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Veröffentlicht am 09.01.2018

Eine Zeitreise ins Reich der Wikinger...

In den Armen des Wikingers
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Kurzbeschreibung


Eine romantische Zeitreise ins Reich der Wikinger...


Ruby Jordans Ehe ist ein einziger Scherbenhaufen, als sie beschließt, sich mit einem Meditations-Hörbuch abzulenken. Über der Stimme ...

Kurzbeschreibung


Eine romantische Zeitreise ins Reich der Wikinger...


Ruby Jordans Ehe ist ein einziger Scherbenhaufen, als sie beschließt, sich mit einem Meditations-Hörbuch abzulenken. Über der Stimme des Sprechers schläft Ruby ein und träumt sich ins England des 10. Jahrhunderts. Dort lernt sie den umwerfenden Wikinger Thork kennen, der ihrem Mann verblüffend ähnlich sieht - und ihr Herz schneller schlagen lässt. Doch ist es wirklich nur ein Traum?


Meinung


"In den Armen des Wikingers" ist ein historischer Liebesroman von Sandra Hill. Die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im Jahr 2002. Hierbei handelt es sich um die digitale Erstausgabe, erschienen am 9. Jänner 2018 bei  beHEARTBEAT, dem Label für ebooks von Bastei Entertainment. Das Buch umfasst 445 Seiten und bildet den Auftakt der Wikinger Saga. Die Autorin hat bereits so einige Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Wikinger. Kriegerische und raubende Nordmänner, die sich auf die raue See aufmachten, um die Welt zu erobern. Aufregend. Nach 20 Jahren ist die Ehe von Ruby und Jack am Ende. Als Jack seine Sachen packt und Ruby endgültig verläßt, bricht ihre Welt zusammen. Als Trost legt sie eines seiner Motivationsbänder in den Walkman, macht es sich im Lieblingssessel ihres Mannes bequem und schläft ein. Sie erwacht im Jahr 925 nach Christus mitten unter Wikingern und wird prompt beschuldigt eine Spionin eines Feindes zu sein. Sie muß fürchten ihren Kopf zu verlieren. Bis über ihr Schicksal abgestimmt wird, bleibt sie in der Obhut von Thork, der ein Abbild ihres Mannes Jack ist. Für Ruby sind Thork und Jack dieselbe Person, doch Thork möchte Ruby so schnell wie möglich loswerden. Die Tage vergehen und Ruby wacht weder aus ihrem Traum auf noch reist sie zurück in die Gegenwart. Sitzt sie für immer im 10. Jahrhundert fest?


Ruby Jordan ist 38 Jahre alt und hat ihr eigenes Geschäft. Sie vernachlässigt ihren Ehemann und hat nur wenig Zeit für ihre Kinder. Trotz der bestehenden Liebe haben sich die Eheleute auseinandergelebt. Lange schon geht ihre Ehe dem Ende entgegen. Statt dagegen anzukämpfen stürzte sich Ruby noch mehr in ihre Arbeit. Ruby ist emanzipiert, energisch, ehrgeizig, vorschnell aber auch sensibel. Nicht immer erscheint sie dem Leser sympathisch. Sie kann schon ganz schön zickig, arrogant und ignorant sein. Thork ist der Sohn Haralds, dem König der Norweger. Er hat viele Feinde und sogar sein Bruder trachtet ihm nach dem Leben. Eine Frau und Kinder kommen für ihn nicht in Frage. Als Krieger des gefürchteten Söldnerbundes der Jomswikinger ist ihm ohnehin keine Familie erlaubt. Thork ist ein angesehener Krieger mit Verstand. Seine Handlungen sind oft zu verstehen aber manchmal bleiben sie dem Leser ein Rätsel. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Kurze Zeit verbringt der Bücherliebhaber mit Ruby in der Gegenwart, doch schon bald erwacht er mit ihr in der Vergangenheit. Schnell wird klar das Rubys Leben auf Messers Schneide steht. Trotzdem läßt sie keine Vorsicht walten und nimmt kein Blatt vor den Mund. Selbst als sie nicht plötzlich aus ihrem Traum aufwacht sondern in der Wikingerzeit festsitzt.


