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Veröffentlicht am 21.11.2017

Kärntner Wiegenlied

Kärntner Wiegenlied
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Helene bekommt einen riesigen Schreck, als sie auf der Säuglinsstation in die Wiege ihres Sohnes schaut: dort liegt nicht ihr Sohn Max, sondern ein fremdes Baby. Niemand will ihr glauben, alle halten sie ...

Helene bekommt einen riesigen Schreck, als sie auf der Säuglinsstation in die Wiege ihres Sohnes schaut: dort liegt nicht ihr Sohn Max, sondern ein fremdes Baby. Niemand will ihr glauben, alle halten sie für depressiv und wahnhaft. Einzig Alice, Kommissar Rosners Freundin, die auf der gleichen Station wie Helene liegt, glaubt ihr. Sie bittet Rosner, sich die Sache genauer anzuschauen.

Dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils konnte ich sofort in das Buch eintauchen. Die anschaulich beschriebenen Charaktere sowie der spannende Fall taten ihr Übriges dazu.
Einen besonders intensiven Einblick bekommt der Leser in Helene, nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in deren Vergangenheit. Ihre Gedanken und Ängste waren authentisch beschrieben und nachvollziehbar. Ihre Hoffnungslosigkeit, weil niemand ihr wegen ihres vertauschten Babys glauben wollte, ging mir sehr nahe. Ich war aber selbst am Überlegen, ob ihr Sohn wirklich vertauscht wurde, oder ob sie sich das nur einbildete. Doch weshalb sollte jemand ihren Sohn stehlen wollen? Und zu wem gehörte das fremde Baby? Mir geisterten viele Fragen im Kopf herum.
Rosner und dessen Ermittlungen traten meines Erachtens in diesem Buch ein wenig in den Hintergrund. Er ist auf der Jagd nach einem Einbrecher, so dass er eigentlich keine Ambitionen hat, sich um ein vermeintlich vertauschten Baby zu kümmern. Außerdem macht er sich große Sorgen um seine schwangere Freundin Alice, der eine Frühgeburt droht. Dennoch nimmt er sich auch dieser Sache an. Rosners besondere Art kam wieder sehr gut zum Vorschein. Ich mag ihn einfach.
Das Ende brachte noch eine überraschende Wendung mit sich, mit der ich nicht gerechnet habe. Und alle meine Fragen wurden beantwortet.

Mir hat dieser spannende Krimi sehr gut gefallen und ich vergebe daher 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Angstmörder

Angstmörder
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Der eher erfolglose Anwalt Nicholas Meller ist bereit, eine Referendarin bei sich aufzunehmen. Als Nina sich vorstellt, bemerkt er sofort ihren fehlenden rechten Arm. Er gibt ihr eine Chance und muss schnell ...

Der eher erfolglose Anwalt Nicholas Meller ist bereit, eine Referendarin bei sich aufzunehmen. Als Nina sich vorstellt, bemerkt er sofort ihren fehlenden rechten Arm. Er gibt ihr eine Chance und muss schnell feststellen, dass Nina trotz ihrer Behinderung eine starke junge Frau ist, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Die beiden kommen sehr gut miteinander aus und vertiefen sich in ihren ersten gemeinsamen Fall. Dabei kommen sie einem unheimlichen Mörder immer näher, der seine Opfer einkreist und brutal ermordet. 

Dieser Thriller ist ein absolutes Lesehighlight! Spannung pur, gepaart mit dezentem Humor, dazu ein großartig durchdachter Fall. Einfach perfekt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und schnell lesbar, so dass die Seiten nur so dahin fliegen.
Der Hauptprotagonist Nicholas Meller war mir von Anfang an sympathisch. Er ist kein Überflieger oder perfektionistischer Anwalt, sondern eher ruhig, deshalb eben auch tendenziell erfolglos. Seine Gedankengänge zu dem Fall gefielen mir sehr gut und waren verständlich und nachvollziehbar. Ich fand es toll, den Fall bzw. die Aufklärung aus seiner Sicht zu begleiten, statt aus Sicht der Polizei.
Nina war mir ebenfalls sofort sympathisch. Ich mochte ihre Ehrlichkeit und ihren Umgang mit ihrer Behinderung. Dass sie es ohne rechten Arm nicht leicht hatte, ist verständlich. Doch sie geht sehr offen damit um und gibt auch mehrfach Anlässe für humorvolle Dialoge und Szenen, die mich zum Grinsen brachten. 
Der Plot war sehr gut durchdacht und nicht durchschaubar. Es gab immer wieder Passagen vom Täter zu lesen, ohne dass seine  wahre Identität bekannt war. Er war ein sehr intelligenter Täter, der überlegt planvoll handelte und mich deshalb faszinierte.
Die Spannung wurde von Anfang an sehr gut aufgebaut und steigerte sich immer mehr, um am Ende nochmals so richtig in die Höhe zu gehen. Richtig gut!

