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Veröffentlicht am 07.12.2017

Düster, spannend, bewegend

Das Geheimnis des Winterhauses
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„Das Geheimnis des Winterhauses“ von Sarah Lark ist ein Roman, der das Familiengeheimnis der 37-jährigen Ellinor erzählt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und gehört keiner Buchreihe an.

Ellinor ...

„Das Geheimnis des Winterhauses“ von Sarah Lark ist ein Roman, der das Familiengeheimnis der 37-jährigen Ellinor erzählt. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und gehört keiner Buchreihe an.

Ellinor ist seit vielen Jahren in einer Beziehung mit ihrem Mann Gernot. Insgesamt führen sie ein zufriedenes Leben, Ellinor belastet aber mehr und mehr ihre bisherige Kinderlosigkeit. Seit einiger Zeit bleibt dieser Wunsch schon unerfüllt und eine künstliche Befruchtung ist mit Ellinor als Hauptverdiener bisher finanziell nicht möglich.
Zu ihrer Cousine Karla hat sie schon immer ein gutes Verhältnis, als diese allerdings auf eine Nierentransplantation angewiesen ist, erfährt Ellinor von ihrer Mutter, dass sie nicht blutsverwandt mit Karla ist, sondern ihre Urgroßmutter lediglich ein angenommenes Kind war.
Nachdem Ellinor den ersten Schock über dieses Familiengeheimnis überwunden hat, beginnt sie Nachforschungen anzustellen. Die Suche nach ihrem Urgroßvater führt sie schließlich über Dalmatien bis nach Neuseeland. Während der Recherche beginnt es in der Beziehung zwischen ihr und Gernot mehr und mehr zu kriseln. Kann Ellinor ihre Familiengeschichte aufarbeiten und wird sie in der Beziehung zu Gernot glücklich bleiben?

Der neue Roman von Sarah Lark ist in mehrere Abschnitte unterteilt und die Geschichte wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Zwischen den Abschnitten wechselt die Schriftart, sodass für den Leser stets erkennbar ist, in welcher Zeit er sich gerade befindet. Zusätzlich gibt es eine Unterteilung in mehrere Kapitel, wodurch das Lesen sehr strukturiert und übersichtlich bleibt.
Während der Geschichte wechselt außerdem die Form des Schreibstils und auch die Perspektive ändert sich, je nachdem, in welchem Abschnitt man sich gerade befindet. So wird die Hauptgeschichte von Ellinor aus Sicht eines „Er-Erzählers“ erzählt, während die Vergangenheit in Form eines Tagebuchs, eines Buches und als Erzählung beschrieben wird. Der Wechsel der Schreibstile stört beim Lesen überhaupt nicht. Fast alle Abschnitte lesen sich flüssig weg und es fällt schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Von Anfang an schafft die Autorin es, den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Ellinor als Hauptfigur ist einem sofort sympathisch, während ihr Mann Gernot den typischen „Unsympath“ in Sarah Larks Romanen darstellt, es drängt sich schnell die Frage auf: „Warum ist Ellinor mit so einem überhaupt zusammen…?“.
Der Urgroßvater von Ellinor, Frano, bleibt bis zum Ende der Geschichte ein undurchschaubarer Charakter, bei dem man sich nicht sicher sein kann, welche Motive hinter seinen Handlungen stecken.
Toll ist auch, dass der Buchtitel „Das Geheimnis des Winterhauses“ im Roman großartig aufgegriffen wird. Das „Winterhaus“ spielt im Laufe der Geschichte eine zentrale Rolle.

Ein klassischer Spannungsbogen ist im Roman nicht eindeutig erkennbar. Der Beginn ist typisch, die Figuren werden vorgestellt und die Handlung der Geschichte wird eingeleitet. Anschließend bleibt die Spannung bis zum Ende des Buches hoch. In jedem Abschnitt erfährt der Leser mehr über Ellinors Großvater und Ellinors Familie, ist ein Rätsel gelöst, taucht schnell ein Neues auf. Durch diese Entwicklung bleibt das Interesse des Lesers geweckt und man möchte unbedingt erfahren, was für ein Mensch Frano war und was in seinem Leben passierte.
Weiterhin verknüpft Sarah Lark geschickt Vergangenheit und Gegenwart, indem im Laufe der Geschichte Parallelen zwischen der Beziehung von Ellinor und Gernot und der Beziehung Franos zu Frauen deutlich werden.