Sie passt sich nicht an und erzählt munter von ihrer Zeitreise sowie Errungenschaften der Zukunft. In Wahrheit hätten sie Angst, Misstrauen und Aberglaube wohl ihren Kopf gekostet oder sie zumindest in den Kerker gebracht. Dieses Verhalten und Tun haben mir nicht immer ganz so gut gefallen. Die Liebe begründet sich auf einem Band das zwischen Ruby und Thork bzw. Jack besteht. Zu spüren ist hier aber leider meist nur die körperliche Anziehungskraft. Zudem gesellt sich ein Plan den Ruby fasst dazu. Diese Berechnung, auch wenn sie nicht böse ist, gibt der Liebesgeschichte für mich einen fahlen Beigeschmack. Es ergibt sich ein ständiges hin und her. Heiss und kalt. Kommen und gehen. Eine überzeugende Lovestory war es für mich auf keinen Fall. Es gibt Wendungen, zum Teil vorauszuahnen, zum Teil überraschend. Der Spannungsboden ist eher niedrig gehalten. Trotzdem ist der Leser neugierig wie das Ende gelöst wird. Hier hat die Autorin nach meinem Denken gehandelt und das Finale wie von mir angenommen gestaltet. Das Wikingerleben ist teils gut veranschaulicht, mancherorts fand ich es weniger realitätsnah ausgeführt. Dieses Buch ist der Auftakt von Frau Hills mehrteiliger Wikingersaga. Es ist in sich abgeschlossen und kann als Einzelband gelesen werden. Im Folgeband stehen andere Protagonisten im Vordergrund.


Erzählt wird großteils aus der Sicht von Ruby. Zwischendurch erfährt der Leser Thorks Perspektive. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich nicht ganz zur Geschichte passend. Ruby ist natürlich aus der Gegenwart, aber auch die Wikinger sind sprachlich oft viel zu modern angelegt. Im Vorwort erklärt die Autorin, dass sie einiges dem Sprachgebrauch des Lesers angepasst hat, doch die Sprache ist trotzdem zu gegenwartsnah. Das Erzähltempo ist angenehm.


Fazit: "In den Armen des Wikingers" ist ein historischer Liebesroman und der Auftakt zu Sandra Hills Wikinger Saga. Beim zusammenfassen meiner Eindrücke haben sich einige Kritikpunkte ergeben, trotzdem fand ich die Geschichte kurzweilig unterhaltsam. Von mir gibt es gute *** Sterne.


Zitat


"Ehe wir beginnen, entleeren Sie Ihren Geist von allen anderen Gedanken. Stellen sie sich vor, Sie würden ihren Körper verlassen und schweben ... schweben ... schweben ... Es gibt nichts - gar nichts - auf der Welt, was Sie nicht haben können, wenn Sie es sich sehr wünschen. Der Geist ist ein mächtiges Werkzeug."
( Pos. 190)


Reihe


Band 1: In den Armen des Wikingers
Band 2: Die Zähmung des Wikingers (9. Jänner 2018)
Band 3: Das Herz des Wikingers (13. Februar 2018)

Veröffentlicht am 06.01.2018

Im Jahr 2162 ist die Erde hoffnungslos verseucht...

Das Geheimnis der Sternentränen
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Kurzbeschreibung


Im Jahr 2162 ist die Erde hoffnungslos verseucht.


Um die Umweltbedingungen vergangener Tage erforschen zu können, richtet die Wissenschaftlerin Jade einen Zeitkorridor ein. Da steht ...

Kurzbeschreibung


Im Jahr 2162 ist die Erde hoffnungslos verseucht.


Um die Umweltbedingungen vergangener Tage erforschen zu können, richtet die Wissenschaftlerin Jade einen Zeitkorridor ein. Da steht plötzlich Ranon vor ihr – der junge Mann, der vom mittelalterlichen Planeten Ägeon stammt, ist über den Korridor auf die Erde gelangt! Das Potenzial des Portals zwischen den Welten bleibt nicht unbemerkt: Die beiden Despoten, die über die Erde und Ägeon herrschen, wollen es jeweils für sich nutzen, um den anderen Planeten zu erobern … Als Jade und Ranon entdecken, dass ihnen dabei eine ganz besondere Rolle zugedacht ist, fliehen sie gemeinsam vor den Häschern der Regenten. Zusammen mit Keiare, einem humanoiden Echsenwesen, versuchen sie, die Pläne der Herrscher zu durchkreuzen und stoßen dabei auf eine geheimnisvolle Legende um die Tränen der Königin Risa. Ist sie der Schlüssel, der es Jade und Ranon erlaubt, das Schicksal ihrer Welten noch zu wenden?

