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Veröffentlicht am 05.05.2019

Das Wandern auf dem Camoni del Norte

Der Jakobsweg am Meer
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Klappentext: An Landschaft und Kultur ist der Camino del Norte entlang der spanischen Nordküste so vielfältig wie kaum ein anderer Weg. Die Pilgertour führt durch Naturschutzgebiete, über kilometerlange ...

Klappentext: An Landschaft und Kultur ist der Camino del Norte entlang der spanischen Nordküste so vielfältig wie kaum ein anderer Weg. Die Pilgertour führt durch Naturschutzgebiete, über kilometerlange Strände und in mittelalterliche Städte.

Doch Vorsicht vor den Pilgern!
Man lernt Menschen kennen, denen man im realen Leben nie begegnen würde. Die Wanderung beginnt in Begleitung eines belgischen Ex-Soldaten, der als Türsteher eines Swingerclubs arbeitet. Viele spanische Junkies und Chicas sind unterwegs sowie Pilger aus Frankreich, Deutschland und Dänemark. Auf den Schlussetappen gibt es Ärger mit dänischen Seniorinnen, bis die Tour mit einem Polizeieinsatz gegen die eigene Pilgergruppe endet.

Ein Bericht über ein etwas verrücktes Abenteuer.

Fazit: 'Ich bin dann mal weg' war mein erster Pilgerreisebericht über den Jacobsweg durch Spanien, wo mir Hape Kerpeling das wahre 'Pilgern' darlegte. Jetzt bin ich mit Michael Sohmen auf dem 'Camino del Norte' an der spanischen Nordküste von Osten nach West unterwegs:

Ohne große Umrede geht Michael Sohmens 'Pilgerreiseerstattung' direkt in San Sebastian am Sandstrand los, wo er am Ende des ersten Tages mit einen Pilgerbekannten es kulturell wie kulinarisch einstimmt. Auf den 800 km langen neben den atlantischen Ozean entlang verlaufenden Pilgerweges kommt es immer wieder zu interessanten und amüsantem Begegnungen, die mich selbst am meinen Vorhaben in wahren Sinne eine spirituelle Pilgerreise zu unternehmen zweifeln lassen.

Es ist ja nicht so, dass ich erst eine halbe Europareise veranstalten muss um eine 'Camino' zu erreichen, denn ich wohne quasi am Rande des 'ökologischen Pilgerwegs 'Via Regia', der von Görlitz kommend über Leipzig nach Hof und weiter nach Südwesten bis Santiago de Compostela verläuft. Mich irritiert es wiedermal, dass es Pilgereiseabenteuerberichte sind, die ich mir zur Einstimmung erwähle und nicht die erhoffte Pilgeranleitung bzw. die geistliche Horizonterweitungskommentierung derjeweiligen 'Pilgerer', die sich die Mühe geben, ihrer 'Spiritreise' im Buchform zu bringen.

Und nochmals zum Camino dle Norte zurückkehren: Michael Sohmen schriebt seine Reisebericht in kurzen, klaren und einfachen Sätzen. Mit unkomplizierten Wörten untermauert er seine Erlebnisse. Es gibt keine großen detaillierten Ortsbeschreibung oder irgendeine Hinweis auf die Distanz des 'Jakobsweg am Meer', die Michael Sohmen am Tag bewältigt hat. Mir kommt dieses 180 seitige 'Wanderführer', der von Anfang August bis Mitte September verfasstist, sehr kurz angebunden und oberflächlich daher um wirklich Lust zum Rucksack und Wanderstock schnappend wie Wanderschuhe schnürend animierten vor...2,0 Sterne

Veröffentlicht am 28.03.2019

Lärmende Kurzweiligkeit gepaart mit leisen Zwischentönen

Gott trägt Sneakers
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Klappentext: Ein Proll ist auch nur ein Mensch. Er hat Bedürfnisse, Freunde, eine Vergangenheit und vor allem Probleme. Hauptsächlich fremde. Er bleibt sich treu, selbst wenn er zu seiner Sporthose Anzugschuhe ...

Klappentext: Ein Proll ist auch nur ein Mensch. Er hat Bedürfnisse, Freunde, eine Vergangenheit und vor allem Probleme. Hauptsächlich fremde. Er bleibt sich treu, selbst wenn er zu seiner Sporthose Anzugschuhe trägt.

Ein Proll ist eben auch nur ein Mensch. Letztlich trug ja auch Gott nur einen Trainingsanzug und Sneakers, oder etwa nicht?

Komm mit auf eine Reise voller Bier, Zigarettenrauch und noch vieles mehr ins Innere von Danzigs Studentenstadt … Derbe Sprache, eine ungewöhnliche Erzählung, die sich bis ins Jetzt verwebt, und die Probleme der Vergangenheit, die sich vor dem Hintergrund der polnischen (Pop-)Kultur abspielen, garantieren eine fabelhafte, jedoch auch ​ ein wenig kontroverse Unterhaltung...

