firma ihres verstorbenen Dads „einschleichen“ und Rache üben will. Auf den ersten Blick hat mich der Klappentext sehr stark an die Inhaltsangabe der TV-Serie „Revenge“ erinnert. Da ich die Serie aber (noch) nicht gesehen habe, kann ich eventuelle Parallelen weder bestätigen noch abstreiten. Doch trotzdem war das der Faktor, der mich sehr neugierig auf das Buch und die Reihe gemacht hat und mich letztlich auch dazu gebracht hat, in den ersten Band mal reinzuschnuppern.

Mir persönlich hat der erste Band sehr gut gefallen. Die ganze Geschichte und Tess’ erste Erlebnisse wirken doch sehr mysteriös und geheimnisvoll und auch wenn man nur einen ganz leichten Einblick in die weitere Handlung bekommt, hat mich die Autorin doch sehr neugierig gemacht. Für eingefleischte Fans der Erotik-Genres wird dieser Band wohl eher etwas enttäuschend sein, denn erotischen Szenen gibt es bisher keine. Trotzdem finde ich, dass Shana Gray eine tolle knisternde Stimmung erzeugt, die sich durch die gesamten 52 Seiten trägt. Mr. Umwerfend – so von Tess erstmal getauft – scheint auf jeden Fall ein interessanter Mann zu sein und noch für einige Verwirrungen und Unsicherheiten in Tess’ Leben sorgen. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Auch Tess lässt sich momentan noch schwer einschätzen, allerdings wirkt sie bisher sehr sympathisch. Sie hat einen festen Plan, will dafür einiges riskieren und ist damit eine tolle, zielstrebige und auch spannende Hauptprotagonistin. Ich war ein kleines bisschen überrascht, wie tief die Wunde geht, die ihr durch das Drama ihres Vaters zugefügt wurde. Daher hoffe ich noch mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren und auch ein Figuren aus ihrem Leben kennenzulernen, beispielsweise ihre Mutter. Tess ist auf jeden Fall ein faszinierender Charakter, dessen Potenzial ich für die nächsten Bände sehe. Ich hoffe, dass die Autorin dies nutzen und ausbauen wird.

Der Schreibstil der Autorin ist – wie erwartet – gut und an das Genre angepasst: locker, fluffig und leicht, ohne anspruchsvoll zu sein. Zusätzlich sorgt er dafür, dass man durch die Seiten fliegt, mehr über Tess und ihre Vergangenheit und vor allem über die geheimnisvollen Prüfungen erfahren zu wollen. Es bleibt spannend ...

Veröffentlicht am 05.11.2017

Gelungener Abschluss mit viel Magie und Romantik

Sternenstaub
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"Sternenstaub" ist der dritte und somit der letzte Teil der Sternen-Trilogie, bei dem die sechs Wächter auf der Suche nach dem dritten Stern – dem Eisstern – sind und somit ihre Reise und ihren Krieg gegen ...

"Sternenstaub" ist der dritte und somit der letzte Teil der Sternen-Trilogie, bei dem die sechs Wächter auf der Suche nach dem dritten Stern – dem Eisstern – sind und somit ihre Reise und ihren Krieg gegen die Göttin Nerezza beenden. Nachdem ich Band eins und Band zwei so überzeugend und mitreißend fand und für mich auch die besten Nora Roberts Bücher in der letzten Zeit waren, war ich auf den Abschlussband mehr als gespannt.

Nachdem in "Sternenregen" der Zauberer Bran und die Seherin Sasha zueinander gefunden haben und "Sternenfunken" den Reisenden Sawyer und die Nixe Annika zusammengebracht hat, war es eigentlich nicht wirklich schwer, zu erraten, wer die Hauptrollen im dritten Band einnehmen wird: Die Wolfsfrau Riley und der Unsterbliche Doyle. Mit diesen beiden Figuren konnte ich zugegebenermaßen bisher am wenigstens anfangen, was nicht daran lag, dass sie mit ihren Fähigkeiten weniger wichtig oder weniger spektakulär wirkten, sondern, weil Doyle eher ein miesepetriger und pessimistischer Zeitgenosse ist und Riley mit ihrem Tatendrang und ihrer andauernden Ruhelosigkeit einem doch schon auf die Nerven fallen kann. Und auch wenn ich diese Ansätze, die ich aus den letzten beiden Büchern gewinnen konnte, auch diesmal in den Charakteren wiedererkennen konnte, hat es mich doch nicht ganz so gestört, wie ich erwartet hätte.