Meinung

"Das Geheimnis der Sternentränen" ist ein Science Fiction Roman von Anke Höhl - Kayser. Das Buch ist am 12. Jänner 2017 im DrachenStern Verlag erschienen, umfasst 350 Seiten und ist als ebook oder als Taschenbuch erhältlich. Hierbei handelt es sich um den Roman zum Siegerbeitrag des DrachenStern Fantastik Preises. Die Autorin schreibt Lyrik, Kurzgeschichten und Fantasy. Trotz mehrerer Veröffentlichungen war dies für mich das erste Buch von ihr. Düstere Zukunftsszenarien in Dystopien und Endzeitromanen finde ich erschreckend faszinierend. Die Ideen der Erdenker versetzen mich immer wieder in angstvolles Staunen und besorgniserregende Gedanken. Meist sind es dystopische Erzählungen die ich begleite. In diesem Science Fiction Abenteuer hat die Autorin eine dystopische Zukunft mit fantastischen Elementen erschaffen. Gepannt habe ich mich an die Geschichte herangewagt. Der Lebensraum Erde von Weltkatastrophen zerstört und von atomaren Krieg gezeichnet, die dunstige Luft vergiftet, viele riesige Gewässer ausgetrocknet, die wenigen überlebenden Menschen in pyramidenartigen Türmen auf engstem Raum zusammengepfercht und nach genauen Regeln lebend, Männer aus allen wichtigen Positionen entfernt. So sieht das Leben 2162 auf der Erde aus. Die Scientistin Jade erlebt es hautnah und versucht mit ihrer Arbeit die Bedingungen für die Menschen zu verbessern. Bei einem Außeneinsatz trifft sie auf Ranon. Durch ein Portal ist er von Ägeon auf die Erde gelangt und kurze Zeit später werden sie zur Flucht gezwungen. Jade wurde nicht zufällig für diesen Einsatz ausgewählt und Ranon wurde schon vor langer Zeit eine Aufgabe zugedacht. Hier gibt es Pläne und Geheimnisse von denen die Beiden noch nichts wissen und die es für die Rettung der Welten aufzudecken gilt.


Die 32 Jahre alte Jade hat sich als Laboraufzucht zur Wissenschaftlerin hochgearbeitet. Sie ist sehr intelligent, bemüht sich stressfest und emotional ausgeglichen zu wirken. Innerlich hat sie aber mit sich zu kämpfen. Sie kann sich schwer einfügen, hat einen Dickschädel und empfindet ihren Geist als rebellisch.


Ranon ist achtzehn Winter alt, Schmiedsgehilfe, Prügelknabe und Sündenbock seiner Ziehfamilie zu der er in seinem vierten Winter kam. Trotz der langen Zeit ist er ein Fremder und Aussenseiter in seinem Dorf. Er ist in die Tochter des Dorflehrers verliebt, doch die will nichts von ihm wissen. Ranon hat ein gutes Herz, doch kaum ein Dorfbewohner hat ihn ins Herz geschlossen.


Mit dem Einstieg in die Geschichte ging es mir recht gut. Bei Science Fiction habe ich da hin und wieder Probleme. Das war hier nicht der Fall. Das erdachte Zukunftsszenario ähnelt anderen Vorschauen in kommende Jahre. Ich fand es hier gut angelegt beschrieben. Oft fehlen mir in solchen Erzählungen Informationen und Hintergrundwissen. Dies hat Frau Höhl - Kayser zufriedenstellend eingebaut. Interessant hervorstechend sind die Unterschiede zu unserem Leben oder auch die veränderte Ideologie. Zum Beispiel spielen Männer nur noch eine untergeordnete Rolle. Sie genießen kein Ansehen und arbeiten in niedrigen und technischen Berufen. Der Fortpflanzungstrieb wird im Zaum gehalten. Vorpubertäre Kastrationen werden durchgeführt. Oder die Kindererziehung wird sehr ernst genommen. Nur Ausgewählte mit speziellem zehnsemestrigem Studium dürfen den Nachwuchs entsprechend der Norm fördern. Liebe spielt keine Rolle mehr. Manche Kinder werden im Familienverband großgezogen, doch Aufzuchtgruppen gehört zum Standard. Es gibt keine Privatsphäre. Individualität wurde abgeschafft und ist nicht erwünscht. Jades Reaktion auf Ranon und ihr Verhalten fand ich überspitzt dargestellt und nicht realistisch. Man muss bedenken das sie erst 2 - 3 männlichen Wesen begegnet ist, aber das bestärkt meinen Eindruck nur noch mehr. Das ungewöhnliche Paar trennen nicht nur einige Jahre im Alter, sondern liegen gar Welten zwischen ihnen. Die Annäherung der Beiden sagte mir nicht zu. Zudem hat mich der fantastische Anteil weniger angesprochen. Obwohl ich Fantasy liebe hätte ich hier reine Science Fiction bevorzugt, hätte Fantastisches außen vor gelassen. Das ist allerdings mein individuelles empfinden. Obwohl faszinierende Ideen eingearbeitet wurden, hat es mich nicht vollkommen überzeugt.


