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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 19.12.2017

Molto großartig !

Café Morelli
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Das Café Morelli im kleinen walisischen Örtchen Bryn Mawr, hat seine besten Tage schon lange hinter sich. Großvater Morelli und seine Tochter haben das längst erkannt, doch Joe hält am Café fest, schließlich ...

Das Café Morelli im kleinen walisischen Örtchen Bryn Mawr, hat seine besten Tage schon lange hinter sich. Großvater Morelli und seine Tochter haben das längst erkannt, doch Joe hält am Café fest, schließlich wird es einmal sein Erbe sein. Als Nonno ins Krankenhaus muss, da schmiedet der 14-jährige Joe Pläne, wie er das Café vielleicht noch retten kann und seine eigens aus Italien angereiste Cousine Mimi, die soll ihm dabei helfen. Sehr zum Missfallen seiner Mutter, denn die teilt ihre Kochlöffel wirklich sehr ungern. Schon gar nicht mit Mimi, die so viel besser kochen kann als sie selbst.

Was wie eine herzerwärmende Geschichte über Familie, die Rettung des Cafés und gutes italienisches Essen klingt, was sie zweifellos auch ist, ist aber auch noch so viel mehr als das !

Denn mit Café Morelli schafft G.R.Gemin erneut ein großartiges Werk, das unter der Oberfläche eine weit tiefer reichende Geschichte erzählt.

Während Joe nämlich versucht, das Café mit jeder Menge verrückter, aber lustiger Ideen zu retten, spricht Nonno die Geschichte der Familie Morelli auf Band. Er erinnert sich gut daran, wie seine Großeltern als Migranten nach Wales kamen, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben im Gepäck. Sie eröffneten das Café und einige Zeit lief alles sehr gut. Doch dann kam der Krieg, Mussolini sympathisierte mit Hitler und plötzlich sah man in den Morellis Verräter. Nonnos Großvater wurde verhaftet, aber seine Großmutter hielt das Café stets am Laufen, in der Hoffnung, das sich irgendwann alles wieder beruhigen und Finden würde.

Die Mischung aus Geschichte und den wirklich amüsanten Versuchen zur Rettung des Cafes machen dieses Buch zu einem weiteren besonderen Königskinderschatz.

G.R.Gemin konnte mich ja bereits mit seinem MILCHMÄDCHEN schon sehr begeistern, auf das wir in Café Morelli übrigens einen kurzen Blick erhaschen können, mit seinem neuen Werk setzt er für mich allerdings nochmal einen drauf.

Café Morelli ist warmherzig und lustig, die Atmophäre sehr italienisch und köstlich, wo doch Mimi so großartige Gerichte zaubert. Aber sie ist auch tiefgründig und das hat mir besonders gut gefallen.

Es geht nicht nur darum, das Café zu retten, sondern es ist eine Familiengeschichte mit vielen Facetten und buntgemischten Charaktereigenschaften, eine Geschichte über Freundschaft und über einen Zusammenhalt, der über mehrere Zeiten andauert.

Molto großartig !!!

Veröffentlicht am 10.12.2017

Eine tiefgründige und eindringliche Geschichte über Trauer und Verlust

Eisvogelsommer
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Bevor ich gleich zu meiner Meinung komme, muss ich gestehen, das ich vermutlich niemals auf dieses Buch aufmerksam geworden wäre, wenn es in diesem Jahr nicht für den Jugendliteraturpreis nominiert wurde. ...

Bevor ich gleich zu meiner Meinung komme, muss ich gestehen, das ich vermutlich niemals auf dieses Buch aufmerksam geworden wäre, wenn es in diesem Jahr nicht für den Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Zum einen liegt es wohl daran, das mich das Cover so überhaupt nicht anspricht und das Buch ja doch recht unbekannt ist.

Beides Punkte, die sehr schade sind, denn so wie mir, wird es sicher auch vielen anderen potenziellen Lesern gehen und ich hoffe nun, das ich mit meiner Rezension vielleicht ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf dieses ganz besondere Buch lenken kann.

Ein junger Mann, Thomas, der am Beginn seines Lebens steht, wird plötzlich jäh aus ebenjenem gerissen. Er stirbt bei einem tragischen Unfall. Welche Auswirkungen dieser plötzliche Tod auf die Hinterbliebenen hat, davon erzählt Jan de Leeuw in seinem Jugendroman "Eisvogelsommer".

