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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2017

Zauberhaft!

LESEMAUS 130: Max freut sich auf Weihnachten
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"Max freut sich auf Weihnachten" konnte die kleine, wie auch die große Leseratte total begeistern.

Der Text ist in kurzen, verständlichen, aber sehr aufregenden Sätzen gehalten. Man erfährt viel über ...

"Max freut sich auf Weihnachten" konnte die kleine, wie auch die große Leseratte total begeistern.

Der Text ist in kurzen, verständlichen, aber sehr aufregenden Sätzen gehalten. Man erfährt viel über die Taten von Max und seinem Bruder Felix. Die Handlung, unterlegt mit vielen großflächigen Bildern, ist sehr erfrischend und interessant für Kinderaugen. Wie sich Max und seine Familie auf das Weihnachtsfest vorbereiten, wie sie basteln und den Baum besorgen, und auch an was kleine Kinder so denken, wenn es um das große Fest geht, ist so niedlich beschrieben.

Wir hatten unheimlich viel Spaß mit unserem ersten Lesemaus Buch und nehmen es sicher noch öfters zur Hand. Das Volumen von "Max freut sich auf Weihnachten" ist genau richtig um es an einem Stück fertig zu lesen.

Durch die vielen feinen Details machte es uns Spaß das Buch noch genauer zu betrachten und uns über die verschiedenen Motive zu unterhalten.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Perfekte Mischung und absolut überraschend!

Bossman
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Es gibt diese Bücher aus den Genre mit erotischen Einblicken, bei denen man einfach Pech hat und nur stupides zwischenmenschliches Verhalten ohne viel Tiefgang den Hauptteil des Buches einnimmt. Ich hatte ...

Es gibt diese Bücher aus den Genre mit erotischen Einblicken, bei denen man einfach Pech hat und nur stupides zwischenmenschliches Verhalten ohne viel Tiefgang den Hauptteil des Buches einnimmt. Ich hatte schon ein paar Mal dieses Pech...

Und dann gibt es diese vereinzelten Glücksgriffe, bei denen das Knistern heiß ist, die leidenschaftlichen Szenen dich dazu treiben eine kalte Dusche aufzusuchen UND dein Herz zum klingen bringt, deine Seele berührt, ja sogar die Verzweiflung so intensiv verdeutlicht, dass dir als Leser ein Tränchen entfleucht.

Ich habe die Leseprobe von "Bossman" kurz angerissen, da ich einfach nicht das Risiko des zuerst genannten Punktes eingehen wollte. Es kam mir charmant und witzig vor, wie Reese in einem Restaurant auf der Toilette versuchte einen Notruf an ihre beste Freundin abzusetzen, um sich von diesem grauenhaften Date befreien zu lassen. Leider war sie nicht zu erreichen, dafür traf sie im Gang auf Chase. Ich stürzte mich also mit positiven, aber verhaltenen Ansprüchen, auf "Bossman", denn die Probe machte Lust auf mehr, und wie das so ist, nahm die Geschichte ihren Lauf. Mit frechen Dialogen und gewohnt anzüglicher Momente, lockerer Handlung und ein paar ernsten Tatsachen aus Reese' Vergangenheit kam ein breites Spectrum auf mich zu. 

Dann begann ich mehr in die Handlung vor zu dringen und lernte eine Frau kennen, die versucht ihre Angst zu bewältigen und sich nicht zu stark von ihr beeinflussen zu lassen. Im Gegenteil, Reese kämpft und entwickelt sich auch zunehmend weiter, was das Vertrauen und Emotionen gegenüber anderen Menschen angeht. 