Erzählt wird aus der Sicht verschiedener Protagonisten. So lernt der Leser diese interessanten Charaktere besser kennen, muss aber kombinieren um Zusammenhänge zu erkennen und mitdenken um am Ball zu bleiben. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Leicht, klar, informativ und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache fand ich großteils zur Geschichte passend. Das in drei Teile aufgespaltenen Buch wird in angenehmen Tempo erzählt.


Fazit: "Das Geheimnis der Sternentränen" ist ein Science Fiction Roman mit fantastischen Elementen von Anke Höhl - Kayser. Eine erschreckende und faszinierende Zukunftsversion die sich neugierig entdecken ließ. Der fantastische Anteil hat mir nicht ganz so gut gefallen und die Liebesgeschichte konnte mich nicht auf ganzer Strecke überzeugen. Von mir gibt es gute *** Sterne.

Zitat

"In jedem Leben ist Hoffnung die stärkste Kraft. Wenn Hass und Liebe schon längst keine Rolle mehr spielen, spendet die Hoffnung immer noch ein allerletztes Licht. Nur weil es dieses Licht gibt, bist du jetzt hier."

(Pos. 2182)

Veröffentlicht am 02.01.2018

In unversöhnlichem Haß stehen sich zwei Brüder gegenüber...

Die Sternenbraut
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Kurzbeschreibung


In unversöhnlichem Haß stehen sich zwei Brüder gegenüber: Bornheld, der Thronerbe von Achar, und Axis, königlicher Bastard und Anführer der legendären Axtschwinger. Da erhält Axis den ...

Kurzbeschreibung


In unversöhnlichem Haß stehen sich zwei Brüder gegenüber: Bornheld, der Thronerbe von Achar, und Axis, königlicher Bastard und Anführer der legendären Axtschwinger. Da erhält Axis den Auftrag, Bornhelds Braut auf einer gefahrvollen Reise zu begleiten. Schon bald fühlen sich die junge Faraday und der Axtherr magisch zueinander hingezogen. Doch eine uralte Prophezeiung zwingt die Liebenden zum Verzicht auf ihr Glück und drängt sie zur Erfüllung eines schicksalhaften Auftrags. 


Meinung


"Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 1" ist der Auftakt zur Weltenbaum - Saga der australischen Bestsellerautorin Sara Douglass. Die Erstausgabe wurde im Jahr 2002 veröffentlicht. Am 2. Jänner 2018 erschien bei Piper Fahreneheit, Pipers ebook Programm für beste Unterhaltung, das klassische Fantasy - Epos digital. Der erste Band der sechsteilig angelegten Reihe umfasst 388 Seiten. "Uralte Weissagungen, verbotene Liebe und magische Geschöpfe, Bruderzwist und Schlachtenlärm - aus der Fülle dieser Motive zaubert Sara Douglass eine Welt, die den Leser gefangennimmt vom ersten bis zum letzten Band" ... das klang für mich als Fan von fantastischen Geschichten natürlich verführerisch und neugierig begann ich zu lesen. Zwei Männer durch Blut verbunden und durch Hass getrennt. Dazwischen eine Frau. Die Braut des einen. Die Liebe des anderen. Gefahr droht und das Schicksal ist durch eine Prophezeiung besiegelt.


Axis ist der Herr der Axtschwinger, der legendären militärischen Elitetruppe des Senseschalls. Er ist der uneheliche Sohn der Schwester des Königs und somit die Schande der königlichen Familie. Er wurde im Orden großgezogen und arbeitete sich zum Axtherrn hoch. Sein Aussehen ist fremdartig und seine Bewegungen raubtierhaft. Der erfahrene Krieger wird seit Kindertagen von Albträumen geplagt.


Bornheld ist Herzog von Ichtar. Als Neffe des Königs ist er der Thronfolger sollte dessen Ehe kinderlos bleiben. Er ist der Kriegsherr von Achar und somit Heerführer der regulären Armee. Axis ist Bornhelds Halbbruder und dafür hasst er ihn. Da seine Mutter bei Axis Geburt verstarb, macht er ihn für ihren Tod verantwortlich. Zwischen den zweien herrscht bitterste Feindschaft.


