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Veröffentlicht am 12.06.2025

Eine starke Protagonistin, raffinierter Zauber und eine düstere Welt

Heartless Hunter. Der rote Nachtfalter, Band 1
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Rune Winters hat ein Geheimnis: Nicht nur ist sie selbst eine Hexe, sondern verhilft getarnt als „Roter Nachtfalter“ auch anderen Hexen zur Flucht. Diese leben gefährlich, seit die Blutwache die Regierung ...

Rune Winters hat ein Geheimnis: Nicht nur ist sie selbst eine Hexe, sondern verhilft getarnt als „Roter Nachtfalter“ auch anderen Hexen zur Flucht. Diese leben gefährlich, seit die Blutwache die Regierung der Hexenschwestern gestürzt hat und Frauen mit entsprechenden Fähigkeiten jagen und umbringen. Rune kann überleben, da sie ein gefährliches Doppelleben führt: Tagsüber spielt sie ein einfältiges Mädchen der gesellschaftlichen Oberschicht. Um an Informationen zu einer gefangengenommenen Hexe zu kommen beginnt sie, mit den berüchtigten Hexenjäger Gideon Sharpe zu flirten. Gideon, der sie bereits als roter Nachtfalter im Verdacht hat, lässt sich auf das knisternde Spiel ein – doch wer spioniert hier am Ende wen aus?!
„Heartless Hunter – der rote Nachtfalter“ ist der erste Band der Dilogie von Kristen Ciccarelli. Bereits das Cover gefällt mir sehr gut, es ist ein wunderschöner Eyecatcher. Das Spiel mit den Rot - und Grüntönen, die sich auch im Farbschnitt widerspiegeln, passt super zusammen und verströmt direkt etwas Mysteriöses. Toll finde ich auch die Landkarte zur Orientierung in Runes Welt im Buchdeckel.
Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm und flüssig lesen. Man kommt sehr schnell in der Handlung an, die Ouvertüre baut bereits Spannung auf, die sich im weiteren Verlauf des Buches immer noch weiter steigert. Der Autorin ist es ganz wunderbar gelungen, durch ihre Worte jeweils passende Atmosphären zu schaffen, die eine ganze Bandbreite an Emotionen abdecken: Spannung, Knistern, Lebensfreude, Freundschaft, Verzweiflung, Angst. Ich konnte sehr gut mit der Protagonistin mitfiebern. Auch werden die politisch-sozialen Hintergründe ebenso wie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gut in die Geschichte eingeflochten und der Leser somit super in Runes Welt abgeholt. Diese fand ich super, ebenso wie das wirklich kreative Magiesystem, welches ich so noch nie gelesen habe. Das Setting wirkt düster, wie im 19. Jahrhundert, hat aber durchaus auch moderne Elemente.
Sowieso fand ich die Figurenzeichnung sehr gut. Gerade Rune und Gideon wirken sehr durchdacht und tiefgängig. Rune ist eine sehr interessante Figur, ich hatte viel Spaß bei ihrem doppelten Spiel. Sowohl bei ihr, als auch bei Gideon werden die Beweggründe nachvollziehbar. Ihre gegenseitige Anziehung wurde deutlich spürbar, das gegenseitige Austesten und Katz-und-Maus-Spiel war raffiniert und amüsant gleichzeitig. Ihre Interaktionen haben mir gut gefallen. Nach und nach erfährt man immer mehr über die interessante Vergangenheit der einzelnen Personen, wobei immer noch Raum für Spekulationen bleibt. Mir gefällt außerdem sehr, dass die Grenzen zwischen Gut und Böse nicht eindeutig abgesteckt sind.
Die Auflösung am Ende hat sich dann irgendwann angebahnt, war aber trotzdem noch fulminant und actionreich. Hier fand ich gar nicht schlimm, dass ein zweiter Band folgt, da für mich alles stimmig gelöst wurde und eine perfekte Stelle für den Cut geschaffen wurde. Ich bin nun sehr neugierig, wie es mit Rune und Gideon weitergeht und fiebere Band 2 bereits entgegen.