Und dann kam Chase... Man möchte vielleicht zuerst mit den Augen rollen, denn bei Gott.... dieser Kerl ist heiß wie Feuer und jede Sünde wert. Er wirkt einfach perfekt - auf den ersten Blick. Intelligent, charmant, gewitzt, ausdrucksstark und durch und durch trainiert mit kleinen Bad Boy Akzenten - ein kleines Tattoo und einem Piercing.
Tja und auf den zweiten Blick erkennt man, dass dieser durch und durch gute Mann gefühlt den Schmerz einer ganzen Welt in sich trägt. Was das für die zwei bedeutet und warum und weshalb das Leben trotz größter Vorsichtsmaßnahmen einfach brutal und kaltherzig sein kann, müsst ihr selbst lesen. Eins darf ich aber schon mal sagen: Meine Anforderungen würden weit übertroffen und ich finde dieses Buch so absolut besonders, weil es nicht das übliche "sie macht alles was er will und zerfließt nur so ohne Verstand und eigenem Handeln" ist. Im Gegenteil. Die Story hat mich wirklich erstaunt.

Die Schreibweise von Vi Keeland hat mich positiv überrascht. Sie ist flüssig und angenehm zu lesen. Mit frechem Humor an den richtigen Stellen, tiefgründigen Charakteren und dem Händchen die wichtigsten Details so genau zu beschreiben, dass man die Situation hautnah selbst erlebt, schafft die Autorin es Spannung aufzubauen, zu fesseln und mich einfach mitzureißen. Das Buch hält absolut mehr als "nur" eine erotische Liebesgeschichte für den Leser bereit und ich war wirklich beeindruckt davon, was Vi Keeland mir an Handlung noch so geboten hat.



>> Chase zwinkerte mir erneut zu, und ich spürte Schmetterlinge in meinem Bauch.
Er ist dein Chef, du jämmerliche Kreatur. Vielleicht hätte ich doch schon mit Bryant schlafen sollen, dann wäre ich womöglich nicht mehr derart empfänglich für so etwas.<< (S. 67)


Die Nebencharaktere sind eher leicht gestaltet. Ich finde die wichtigsten Aspekte sind klar dargelegt, auch der Background jeder Person wirkt gut beschrieben und an die Protagonisten angepasst. Dabei bleiben sie aber eher etwas mehr im Hintergrund ohne jedoch blass zu wirken. Ich finde sie durchaus sympathisch.

Erzählt wurde "Bossman" aus den beiden Sichten der Hauptcharaktere. Gerade bei dieser Story finde ich das unheimlich toll um in beide Gedankenwelten einzutauchen. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Aber im nächsten Jahr kommt von VI Keeland eine neue "Dirty Office Romance" heraus. Ich bin gespannt und es steht schon auf der Wunschliste!

Ich bin völlig hin und weg. Wer ein Buch mit erotischen Szenen aber auch einer tiefgehenden Story mag ist mit "Bossman" mehr als gut bedient.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Mein neues Herzensbuch <3

Der Himmel in deinen Worten
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Wenn man zur Tür hinaus tritt und anderen Menschen begegnet ist es meist unumgänglich sich ein Urteil zu bilden – einen ersten Eindruck, oder eine Ansicht zu vertiefen. Oftmals passiert es sogar, dass ...

Wenn man zur Tür hinaus tritt und anderen Menschen begegnet ist es meist unumgänglich sich ein Urteil zu bilden – einen ersten Eindruck, oder eine Ansicht zu vertiefen. Oftmals passiert es sogar, dass deine Mitmenschen einen so starken Einfluss auf dich haben, dass du ein Vorurteil glaubst, dass nicht mehr so leicht zu widerlegen ist.

„Der Himmel in deinen Worten“ ist eine Mischung aus der Summe von Vorurteilen gegenüber einem jungen Mann, der einfach den richtigen Weg noch nicht gefunden hat, und ihn, wenn es nach ein paar Menschen geht, auch nicht finden soll. Der damit zu kämpfen hat, dass ein Tag, eine Entscheidung, ein einziger Fehler den Menschen um ihn herum den Freifahrschein gegeben hat, ihn nach eigenen Maßstäben zu verurteilen und zu behandeln.

Und einem Mädchen, deren Situation es anderen schwer macht mit ihr umzugehen, weil sie nicht so funktioniert, wie sie es gerne hätten. Auch hier werden Urteile gefällt und sie wird einfach nicht verstanden. Ihre Mitmenschen schauen nicht richtig hin, sehen nicht wie sie kämpft, den Schmerz in ihren Augen, fühlen nicht den Verlust, den sie unter einer Maske verborgen hält. Doch auch ihr Blick ist getrübt von den Erzählungen von „Leuten“. Sie schafft es nicht von vornherein unvoreingenommen zu sein und versteckt ihre Unsicherheit hinter abwertenden Floskeln, obwohl in ihr so viel mehr drin steckt.