Die achtzehnjährige Faraday ist die Tochter des Grafen Isend von Skarabost. Sie wurde höfisch und gläubig erzogen. Ihre Schönheit, ihr Witz und ihr Charme wirken sehr einnehmend. Sie ist anziehend, klug und gebildet, aber auch sehr naiv. Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir nicht so ganz leicht. Der Leser startet mit der Prophezeihung des Zerstörers. Vorhersehungen mag ich ja überaus gerne. Diese hier enthält jedoch verschiedenste Namen und Informationen, sodaß ich eher verwirrt war. Weiter geht es mit dem Prolog in welchem der Leser einer unschönen Begebenheit beiwohnt und danach sechs Wochen später ein Vorkommnis miterlebt. Irgendwie war es für mich ein irritierender Start. Neunundzwanzig Jahre später beginnt die eigentliche Handlung. Von da an konnte ich langsam in die Erzählung eintauchen. Die zugrundeliegende Idee ist nicht neu. Zwei verfeindete Brüder. Eine Frau. Ein gefährlicher Feind. Eine Prophezeihung. Ein vorherbestimmtes Schicksal. Ein steiniger Weg. Doch altbekanntes neu und ansprechend erzählt kann wunderbare Unterhaltung ergeben.


Es gab allerdings ein paar Punkte die mir nicht so gut gefallen haben. Die attraktive Idee war für mich etwas holprig und nicht sonderlich fesselnd umgesetzt. Die Autorin hat es nicht geschafft mir die Handlung "schmackhaft" zu machen und mich in die Erzählung zu ziehen. Langsames herantasten und unterschwellige Zeichen hätte hier gute Wirkung gezeigt. Schlag auf Schlag. Es erschien mir zeitweise zu grob und plump. Zudem hatte ich Probleme mit den Charakteren. Hier fehlte es mir an Tiefe. Sie konnten mich nicht führ sich einnahmen und interessieren. Eine Liebesgeschichte bahnt sich an. Das geht zwar langsam, aber trotzdem wird das Interesse der Beiden nur mässig an den Leser vermittelt. Immerhin handelt es sich um schicksalshafte und folgenschwere Umstände. Für die Weltenbaum Saga bin ich wohl nicht die richtige Leserin und ich werde die Reihe eher nicht weiter verfolgen, doch begeisterte Meinungen lassen darauf schließen, dass andere Bücherliebhaber die Reihe sehrwohl mit Vergnügen verfolgen.


Erzählt wird hier aus verschiedensten Sichten. Das bringt dem Leser einen Wissensvorsprung gegenüber den verschiedenen Protagonisten. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich zurecht. Die Sprache war variabel. Manchmal gut an die mittelalterlich anmutende Welt angepasst, machmal zu modern. Das Erzähltempo empfand ich angenehm.


Fazit: "Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 1" ist der Auftakt zur mehrteiligen Weltenbaum - Saga von Sara Douglass. Dieser erste Band war für mich mittelmässig und nett, aber definitiv nicht das Richtige für mein fantastisches Leserherz. Ich denke aber, dass andere Fantasy - Fans doch ihre Freude damit haben könnten. Von mir gibt es *** Sterne. 


Zitat


"Obwohl einige darin sicher Zauberei sähen, handelt es sich lediglich um einen Schutz gegen das Böse. Niemand kann dieses Lied allerdings singen und sich gegen das Böse wappnen, dem es nicht noch im Mutterleib beigebracht wurde. Axis, Euer Vater hat es Euch vorgesungen. Er liebte Euch so sehr, daß er euch dieses Lied schenkte."
(Pos. 3108)


Reihe


Band 1: Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 1
Band 2: Sternenströmers Lied - Unter dem Weltenbaum 2 (2. Jänner 2018)
Band 3: Tanz der Sterne - Unter dem Weltenbaum 3 (2. Jänner 2018)
Band 4: Der Sternenhüter - Unter dem Weltenbaum 4 (1. März 2018)
Band 5: Das Vermächtnis der Sternenbraut - Unter dem Weltenbaum 5 (1. März 2018)
Band 6: Die Göttin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 5 ( 1. März 2018)

Veröffentlicht am 26.11.2017

Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Tochter des dunklen Waldes
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Kurzbeschreibung


Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, ...

Kurzbeschreibung


Der Morgenwald ist verboten. Er ist Nacht. Er ist gefährlich.