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Veröffentlicht am 05.03.2025

Zuckersüßes Mitmach-Buch

In einem Häuschen krumm und klein
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Das Kinderbuch „In einem Häuschen krumm und klein“ ist einfach nur eine Bereicherung für jedes Kinderbuchregal! In kreativen, eingängigen Reimen verfolgt man den Einzug einer lustigen Mäusebande in ein ...

Das Kinderbuch „In einem Häuschen krumm und klein“ ist einfach nur eine Bereicherung für jedes Kinderbuchregal! In kreativen, eingängigen Reimen verfolgt man den Einzug einer lustigen Mäusebande in ein kleines, buntes Häuschen auf einer Insel. Am schönsten finde ich, dass die Kinder das Buch nicht nur vorgelesen bekommen, sondern auch ganz aktiv zum Mitmachen angeregt werden: Sie suchen die (teilweise sogar für Erwachsene zu gut versteckten) Mäuschen, pusten für sie in die Segel des Bootes oder helfen im Alltag.
Sehr hervorzuheben sind auch die liebevoll gestalteten Illustrationen! Die Bilder sind bunt und ansprechend, dabei so detailliert gezeichnet, dass es bei jeder Betrachtung etwas Neues zu entdecken gibt – eine zuckersüße, interaktive Abenteuerreise für die Kleinen. Noch dazu ist das Buchformat ideal für kleine Kinderhände.
Ein weiterer Pluspunkt ist die nachhaltige Produktion des Buches – ein Aspekt, auf den der neunmalklug-Verlag sehr viel Wert legt. So ist das Buch in Deutschland und Österreich hergestellt, aus Pflanzenölfarben und das Papier aus verantwortungsvoller Waldlandschaft.
Von mir gibt es eine absolute Empfehlung dieses süßen, interaktiven Büchleins für Kinder ab 2 Jahre.

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Veröffentlicht am 30.11.2023

Unblutiges, aber nicht minder spannendes Buch mit Gänsehautfaktor

Die Verborgenen
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Sven und Franziska Hoffmann leben mit ihrer Teenager-Tochter Tabea in einem wunderschönen-¬, abgelegenen Haus an der Nordseeküste, die Familienidylle ist perfekt. Allerdings nur außen hin, denn eigentlich ...

Sven und Franziska Hoffmann leben mit ihrer Teenager-Tochter Tabea in einem wunderschönen-¬, abgelegenen Haus an der Nordseeküste, die Familienidylle ist perfekt. Allerdings nur außen hin, denn eigentlich sind alle drei in ihrer Situation unglücklich und haben dunkle Geheimnisse voreinander. Als nach und nach seltsame Dinge im Haus geschehen drohen diese ans Licht zu kommen und die Familie endgültig zu zerstören – doch wo kommen die verborgenen Hinweise her? Von den Bewohnern unbemerkt hat sich ein „Phrogger“ in ihrem Haus und Leben eingenistet, eine Person, die von den Bewohnern unbemerkt auf deren Dachboden lebt. Und der verfolgt im Falle der Familie Hoffmann ganz persönliche Motive.

Bereit s das Cover des Thrillers „Die Verborgenen“ lässt auf ein spannendes und etwas gruseliges Buch schließen, das abgebildete Haus liegt ganz im Dunkeln, lediglich hinter einem Fenster brennt Licht. Titel und Autor sind in Silberschrift hervorgehoben. Meiner Meinung nach ein zwar einfaches, aber dennoch eindrucksvolles und passendes Thriller-Cover.