Während des eigentlichen Buchthemas, die Familiengeschichte Ellinors, schneidet Sarah Lark auch wieder wichtige geschichtliche Themen und Ereignisse an. So beschreibt sie die Stellung der Frau im 20. Jahrhundert und stellt dar, dass die Frauenrechtsbewegung erst in den Kinderschuhen steckte. Weiterhin verknüpft sie die geschichtlichen Fakten Neuseelands geschickt mit der fiktiven Romanhandlung und schafft es dadurch, den Leser neugierig auf das schöne Neuseeland zu machen. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind wieder toll aufgebaut, nehmen aber keinen zu großen Stellenwert innerhalb der Geschichte ein. Handlung und Umgebungsbeschreibungen sind perfekt aufeinander abgestimmt.

„Das Geheimnis des Winterhauses“ unterscheidet sich in der Atmosphäre deutlich von Sarah Larks bisherigen Romanen. Während die Bücher, die ich bislang von ihr gelesen habe, immer mit einem „Drama“ beginnen, dann aber in der Regel im Guten enden und auch eher fröhlich dahinplätschern, ist diese Geschichte deutlich finsterer. Ellinors Großvater hat eine interessante Geschichte, dessen Ausgang ich so in keinem Fall erwartet hätte. Die Position der Frau in seiner Zeit ist eine deutlich andere als wir sie heute kennen, was durch das Handeln der Frauen sehr anschaulich und greifbar wird.

Fazit
Sarah Lark schreibt mit „Das Geheimnis des Winterhauses“ einen Roman über ein dunkles Familiengeheimnis und –drama. Das Lesen macht unglaublichen Spaß und hat man erst begonnen, kann man das Buch kaum wieder aus der Hand legen. Zentrale Themen sind Liebe, Hass und Familie, aber auch das schöne Neuseeland und die Frauenrechte bleiben nicht auf der Strecke.
Ein großartiger Roman, der sich deutlich von Sarah Larks bisherigen Familienromanen abhebt“! Ein Muss für jeden Lark-Fan und Leser, die gute Romane zu schätzen wissen!
Ein Lieblingsroman meiner Lieblingsautorin und bestimmt nicht das letzte Buch von Sarah Lark das ich lesen werde!  Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • Gefühl
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 06.11.2017

Witzig, sexy, fesselnd

Der letzte erste Kuss
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„Der letzte erste Kuss“ von Bianca Iosivoni ist ein typischer New Adult Roman, es geht um die Freundschaft zwischen Elle und Luke, aus der sich vielleicht auch “mehr“ entwickeln könnte. Er ist der 2. ...

„Der letzte erste Kuss“ von Bianca Iosivoni ist ein typischer New Adult Roman, es geht um die Freundschaft zwischen Elle und Luke, aus der sich vielleicht auch “mehr“ entwickeln könnte. Er ist der 2. Band der „Firsts“-Reihe, kann aber auch als einzelner Roman gelesen werden, da er in sich abgeschlossen ist.

Elle und Luke sind seit dem Beginn von Elles Collegezeit beste Freunde. Zu Beginn der Freundschaft haben sie sich eines versprochen: Niemals Sex miteinander oder mit guten Freunden des jeweils anderen, denn dies würde nur Schwierigkeiten mit sich bringen. Zwei Jahre lang funktioniert diese Absprache wunderbar, die Freundschaft der beiden wächst und ist geprägt von Zuneigung und einem humorvollem und innigem Umgang miteinander. Nachdem Luke sich auf der Verlobungsfeier von Elles Schwester als Elles fester Freund ausgibt, entwickelt sich aus der freundschaftlichen Beziehung plötzlich mehr. Trotzdem sind Luke und Elle sich aber einig: die gute Freundschaft miteinander darf nicht gefährdet werden, alles was darüber hinaus geht „zählt nicht“. Gefühle lassen sich allerdings nicht immer durch den Verstand steuern… Werden es die beiden schaffen ihre Freundschaft zu retten?