Ein perfekter Thriller, den ich vorbehaltlos empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.11.2017

Boy in a White Room

Boy in a White Room
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Der fünfzehnjährige Manuel erwacht in einem weißen Raum, ohne jegliche Erinnerung an sich selbst oder wie er in diesen Raum kam. Sein einziger Kontakt ist Alice, eine Computerstimme. Sie reagiert auf seine ...

Der fünfzehnjährige Manuel erwacht in einem weißen Raum, ohne jegliche Erinnerung an sich selbst oder wie er in diesen Raum kam. Sein einziger Kontakt ist Alice, eine Computerstimme. Sie reagiert auf seine Fragen und zeigt ihm den Zugriff auf das Internet. Dadurch kann Manuel Stück für Stück herausfinden, was mit ihm geschah. Er wurde bei einem schrecklichen Überfall lebensgefährlich verletzt und befindet sich im Koma. Aber wie konnte er überleben? Und ist das tatsächlich die Wahrheit oder steckt was anderes dahinter?

Dieser Jugendthriller hat mir sehr gut gefallen. Dank des flüssigen und sehr gut verständlichen Schreibstils war ich in der Lage, sofort in das Geschehen und die Geschichte um Manuel einzutauchen.
Manuel wurde sehr anschaulich und real und sehr sympathisch beschrieben. Seine Gedanken und Überlegungen, wie er in diesem weißen Raum gelandet ist und warum ihm jegliche Erinnerungen fehlen, wurden sehr gut und verständlich beschrieben. Auch ich fragte mich, was es damit auf sich hat.
Auch die weiteren Personen wurden toll beschrieben. Und auch bei ihnen war ich sehr unsicher, welche Absichten sie hatten und ob sie wirklich die waren, für die sie sich ausgaben. Ein tolles Verwirrspiel. 
Manuel bekommt die Möglichkeit, in eine virtuelle Welt einzutauchen und dort Abenteuer zu erleben. Diese virtuelle Welt ist Herr der Ringe nachempfunden, was mir sehr gut gefiel. Außerdem kann er anhand von Kameras, die Menschen im realen Leben mit sich führen und aktivieren, in die wirkliche Welt eintauchen und das sehen, was die Menschen sehen. Das alles fand ich sehr faszinierend. Allerdings fand ich es auch teilweise erschreckend und möchte gewisse Dinge davon bloß nicht selbst erleben.
Die Idee bzw. den Plot fand ich super. Ich wusste selbst nicht, was real ist, wer Manuel wirklich ist und wie alles zusammenhängt. Wird Manuel die Wahrheit gesagt? Oder wird er belogen? Und weshalb? Ich war absolut gefesselt und musste immer weiterlesen.
Das Ende bietet dann eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. Und es regt auf jeden Fall zum Nachdenken an.

Ein spannender Thriller, der nicht nur für Jugendliche passend ist. Ich vergebe 5 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 01.11.2017

Die Farm

Die Farm
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In verschiedenen Städten in ganz Deutschland werden mehrere Geldtransporter überfallen – immer mit der gleichen Vorgehensweise. Jeweils eine Woche vorher verschwinden die Ehefrauen der Männer, die die ...

In verschiedenen Städten in ganz Deutschland werden mehrere Geldtransporter überfallen – immer mit der gleichen Vorgehensweise. Jeweils eine Woche vorher verschwinden die Ehefrauen der Männer, die die Überfälle verüben, spurlos. Auch die Männer sind anschließend verschwunden. Als Nicolas Eichborn und sein Team die Ermittlungen übernehmen, stellen sie schnell fest, dass es um weit mehr geht, als nur um die hohen Geldbeträge aus den Überfällen.