Die Geschichte erzählt er aus Sicht von Thomas, der als Beobachter, als für seine Lieben noch immer spürbare Präsenz, auf der Erde weilt und sich nicht so recht lösen kann. Abwechselnd fällt sein Blick auf seine Mutter, die der Verlust ihres Sohnes natürlich hart getroffen hat, die ihm jetzt einen heiligen Sockel baut, in dem sie an ihm festhält, alles so belässt, wie es vor seinem Tod war und die durch ihr Verhalten ihre Ehe gefährdet. Sie ist so sehr in ihrer Trauer gefangen, das sie überhaupt nicht erkennt das ihr Leben weitergehen MUSS.

Die zweite Figur auf die der Fokus liegt, ist Thomas erste große Liebe Orphee, die sich schuldig fühlt an Thomas Tod, die nicht sieht, wie es weitergehen kann und die im Begriff steht einen furchtbaren Fehler zu machen.

Und der Dritte Charakter ist Thomas Großvater, zu dem der Junge immer eine enge und gute Bindung hatte. Um den er sich sorgte und den er versorgte, der mit seinen eigenen Dämonen und der Vergangenheit kämpfte und den niemand verstehen wollte und konnte. Diese drei Charaktere halten an Thomas fest und seine Seele somit auf der Erde.

EISVOGELSOMMER ist ein Roman über den Umgang mit Verlust, der aufzeigt, welch große Lücke ein Mensch hinterlässt und wie die Hinterbliebenen mit der Trauerbewältigung zurechtkommen müssen.

Mich hat das Buch emotional sehr berührt und die Geschichte hat mich voll und ganz eingenommen. Die Atmosphäre war eisig und ich fühlte mich beim Lesen immer von einem düsteren Gefühl umklammert, das ich schwer benennen kann. Ein wenig unheimlich vielleicht, beklemmend, aber trotzdem kein ungutes Gefühl.

Jan de Leeuw erzählt mit viel Tiefgründigkeit und Zwischentönen über das Loslassen, aber auch übers Verzeihen und über das sich selbst vergeben. Sein Schreibstil ist unglaublich poetisch und wortgewaltig.

Sicherlich ist EISVOGELSOMMER keine leichte Kost, kein Buch, das man an einem Nachmittag mal eben einfach so wegschmökert, aber gerade das macht es so besonders. Es ist aufwühlend, tiefgreifend und behandelt ein Thema über welches wir gerne schweigen, weil es einfacher ist, seine Gefühle und Gedanken in Bezug auf Trauer und Schuld für sich zu behalten.

Wer gerne tiefsinnigere Jugendromane liest und nicht vor den Thematiken Tod, Trauer und Schuld zurückschreckt, dem kann ich diesen Roman uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 10.11.2017

John Green ist zurück ! Großartig wie eh und je !

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Ziemlich lange hat uns John Green auf einen neuen Roman warten lassen, doch jetzt ist er endlich zurück und zwar ziemlich großartig !!!

Aza Holmes, 16 Jahre alt, leidet an einer Zwangsstörung. Sie fürchtet ...

Ziemlich lange hat uns John Green auf einen neuen Roman warten lassen, doch jetzt ist er endlich zurück und zwar ziemlich großartig !!!

Aza Holmes, 16 Jahre alt, leidet an einer Zwangsstörung. Sie fürchtet sich vor Bakterien und was diese in ihrem Körper anrichten könnten. Diese Gedanken bestimmen und beherrschen ihren kompletten Alltag, denn stößt man sie einmal an, winden sie sich wie eine Spirale durchs Gehirn, die einfach niemals endet.

Diese Zwangsstörung stand bei diesem Buch eindeutig im Vordergrund, sie ist der Fixpunkt um den sich alles andere dreht. Klingt langweilig, ist es aber nicht, denn John Green ist einfach ein Meister der Worte und des Erzählens.
So sind Azas Zwänge und ihre psychischen Probleme zwar also Hauptakteure und trotzdem passiert so vieles Drumherum, das mich unterhalten und vor allem so köstlich amüsiert hat.

Aza und ihre beste Freundin Daisy sind nämlich eigentlich auf Detektivsuche, wenn man es so nennen will, denn Billionär Russell Pickett ist verschwunden und da er eigentlich im Knast einsitzen sollte, ist eine ziemlich fette Belohnung auf ihn ausgesetzt. Zufälligerweise kennt Aza dessen Sohn Davis und da Daisy dringend Geld fürs Collage braucht, überredet sie ihre Freundin also dazu, sich irgendwie an Davis ranzupirschen, herauszufinden wo sein Vater steckt und die Kohle abzuräumen.