Der Inhalt des Buches selbst steht dem in nichts nach: Geschickt verflicht SPIEGEL-Bestseller-Autor Linus Geschke die verschiedenen Handlungsstränge ineinander, indem der die zunächst scheinbar parallel laufenden Perspektiven unterschiedlicher Personen darstellt. Jedes Kapitel ist mit dem Namen der Person, dessen Sichtweise in Ich-Erzählform eingenommen wird, überschrieben, so dass der Leser deren Gedanken und Handlungen nachvollziehen kann. Lediglich die Kapitel des recht lang unbekannten Phroggers werden Du-Form dargestellt. Dadurch kommt eine düstere, beklemmende Atmosphäre auf, die sich im Verlauf des Buches immer weiter zuspitzt, bis alle Handlungsstränge am Ende stimmig ineinander laufen. Es wird gut nachvollziehbar, wie sich Gedanken und Handlungen der Personen verändern und wie das gegenseitige Misstrauen immer mehr anwächst. Ich hatte des Öfteren beim Lesen Gänsehaut und konnte das Buch nicht zur Seite legen, so sehr hat mich die Handlung gefesselt. Auch gab es einige unvorhergesehene Twists, was mir gut gefallen hat und die Auflösung am Ende kam für mich sehr überraschend. Obwohl das Buch unblutig abläuft ist die Spannung durchgehend hoch. Allerdings ist dadurch fraglich, ob es sich überhaupt um einen Thriller im eigentlichen Sinne handelt.

Ich hatte vorher noch nie etwas von Phroggern gehört und finde die Vorstellung davon sowohl realistisch, als auch gruselig. Eine absolut passende und kreative Idee für einen Thriller, die noch dazu gut umgesetzt wurde. Gut gefallen hat mir auch das Schlusswort des Autors, in dem er Erklärungen zu diesem Phänomen und seinen Recherchen preisgibt.

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Ein Junggesellinnenabschied läuft aus dem Ruder

One of the Girls
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Lexi ist überglücklich: Sie hat die große Liebe gefunden und ihre Hochzeit steht unmittelbar bevor. Selbstverständlich lässt es sich ihre beste Freundin Bella nicht nehmen, einen ganz besonderen Junggesellinnenabschied ...

Lexi ist überglücklich: Sie hat die große Liebe gefunden und ihre Hochzeit steht unmittelbar bevor. Selbstverständlich lässt es sich ihre beste Freundin Bella nicht nehmen, einen ganz besonderen Junggesellinnenabschied für Lexi zu organisieren: Es geht auf die griechische Insel Aegos in eine abgelegenen Villa mit Meerblick, in welcher sie mit fünf weiteren Freundinnen in die zukünftige Ehe feiern möchte. Doch schnell bekommt die Idylle Risse, denn jede der Frauen trägt ein Geheimnis mit sich herum. Nach und nach kommen immer mehr versteckte Absichten und Lügen ans Tageslicht, die Situation spitzt sich zu – und plötzlich liegt eine Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa…

Das Cover von „One oft he girls“ zeigt mit dem weißen Steinbogen, der Mauer und Blick aufs Meer exakt die im Buch beschriebene Traumlocation. Die Blutspuren und der durchbrochene rote Titel zerstören hingegen die friedliche Atmosphäre, so dass sofort klar wird, dass es sich um einen Thriller handelt. Meiner Meinung nach ein sehr ansprechendes und absolut passendes Buchcover.

Die Geschichte selbst liest sich aufgrund des flüssigen und einfach gehaltenen Schreibstils der Autorin sehr angenehm und nimmt immer mehr an Fahrt auf. Das Setting ist sehr bildhaft dargestellt, so dass bei der Beschreibung der Villa richtig Urlaubsfeeling aufkommt. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht der sechs Freundinnen erzählt, so dass man als Leser Einblicke in die Hintergründe und Gedanken aller einzelnen Personen bekommt. Alle Personen sind sehr authentisch ausgearbeitet, als Leser entwickelt man schnell Sympathien und Antipathien. Ich fand es sehr spannend zu lesen, was jede einzelne von ihnen vor den anderen verbirgt und welche wirklichen Beweggründe hinter der Teilnahme an Lexis Junggesellinnenabschied stecken. Dennoch bleiben genügend Ansatzpunkte zum Miträtseln, da bis zum Ende unklar bleibt, wer Täter und wer Opfer ist, da jeder Gründe für beide Rollen hätte. Der Spannungsaufbau ist somit kontinuierlich gegeben und spitzt sich immer mehr zu, es gibt unzählige Konflikte, Verstrickungen und Geheimnisse. Ich hatte großen Spaß dabei, die vielen unvorhergesehenen Wendungen mitzuverfolgen und mich dennoch vom Ende komplett kalt überraschen zu lassen.