Als die zwei durch einen Zufall aufeinander treffen und sich unterhalten, ohne zu wissen, wer ihr Gegenüber ist, entsteht etwas Echtes! Eine ehrliche, knallharte Freundschaft, eine Verbindung zwischen zwei Menschen, die vielleicht nicht haargenau den gleichen Schmerz fühlen, die aber beide Verluste erlitten haben und nun nicht in die richtige Bahn zurück finden. Sie schütten einander das Herz aus, werden füreinander der Fels in der Brandung, teilen ihre tiefsten Geheimnisse und finden dann heraus, wer der andere eigentlich ist….

Brigid Kemmerer hat mit „Der Himmel in deinen Worten“ ein Werk erschaffen, dass mich zutiefst erschüttert und berührt hat. Die Geschichte hat mich so stark gefesselt, dass ich es an einem Tag fertig lesen musste. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Sie erzählt von Verlust, Unglücken, Missbilligung und Ausgrenzung bis hin zu tiefer Freundschaft, echter Herzensgüte und einem Beschützerinstinkt so unfassbar groß, dass einem das Herz aufgeht. Es gab so viel zu verarbeiten, dass mir ständig die Tränen gelaufen sind.

Es sind aber nicht nur die Gefühle, die mein Herz mitgenommen haben, sondern auch die Erlebnisse von Declan. Was dieser Kerl durchmacht und verkraften muss, raubt mir die Sprache. Ich würde mich in einer dunklen Ecke unter einer Decke verstecken und nie wieder raus kommen. Aber er bestreitet jeden Tag seinen Alltag und ich bewundere ihn so sehr. Zwar auf seine Art, aber immerhin.

Und auch Juliet gibt nicht auf. Ich habe großen Respekt davor, dass sie sich nicht von Panikattacken oder Erinnerungen klein kriegen lässt. Sie wandelt sich, wird reifer, selbst oder gerade durch diese harte Zeit.

Die Protagonisten sind klar strukturiert, detailliert dargestellt und unfassbar authentisch. Ich finde es richtig toll, wie intelligent beide sind. Declan hat ein Verständnis für Texte, das selbst ich neidisch war auf seine Auffassungsgabe. Und Juliet ist sehr talentiert, was Fotografie angeht. Beide Charaktere besitzen eine Tiefgründigkeit, die in jeder Zeile mitschwingt und dem Leser einfach zeigt, wie aufrichtig die Geschichte der Zwei ist.

Die Nebencharaktere sind auch süss und besitzen die nötige Tiefe, aber am meisten liebe ich Rev – den besten Freund von Declan. Er ist in sich gekehrt, hat selbst einiges durch gemacht, besitzt mit seinen 17 Jahren aber eine Ruhe und Ausgeglichenheit, Stärke und vor allem Weisheit, die man ihm null zutraut. Ich bin total überwältigt von seiner besonnenen Art und seiner selbstbewussten Ausstrahlung, ohne aber ständig auf sich aufmerksam machen zu müssen. Er ist für mich der Berg, an dem ich mich festhalten könnte inmitten eines Tornados und er würde mir Schutz geben, ohne darüber nach zu denken, ob er sich dabei selbst verletzen könnte. Zum Glück wird es am 06. Juni 2018 seine Geschichte beim Harper Collins Verlag zu lesen geben. Der Titel wird „Worte, die leuchten wie Sterne“ heißen und ich kann es kaum erwarten.


