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Veröffentlicht am 23.09.2018

Vom Sinn des Lebens

Das Café am Rande der Welt
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Klappentext:
Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der ...

Klappentext:
Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte neben dem Menü des Tages drei Fragen: »Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?« Wie seltsam – doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen.

Die Fragen nach dem Sinn des Lebens führen ihn gedanklich weit weg von seiner Vorstandsetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst. Ein ebenso lebendig geschriebenes, humorvolles wie anrührendes Buch.

Meine Meinung:
Mich hat das ansprechend gestaltete Cover und der Klappentext angezogen und zum KAuf des Buches verleitet. Die Idee der Geschichte ist sehr ansprechend und mit dem Thema des Sinn des Lebens und was brauchen wir wirklich, um glücklich zu sein, sollte sich jeder von uns beschäftigen. Da mich die Thematik sehr interessiert, hab ich mir viel von der Lektüre des Buches versprochen. Die Sprache ist sehr einfach, die Kapitel sind mit schönen Zeichnungen illustriert. Insgesamt war ich aber vom Buch dann eher enttäuscht, kann nicht nachvollziehen, warum es ein Bestseller ist. Die an und für sich sehr überzeugende Botschaft wirkt für mich sehr holprig in eine Geschichte eingepackt, die Emotionen und Gedanken des Protagonisten, der sich in das Café verirrt kann ich nicht nachvollziehen, auch seine -insgesamt sehr rasche- "Erleuchtung" wirkt für mich wenig glaubhaft. Deshalb kann ich das Buch nicht wirklich weiterempfehlen, obwohl ich dennoch mehr zur Seminararbeit des Autors recherchieren möchte.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Enttäuschte Sehnsucht

Die Sehnsucht des Vorlesers
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Klappentext:

Guylain Vignolles liebt Bücher und hasst seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Darum liest er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit den Pendlern im Vorortzug ein paar Seiten vor, die ...

Klappentext:

Guylain Vignolles liebt Bücher und hasst seinen Job in einer Papierverwertungsfabrik. Darum liest er jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit den Pendlern im Vorortzug ein paar Seiten vor, die er tags zuvor der Schreddermaschine entrissen hat – sein Akt der Rebellion gegen die Vernichtung von Literatur. Als er im Zug einen USB-Stick entdeckt, auf dem das Tagebuch einer jungen Frau gespeichert ist, verändert das sein Leben. Er muss diese Julie finden. Unbedingt.


Meinung:
Versprochen wurde eine Hommage an die Magie des Lesens. Die konnte ich nur bedingt finden. Und auch bezüglich meiner restlichen Erwartungen wurde ich enttäuscht. Ich hatte mir einen überzeugten, idealistischen, resoluten Typen vorgestellt und eine schöne Liebesgeschichte erwartet. Aber Guylain konnte mich nicht für sich gewinnen, er blieb blass und passiv und jammrig. Die Idee mit dem Vorlesen in der U-Bahn hat mir grundsätzlich gefallen, aber sie kam etwas kurz, sehr dominant geschildert wurde das Schreddern der Bücher, als wäre es ein unausweichliches Schicksal, ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Und so konnte ich nicht recht warm werden mit dem Protagonisten. Seine Nebencharaktere waren liebenswert skurril, blieben insgesamt aber auch eher blass. Und die Liebesgeschichte ließ auf sich warten. Dass Guylain so bessesen auf die Autorin der Geschichten auf dem USB-Stick war, war für mich nicht wirklich nachvollziehbar und er braucht dann auch ganz schön lang um mal in Gang zu kommen, was zu unternehmen. Und eigentlich ist die Geschichte zu Ende, bevor die Liebesgeschichte so richtig losgeht. Das Ende ist ganz nett, aber insgesamt war ich, nachdem mich Cover und Klappentext sehr angesprochen haben, enttäuscht von dem Buch.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Von Liebe habe ich in dem Buch wenig gespürt

Die Liebe, die uns bleibt
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Edwina ist fast 80 Jahre alt, zweifache Witwe und lebt mittlerweile ganz alleine in ihrem riesigen Haus in London, das seine beste Zeit auch hinter sich hat. Sie entschliesst sich, das Haus zu verkaufen. ...

Edwina ist fast 80 Jahre alt, zweifache Witwe und lebt mittlerweile ganz alleine in ihrem riesigen Haus in London, das seine beste Zeit auch hinter sich hat. Sie entschliesst sich, das Haus zu verkaufen. Während sie den Makler durchs Haus führt und sie im Anschluss beginnt, die angesammelten Sachen auszusortieren, kommen ihr Erinnerungen an ihr Leben und das tragische Schicksal ihrer Familie, über das der Leser nach und nach mehr erfährt.