Fazit: Mit "Gott trägt Sneakers" taucht man das Danzig der 2010er Jahre nach Christ aus der Sicht eines Anfang 20 Jährigen auf der Suche nach 'was-bringt-mir-das-Leben?' von einen jungen Polen namens Piotr Sender ein und erlebt mehrere Gefühlswechselbäder.

Die Story ist ,wie in der Inhaltsangabe angepriesen, in einer der jungen (polnischen) Generationssprache mit einfachen und leicht verständlichen Wörten zu einen flutschigen Erzählstil niedergeschrieben wurden, die aber doch in Klang von ernst bis derb und leise und kalt ist. Durch diese 'Stimmengewirr' kommt die Botschaft, die der unbekannten 'Ich-Erzähler' mit autografischen Parallelen zum Autor Piotr Sender, kaum zum Tragen, da es an Thementiefe und roten Motivleidfaden fehlt. Auf knapp 320 Seite wechselt die Zeit- wie Handlungsebene ohne Übergang und Datumsangabe, was das Lesen und Verstehen des Debütromans 'Gott trägt Sneakers' die Leserschaft wie den 'Mr. X' zu einen undefinierten Lesereiseerlebnis werden. Trotzdem bekommt die Leserschaft einige Einblicke in das Leben der 'Jugend von nebenan' frei geboten.

Das farbenfrohe Cover verleitet zu der Annahme, dass Piotr Sender einen in einen fesselndes und packendes Zeilenmeer zieht und gefangen hält, ist bei 'Gott trägt Sneakers' auf einer chaotischen und undurchsichtigen Bücherinsel gelandet...2,0 Sterne

Veröffentlicht am 27.09.2018

'Du, weiß du schon, dass ich ....'

Jung! Schön! Devot! Erotischer SM-Roman (BDSM, Devot, Dominant, Dominanz, Session, SM, Unterwerfung)
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Klappentext: Luna fällt aus allen Wolken, als ihre beste Freundin Sina ihr offenbart, dass sie mit ihrem neuen Partner Marc eine SM-Beziehung führt. Die anfängliche Skepsis weicht schnell der Neugier auf ...

Klappentext: Luna fällt aus allen Wolken, als ihre beste Freundin Sina ihr offenbart, dass sie mit ihrem neuen Partner Marc eine SM-Beziehung führt. Die anfängliche Skepsis weicht schnell der Neugier auf diese geheimnisvolle Art der Erotik, und Luna lässt sich auf eine gedankliche Reise in diese fremde Welt ein. Schon bald ist die Verführung so groß, dass sie ihr nicht widerstehen kann, es wissen und selbst erleben will. Voller Leidenschaft gibt sie sich, auf der Suche nach sich selbst, hin.


Wird sie die erhoffte Lust in der Unterwerfung finden? Eine erotische Reise durch die Anfänge des BDSM zweier junger Frauen, die sich und ihre Sexualität neu entdecken.
Fazit: "Jung! Schön! Devot!" begleitet nicht nur die zwei weiblichen Hauptpersonen des rund 180 Seiten dicken Romans sondern stellt sich auch der (interessierten) Leserschaft Rede und Antwort zur Definition des '(BD)SMs', in dem die Autorin Leila Robinson uns auf die Schultern von Luna und Sina 'setzt'.

Wir, die Leserschaft, wird auf Augenhöhe mit den zwei Freundinnen gestellt und darf so auch alle erotischen 'Spielereien' auf der ersten Reihe von ersten Platz fast hautnah mitverfolgen.Der Tonfall ist bei "Jung! Schön! Devot!" nicht wie bei den anderen SM-Romanen rau und hart eher wie frau mit einer guten Bekannten, den frau alles und sein Leben anvertrauen kann. Denn Laila Robinson erzeugt durch ihrer klaren Wortwahl und sanfter Erzählform einen kurzweiligen und facettenreichen Einstieg in die Thematik der 'Dominanzierten Rollenspielen mit bedingungsloser Unterwerfung' und deren 'Spielregeln',der aber auf diese flachen Zeilenmeer zur bodenständigen Leseglück versandet, ohne dass die eignen Fantasie auf 'Kopfkino-Reise' gehen kann und somit bleibt der Erotikroman "Jung! Schön! Devot!" nur als Kinderplantschbecken für aufregendes Liebesglück im Literatursprudel in Erinnerung zurück.

Es ist eine Empfehlung für diejenigen, die einen realen Einblick in die Welt des 'Verborgen' machen möchtet und dabei nur nicht zu tief in die Praxis und Emotionsebenen eintauchen wollen. Aber wer sich schon in den Millau des 'Kontrollabgebens und Machtherrschaft' (literarisch) schon aus und eingegangen ist, kann diese 'Büchlein' nicht wirklich 'anmachen'...2,0 Sterne

Veröffentlicht am 14.11.2017

Wie war es damals gewesen...