„Wir machen doch jetzt auch schon was Wichtiges.“
„Ach ja?“, sage ich.
Er sucht meinen Blick. „Jeder Moment ist wichtig.“ (S. 215)



Die Schreibweise von Brigid Kemmerer hat mich auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt. Ihre malerischen Beschreibungen ließen mich selbst die Fotos direkt vor meinem inneren Auge sehen. Es war beeindruckend. Leicht und flüssig im Stil, flog ich quasi von Seite zu Seite und laß das Buch in einem weg. Die Autorin hat mich mit ihren versteckten Botschaften zwischen den Zeilen, mit den Gedanken, Eindrücken und Weisheiten, die ihre Worte dem Leser direkt in die Seele transportiert haben, beeindruckt.


„Der Himmel in deinen Worten“ ist aus den beiden Sichten von Juliet und Declan geschrieben. Anfangs sind ihre Unterhaltungen in Brief-, später in Emailform verfasst und das Buch ist in sich abgeschlossen. Ich fand es super angenehm zu lesen und ich hab mich schnell dran gewöhnt.

Das Buch ist eines meiner absoluten Highlights im Jugendbuchbereich. Ich habe so viele Eindrücke und so viele kleine Weisheiten für mich da raus gesammelt. Es bleibt mir sicher noch eine ganze Zeit lang im Kopf und auch mein Herz hat sich noch nicht beruhigt. Ganz klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 07.11.2017

Knackig, für Zwischendurch

Kiss. Play. Love.
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Liebe ? Braucht kein Mensch!

Sex? Immer gerne!

Da sind sich Cassie und Simon sich gleich einig. Wie sie sich kennen lernen, was es mit der "Fucket-Liste" auf sich hat und ob einer doch noch sein Herz ...

Liebe ? Braucht kein Mensch!

Sex? Immer gerne!

Da sind sich Cassie und Simon sich gleich einig. Wie sie sich kennen lernen, was es mit der "Fucket-Liste" auf sich hat und ob einer doch noch sein Herz verliert, müsst ihr selbst herausfinden. Fakt ist, selbst wenn man denkt, man weiß was man will, kann sich doch alles wieder ändern.

Ein Buch für Zwischendurch mit vielen heißen Szenen, lustigen und vor allem verrückten Momenten zwischen zwei Charakteren, die soweit das Gleiche wollen. Beide haben ihre Gründe und verhalten sich authentisch, wobei ein paar ausgelassene Erklärungen seitens von Simon das ganze bald in eine prekäre Lage bringt.

Es gibt jetzt keine total tiefgründigen Erkenntnisse, aber der Background ist authentisch gestaltet. Ich finde es echt lieb, aus welchen Gründen Simon so handelt. Und ich hab mich köstlich darüber amüsiert, warum Cassie unbedingt den "Lochschaufler" machen möchte.

Die junge Bodenkundlerin ist sehr selbstbewusst. Man könnte meinen sie wäre verschroben und konservativ, aber Cassie steckt man nicht so leicht in ein Twinset.

Simon ist sehr ausdrucksstark und attraktiv. Sein Charakter zeigt sich in einer Mischung aus nerdiger Verunsicherung und liebenswerter Verspieltheit.

Erzählt wurde "Kiss. Play. Love." aus den beiden Sichten der Hauptcharaktere. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Die Schreibweise ist locker und angenehm. Man fliegt nur so über die Seiten und ist ziemlich schnell durch. Wer eine knackige, sexy Liebesgeschichte für Herz und Lachmuskeln sucht, ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Es hat mich überrascht...

Der Geruch von Häusern anderer Leute
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 "Der Geruch von Häusern anderer Leute" ist ganz anders als ich erwartet habe. Ich muss wirklich gestehen, dass Bücher aus dem Königskinder Verlag nie das sind, was sie zu sein scheinen. Man macht sich ...

 "Der Geruch von Häusern anderer Leute" ist ganz anders als ich erwartet habe. Ich muss wirklich gestehen, dass Bücher aus dem Königskinder Verlag nie das sind, was sie zu sein scheinen. Man macht sich ein Bild durch Klappentext und Cover, und wird doch wieder völlig aus den Socken gehauen.