Das dabei natürlich nichts nach Plan läuft ist eigentlich vorprogrammiert.

Ich mochte die Geschichte wahnsinnig gerne, zum einen weil man merkt, wie viel eigene Erfahrungen und Emotionen in Bezug auf psychische Erkrankungen und Zwangsstörungen John Green hier eingebracht hat und zum anderen, weil sie trotz dieser ernsten und wichtigen Themen so leichtfüßig und schön und amüsant und unterhaltsam ist.

Seine Figuren zeichnet Green gewohnt authentisch, liebenswert und ein wenig chaotisch. Sein Schreibstil ist brillant und seine Botschaft so wichtig, das ich mir wirklich wünschen würde, das ganz viele Menschen dieses Buch lesen.

Oft ist es nämlich einfach so, das man sich als gesunder Mensch überhaupt keine Vorstellung davon machen kann, wie es ist mit einer psychischen Erkrankung zu leben, seien es nun Zwangsstörungen wie Aza sie hat oder aber Depressionen und Co. In "Turtles all the way down" zeigt John Green sehr realistisch wie es für Betroffene ist mit ihrer Krankheit zu leben, aber auch wie sich das aufs Umfeld auswirkt und wie Familie und Freunde dies empfinden und damit umgehen. Er beschönigt nichts, sondern bringt dieses Thema nüchtern und realistisch auf den Tisch.

Ein sehr sehr geniales Werk, das ich Euch allen nur empfehlen und wirklich dringend ans Herz legen kann !

Veröffentlicht am 30.10.2017

Ein großartiges Debüt und so viel mehr als NUR ein Coming-of-Age-Roman !

Mirror, Mirror
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Cara Delevingne ist Model und Schauspielerin und irgendwie finde ich sie absolut cool, weil sie positiv verrückt ist und immer so wirkt als sei sie wirklich ganz sie selbst. Genau deshalb mag ich sie und ...

Cara Delevingne ist Model und Schauspielerin und irgendwie finde ich sie absolut cool, weil sie positiv verrückt ist und immer so wirkt als sei sie wirklich ganz sie selbst. Genau deshalb mag ich sie und so war es also irgendwie auch kein Wunder, das ich für ihren Debütroman schon im Vorfeld Feuer und Flamme sein würde.
Als ich das Buch zum ersten Mal sah, was ja aufgrund des wirklich total auffälligen, quietschgelben Covers, gar nicht zu übersehen ist, da wusste ich: Ich muss es lesen !

Dabei habe ich den Klappentext völlig außer Acht gelassen, habe mich stattdessen wirklich nur auf das Cover konzentriert, auf die kurze Aussage, das es sich dabei um einen Coming of Age Roman handelt und auf die Tatsache, das es Cara Delevingne geschrieben hat. Das reichte mir schon, war aber natürlich auch ein wenig gewagt.
Und tatsächlich hatte ich auch etwas ganz anderes erwartet und trotzdem hat mich das Buch komplett überzeugt.

Red, Leo, Naomi und Rose könnten nicht unterschiedlicher sein und bis vor einem Jahr hätten sie auch nie gedacht, das sie irgendwann einmal etwas gemeinsam haben könnten. Durch ein Projekt im Musikunterricht wurden sie zusammengewürfelt und was mit Skepsis und Lustlosigkeit begann, wuchs sich schnell zu etwas Großem und Gutem aus, denn die Vier waren gemeinsam so unschlagbar gut, das aus dem Projekt eine echte Band wuchs: MIRROR, MIRROR.

Die Musik verband sie, hielt sie zusammen und machte sie zu echten und sehr engen Freunden. Doch dann verschwindet Naomi spurlos. Red, Leo und Rose verstehen die Welt nicht mehr. Niemals, so glauben sie, sei Naomi einfach weggelaufen. Dafür kennen sie sie zu gut, oder ? Besonders Red beginnt zu hinterfragen was Naomi wohl zugestoßen sein mag und begibt sich auf Spurensuche. Je mehr Ungereimtheiten und hässliche Geheimnisse dabei ans Licht kommen, desto größer scheint außerdem die Kluft zwischen den Freunden zu werden. Dabei müssen sie doch besonders jetzt zusammenhalten.

