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Lorbeerchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2017

Very british

Schritte im Dunkeln
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Darum geht's...
Peter, Celia und Margaret erben ein altes Klostergebäude, die Priory, auf dem Land. So ein geerbtes Anwesen soll natürlich auch genutzt werden und so beschließen die Geschwister dort, mitsamt ...

Darum geht's...
Peter, Celia und Margaret erben ein altes Klostergebäude, die Priory, auf dem Land. So ein geerbtes Anwesen soll natürlich auch genutzt werden und so beschließen die Geschwister dort, mitsamt ihrer Tante, einzuziehen. In der Ortschaft ist allgemein bekannt, dass es in der Priory spukt. Doch die Geschwister wollen davon nichts wissen und tun dies als Humbuk ab. Doch schon in der ersten Nacht beginnen die merkwürdigen Ereignisse und die Geschwister ermitteln auf eigene Faust.

Das sag ich dazu...
Ich habe viel übrig für Krimis, auch für solche der alten Schule, a la Agatha Christie, aber mit 'Schritte im Dunkeln' habe ich mich wirklich schwer getan. Der Anfang war noch unheimlich und aufregend zugleich. Allerdings konnte diese, eher unterschwellige, Spannung, nicht gehalten werden. Die Geschichte zog sich bis zum Anfang des zweiten Drittels buchstäblich wie Kaugummi. Dann passierte endlich wieder etwas, so dass ich das Gefühl hatte, die Quälerei wäre für mich vorbei, aber das Hochgefühl hielt leider auch nicht lange an.

Die Schwierigkeiten, die ich mit der Geschichte hatte, waren mit unter auch dem Schreibstil geschuldet. Beschreiben kann man den Schreibstil mit 'very british' und 'old school'. Man merkt der Geschichte jedenfalls an, dass sie in Großbritannien der 1930er Jahre spielt. Für heutige Zeiten leicht angestaubt, allerdings passt der Stil zu dem Buch und wirkt daher auch authentisch und keinesfalls aufgesetzt. Allerdings muss man diese Art des geschriebenen Wortes auch mögen.

Im Gegensatz zur Geschichte selbst und dem Schreibstil, habe ich die Charaktere wirklich lieb gewonnen. Jeder ist auf seine Art besonders und speziell und trägt auch zum Fortlauf der Geschichte bei. Bei keinem Charakter hatte ich das Gefühl, dass dieser nur geschaffen wurde, um das Buch ein paar Seiten länger zu machen. Ich wollte wirklich keinen Charakter missen. Besonders verliebt habe ich mich in die schrullige, und etwas skurrile, Tante.

Auf den Punkt gebracht...
Ein Buch, bei dem mir das Lesen und auch die Bewertung im Anschluss wirklich schwer gefallen ist. Die Charaktere waren alle toll, jeder auf seine eigene Art und Weise. Die Geschichte hat mich letztendlich leider nicht überzeugen können. Der Schreibstil ist etwas 'altbacken' und sehr britisch, entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht. Mir hat er leider nicht zugesagt. Jeder, der Bücher in diesem Stil gut finden, wird von 'Schritte im Dunkeln' gut unterhalten werden.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Dich darf ich nicht lieben - aber wieso?

DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben
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Darum geht's
Eden soll den Sommer bei ihrem Vater in Kalifornien verbringen, 8 Wochen bei ihrem verhassten Vater, der sie und ihre Mutter vor Jahren einfach sitzen gelassen hat, ohne ein Wort und ihrer ...

Darum geht's
Eden soll den Sommer bei ihrem Vater in Kalifornien verbringen, 8 Wochen bei ihrem verhassten Vater, der sie und ihre Mutter vor Jahren einfach sitzen gelassen hat, ohne ein Wort und ihrer neuen Stieffamilie, eine Stiefmutter und drei Stiefbrüder. Zwei scheinen ja ganz nett zu sein, aber der Älteste benimmt sich wie der berühmte Elefant im Porzellanladen. Und doch werden Gefühle für ihn wach. Wie soll sie den Sommer nur überstehen?