Seit sie denken kann, hört die junge Lilah Warnungen vor dem finsteren Morgenwald. Niemand aus ihrem Dorf betritt ihn, auch wenn kaum jemand mehr weiß, was Wahrheit und was Legende ist. Doch dann wird am Waldrand die Leiche einer Frau gefunden. Sind die alten Geschichten also wahr? Gibt es Ungeheuer im Wald? Lilah wird es herausfinden. Denn zur selben Zeit verschwindet Dorean, der Mann, dem Lilahs Herz gehört. Er ist in den verfluchten Wald gegangen. Und Lilah trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie folgt ihm ...

Meinung


"Tochter des dunklen Waldes" ist ein fantastischer Roman von Katharina Seck. Das Buch ist am 24. November 2017 bei Bastei Lübbe erschienen, umfasst 416 Seiten, ist als Broschur oder ebook erhältlich und ab 16 Jahren empfohlen. Es ist nicht das erste Buch das die Autorin veröffentlicht hat, aber es ist das erste das ich von ihr gelesen habe. Vor einer Weile habe ich ein Fantasy - Highlight gelesen in dem ein dunkler Wald eine prägnante Rolle spielte. Das Übel des dunklen Waldes streckte dort seine Finger nach den Menschen aus und griff mit seiner Verderbtheit um sich. Diese düstere, abenteuerliche und märchenhafte Erzählung war für mich Ansporn, weitere duster schauerliche Wälder zu erkunden wie zum Beispiel den finsteren Morgenwald. Lilahs Dorf befindet sich nahe dem Morgenwald. Unheilverkündend und undurchsichtig ragt er auf und verschluckt das Sonnenlicht. Schauder erregende Mythen und beklemmendes Gemunkel gehen um, denn die wahre Geschichte des Morgenwaldes kennt niemand. An dem Tag, an dem Lilah eine Frauenleiche am Waldrand findet, verschwindet auch ihr Freund Dorean und hinterlässt einen rätselhaften Brief. Der Morgenwald soll ihm Heilung oder Tod bringen. Lilah überlegt nicht lange und folgt ihm, denn Dorean gehört ihr Herz.


Lilah lebt bei ihrem Onkel in Grünweite und hilft ihm in seinem Wirtshaus. Sie liebt es in der Natur umherzustreifen, Blumen zu pflücken und Kräuter zu sammeln die sie zu Arzneien verarbeitet. Ihre Faszination für Wald und Feld teilt sie mit Dorean, der im letzten Sommer mehr für sie geworden war als nur ein Freund. Lilah ist naturverbunden, heilkundig, neugierig, träumerisch und ein wenig naiv. Sie ist durchaus sympathisch und liebenswert. Dorean lebt in einem der Nachbardörfer und kommt in den Sommermonaten nach Grünweite um auf den Feldern zu arbeiten. Lilah weiß nur wenig über ihn. Er ist auf gewisse Weise unnahbar, distanziert und geheimnisvoll. Auch dem Leser bleibt er eher fern und schwer fassbar. Im Prolog lernt der Leser das Märchen vom träumenden Mädchen und dem Eichenherz kennen, das sich die Menschen rund um den Morgenwald erzählen. So gewinnt er einen ersten Eindruck, zu den Legenden die sich um diesen Tannicht ranken. Der Bücherliebhaber begleitet Lilah durch ihren Alltag und bald folgt er ihr in den finsteren Morgenwald. Diesen kann er sich sehr gut vorstellen, denn die Beschreibungen der Autorin sind sehr bildhaft und gut beschreibend. Für mich war er vollkommen anders als erwartet, weniger düster und gruselig als erhofft.


Er birgt ein interessantes Mysterium, das mir in dieser Form bislang nicht begegnet ist. Eine attraktive Grundidee mit Potential. Obwohl Frau Seck Unerwartetes einbaut, plätscherte die Erzählung für mich erstmal gemütlich dahin. Es kommt neben Vorhersehbaren auch zu Überraschendem, doch so richtig spannend wurde es für mich nicht. Die Geschichte schaffte es einfach nicht mich gefangen zu nehmen, trotz ansprechender Idee und einnehmendem Schreibstil. Ich habe Lilah gerne begleitet, aber Dorean blieb mir fern, wurde für mich nicht greifbar. Genauso wenig die Liebesgeschichte. Die romantischen Gefühle und die tiefe Verbundenheit die die Protagonisten wohl verspürten, kamen nicht bei mir an. Weit präsenter fand ich Lilahs besondere Beziehung zu einem anderen, ihr wichtigen Lebewesen. So hat mich die Erzählung leider nicht mitgerissen, ließ mich nicht mitbangen und nicht mithoffen. Gelesen habe ich sie trotzdem gerne, doch absolut begeistern konnte sie mich nicht.