Cara Delevingne erzählt hier, im Übrigen gemeinsam mit der Autorin Rowan Coleman ( hierzulande sicher dem ein oder anderen bekannt durch "Zwanzig Zeilen Liebe" oder "Einfach unvergesslich" ), die Geschichte von vier Jugendlichen die vor allem auf der Suche nach ihrem Platz im Leben sind. Sie alle kommen aus unterschiedlichen Schichten und haben unterschiedliche Probleme.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Red: Mittelstandskind. Die Mutter hat ein Alkoholproblem, der Vater eine Affäre nach der anderen. Die komplette Familie steckt in einer Krise. Hinzu kommt Red's persönliche Identitätskrise: Wer bin ich ? Und wer will ich sein ?

Rose, nach außen provozierend, innerlich zerbrochen, ist der Mittelpunkt der Band, die scheinbar taffe Frontfrau aus gut situiertem Hause. Das Mädchen, das sich nach Liebe und Freundschaft sehnt und seine Stiefmutter verabscheut.

Leo, groß, breit und gutaussehend, ist der Mädchenschwarm, auch wenn er sich mit seiner Mutter nur eine Sozialbau-Zwei-Zimmer-Wohnung teilt und einen gewalttätigen älteren Bruder hat. Als dieser droht aus dem Knast zu kommen, da gerät Leos Welt, die er sich Dank Mirror, Mirror im letzten Jahr aufgebaut hat zu zerbrechen.

Und dann ist da noch Naomi, die Cosplay liebt, sich ansonsten aber immer sehr zurücknimmt und die einfach so verschwindet und sich nicht mehr meldet. Weder bei ihren Freunden noch bei ihrer Familie.
Was ist ihr nur zugestoßen ?

Das versuchen Red, Leo, Rose und Naomis ältere Schwester Ashira herauszufinden.

"Mirror, Mirror" ist echt unglaublich vielschichtig, was ich so nicht erwartet hätte. Im Fokus steht hier ganz klar die enge Freundschaft der vier sehr authentischen Protagonisten, aber auch die Botschaft, das es okay ist, so zu sein wie man ist.

Klassischer Stoff also für einen Coming of Age Roman, doch Mirror Mirror ist so viel mehr. Es ist ein durchweg spannender Roman über dem eine ganz eigentümliche, ja teilweise recht beklemmende und fast schon trostlose Atmosphäre liegt, die man mit jeder Zeile hofft, endlich abschütteln zu können, die es aber auch braucht, um nachvollziehen zu können, wie es den Protagonisten auf ihrem Weg zum eigenen Ich und zum Erwachsenwerden geht und auch um zu verdeutlichen was mit Naomi geschehen ist.

Der Schreibstil ist jugendlich und modern, lässt sich flüssig lesen und punktet ganz besonders durch die vielen Spannungselemente und einen wirklich genialen Plottwist. Es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig, egal ob man die Protagonisten nun in einer alltäglichen Situation begleitet oder sie erlebt, wenn sie einen Teil des wirklich düsteren Rätsels um Naomi lösen.

Die Auflösung ist schlüssig, sehr gut durchdacht und kommt noch dazu mit einigen wichtigen Botschaften ums Eck, was mir immer sehr gefällt, da sowas einfach zum Nachdenken anregt und auch immer eine ganze Weile im Gedächtnis haften bleibt.

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, das Cara Delevingne mich auch als Autorin völlig von sich überzeugt hat. Ihr Debütroman ist wirklich absolut genial. Allerdings würde ich den Roman nicht ausschließlich dem Genre "Coming of Age" und Young Adult zuordnen, sondern fast schon behaupten, das er auch ins Genre Jugendthriller passt.
Aber egal, in welche Schublade man ihn nun letzten Endes stecken mag, es ist ein wirklich spannendes und unglaublich intensives Buch, das ich absolut weiterempfehlen kann !

Veröffentlicht am 27.10.2017

Es ist SO großartig ! Ich liebe es !

Bird and Sword
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Das ist Fantasy wie ich sie mag. Ein Mädchen ohne Stimme, ein König in Ketten, ein Fluch der sie vereint und eine Liebe die so stark ist, das sie mir mein Herz beinahe sprengt.
Und wenn solch eine Geschichte ...