Das sag ich dazu...
Ich bin etwas zweigeteilt, grundsätzlich hat die Geschichte mich schon unterhalten, dennoch trieft sie vor Klischees, das es nicht mehr feierlich ist. Es beginnt damit, dass ein eher schüchternes Mädchen in eine neue Stadt kommt und dort von einer Clique aufgenommen wird, die es versteht sich zu amüsieren. Samt Alkoholexzessen, wann immer es möglich ist. Ich weiß, dass in den USA unter 21 striktes Alkoholverbot gilt, trotzdem frage ich mich immer wieder, ob die Teenies dort wirklich so extrem sind, wie sie dargestellt werden. Natürlich verliebt sich dieses „gute“ Mädchen in den „bösen“ Jungen der Clique, der nicht nur vergeben, sondern obendrein auch noch ihr Stiefbruder ist. Dieses gute Mädchen entwickelt sich zu einer kleinen Rebellin und schlägt auch mal über die Stränge.

Der Kern des Buches, also die Sache, um die sich alles dreht, ist die Liebe, die sich zwischen Tyler und Eden entwickelt. Und ehrlich, ich verstehe die Aufregung darum nicht. Ja, sie sind Stiefgeschwister und das auch nur, weil jeweils ein Elternteil des Einen, ein Elternteil des Anderen geheiratet hat. Sie sind nicht Blutsverwandt, deshalb ist da nichts Inzestuöses dran. Die beiden sind auch nicht zusammen aufgewachsen, sondern haben sich eben kennen gelernt. Ich erkenne das Brisante und Verwerfliche daran nicht, das dürfte auch der Grund sein, weswegen die Geschichte mich nicht bewegt bzw. emotional erreicht hat. Für mich war das Buch ein Ereignisbericht eines Sommers, es war nicht total schlecht, aber richtig gut war es leider auch nicht.

Auch das Ende war eher mager, ich möchte hier keine Spoiler einbauen, deswegen sage ich nur, dass es unbefriedigend und für mich unverständlich war, wie sich am Ende alles entwickelt hat. Die Situation im Allgemeinen und natürlich die Handlungen der Charaktere.

Die Charaktere sind, man kann es gar nicht anders sagen, stereotypisch. Eden ist das brave Mädchen, mit einem verzerrten Selbstbild, das nie auffällig wurde, immer gut in der Schule ist, nette (meistens) Freunde hat und auf das man stolz sein kann. Böse Zungen würden sie wahrscheinlich als langweilig bezeichnen.

Tyler ist das Gegenstück zu Eden, er ist der Bad Boy. Ein junger Mann mit Hass auf sich, auf andere, auf die Welt. Einer, der von Bett zu Bett hüpft, Drogen nimmt und sich auch sonst nicht daran stört, wenn etwas illegal ist. Er ist der Typ „Dunkle, unüberwindbare Vergangenheit“, der offensichtlich auf viele Mädchen/Frauen anziehend wirkt. Mir entlockte er nur ein müdes Gähnen.

Die Nebencharaktere sind auch nicht besser. Oberflächliche und intrigante Party Girls, Aufreißer und den allseits beliebten, verständnisvollen Kerl, dem sich alle gerne anvertrauen.

Auf den Punkt gebracht...
Eine eher mittelprächtige Unterhaltung mit teilweise nervigen, flachen Charakteren und einer Aufregung, die in meinen Augen keine ist. Normalerweise wäre ich etwas strenger in der Beurteilung, aber ich habe im Blick, dass dieses Buch von einer sehr jungen Autorin für junge Leser geschrieben wurde.

Veröffentlicht am 04.08.2017

So viel Potential verschwendet

Dead Beautiful
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Achtung, die Rezension wurde geschrieben, als das Buch neu erschienen ist!

*Inhalt

Renées sechzehnter Geburtstag hätte so schön sein können, hätte sie nicht durch Zufall ihre toten Eltern in einem ...

Achtung, die Rezension wurde geschrieben, als das Buch neu erschienen ist!

*Inhalt

Renées sechzehnter Geburtstag hätte so schön sein können, hätte sie nicht durch Zufall ihre toten Eltern in einem Waldstück gefunden. Die Obduktion hat bei beiden einen Herzanfall als Todesursache gegeben, doch Renée kann diese Diagnose nicht glauben, denn wie kam der Mull in die Münder ihrer Eltern und was sollten die Münzen, die um ihre leblosen Körper verstreut waren. Und als dann auch noch ihr Großvater auf der Bildfläche erscheint und sie in ein Internat schickt, ist ihr Misstrauen endgültig geweckt.