Dieser Thriller ist Spannung pur! Sofort von Beginn an wurde ich in das spannende und actionreiche Geschehen gezogen und bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Ich bin durch die Seiten geflogen, habe das Buch förmlich inhaliert!
Die Charaktere werden sehr gut und bildhaft beschrieben, so dass ich sie mir prima vorstellen konnte. Zu Nicolas und Helen, die mir bereits bekannt waren, konnte ich wieder eine sehr gute Bindung aufbauen. Beide sind sehr sympathisch und ich mag deren überlegtes Vorgehen. Ich fand es wieder toll, ihnen bei den Ermittlungen zu folgen.
Hervorzuheben ist für mich auch der dezente und feine Humor, der mich das eine oder andere Mal zum Grinsen brachte. Trotzdem blieb die Spannung erhalten. Es ist einfach eine lebendige und erfrischende Abwechslung.
Der Plot ist sehr gut durchdacht und bietet ein ernstes und brisantes Thema, das sehr real an den Leser transportiert wird. Es gibt sehr viele Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen, so dass der Leser fast nicht zum Durchatmen kommt. Auch gibt es Aspekte, die mir bisher nicht bekannt waren und mich deshalb staunen ließen.
Das Ende ist spannungsgeladen und fügt letztlich alles stimmig zusammen. Und es verspricht eine Fortsetzung, worüber ich mich bereits jetzt freue.

Diesen starken und spannungsreichen Thriller kann ich absolut empfehlen und vergebe daher 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.10.2017

Crimson Lake - ein großartiger Thriller

Crimson Lake
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Nur sechs Minuten haben das Leben von Detective Ted Conkaffey ruiniert. In diesen sechs Minuten verschwand ein kleines Mädchen und wurde grausam missbraucht. Auch wenn die Anklage letztlich aus Mangel ...

Nur sechs Minuten haben das Leben von Detective Ted Conkaffey ruiniert. In diesen sechs Minuten verschwand ein kleines Mädchen und wurde grausam missbraucht. Auch wenn die Anklage letztlich aus Mangel an Beweisen fallengelassen wurde, wird Conkaffey seitdem geächtet. Er zieht sich nach Crimson Lake, einer Kleinstadt im Norden Australiens, zurück. Dort lernt er Amanda Pharrell kennen, die als Privatdetektivin tätig ist. Auch sie ist eine Außenseiterin, seit sie vor Jahren wegen eines angeblichen Mordes ins Gefängnis musste. Die beiden entschließen sich, gemeinsam als Privatdetektive zu arbeiten. Allerdings bleibt Conkaffeys Vergangenheit nicht verborgen und die nun folgende Lynchstimmung behindert auch die Ermittlungen.

Dieser großartige Thriller hat mich von Anfang bis Ende absolut gefesselt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, so dass ich problemlos in die Geschichte eintauchen und den Geschehnissen folgen konnte. Ich hatte alles sehr gut vor Augen, es lief wie ein Film in meinem Kopf ab.
Die Charaktere sind interessant und lebendig beschrieben. Conkaffey wird zu Unrecht eines schrecklichen Verbrechens beschuldigt. Seine Gefühle werden sehr gut transportiert, die ohnmächtige Wut ist spürbar. Ihm bleibt gar nichts anderes übrig, als in eine neue Umgebung zu ziehen. Auch im weiteren Verlauf fand ich ihn sehr sympathisch und authentisch.
Amanda ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter. Schon ihr Äußeres ist ungewöhnlich. Und auch bei ihr war die Vergangenheit prägend und ihr daraus resultierendes Verhalten ist nachvollziehbar. Von beiden Charakteren will ich unbedingt mehr lesen!
Der Plot ist spannend und atmosphärisch. Es gibt viele unvorhergesehene Wendungen und Überraschungen, die meine Neugierde und Spannung noch zusätzlich angeheizt haben.

Dieser Thriller ist durchgängig spannend und fesselnd und besticht durch die beiden sehr menschlichen Charaktere sowie einen perfekt konstruierten Plot. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.