Das ist Fantasy wie ich sie mag. Ein Mädchen ohne Stimme, ein König in Ketten, ein Fluch der sie vereint und eine Liebe die so stark ist, das sie mir mein Herz beinahe sprengt.
Und wenn solch eine Geschichte dann noch aus der Feder einer Autorin wie Amy Harmon stammt, dann hält mich nichts mehr vom Lesen ab !

Denn Amy Harmon ist für mich die Queen der Emotionalität, da kommt selbst Colleen Hoover nicht ran. Mit ihren Romanen bringt sie mich beinahe jedes Mal zum Weinen, sie beschert mir eine Gänsehaut, die sich wirklich von Kopf bis Fuß zieht und sie berührt mein Herz auf eine Weise, wie es nur sehr wenige Autoren bisher geschafft haben.

Auch BIRD AND SWORD bildet da keine Ausnahme, obwohl sich der Roman ja in einem völlig anderen Genre bewegt, als es die anderen Romane der Autorin tun. Genau deshalb war ich auch so gespannt auf die Geschichte um die stumme Lark, die eine ganz besondere Gabe besitzt und die vom gefürchteten König als Geisel genommen wird.

Und was soll ich sagen: Amy Harmon überzeugt auch im Genre Fantasy und ich hoffe und wünsche mir so sehr, das ihr in Deutschland mit diesem grandiosen Auftakt endlich der große Durchbruch gelingt.

Lark musste als kleines Mädchen mit ansehen, wie der König ihre Mutter tötete, da diese Magie wirken konnte. Diese ist im Reich Jeru jedoch verboten, der König duldet sie nicht. Bevor ihre Mutter starb, nahm sie Lark die Fähigkeit zu sprechen, damit sie nicht das gleiche Schicksal ereilt und so lebt Lark ein stummes und auch sehr einsames Leben. Ihr Vater ignoriert sie und hätte sich ihrer wohl schon längst entledigt, wenn er nicht in bestimmter Weise an sie gebunden wird.
Eines Tages taucht der junge König Tiras in Corvyn auf um den Lord zur Rede zu stellen, weil dieser seinen Tribut an Soldaten für den Krieg gegen die sogenannten Volgar nicht entsandt hat. Als Pfand schnappt er sich Lark und nimmt sie einfach mit nach Jeru.
Zunächst hat sie Angst vor ihm, doch bald schon erkennt sie, das Tiras überhaupt keine Ähnlichkeiten mit seinem Vater hat und das auch in ihm ein tief verborgenes Geheimnis schlummert.

Diese Zusammenfassung offenbart nur einen Bruchteil der kompletten Handlung, die absolut facettenreich und somit sehr komplex ist. Es herrscht ein Krieg in Jeru, es gibt Verrat und Misstrauen, Lark die sich mit niemandem verständigen kann, weil sie des Lesens und Schreibens nicht mächtig ist und natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte.

Hinzu kommt Amy Harmons wunderschöner, ja fast einmal wieder poetisch anmutender Schreibstil, mit dem sie einen fast schon durch die Geschichte treibt, einfach deshalb weil man sich ihren Worten und dem Gefühl das in jedem einzelnen davon mitschwingt, nicht mehr entziehen möchte. Und so rauscht man förmlich durch die Geschichte und kommt viel zu schnell am Ende an.

Die Charaktere sind stark und außergewöhnlich, ganz besonders Lark, die sich seit dem Verlust der Mutter eigentlich nur wünscht, normal zu sein und geliebt zu werden. Sie muss durch eine harte Schule gehen, bis sie sich endlich richtig verständlich machen kann und selbst dann wird sie von den meisten Lords überhaupt nicht ernst genommen und muss sich ihren Platz in Jeru regelrecht erkämpfen.

Ich habe die Geschichte von Lark wirklich sehr genossen und freue mich schon sehr auf Band 2, der hier bei uns im Frühjahr nächsten Jahres erscheinen wird und den man mehr oder weniger unabhängig zu Band 1 wird lesen können, da es dort um einen anderen Protagonisten geht. Allerdings vermute ich aber, das in diesem zweiten Band dann auch ein paar offen gebliebene Fragen klären werden, weshalb ich empfehle BIRD AND SWORD zu lesen.

Aber das empfehle ich Euch sowieso, weil es einfach großartig und magisch und poetisch und wunderwunderschön und herzzereißend ist und weil man Amy Harmons Romane eben einfach nur lieben kann. ALLE !