Meinung

Als ich das Buch zuklappte kam mir als erstes „Hmm, interessant“ in den Sinn und das ich erst einmal darüber nachdenken muss, was ich von dem Buch nun halte. Zugegeben, die Geschichte weist diverse Parallelen zu anderen aktuellen Jugendbüchern auf. Mädchen kommt an ein Internat, Mädchen trifft gut aussehenden, mysteriösen Jungen, der unnahbar ist, bei ihr aber seltsamerweise „auftaut“. Kann man den daraus jemandem einen Strick drehen? Ich denke nicht, denn gerade diese Tatsachen machen die ganzen Jugendbücher mit „Fantasy / Paranormal Romance“ etc. meiner Meinung nach aus. Es geht eher um die Verpackung, dadurch kann sich ein Buch von der Masse abheben. Doch was heißt das nun alles im Bezug auf „Dead Beautiful: Deine Seele in mir“?

Der Einstieg war einfach super, die Beschreibung der Emotionen, als Renée ihre Eltern im Wald gefunden hat, ich habe mich ihr so nah gefühlt und auch als ihr Großvater plötzlich erschien und sie realisierte, dass sie auf ein Internat muss, dass am anderen Ende der USA ist. Doch mit der Zeit wurde es immer oberflächlicher, sehr schade, da ich mir diesen Detailgrad auch für die Beziehung von Dante und Renée, speziell für die Anfänge gewünscht hätte. Natürlich, die beiden sind süß zusammen, aber ihre Liebes- und Leidengeschichte hat mich nicht mitgerissen, nicht berührt.

Yvonne Woon’s Idee von Seelenverwandtschaften und wie die Seelen in andere Körper gelangen finde ich sehr gut und ich denke das dies noch ausbaufähig ist, obwohl ich das Buch eher durchschnittlich finde, freue ich mich gerade deswegen auf die Fortsetzung(en). Und weil das sehr offene Ende total unbefriedigend für mich ist.

Cover

Typisch und der aktuellen Masse angepasst. Ein Mädchengesicht mit auffallend blauen Augen und eine halbe Rose in Großaufnahme, das war es dann schon. Nichts Besonderes.

Fazit*

Ein eher mittelmäßiger Start einer neuen Trilogie, die für mich zunächst vielversprechend wirkte und dann langsam abflaute. Da ich die Ansichten der jungen Autorin im Bezug auf Seelenverwandtschaft und Seelenwanderung sehr interessant finde, werde ich die drei Bücher voll machen.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Die Ausersehene

The Chosen One - Die Ausersehene
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Darum geht's...
Eine Seuche kam über die Welt und hat einen großen Teil der Menschheit getötet, nur wenige überlebten und die meisten Frauen wurden unfruchtbar. Fruchtbare Frauen werden als hohes Gut behandelt ...

Darum geht's...
Eine Seuche kam über die Welt und hat einen großen Teil der Menschheit getötet, nur wenige überlebten und die meisten Frauen wurden unfruchtbar. Fruchtbare Frauen werden als hohes Gut behandelt und in eine Burg gesperrt, dort sind sie dazu 'ausersehen' der Welt Kinder zu schenken. Skadi ist eine dieser Frauen und soll schon bald ihr erstes Kind empfangen, doch sie hegt Zweifel und flieht letztendlich.

Das sage ich dazu...
'The Chosen One - Die Ausersehene' ist der erste Teil einer zweiteiligen dystopischen Jugendbuch Reihe. Man kann der Geschichte gewisse Ähnlichkeiten zu anderen, früher erschienen, Geschichten nicht absprechen, dennoch gibt es auch hier neue Dinge zu entdecken. Nichts desto trotz hat mich der Plot nicht gänzlich überzeugt. Das Buch ist relativ kurz, dennoch gab es deutliche Längen, die den Lesefluss und das voranschreiten der Geschichte gestört haben.