Von Anfang an wird die Leserin (Ich schreibe bewusst „Leserin“, da ich nicht davon ausgehe, dass es viele Leser dieser Romanart gibt… ;) ) in den Bann der Geschichte gezogen. Die Hauptfiguren sind sympathisch und es fällt einem leicht, sich in die jeweilige persönliche Situation einzufinden. Zunächst werden Luke und Elle, und auch ihre Freundschaft genauer vorgestellt. Im Laufe des Buches wird dann klar, weswegen beide eigentlich nicht bereit sind, eine sehr gute Freundschaft für eine gemeinsame Beziehung aufzugeben. Die familiären Hintergründe spielen dabei eine zentrale Rolle und machen die Geschichte interessanter und authentischer. Es fällt unglaublich leicht, die Beweggründe von Luke und Elle zu verstehen und mit ihren zu leiden oder zu lachen. Miteinander pflegen die beiden einen witzigen und unkomplizierten Umgang, was sie unglaublich sympathisch macht und dazu einlädt, ein Teil der Clique zu werden.
Toll ist auch, dass auch auf die Hauptfiguren des 1. Teils der „First“-Reihe eingegangen wird und die dort vorkommenden Streiche erneut aufgegriffen werden.

Der Perspektivwechsel, durch den die Geschichte mal aus Sicht von Elle und dann wieder aus Sicht von Luke erzählt wird, gefällt mir sehr gut. Durch diesen Wechsel können die Gefühle beide Hauptfiguren leicht nachvollzogen werden.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und leicht, die Seiten lesen sich fast von selbst und viel zu schnell ist das Buch durchgelesen. Gefühle und Leidenschaft sind toll beschrieben und wirken nicht übertrieben oder unrealistisch.

Bei der Geschichte handelt es sich um eine klassische „New Adult“ Story. Eine junge Frau und ein junger Mann auf dem College verlieben sich ineinander, kämpfen aber aus naheliegenden Gründen dagegen an. Neu ist, dass Luke kein klassischer „Bad Boy“ ist und auch Elle kein „Unschuldslamm“, welches vom Bad Boy verführt wird. Sicherlich ist Luke ein Charmeur und definitiv kein Kind von Traurigkeit, aber er ist ein toller Freund und in seinem Freundeskreis ist zu 100% Verlass auf ihn. Auch Elle ist nicht unerfahren, hat hin und wieder One-Night-Stands und flirtet gern, nur für eine Beziehung war eben noch keiner dabei. Dies finde ich sehr sympathisch, denn das Bad Boy-Image und der „Ich-bin-nicht-gut-genug-für-sie“-Gedanke haben sich nach „50 Shades of Grey“ und anderen Büchern dieses Genres mittlerweile abgenutzt. Auch der Ansatz, dass die Liebe aus einer Freundschaft entsteht, ist in einem Roman für mich neu und gefällt mir gut. Ich denke er ist dem realen Leben näher, als die Liebe auf den ersten Blick.

„Der letzte erste Kuss“ ist ein toller Titel für einen leidenschaftlichen Roman. Er wirft die große Frage auf, ob der „letzte erste Kuss“ wohl der erste und letzte Kuss für unser Pärchen ist oder ob weitere Küsse folgen werden? Happy End, ja oder nein?

Auch das Cover, welches diesen Kuss zeigt, ist toll gestaltet und auch farblich sehr ansprechend.

Für mich persönlich völlig überflüssig ist die direkt am Anfang aufgeführte „Playlist“. Witzig ist, dass Elle jedem ihrer Kontakte einen persönlichen Klingelton zuweist, sofern man den Song kennt, bringt es einen doch immer wieder zum Schmunzeln. Trotzdem wird sie nur kurz beachtet und dann eigentlich nie wieder angesehen.

Fazit
Bianca Iosivoni hat mit „Der letzte erste Kuss“ einen klassischen „New Adult Roman“ geschrieben. Mit diesem schafft sie es, die Leserin von der ersten Seite an in die Geschichte einzubinden und es fällt einem schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Romantik und Sex bleiben nicht auf der Strecke, es gibt aber auch weitere zentrale Themen wie Familie, Tod und Freundschaft. Es macht Spaß sich in die Beziehung von Luke und Elle einzufinden und mit ihnen zu fühlen.
Ein toller Roman mit viel Gefühl und viel Authentizität. Ein Muss für Fans von Liebesromanen, die mal keinen „Bad Boy“ als Hauptfigur erleben möchten! Ein Lieblingsroman zum Weglesen für mich und bestimmt nicht das letzte Buch von Bianca Iosivoni das ich lesen werde!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 14.10.2017

Großes „Kino“

Der letzte erste Blick
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„Der letzte erste Blick“ - ein Titel der zunächst mehr Fragen aufwirft, als beantwortet. Ein Buch mit Happy End oder ohne? Ein trauriges Buch oder letztlich ein schönes? Auf jeden Fall mit dem Thema Liebe..! ...

