Profilbild von Pippilotta

Pippilotta

Lesejury Star
offline

Pippilotta ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Pippilotta über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2017

Nette Lektüre mit Schwächen

Hinter dem Café das Meer
0

Hinter dem Cafe das Meer erzählt die Geschichte von Demi und Cal in wechselnder Ich-Perspektive. Demi ist von zuhause abgehauen und hat nach einiger Zeit auf der Straße eine Job in einem Café gefunden. ...

Hinter dem Cafe das Meer erzählt die Geschichte von Demi und Cal in wechselnder Ich-Perspektive. Demi ist von zuhause abgehauen und hat nach einiger Zeit auf der Straße eine Job in einem Café gefunden. Zusammen mit einem Zimmer für sie und ihren ständigen Begleiter, den Hund Mitch. Doch dann verliert sie den Job und steht wieder auf der Straße. Mit Hilfe ihrer ehemaligen Chefin lernt sie Cal kennen, der das Anwesen seines Vaters geerbt hat und restaurieren möchte, um wieder ein Ferienparadies daraus zu machen. Er stellt Demi an, die ihm bei der Renovierung hilft und davon träumt, auf dem Anwesen ein eigenes Café zu eröffnen. Und Demi verliebt sich in ihren neuen Chef. Der hängt jedoch seiner Jugendliebe nach, die einen anderen heiraten will, und hat offenbar Unaussprechliches erlebt in seiner Zeit, die er im Ausland war...

Insgesamt war das Buch ganz nett zu lesen, allerdings fand ich die Geschichte manchmal etwas holprig. Der Wechsel der Ich-Perspektive zwischen Demi und Cal, teilweise auch innerhab eines Kapitels, hat mich manchmal verwirrt. Die Charaktere waren mir überwiegend wenig sympathisch, wodurch ich wenig mitgehen konnte. Einge Szenen zwischen Demi und Cal haben mich überzeugt, ansonsten fand ich viele emotional nicht nachvollziehbar. Die Geschichte war für mich nicht stimmig. Es wurden sehr viele Themen und Probleme in ein Buch gepackt, so dass es etwas überfrachtet wirkt, wobei die einzelnen Themen dann sehr oberflächlich blieben. Und das "große Geheimnis" von Cal blieb offen, was auch nicht passte. Mittlerweile habe ich erfahren, dass es offensichtlich mehrere Bände geben soll, aber ich muss sagen, ich habe nicht das dringende Bedürfnis weiter zu lesen.

Veröffentlicht am 20.02.2022

Gute Idee, schwache Umsetzung

Zurück zu mir
0

"Zurück zu mir- eine heilende Begegnung" von Laura Malina Seiler erzählt die Geschichte von Alma, in deren Leben alles schief geht und die am absoluten Tiefpunkt angekommen ist. Da erreicht sie ein Paket ...

"Zurück zu mir- eine heilende Begegnung" von Laura Malina Seiler erzählt die Geschichte von Alma, in deren Leben alles schief geht und die am absoluten Tiefpunkt angekommen ist. Da erreicht sie ein Paket mit einem Tagebuch, das zum Teil schon beschrieben ist, und zwar in ihrer eigenen Handschrift. Für Alma beginnt eine Reise zu und eine Begegnung mit sich selbst, die ihrem Leben neuen Schwung und ihr neuen Mut gibt.

Vielleicht hat mich dieses Buch zu spät erreicht- ich habe es zu Weihnachten geschenkt bekommen- und vor 3 Jahren oder so hätte es mich mehr angesprochen, aber aktuell konnte es mich mit seiner Thematik von vornherein nicht mehr so gewinnen. Dennoch hab ich es neugierig begonnen, dachte mir es kann ja nicht schaden. Die Grundidee und - botschaft ist gut, die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Es finden sich einige logische Fehler (an einem Tag ist es Herbst, am nächsten Tag Frühling z.B.) und Sprach- bzw. Rechtschreibfehler darin, die mich leicht irritierten, aber das wäre vernachlässigbar, wären da nicht unglaubliche Redundanzen. Und nicht alles wird gut, nur weil man es oft sagt, dadurch entstehen einige Längen und man hätte die Geschichte ohne Probleme und Inhaltsverlust auf die Hälfte reduzieren können. Auch ist es an einigen Stellen unglaublich schwulstig und übertrieben. Das Idyll und das "gute Leben" sind sehr klischeehaft dargestellt. Ja, man kann Alma und ihre Situation gut nachvollziehen und auch mit ihr mitfühlen, die Sprache ist einfach und dadurch gut und rasch lesbar, wären da nicht immer wieder die ermüdenden Wiederholungen. Thematisch habe ich echt überlegt, das Buch weiter zu verschenken, aber nach der Lektüre muss ich sagen, da gibt es bessere. Dennoch hat mich das Buch auch in gewisser Weise zum Nachdenken und Selbstreflektieren gebracht- das schadet ja auch nie!- und einiges in mir angestoßen, insofern war die Lektüre keine reine Zeitverschwendung. Eine wirkliche Weiterempfehlung gibt es von mir leider dennoch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2022