Insgesamt hat mir „One of the girls“ sehr gut gefallen. Ich empfehle es an jeden weiter, der gerne unblutige Spannungsromane mit komplizierten Beziehungsgeflechten mag.

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Die Natur schlägt zurück

Der Wald
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Die Welt ist in Aufruhr: Anonyme Versender verschicken per Post Päckchen mit harmlos wirkenden Samen. Einmal eingepflanzt zeigen die Samen allerdings ihre tödliche Wirkung: Die daraus erwachsenden Pflanzen ...

Die Welt ist in Aufruhr: Anonyme Versender verschicken per Post Päckchen mit harmlos wirkenden Samen. Einmal eingepflanzt zeigen die Samen allerdings ihre tödliche Wirkung: Die daraus erwachsenden Pflanzen sind hochgiftig, verbreiten sich rasend schnell und löschen dabei sämtliche ihr begegnende Flora und Fauna aus. Der Pflanzen-Neurobiologie Marcus Holland wird von der US-Regierung als Berater hinzugezogen, wie die „Monster-Pflanze“ bekämpft werden könnte – und stößt dabei auf die Forschungen der Archäobiologin Waverly Park, welche ihn nach China führen. Park musste bereits für ihre Erkenntnisse sterben – wird Holland ihrem Geheimnis und der Möglichkeit, der Pflanze Herr zu werden, auf die Sprünge kommen?

Das Cover von „Der Wald“ von Tibor Rohde lässt bei diesem Titel eigentlich auf ein grünes Cover schließen, hier ist jedoch Grau die vorherrschende Farbe. Die Aussage des Covers, das die Pflanze so mächtig ist, dass sie sogar Beton sprengt, ist jedoch absolut passend und wirkt direkt bedrohlich. Schade aber, dass der Name des Autors optisch mehr hervorsticht als der Titel selbst.

Tibor Rohdes Schreibstil finde ich sehr flüssig zu lesen, gerade zur Mitte des Buches hin mit all den sich überschlagenden Ereignissen reißt er mich geradezu mit. Auch der Einstieg in die Geschichte gelingt so mühelos. Geschickt flicht der Autor drei verschiedene Handlungsstränge ineinander, so dass sie auf spannende und nicht vorhersehbare Weise aufeinander zulaufen. Dass einer davon in der Vergangenheit handelt hat mich zunächst etwas verwirrt. Auf die kurz eingeflochtene Liebesgeschichte hätte ich aber verzichten können, da diese meiner Meinung nach überhaupt nicht ins Geschehen gepasst hat. Auch wirkten einige Überlegungen und Handlungen der Protagonisten auf mich unglaubwürdig. Die Auflösung, wer hinter den Samen steckt, war für mich auch nicht mehr groß überraschend, das Motiv etwas fragwürdig. Das Ende war dann wieder sehr spannend und bleibt für mich halboffen, es ist auf jeden Fall Raum für Spekulation vorhanden, was mir wiederum sehr gut gefallen hat.

Die Thematik der Natur, die sich gegen den Menschen richtet, ist absolut faszinierend wie schockierend gleichermaßen, da ein derart dargestelltes Szenario nicht komplett unrealistisch erscheint. Ein kreatives und ungewöhnliches Thema, dass der Autor geschickt mit aktuellen Entwicklungen im Technik-, Politik- und Gesundheitsbereich verknüpft. Auch Überlegungen zum Klima- und Umweltschutz werden immer wieder aufgegriffen. Ein spannendes Buch, das definitiv zum Nachdenken anregt.

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