„Der letzte erste Blick“ - ein Titel der zunächst mehr Fragen aufwirft, als beantwortet. Ein Buch mit Happy End oder ohne? Ein trauriges Buch oder letztlich ein schönes? Auf jeden Fall mit dem Thema Liebe..!

Emery, eine junge Collegestudentin hat in ihrem Leben schon viel negatives erleben müssen. Nachdem ihr Exfreund sie schwer hintergangen und öffentlich gedemütigt hat, möchte sie nie wieder jemanden an sich heranlassen.. Bis sie Dylan begegnet. Er lässt ihr Herz höherschlagen und kann ihre Mauern einreißen. Doch dann enttäuscht auch er Emery. Wird es den beiden gelingen weder zueinsnder zu finden??!

Bianca Iosivoni schafft es zwar nicht, das Rad zum Thema Liebesroman neu zu erfinden, ich entdecke in dem Roman Elemente aus der „After-Reihe“ und die Liebe auf den ersten Blick ist Thema vieler Romane.
Trotzdem schaft Bianca Iosvoni es, den Leser (oder eher die Leserin) von der ersten Buchseite an, mit in die Geschichte zu ziehen. Emery wirkt sympathisch, wenn auch zunächst etwas übertrieben aggressiv und unnahbar. Erst als ihre Vergangenheit bekannt wird, wird dieses verständlich.
Der Hauptunterschied zu anderen Liebesschnulzen ist aber wohl, dass der klassische „Bad Boy“ nicht auftaucht, sonder zur Abwechslung mal ein „Good Guy“. Dylan ist ebenfalls Student und hilfsbereit in allen Situationen. Ich konnte mich sofort mit ihm identifizieren.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und finde es großartig, sofern man auf diese Art Roman steht! Toll, und lesenswert!!

Veröffentlicht am 09.10.2017

Wow!!!

Als wir unsterblich waren
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"Als wir unsterblich waren" ist das erste Buch, das ich von Charlotte Roth gelesen habe...
...und ich muss sagen: Ich bin begeistert!

Hauptcharakter ist eigentlich die junge Alexandra, die nach dem Fall ...

"Als wir unsterblich waren" ist das erste Buch, das ich von Charlotte Roth gelesen habe...
...und ich muss sagen: Ich bin begeistert!

Hauptcharakter ist eigentlich die junge Alexandra, die nach dem Fall der Mauer (1989) ihre große Liebe in Westdeutschland findet. Nachdem aber ihre Großmutter beim Anblick dieses Mannes einen Herzinfarkt erleidet, taucht Alex ein in die Geschichte ihrer Großmutter: die junge Paula. Paula und ihre Freunde schlittern nach fröhlichen Kindheitstagen am Wannsee in Berlin hinein in den ersten Weltkrieg und anschließend auch noch in das Nazi-Deutschland. Wie alle Jugendlichen bleiben sie in dieser Zeit von Freundschaft, Liebe und Eifersucht nicht verschont, jeder der Freunde muss seinen eigenen Weg finden. und ihr Freund Clemens, der sie leider auch nach dem Krieg nicht heiraten möchte..

Historische Fakten sind gut berichtet, der Schreibstil und die Geschichte lassen den Leser unglaublich gut in die Zeit der beiden Weltkriege eintauchen.
Die Liebesgeschichte zwischen Paula und Clemens ist großartig beschrieben und lies mich letztendlich fast ein paar Tränen vergießen.
Charlotte Roth zeichnet in ihrem historischen Roman ein Happy End und ein tragisches Ende, lässt den Leser dabei die Entscheidungen der Personen mitfühlen und nachvollziehen.
Ich war von de, Roman gefesselt und kann ich nur empfehlen! Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin!

Veröffentlicht am 01.04.2024

Reisen mit Hund

Deutschland mit Hund
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„Doch Urlaub mit Hund braucht ein wenig Planung, damit die Reise nicht in Stress ausartet.“

„Deutschland mit Hund“ ist ein Reiseführer für Menschen und ihre Vierbeiner von Julia Schattauer. Er erschien ...

„Doch Urlaub mit Hund braucht ein wenig Planung, damit die Reise nicht in Stress ausartet.“

„Deutschland mit Hund“ ist ein Reiseführer für Menschen und ihre Vierbeiner von Julia Schattauer. Er erschien im Juni 2023 im Bruckmann Verlag.