Befremdlicher Klassiker

Der Fremde
0

"Der Fremde" von Camus erzählt von einem jungen Franzosen, der in Algier lebt, und dessen Alltag und wie er durch einen Zufall zum Mörder wird und verhaftet wird.

Der Protagonist erzählt die Geschichte ...

"Der Fremde" von Camus erzählt von einem jungen Franzosen, der in Algier lebt, und dessen Alltag und wie er durch einen Zufall zum Mörder wird und verhaftet wird.

Der Protagonist erzählt die Geschichte von Anfang bis zum Ende in der Ich-Perspektive. Er schildert Abläufe bis ins kleinste Detail und mit wenig emotionaler Beteiligung, oft gleicht es einer Aneinanderreihung von Tätigkeiten in chronologischer Reihenfolge. Andere Personen werden facettenreich, aber ebenfalls mit wenig emotionaler Konnotierung beschrieben. Als Leser bekommt man viel Einblick in die Gedanken des Protagonisten, Emotionen werden wenn nur knapp angedeutet und man bekommt den Eindruck, dass der Protagonist einfach keine hat.

Ich hatte das Buch im Französischunterricht im Original gelesen und nur vage Erinnerungen zurückbehalten, deshalb habe ich es mir jetzt nochmals auf deutsch vorgenommen. Zumal es so hochgelobt wird und Camus unter anderem vom mir sehr hoch geschätzten Irvin Yalom zur Lektüre empfohlen wird. Auch auf deutsch bin ich jedoch mit der Geschichte nicht warm geworden Der Beginn war in seiner detailreichen, manchmal fast kindlich anmutenden Beschreibung von Tätigkeiten fast ein bisschen langweilig und ennervierend und ich konnte keine Sympathie zum Protagonisten aufbauen. Lange habe ich mich gefragt, worauf das ganze hinaus laufen soll und war versucht, das Buch wegzulegen. Auch der "zufällige" Mord kam irgendwie überraschend und sinnfrei ins Spiel, spannender wird dann der Teil nach der Verhaftung und im Gefängnis, einfach weil die Betrachtungen des Protagonisten dabei etwas tiefsinniger werden. Was mir das Buch sagen will, blieb mir jedoch bis zum Schluss verborgen, den großen Erfolg kann ich nicht nachvollziehen. Aber vielleicht fehlt mir der Sinn für den Existenzialismus und der Verstand, in diesem Falle hinter die Dinge zu schauen. Mir bleiben der Protagonist und der Roman leider fremd und ich kann keine Weiterempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2017

Kann eine Geschichte am Happy End nicht zu Ende sein?!

Der große Lord
0

Es ist Heilig Abend. Auf die Polizeistation von Erleboro kommt ein junger Mann und behauptet, er habe Lord Fauntleroy erschossen. Begleitet wird er von Felicitas, dem selbstverliebtem Lama, und Fred, einem ...

Es ist Heilig Abend. Auf die Polizeistation von Erleboro kommt ein junger Mann und behauptet, er habe Lord Fauntleroy erschossen. Begleitet wird er von Felicitas, dem selbstverliebtem Lama, und Fred, einem kappadokischen Pinguin. Und in der Folge erzählt der junge Mann dem diensthabenden Polizisten, Constabler Paddock, seine Geschichte. Und wir erfahren, dass die Geschichte des "Kleinen Lords" Ceddie am harmonischen Weihnachtsabend auf Schloss Dorincourt nicht zu Ende war, sondern dass er und seine Mutter Opfer einer Intrige wurden...

