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Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider eher ein kindlicher Detektivroman, als große Spannung

Gone Cat - Die stumme Zeugin
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„Gone Cat – Die stumme Zeugin“ ist das Debüt des britischen Autors Sam Gasson und ganz entgegen dem Buchtitel handelt es sich hierbei nicht um einen Katzenkrimi.

Vielmehr ist Brunos Katze Mildred eine ...

„Gone Cat – Die stumme Zeugin“ ist das Debüt des britischen Autors Sam Gasson und ganz entgegen dem Buchtitel handelt es sich hierbei nicht um einen Katzenkrimi.

Vielmehr ist Brunos Katze Mildred eine wichtige – wenn nicht sogar die wichtigste – Zeugin eines Verbrechens. Brunos Nachbarin, und zugleich Mutter seines besten Freundes, wird eines Tages von Jim, Brunos Vater und ehemaligen Privatdetektiv, tot in der Küche aufgefunden. Ganz in den Fußstapfen seines Vaters, macht sich der 11-jährige Bruno daran, selbst und auch gemeinsam mit seinem Vater in diesem Mordfall zu ermitteln. Dabei gilt es vor allem, die verschwundene Mildred wiederzufinden, denn sie trug eine Kamera um den Hals – und alle Spuren deuten darauf hin, dass sie den grausamen Mord beobachtet hat.

Auch wenn ich das Buch optisch sehr mag, muss ich zugeben, dass mich der Buchtitel allein wahrscheinlich schon eher abgeschreckt hätte, hätte ich das Buch in einer Buchhandlung entdeckt. Entgegen dem typischen Buchliebhaber-Klischee bin ich nämlich selbst gar kein allzu großer Liebhaber von Katzen. Doch auch wenn der Titel die Erwartung weckt, es hier zum größten Teil der Handlung mit einer Katze zu tun haben – dem ist nicht so. Tatsächlich hat man überraschend wenig mit besagter Katze zu tun, da diese eben verschwunden ist.

Vielmehr dreht sich die Handlung um den Protagonisten Bruno Glew, der sich mit seinen elf Jahren erschreckend gut mit Mord, Vergewaltigung, polizeilichen Ermittlungen und mehr auskennt. Dies ist sicherlich größtenteils dem Umstand geschuldet, dass sein Vater Privatdetektiv ist, doch trotz allem fand ich Brunos Umgang mit all den Gräueltaten und sein überaus großes Selbstbewusstsein recht unrealistisch für einen Elfjährigen. Vielleicht habe ich da aber auch etwas zu harmlose Vorstellungen.

Davon abgesehen war nämlich die Tatsache, dass ein elfjähriger Hobbydetektiv ermittelt, durchaus interessant und mal eine nette Abwechslung. Ab und zu gibt es allerdings auch die „erwachsenere“ Perspektive von Jim Glew zu lesen, welcher auch den Ermittlungen nachgeht. Allerdings muss ich zugeben, dass all dies bei mir keine großartige Spannung oder gar ein Interesse geweckt hat. Tatsächlich habe ich dieses Buch sogar ziemlich lange gelesen, weil ich nebenher dann zu anderen Büchern gegriffen habe. Stellenweise wird es zwar durchaus mal interessant, aber größtenteils plätschert die Handlung ein wenig vor sich hin und zieht sich ziemlich. Das könnte auch an der manchmal etwas kindlichen Erzählweise liegen, wenn Brunos Perspektive beschrieben wird. Das macht bei einem kindlichen Protagonisten zwar natürlich durchaus Sinn, verursachte bei mir jedoch das Gefühl, einen Detektivroman für Kinder zu lesen – und nicht für Erwachsene.

„Gone Cat – Die stumme Zeugin“ zeigt zwar teilweise durchaus interessante Elemente auf und sorgt mit einem elfjährigen Protagonisten als Hobbydetektiv auch für eine gewisse Abwechslung, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leider so gar nicht wie erwartet...

Das Liebes-Projekt
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Auf „Das Liebes-Projekt“ von Lydia Netzer bin ich bereits beim Durschauen der Verlagsvorschauen neugierig geworden – die Inhaltsbeschreibung klingt ja auch sehr vielversprechend:

Liebe unter Wissenschaftlern… ...

Auf „Das Liebes-Projekt“ von Lydia Netzer bin ich bereits beim Durschauen der Verlagsvorschauen neugierig geworden – die Inhaltsbeschreibung klingt ja auch sehr vielversprechend:

Liebe unter Wissenschaftlern… George, ein verträumter Kosmologe, erforscht den Ursprung des Universums. Irene, die pragmatische Astrophysikerin, erschafft schwarze Löcher im Labor. Als beide sich am bekannten Institut für Astronomie in Toldeo begegnen, passiert es: Die Liebe schlägt ein wie ein Blitz und wirft beide aus ihrer Umlaufbahn. Irene und George scheinen wie füreinander geschaffen. Ein glücklicher Zufall? Daran glauben Astrophysiker prinzipiell nicht. Dann findet Irene auch noch heraus, dass ihre und Georges Mutter einander kannten und ganz eigene Pläne mit den beiden hatten… Steht ihre Liebe unter keinem guten Stern? (btb)

Ich habe mich im Vorfeld sehr auf diese Geschichte gefreut, da ich dachte, das wird mal endlich wieder eine unterhaltsame Geschichte über zwei sympathische Nerds, die sich ineinander verlieben. Lustig, mit einer kleinen Portion Kitsch und Liebe. Also eigentlich genau mein Lese-Schema. Dass das „Liebe unter keinem guten Stern“ nicht ausschließlich metaphorisch sein könnte, hätte ich nie gedacht.

Denn leider wurde mir schon nach den ersten Seiten bewusst, dass die Geschichte um George und Irene doch nicht so unterhaltsam sein würde, wie erwartet. Stattdessen hat die Handlung einen ziemlich großen Anteil an Esoterik und übersinnlichem Geschehen an sich und war damit so gar nicht das, was ich erwartet hatte. Vielleicht hätte ich mich mit den etwas anderen Thematik auch anfreunden können, doch irgendwie habe ich nicht nur keinen Bezug zum Thema gefunden, sondern fand auch die beiden Charaktere recht merkwürdig, befremdlich und eben so gar nicht sympathisch. Nimmt man beide Aspekte zusammen, fällt es einem schon recht schwer, die Handlung weiter zu verfolgen und im Buch weiterzulesen.

Ich habe mich dann über Wochen hinweg durch die Geschichte gequält, in der Hoffnung, es würde ja vielleicht doch noch irgendwann besser werden. Doch der sehr ausschweifende und zudem langatmige Schreibstil der Autorin führt dazu, dass das Lesen zu einem sehr anstrengenden Akt wird. Die Handlung dümpelt über 400 Seiten lang nur so vor sich hin und ist leider zu keinem Zeitpunkt unterhaltend oder gar lesenswert.

Auch wenn ich zugegebenermaßen recht hohe Erwartungen an „Das Liebes-Projekt“ hatte, so hätte mir dieser Roman wahrscheinlich auch nicht gefallen, wenn ich gar keine Erwartungen habt hätte. Leider hat dieser Roman nichts in sich, was der Klappentext verspricht und konnte mich deswegen so gar nicht überzeugen.