…welcher Hundehalter kennt es nicht? Endlich Urlaubszeit, doch welches Ziel soll man ansteuern, wenn der liebe Vierbeiner mitkommen soll? Welche Urlaubsorte eignen sich, wo soll man übernachten, was kann unternehmen…?
Fragen über Fragen, die nicht immer einfach zu beantworten sind und definitiv Vorausplanung erfordern. Der Reiseführer aus dem Bruckmann Verlag beschäftigt sich mit genau diesen Fragen und hilft so bei der Reiseplanung ungemein.
Anders als bei anderen Reiseführer ist er dabei nicht kleinteilig in einzelne Orte aufgebaut, sondern gröber in Himmelsrichtungen unterteilt. Nach dieser Aufteilung geht es dann feiner um Regionen und Tipps, aber nicht im kleinsten Detail um Städte. Einen Gesamtüberblick über die beschriebenen Reiseziele gibt eine Übersichtskarte zum Buchanfang.
Mir hat diese Einteilung sehr gut gefallen, da man so einen wunderschönen Einblick in ganze Reiseregionen bekommt. Wenn man dann weiter ins Detail gehen möchte, kann man sich spezifischere Reiseführer anschauen, muss sich aber nicht sofort kleinteilig entscheiden und kann sich gröber orientieren und fokussieren.
Bei der Vorstellung der jeweiligen Regionen wird auf Hauptattraktionen gesetzt, dabei aber immer der Hund im Blick behalten. So gibt es zum Beispiel bei Schlössern Hinweise, ob Hunde erlaubt sind oder nicht und wenn ja, ob eventuell ein Maulkorb getragen werden muss oder Anbindemöglichkeiten vorhanden sind. Von entsprechenden Anbindemöglichkeiten halte ich aus diversen Gründen nichts, finde es aber gut, dass im Buch erwähnt werden.
Diese Anmerkungen gibt es auch in Bezug auf Seilbahnen oder Brücken. Der Besuch der Hängebrücke im Harz ist etwa nur bedingt angeraten, da diese aus einem Gitterrost besteht und Hunde auf diesem schlecht laufen können. Diese Betrachtungen haben mir sehr gefallen, denn sie zeigen, dass viel über den treuen Begleiter nachgedacht wurde und helfen sehr!
Gewisse Unternehmungen können so direkt aus der Planung gestrichen, bewusst eingeschlossen oder ohne Hund geplant werden.
Die Unternehmungstipps sind dabei insgesamt vielfältig und umfassen sowohl Wanderungen als auch Städte- oder Museumstipps.
Die unglaublich schönen Bilder laden auf jeder Seite zum sofortigen Reiseantritt ein und machen gemeinsam mit den Beschreibungen wirklich Lust auf das Erkunden Deutschlands.
Auf der Strecke bleiben dabei auch diverse Übernachtungsempfehlungen nicht und sowohl Hotel als auch Campingplätze sind bedacht worden. Außerdem werden auch einige ungewöhnliche Schlafmöglichkeiten genannt, die den Hund nicht ausschließen.
Abgerundet wird der Reiseführer durch allgemeine praktische Tipps fürs Reisen mit Hund - zum Beispiel „Autofahren mit Hund“ oder „die schönsten Hundestrände“. Diese befinden sich immer wieder zwischendurch als „Gut zu Wissen“-Parts. Die allgemeinen Hinweise gefallen mir an sich sehr gut, die Anordnung im Buch dagegen gefiel mir weniger. So sind in diesen Parts auch Tipps für Campingplätze oder Skiferien, welche dann aber nicht in die jeweilige Region passen, die eigentlich grade im Fokus steht. Mich hat die Anordnung dieser Tipps daher etwas irritiert und ich hätte sie mir eher zwischen den einzelnen Regionen oder eben passend zu den Regionen gewünscht.
Darüber hinaus habe ich am Reiseführer aber absolut nichts auszusetzen und kann ihn wirklich von ganzem Herzen empfehlen. Einige der genannten Orte habe ich schon selber besucht und weitere werden nach der tollen Beschreibung mit Sicherheit folgen!

Mein Fazit: „Deutschland mit Hund“ ist ein sehr gelungener Reiseführer, der einem einen schönen Überblick für die Reise mit Hund verschafft und dabei so manchen Geheimtipp bereithält. Er überzeugt durch die Hundeliebe, die aus jeder Zeile herausspricht und durch Hinweise, die deutlich machen, dass die Autorin sich wirklich Gedanken gemacht und umsichtig recherchiert hat. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternen und eine klare Empfehlung!

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