Wer kennt ihn nicht, den Weihnachtsklassiker "Der kleine Lord", in dem der herzerwärmend freundliche Junge Cedrik aus Amerika erfährt, dass er eigentlich Lord Fauntleroy ist, Erbe des Earl von Dorincourt, und dann das Herz des griesgrämigen alten Earls erweicht und alles in einem harmonischen, friedlichen Weihnachtsfest endet. Ein bisschen weltfremd, zu gut für diese Welt sozusagen, aber dadurch halt die ideale Geschichte für den Advent. Braucht diese Geschichte eine Fortsetzung?! Ja, fand Raymond A. Scofield. Und ich muss sagen, als ich das Buch sah, war auch ich sehr gespannt, was mich erwartet...

Und ich muss gestehen, ich bin ein bisschen fassungslos, seitdem ich es weiß. Der Schreibstil des Buches ist flüssig und locker, man kann sehr schnell lesen. Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Rückblick, wo der junge Mann von seiner Geschichte erzählt, und endet wieder auf der Polizeistation, wo der Polizist das Gehörte kommentiert. Die Geschichte ist durchaus mit Witz gespickt und überraschungsreich. Allerdings reiht sich eine Katastrophe an die andere, bis zum dramatischen Höhepunkt, und dann geht alles plötzlich ganz schnell und wir finden uns im Friede-Freude-Eierkuchen-Land wieder. Insgesamt alles recht unrealistisch- und ich bin echt Fan von kitschigen Happy Ends! Dabei wirkte die unschuldig-naive Art Ceddies, die ihn im "kleinen Lord" so liebenswert gemacht hat, nun beim "großen Lord" auf mich eigentlich nur dumm und charakterlos, schwächlich. Der große Lord kann meine Sympathie nicht wirklich gewinnen, eher mein Mitleid. Ganz schwierig fand ich jedoch die komplette charakterliche Verkehrung des Mr. Havisham, der plötzlich zum bösartigen, intriganten Gauner wird (wofür sich der Autor im Nachwort auch entschuldigt). Insgesamt war ich also, obwohl es eine gut zu lesende Geschichte war, reichlich enttäuscht. Und es stellte sich mir die Frage: muss man immer noch eins drauf setzen? Oder kann eine Geschichte am Happy End nicht einfach mal zu Ende sein? Die "Magie" des Kleinen Lords ist hier jedenfalls nicht zu spüren...

Veröffentlicht am 22.04.2018

Viel Schokolade, wenig Mord- insgesamt enttäuschend!

Mord au chocolat
0

"Mord au chocolat" von Meg Cabot ist der 3. Band der Reihe um Hobbydetektivin Heather Wells. Heather ist seit 3 Monaten mit ihrem Matheprofessor liiert, demzuliebe sie mit zum Joggen kommt, was für sie ...

"Mord au chocolat" von Meg Cabot ist der 3. Band der Reihe um Hobbydetektivin Heather Wells. Heather ist seit 3 Monaten mit ihrem Matheprofessor liiert, demzuliebe sie mit zum Joggen kommt, was für sie ein grauenvoller Start in den Tag ist. Noch schlimmer kommt es, als sie später im Büro ihren Chef tot auffindet- erschossen. Als ein Student aus ihrem Wohnheim unter Verdacht gerät, wird die Hobby-Detektivin aktiv und ermittelt, dabei den attraktiven Privatdetektiv Cooper immer wieder an Ihrer Seite...

Ich war auf Reisen und mir ging die Lektüre aus und der Cover und der Titel haben mich sehr angesprochen. Nach dem Klappentext versprach ich mir eine Kombi aus Krimi à la Miss Marple und Liebesroman nach Art Bridget Jones und dachte, das sei genau das Richtige für mich. Aber ich wurde sehr enttäuscht. Der Geschichte um den Mord fehlte jeglicher Tiefgang und man hatte das Gefühl er spielte eigentlich eher wenig Rolle- und die Auflösung schien auch eher Zufall. Und auch die Entwicklung der Liebesgeschichte war für mich nicht nachvollziehbar. Ich muss gestehen, ich hab erst unterm Lesen entdeckt, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Vielleicht hätte die Kenntniss der vorherigen 2 Bände dazu beigetragen, dass die Geschichte nachvollziehbarer wird und ich mich mehr mit der Hauptperson identifizieren kann, aber das kann ich natürlich nicht beurteilen. Auch sprachlich hat mich das Buch nicht überzeugt. Ob das nun am Original oder an der Übersetzung liegt ist schwer zu sagen. Insgesamt würde ich das Buch deshalb nicht weiterempfehlen.