Der Roman ist unterteilt in mehrere Abschnitte, in denen die Ereignisse jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt werden, überwiegend in der Rückschau (Edwinas und Lucas' Parts), zum Teil aber auch als aktuelles Geschehen (Ferns und Sophies Parts). Der Schreibstil ist flüssig und sehr detailreich, man kann sich als Leser die Situationen sehr bildlich und- vor allem bei der Malerin Edwina- farbenreich vorstellen. Auch kann man zu den jeweiligen Personen durchaus eine Empathie herstellen, nicht unbedingt aber Sympathie und man möchte natürlich wissen wie es weitergeht.
Für mich bleiben die Emotionen jedoch nicht spürbar, so dass ich auch den Titel nicht nachvollziehen kann. Insgesamt wirkt mir die Geschichte sehr konstruiert und nicht stimmig, das Buch hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt. Am Ende bleiben für mich viele Fragen offen, manche Personen kommen mir zu kurz. Es fällt mir auch schwer, klar zu sagen, worum es eigentlich ging außer halt um das Schicksal einer Familie und deren Umfeld. Wir erfahren ein bisschen was zur Zeitgeschichte und zur Situation von Englands verwöhnter High Society, Konventionen und Sprengung von Tabus, aber irgendwie werden viele Themen dabei aufgegriffen (Scheidung, Drogen, sexueller Missbrauch, Verhütung, ungewollte Schwngerschaften, Fehlgeburten, übertriebene Mutterliebe, gleichgeschlechtliche Beziehungen, uneheliche Kinder, Wunsch nach Selbstverwirklichung, familiäre Erwartungen, und vieles mehr), aber keines so wirklich konsequent verfolgt. Das finde ich schade.

Insgesamt muss ich sagen, war ich nach der vielversprechenden, andeutungsreichen Leseprobe recht enttäuscht von dem Buch und es lässt mich fast etwas verwirrt zurück, so dass ich es leider nur bedingt weiter empfehlen kann.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Ein historischer Roman?!

Ansichten eines Clowns
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Hans Schnier ist von Beruf Clown und tingelt mit seiner Freundin durch die Lande von Auftritt zu Auftritt. Doch Marie verlässt ihn, um einen anderen zu heiraten, da sie nicht unverheiratet "in Sünde" weiterleben ...

Hans Schnier ist von Beruf Clown und tingelt mit seiner Freundin durch die Lande von Auftritt zu Auftritt. Doch Marie verlässt ihn, um einen anderen zu heiraten, da sie nicht unverheiratet "in Sünde" weiterleben will. Und Hans stürzt ab, landet auf einer Bahnhofstreppe mit einer Guitarre in der Hand und einem Hut vor sich...

In Quiz wurde oft nach dem Titel gefragt, deshalb war ich neugierig, und ich dachte mir, ein bissel Kultur tut mir auch mal gut, also habe ich mich zu dem Buch entschieden. Aber ich bin schwer reingekommen. Ich hab auch nicht immer begriffen, wann und wo wir gerade sin. Letztendlich spielt die Handlung an einem einzigen Tag, aber es gibt sehr viele Rückblicke. Unser Held, der Clown, prangert alle in seinem Umfeld an, geht recht hart mit der Welt, insbesondere dem Katholizismus, ins Gericht. Heinrich Böll schreibt im Nachwort von 1985, dass der Roman bereits ein historischer Roman ist und ihn die jungen Erwachsenen schon nicht mehr nachvollziehen können, weil sich so viel gewandelt hat in der Gesellschaft und im Katholizismus. Mittlerweile wohl noch mehr.
Der Schreibstil ist große Klasse, aber mit dem Held wurde ich nicht warm, den fand ich eher abstoßend. Zwar einerseits bewundernswert konsequent, andererseits auch abstoßend und selbstgerecht. Ich muss gestehen, ich hatte Mühe, den Roman fertig zu lesen und war froh, als ich es geschafft hatte. Literarisch gesehen ist das Buch vielleicht ein Meisterwerk, aber zu meiner Unterhaltung hat es nicht beigetragen.

Veröffentlicht am 02.07.2017

Eher seicht, aber dennoch mitreißend

Manche Tage muss man einfach zuckern
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Dauersingle Sarah glaubt, dass sie auf einer Internetplatform ihre große Liebe finden wird. Da diese aber auf sich warten lässt, fängt sie eine Affäre mit dem attraktiven Jack, dem Bruder ihres schwulen ...

Dauersingle Sarah glaubt, dass sie auf einer Internetplatform ihre große Liebe finden wird. Da diese aber auf sich warten lässt, fängt sie eine Affäre mit dem attraktiven Jack, dem Bruder ihres schwulen besten Freundes Pete, an. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf der Internetplatform auf...
Paralell dazu ist Sarah grad ihren Job los geworden und sucht verzweifelt was neues, um sich wieder eine eigene Wohnung leisten zu können und nicht länger bei Pete wohnen zu müssen. Sie findet etwas in einem etwas esoterischen Massagestudio mit ziemlich schrägen Typen als Chefs.

Mich hat das attraktive Cover angezogen. Den Titel fand ich zwar etwas komisch, aber der Klappentext überzeugte mich, dass ich das Buch unbedingt lesen will.

Insgesamt war ich aber eher enttäuscht. Zwar hat die Story mich schon gefesselt, vor allem die sehr durchschaubare, aber prickelnde Lovestory zwischen Sarah und Jack, und ich hatte das Buch sehr schnell gelesen, aber erstmal musste ich mich richtig ärgern über den Ausdruck "Dauersingle" bei einer 25-jährigen, wo nach kürzester Zeit absehbar ist, dass sie es nicht mehr lang ist. Ihr innerer Konflikt ist sehr künstlich und oberflächlich. Wie das Buch ausgeht, ist relativ schnell klar, die Verwirrung, die darum geschaffen wird, sehr konstruiert und durchschaubar.

Sarah wirkt nicht authentisch, ihre Ängste konstruiert. Bei ihrer neuen Stelle kann man zwar schon mit ihr mitleiden, andererseits denkt man sich nur "geh halt!".

Insgesamt war das Buch für meinen Geschmack zu seicht, wenn es auch durchaus packende Phasen hatte. Als einfache Unterhaltung o.k., wirklich empfehlen kann ich das Buch aber nicht.