Auch konnte ich mit Skadi als Protagonistin leider nicht so viel Anfangen. Das sie, sozusagen, auf den letzten Drücker noch Zweifel bekommt, finde ich sogar noch authentisch, sie ist ihr Leben lang in diesem Schloß (mehr oder weniger) eingesperrt gewesen, immer war jemand um sie rum und man hat ihr eingeredet wie wichtig ihre Aufgabe ist und das sie eine Geschenk an die Menschheit ist. Das kann schon einmal blenden. Und zwar so lange, bis es kurz vor knapp ist. Doch je weiter die Geschichte voran geht, desto wankelmütiger wird Skadi. Mal ist sie mutig und prescht vor, komme was wolle und im nächsten Moment ist sie wieder die kleine Maus, die sich am liebsten vor der Welt verstecken möchte.

Die Dreiecksbeziehung konnte mich ebenso wenig überzeugen. Sie wirkte aufgesetzt, konstruiert und lieblos. Die tiefe Verbundenheit zwischen Skadi und den beiden jungen Männern war kaum zu spüren. Leicht entnervt war ich also beim Lesen, wenn es wieder darum ging, wen Skadi mehr mag/liebt und wen sie trotzdem nicht verletzten möchte.

Und zum Schluss...
'The Chosen One' ist zwar gut geschrieben, dennoch fehlte mir das gewisse Etwas, um die Geschichte gut zu finden. Die Charaktere und die Liebes-Dreiecks-Beziehungs-Kiste waren flach und es fehlte an Emotion. Alles in allem ein wenig überzeugender erster Teil. Ob ich die Fortsetzung dennoch lesen werde, ist fraglich.

Veröffentlicht am 25.10.2017

Frostig

Snow
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Darum geht's...
Snow lebt seit ihren frühen Kindestagen in einer psychiatrischen Anstalt. Nach einem Vorfall findet sie sich in Algid, einer anderen, eisigen Welt, wieder und erfährt, dass sie die Königstochter ...

Darum geht's...
Snow lebt seit ihren frühen Kindestagen in einer psychiatrischen Anstalt. Nach einem Vorfall findet sie sich in Algid, einer anderen, eisigen Welt, wieder und erfährt, dass sie die Königstochter ist und das unterdrückte Land befreien soll.

Das sage ich dazu...
Die Kurzbeschreibung von Snow hat mich wirklich angesprochen und fasziniert, umso enttäuschter war ich von dem Buch letztendlich. Der Anfang, indem man Snow und ihren Alltag in der Anstalt kennenlernt, hat mir noch richtig gut gefallen, vor allem, weil ich gespannt war, wie und wo das alles hin führt. Nachdem Snow in Algid 'gelandet' ist, nahm meine Euphorie rapide ab. Es wurde zunehmend langatmiger und auch Snow's Reaktion auf all die Eindrücke war enttäuschend und teils seltsam. Sie hat das alles mit einer Gleichgültigkeit hingenommen, hat sich nicht einmal gewundert oder, was ich eher verstanden hätte, alles auf ihre Psyche geschoben. Bei Snow war es eher 'Ok, dann ist das jetzt eben so.' Das war auch kontraproduktiv für die Spannung. Die fehlte fast gänzlich. Ein paar Momente gab es, in denen ich überrascht wurde und im letzten Viertel nahm die Geschichte auch an Fahrt auf, leider viel zu spät.

Generell fand ich Snow sehr anstrengend und unnahbar. Sie scheint mir mit den Eigenschaften eher ungeeignet zu sein als Protagonistin. Ich konnte mit ihr und vielen ihren Handlungen gar nichts anfangen. Auch die Romantik war nicht so recht spürbar. Die Autorin hat mich zwar nicht vergessen lassen, dass sich Snow sehr mit Bale verbunden fühlt, aber richtig rüber gebracht hat sie die Emotionen nicht.

Algid als Welt mit all ihren Bewohnern ist genial, hat mir gut gefallen. Tolle Beschreibungen, das zeigt, die Autorin kann es, nur was Spannung und Charakterentwicklung angeht, schwächelt das Buch.

Und zum Schluss...
Snow ist der Versuch eine neue und frostige Welt zu etablieren. Die Idee ist sehr gut, aber es fehlt an Spannung und die flachen Charaktere mindern die Leselust zusätzlich.