Erzählt wird aus der Sicht von Lilah. Zu Anfang jedes Kapitels gibt es ein Paar Zeilen aus Doreans Perspektive. Mit dem Schreibstil von Katharina Seck kam ich gut zurecht. Bildhaft, gut beschreibend, detailverliebt und märchenhaft führt sie durch die Zeilen. Ich kann mir vorstellen das es für manche Leser zu viel und zu ausführlich sein könnte. Ich mochte es. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo angenehm.


Fazit: "Tochter des dunklen Waldes" ist ein fantastischer Roman von Katharina Seck. Eine sehr schöne Idee mit viel Liebe zur Natur, einem wunderbaren Blick auf einen geheimnisvollen und zauberhaften Wald in dem es viele Wunder zu entdecken gibt. Von mir gibt es *** Sterne.

Zitat


"Es war der Duft einer Sommernacht, von Blumen, die einen heißen Tag überstanden hatten, und von dem Versprechen einer lauen, sternenklaren Nacht, nachdem die sengende Sonne endlich hinter dem Horizont untergegangen war. Der Duft von der frischen Windbrise, die die erhitzte Haut kühlte. Dieser Geruch war beruhigend und verlockend, aber es lag auch eine unterschwellige Dunkelheit darin, die Lilah nicht recht beschreiben konnte."


An dieser Stelle möchte ich dem Verlag für das Rezensionsexemplar danken.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Unsuitable - Nicht standesgemäß ...

Unsuitable - Nicht standesgemäß
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Kurzbeschreibung

Achtzehn Monate saß Daisy Smith unschuldig im Gefängnis. Jetzt, da sie wieder auf freiem Fuß ist, ist es ihr Hauptziel, das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder zurückzubekommen. Der ...


Kurzbeschreibung

Achtzehn Monate saß Daisy Smith unschuldig im Gefängnis. Jetzt, da sie wieder auf freiem Fuß ist, ist es ihr Hauptziel, das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder zurückzubekommen. Der erste Schritt hierfür ist einen Job zu finden. Dank einer glücklichen Fügung kann sie eine Anstellung als Hausangestellte auf dem Matis-Anwesen ergattern. Bereits am ersten Tag trifft sie auf ihren neuen Boss, Kastor Matis, auch bekannt unter dem Spitznamen 'Kas-Loch'. Kas ist das, was man einen griechischen Gott nennen könnte, darüber hinaus ist er arrogant, abweisend und allgemein kein angenehmer Zeitgenosse. Daisy ist dennoch dankbar für den Job und während sie beide versuchen, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu verarbeiten, gelingt es Daisy mehr und mehr, hinter Kastors schroffe Fassade zu blicken. Und was sie da entdeckt überrascht sie.

Meinung

"Unsuitable - Nicht standesgemäß" ist ein Roman von Samantha Towle. Das Buch ist am 1. November 2017 im Sieben Verlag erschienen, umfasst 300 Seiten und ist als Taschenbuch oder als ebook erhältlich. Die Bestsellerautorin hat bereits einige Bücher veröffentlicht. Vor allem schreibt sie zeitgenössische Romanzen. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Die Kurzbeschreibung spricht von Resozialisierung und Sorgerechtskampf zusammen mit einer Liebesgeschichte. Das klang für mich durchaus interessant und ich war gespannt auf meinen ersten Roman von Samantha Towle. Daisy hat dem falschen Mann vertraut und mit achtzehn Monaten Haft dafür bezahlt. Sie verlor nicht nur ihre Freiheit, sondern auch das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder Jesse. Nach ihrer Entlassung zählen nur ein Job, eine Wohnung, Beständigkeit und Sicherheit um Jesse zurückzubekommen. Ihr Bewährungshelfer vermittelt sie als Hausangestellte auf das imposante Anwesen der Matis. Daisy ist fest entschlossen mit dieser fixen Arbeitsstelle den ersten Schritt Richtung Sorgerecht zu gehen. Gar nicht so einfach wenn sich herausstellt das der Chef ein arroganter Kotzbrocken ist, der seine neue Hausangestellt schlechter behandelt als einen Hund, wenn er den einen hätte. Daisy redet sich ein ihn zu hassen, doch ihr verräterischer Körper sendet ganz andere Signale aus. Besonders als immer wieder ein netter und fürsorglicher Mann zum Vorschein kommt. Dies ist aber immer nur von kurzer Dauer und für Daisy gilt es herauszufinden, warum sich ihr Chef hinter einer kalten und harten Mauer verbirgt. Vielleicht wäre es aber auch besser schlafende Hunde nicht zu wecken.