Gerade am Anfang hatte ich so meine Probleme, in das Buch richtig reinzukommen. Dadurch, dass Riley Archäologin ist und sie die Informationen für das weitere Abenteuer aus Büchern, Legenden und Geschichten nimmt, wirkten gerade die Szenen in der Bibliothek doch sehr langatmig und langweilig auf mich. Da mich die ersten beiden Bände aber doch so überzeugt hatten, habe ich durchgehalten und es hat sich gelohnt. Wie bereits zuvor stürzen sich die sechs in Kämpfe, in Abenteuer und zumindest Doyle muss sich seiner unangenehmen Vergangenheit stellen, was ihn traurig und verletzlich macht. Der Verlauf der Geschichte fand ich dabei sehr logisch aufgebaut und die kleinen emotionalen Momente des harten und unnahbaren Doyle haben mir sehr gut gefallen. An die liebevollen und erotischen Momente zwischen ihm und Riley musste ich mich zwar erst noch gewöhnen (für mich persönlich haben die beiden am Anfang nicht wirklich zusammengepasst), was mir aber im Laufe des Buches doch mühelos gelungen ist.

Auch das Ende der Trilogie finde ich gelungen und schön sowie spannend aufgebaut. Typisch für Nora Roberts bekommen all ihre Charaktere ein Happy End, was schon schwer in Kitsch und Klischees übergeht, für mich aber einfach zu einem Buch der Autorin dazu gehört. Schließlich haben sie alle mehrfach ihr Leben bei dieser Reise und ihren Abenteuern riskiert. Weshalb es mich noch mehr gefreut hat, dass es am Ende allen gut geht, alle ihr Glück gefunden haben und zu einer eingeschworenen Familie geworden sind.

Wie oben beschrieben hatte ich anfangs meine Probleme mit den Charakteren. Riley ist als Wolfsfrau zwar ein sehr interessanter und ausbaufähiger Charakter, aber die Autorin legt in "Sternenstaub" den Fokus mehr auf ihre Berufung als Informationssammlerin und Archäologin. Das fand ich zwar ein bisschen schade, da sie aber diejenige ist, die auch in den Büchern zuvor, die Geschichte immer wieder mit ihren Einfällen und Strategien vorangetrieben hat, hatte ich das schon erwartet. Obwohl sie einige Verletzungen davonträgt, ist sie weiterhin die starke und taffe Frau, die mit ihren Verbindungen glänzt und mehrfach wie das Oberhaupt des Trupps wirkt.

Doyle ist aufgrund seiner Unsterblichkeit der für mich am wenigsten spannende Charakter (zumindest an seiner Fähigkeit gemessen), aber die Autorin hat es geschafft, dass er mich einnehmen konnte. Er hat mich im Laufe der Geschichte zunehmend an Daryl aus "The Walking Dead" erinnert, der mit seiner verschlossenen, sturen, aber cleveren Art seine Leute beschützt und sie niemals im Stich lässt. Vielleicht ist der Vergleich mit einer Figur aus dieser Erfolgsserie zu weit hergeholt, aber ganz ehrlich: ein miesepetriger, unnahbarer Kerl auf einem Motorrad, der unerbittlich für seinen Trupp kämpft ... da musste ich einfach sofort ein Daryl denken.

Zusätzlich zu den beiden Hauptprotagonisten brillieren auch die anderen Charaktere wie immer. Alle Figuren entwickeln sich, bleiben im Großen und Ganzen aber noch die gleichen, so dass man sofort wieder eine Verbindung zu ihnen aufnehmen kann, wenn man (so wie ich), ein paar Monate hat ins Land gehen lassen, bevor man den nächsten Teil liest. Ich liebe die Zusammenarbeit der sechs, wie sie füreinander einstehen, sich keiner wichtiger sieht, als der andere und sich alle auf einander verlassen können. Einer für alle, alle für einen.

Auch den Schreibstil fand ich wieder mal überzeugend. Ich bin in eineinhalb Tagen durch das Buch geflogen, weil ich einfach wissen wollte, ob die Gruppe sich gegen Nerezza durchsetzen und den Stern finden kann. Nora Roberts Sprache finde ich immer wieder sehr einnehmend und ausgesprochen bildlich, was mich sowohl in ihren Liebes- und Fantasyromanen, als auch in ihren Krimis immer wieder überzeugt. Ich bin gespannt, wann die nächste Trilogie der Autorin erscheinen wird.

Fazit
"Sternestaub" ist wieder einmal ein tolles Buch der Bestseller-Autorin, der mit einigen waghalsigen Abenteuern und dem Krieg gegen Nerezza glänzt. Obwohl ich mit den beiden Hauptprotagonisten vor dem Buch nicht viel anfangen konnte und obwohl ich sehr schwer in das Werk gestartet bin, bin ich doch sehr gut mit ihnen zurechtgekommen und habe mich von der Geschichte mitreißen lassen. "Sternenstaub" bietet damit den perfekten Abschlussband und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die Magie und Romantik lieben.