Die Fallstricke des Teufels
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Klappentext: 1541 in Pirna - Rätselhafte Todesfälle häufen sich, als habe der Teufel selbst die Hand im Spiel. Gerade ist die 19-jährige Sophia in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, herangewachsen zu einer ...

Klappentext: 1541 in Pirna - Rätselhafte Todesfälle häufen sich, als habe der Teufel selbst die Hand im Spiel. Gerade ist die 19-jährige Sophia in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, herangewachsen zu einer jungen Frau mit einem großen Interesse für Medizin, seit sie als Kind Mutter und Bruder an die Pest verlor. Im Kontor ihres Vaters fällt ihr ein seltsames Buch in die Hände und sie hofft, darin ein Heilmittel gegen den Schwarzen Tod zu finden. Auch ein anderer weiß um die Existenz jenes Buches, das ungeheures Wissen verspricht: Stadtschreiber Wolf Schumann. Er ist besessen davon, es an sich zu bringen. Und schreckt selbst vor Mord nicht zurück...

Fazit: Mit einen Abstecher in die sächsische Provinz des Mittelalters zur Zeit des christlichen Umdenkens und auf der Spur nach geheimen unschätzbarem Wissen in Form eines uralten Schriftstückes lockt der Debütroman 'Die Fallstricke des Teufels' von Heike Stöhr die historisch-begeisternde Leserschaft.

Zu Beginn landet der Leser unmittelbar im Pestjahr 1532 der Kleinstadt Pirna vor den südöstlichen Toren Dresden, nach zwei Kapitel springt die Handlung und Story nach Leipzig wie ein paar Jahre später um und kommt wenige Seiten wie wieder Monate später in Pirna zurück, wo der Haupthandlungsverlauf des knapp 500 Seitenwerkes erst richtig in Schwung kommt. Im Verlaufes des Romans, der ohne Datierungen geschrieben ist, muss sich der Leser immer wieder durch kurzen, abgehackten und unzusammenhängenden Inhalt kämpfen, der zwar auf tiefe Recherchearbeit der studierten Autorin berührt und zu einem detailgetreuen Zeitzeugnis verfasst würden ist, bleibt die Story um die Hauptakteure im Schatten der historisch-gesellschaftlichem Kulisse stehen.

Der Schreibstil weckt mit seinen verschachtelten Satzbau wie einfachen Wortwahl und mit den damaligen Dialogform nicht die brennende Packheit einer spannenden Unterhaltungsliteratur, die den Leser eine groben Einblick in das mittelalterliche Klassenschichtsystem durch ein sanft dabin plascherden Erzählstil gibt.

Da 'Die Fallstricke des Teufels' als kriminelle Lektüre dargeboten wird (laut Inhaltsangabe) kommt diese Gerne neben einer Lovestory und intriegende Machtschaften kaum zu Geltung. Was für den Leser als Lockmittel gilt, entpuppt sich zur kaltgestellte Nebensache und gibt den Weg für mörderische Halunken und reformären Zeitgeist frei...2,25 Sterne

Veröffentlicht am 08.11.2017

Der Weg ist das Ziel...

Ich bin dann mal weg
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Inhalt: Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster TV-Entertainer, lief zu Fuß
zum Grab des heiligen Jakob – über 600 Kilometer durch Spanien bis nach
Santiago de Compostela – und erlebte die reinigende ...

Inhalt: Hape Kerkeling, Deutschlands vielseitigster TV-Entertainer, lief zu Fuß
zum Grab des heiligen Jakob – über 600 Kilometer durch Spanien bis nach
Santiago de Compostela – und erlebte die reinigende Kraft der
Pilgerreise. Ein außergewöhnliches Buch voller Witz, Weisheit und Wärme,
ein ehrlicher Bericht über die Suche nach Gott und sich selbst und den
unschätzbaren Wert des Wanderns.

Mein Fazit: Hans Peter Kerkeling schreibt sehr einfach und unkompliziert und verständliche Sätze, die sie aber im Erzählmuster des 340 Seiten dicken Erlebnisberichts zur wiederholende Ähnlichkeiten ansammeln, wie die Begegnungen auf seiner Reise auf den "Glaubensweg Camino" in Nordspanien. Mein Lesestil war´s nicht gerade und ich würde das Buch nach nicht kaufen, da die Fotos schwarz/weiß sind und die Emotionen und Stimmungen des Jakobsweges vermitteln können als in Farbe. Auch die Beschreibung der Laufstrecke nach Santiago wird nicht ernsthaft den Leser nah gelegt. Da ich selbst mit diesen Gedanken gespielt haben und ich durch "Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf den Jakobsweg" eine Anleitung erhofft haben. Aber leider nicht völliges bekommen haben, fällt meine Bewertung auf 2,25 Sterne aus.
Autor: Hape Kerkeling