Eine einzelne Person zu beschreiben, fällt mir hier unglaublich schwer, aber der rote Faden läuft immer wieder zu Ruth zurück. Dem Mädchen, dass im Buch 17 Jahre alt wird und die mit ihrer Schwester Lily bei ihrer Gran lebt. Dem Mädchen, dessen Blick trotz - oder gerade wegen? - eigener Unzulässigkeiten anfangs getrübt ist, von Äußerlichkeiten. Aber auch zu dem Mädchen, das Erkenntnisse und Reife erlangt, bei der alles zusammen läuft und auf gewisse Art Frieden findet.

Dieses Buch ist nicht nur die Geschichte einer Hauptperson, sondern die Geschichte eines ganzen Dorfes in Alaska. Wir lernen Dora, Alyce, Hank, Dumpling, Selma, Jack, Sam und ein paar weitere kennen, und auch wenn jeder ein eigenes Schicksal zu ertragen hat, verbinden sich die Wege oder kreuzen sich auf die eine oder andere Art und Weise. Beeinflussen sie wahrscheinlich sogar.

Ein Beispiel? Der tote Vater des einen Jungen trifft durch Zufall den besten Freund seines Vaters und bekommt endlich die Möglichkeit, seine schwere Last, die er trägt, etwas abzugeben, obwohl er darauf schon nicht mehr gehofft hatte. Dieser Freund ist auf eine Art mit einem Mädchen in Fairbanks verbunden, die mir die Tränen in die Augen getrieben hat.

Ich möchte nicht behaupten, dass jeder Charakter sympathisch ist, aber eins sind sie mit Sicherheit alle. Echt! So authentisch, so mitten aus dem Leben. Es ist, als würde man ein schnelles Jahr seltsamen Urlaub in diesem Dorf machen. Denn wie sagt man so schön? Kehr erst vor deiner eigenen Haustür, bevor du es bei den Nachbarn tust. In diesem Buch ist es das Gleiche. Wir lesen aus mehreren Sichten und betrachten die Menschen ganz subjektiv aus der Wahrnehmung desjenigen, der gerade spricht. Dann hüpfen wir zum nächsten Kapitel und finden uns in dem Charakter wieder, der gerade erst von außen beurteilt wurde. Und was passiert? Ich als Leser habe in jedem neuen Kapitel eine wichtige Erfahrung gemacht:
Es gibt für alles einen Grund. Beurteile nie nach dem Augenscheinlichen!

Jedes Mal wieder habe ich mich ein bisschen selbst ermahnt, die Dinge nicht gleich in eine Schublade zu stecken, wie sie von außen her wirken. Man lässt sich doch so sehr von, wie wir es nennen, Klatsch und Tratsch beeinflussen. Aber guckt man dann hinter die Fassade... wow! Die Emotionen warfen mich schier um. Man spürt die Verzweiflung, die Sorgen und die Ängste mit voller Intensität. Aber auch ein kleiner Glücksmoment wirkt dann so groß und stark, als ob die Sonne aufgehen würde.

Anfangs war es für mich schwer rein zu kommen und diese ganzen Handlungsstränge zu verstehen. Es hat mich, ehrlich gesagt, auch etwas Überwindung gekostet, mich auf so "viel" einzulassen. Aber dann, ich glaube es fing mit Alyce und ihrem Dad auf dem Fischerausflug an, begann die Story mich zu fesseln. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ich wollte unbedingt herausfinden, wie die Personen zueinander stehen.

Die Schreibweise ist angenehm und leicht. Daher war es auch einfach das Setting auf sich wirken zu lassen. Die tollen Beschreibungen haben mich nach Alaska versetzt und ich fühlte mich, wie auf einem Kurztrip quer durch Fairbanks und Umgebung. 

Zum Schluss blieb ich sprachlos und vor allem sehr nachdenklich zurück. Kein Mensch ist mürrisch oder griesgrämig, ängstlich oder laut und aufgedreht, ohne Grund. Und vielleicht sollte man manchmal zweimal hinschauen,  bevor man seine Schlüsse zieht. Ich bin beeindruckt, in welcher Form die Teile von "Der Geruch von Häusern anderer Leute" zusammengefügt werden. Das ist keine leichte, dafür aber sehr tiefgründige Lektüre. Und sie hat mich sehr berührt.