Die vierundzwanzig Jahre alte Daisy May Smith kümmert sich seit ihrem sechzehnten Lebensjahr um ihren kleinen Bruder. Zu diesem Zeitpunkt verlies sie ihre Mutter, die sich schon zuvor kaum um ihre Kinder gekümmert hat. Daisy ist Jesse mehr Mutter, als es ihre richtige je für ihn war. Der Gefängnisaufenthalt zerstört ihr Leben und treibt einen Keil zwischen sie und Jesse. Daisy will sich auf keinen Mann mehr einlassen, da ihr Vertrauen derart missbraucht wurde. Sie ist klug, sensibel, fürsorglich und nett. Daisy ist nicht auf den Mund gefallen und wehrhaft, denn sie will nie wieder ein Opfer sein. Meist kam ich gut mit ihr zurecht und ich mochte ihren Humor gerne. Kastor Matis führt das Anwesen während der Abwesenheit seiner Eltern. Die Angestellten scheinen gut mir ihm auszukommen, doch Daisy hat da so ihre Schwierigkeiten. Seine Miene ist stehts hart, seine Augen kalt und seine Körperhaltung abweisend. In ihm scheint Wut, Zorn und Hass zu brodeln. Ihn umgibt etwas Düsteres und Geheimnissvolles. Kastor Matis ist nicht einfach zu durchschauen. Das Buch startet mit einem Verbrechen, das sieben Jahre vor der eigentlichen Handlung begangen wurde. Im folgenden Prolog geht es um Daisys Festnahme. Danach beginnt die Geschichte mit Daisys Entlassung aus dem Gefängnis.

Der Einstieg fiel mir leicht. Ich bin problemlos in der Erzählung gelandet. Die Haftentlassung und der Wiedereinstieg ins Leben waren weniger schwierig als ich erwartet habe. Eine Wohnmöglichkeit und eine Arbeitsstelle fallen Daisy in den Schoß. Da sie kaum Kontakte hat wird sie auch nicht gemieden oder ausgescholossen. Heimleiter, Bewährungshelfer und Sozialarbeiterin sind nett zu ihr. Einzig ihr Arbeitgeber scheint etwas gegen ehemalige Straftäter zu haben. Hier habe ich doch mit größeren Problemen gerechnet. Das Daisy die Obsorge für ihren Bruder nicht von einem Tag auf den anderen zurückerhalten wird ist klar und so zähle ich das nicht zu den Schwierigkeiten. Allerdings spielt das Sorgerechtthema nicht eine so große Rolle wie erwartet. Da es Daisys absolute Priorität ist, habe ich das schon erhofft. Tatsächlich aber steht das Verhältnis von Daisy und Kastor im Vordergrund. Es gibt auch eine Prise Erotik. Diese hält sich aber in Grenzen. Es gesellt sich eine Krimikomponente dazu, auf die der Klappentext nicht schließen läßt. So ergibt sich Spannung und ein wenig Action. Humorvolle Dialoge und Monologe haben mich des öfteren zum Schmunzeln gebracht. Der Epilog bildet einen guten Abschluß und läßt den Bücherliebhaber zufrieden zurück.

Erzählt wird von Daisy in der Ich Perspektive. Trotzdem blieb ich ihr ein wenig fern. Mit dem Schreibstil von Samantha Towle kam ich gut zurecht. Leicht, klar und flüssig führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend. Es werden Kraftausdrücke verwendet, aber nicht im Übermaß. Das Erzähltempo ist angenehm. 

Fazit: "Unsuitable - Nicht standesgemäß" ist ein Roman von Samantha Towle. Eine Liebesgeschichte die mit verschiedenen Schwierigkeiten und Emotionen gespickt ist. Es handelt sich um kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Ich mochte die Story, aber sie wird mir wohl nicht im Gedächtnis bleiben. Von mir gibt es *** Sterne. 

Zitat

"Ich komme raus aus dem Höllenloch. Ich halte meine Erleichterung zurück, halte sie unter Verschluss. Ich erlaube mir nicht, irgendetwas zu fühlen, bis ich hier raus bin und wieder in der realen Welt. Eine Welt, in der ich mein Leben zurückbekomme. Eine Welt, in der ich zu der einzigen Person zurückkehren kann, die mir je etwas bedeutet hat. Mein Bruder Jesse."
(Pos. 167)