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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Danielle Vega - Survive the Night

Survive the night
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Jugendbuch ab 14 Jahre?!? Entschuldigung, aber beim besten Willen nicht! Ich mein, ich hab schon manchmal schlucken müssen.. und ich will gar nicht wissen, wie Jugendliche auf einige dieser Szenen reagieren.. ...

Jugendbuch ab 14 Jahre?!? Entschuldigung, aber beim besten Willen nicht! Ich mein, ich hab schon manchmal schlucken müssen.. und ich will gar nicht wissen, wie Jugendliche auf einige dieser Szenen reagieren.. Es trägt zu Recht den Hinweis 'Thriller'! Und als Film wäre es bestimmt auch nicht für 14-Jährige freigegeben..

Als ich vom Verlag gefragt wurde, ob ich dieses Buch lesen und rezensieren mag, habe ich relativ schnell zugesagt, denn Psycho-Horror-Thriller lese ich in letzter Zeit viel zu wenig..

Der Anfang des Buches ist noch relativ verhalten. Man lernt die Umgebung kennen, erfährt ein paar Sachen aus der Vergangenheit. Aber es sprang noch nicht wirklich der Funke über. Hier hätte ich das Werk auch problemlos Jugendlichen empfohlen.

Als die Freunde dann im Untergrund sind, wird es dann schon interessanter. Zwar hatte ich die ganze Zeit Probleme, mir diesen Ort wirklich vorzustellen, aber meine Nerven waren trotzdem zum Zerreißen. Das lag vor allem an dem sehr beschreibenden Schreibstil, der bei den Horrorelementen verwendet wurde. Und spätestens da sagte ich mir: Das gehört nicht in die Jugendbuchabteilung!

Die Auflösung des Ganzen ist dann wieder so typisch Jugendbuch: einfach, unspektakulär und ein wenig abrupt.

Auf mich wirkte die Geschichte schon ziemlich überzeugend. Als ich über den Beginn hinaus war, war ich gefangen - und ich fand es erstaunlich, welche Wirkung dies alles auf einen haben kann. Aber auch die anderen Beschreibungen, die Casey aus ihrer Sicht erzählt, wirken sehr authentisch.

Auch wenn das Werk bestimmt belehren soll / will, finde ich es für 14-Jährige nicht ganz angemessen - dafür sind die Beschreibungen an manchen Stellen einfach zuuu genau, ja geradezu brutal. Für (junge) Erwachsene hingegen könnte der Anfang ein k.o.-Kriterium sein, denn der passt genau in die Zielgruppe des Verlags.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Charlotte Brontë - Jane Eyre

Jane Eyre, die Waise von Lowood
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Ich habe das Buch schon vor Jahren einmal verschlungen.., wobei mir während des diesmaligen Lesens aufgefallen ist, dass ich es damals wahrscheinlich nur halb gelesen hatte.

Ich habe mich bewusst für ...

Ich habe das Buch schon vor Jahren einmal verschlungen.., wobei mir während des diesmaligen Lesens aufgefallen ist, dass ich es damals wahrscheinlich nur halb gelesen hatte.

Ich habe mich bewusst für eine ältere Übersetzung entschieden, denn einen modernen Stil finde ich für heutige Bücher ok, aber hier fand ich es einfach nur super passend. Für mich wirkte der Text so sehr authentisch und ich konnte mich gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Die alte Sprache gab der Geschichte einen besonderen Charme.

Das, was mich wirklich gestört hat, waren die französischen Sätze, die darin vorkommen. Es ist jetzt nicht so übermäßig viel, aber ich mag es einfach nicht, in einer Geschichte unterbrochen zu werden, weil ich die Übersetzung nachschauen muss. (aber das ist so ein generelles Problem von mir - ich mag nicht so gerne Fremdsprachen in Büchern)

Stellenweise fand ich das Werk schon recht mühsam zu lesen. Die Leichtigkeit des Anfangs geht manchmal durch die wirklich langen Sätze und Monologe ein bisschen unter. Aber dann gab es Stellen, die waren einfach nur toll. Meist bin ich durch das Geschehen geflogen.

Charlotte Brontë weiß ihren Leser immer wieder zu überraschen. Es sind nicht unbedingt Wendungen, die das Buch nimmt, die man nicht voraussieht, sondern viel mehr Situationen an sich, mit denen man einfach nicht gerechnet hat. Es ist halt immer was, was einen wieder auffahren lässt, wenn man denkt, die Geschichte plätschert jetzt so dahin.

Toll fand ich auch die Figurenzeichnungen. Nichts kommt klischeehaft daher, keiner ist stereotypisch. Jeder hat seine ganz eigenen Eigenheiten, die sie mir mehr oder weniger sympathisch machten. Ich fieberte stets mit Jane mit, fand sie vorlaut, aber vor allem mutig. Auch die meisten anderen Personen schloss ich schnell ins Herz.

Das Ende fand das richtig emotional und das Allerbeste am ganzen Buch! Da hat die Autorin nochmals wirklich alles an Emotionen reingepackt, was ging - und es war mir echt nicht zu viel.

Ich bleibe dabei: Ich empfehle 'Jane Eyre' gerne und immer wieder weiter.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Michael Acton Smith - Calm

Calm - Gelassen werden und die Welt verändern
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Beim Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden.. und da ich in letzter Zeit immer wieder darüber nachgedacht habe, wie sehr andere Dinge - ständige Erreichbarkeit, ständiges Up-to-date-sein,.. ...

Beim Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden.. und da ich in letzter Zeit immer wieder darüber nachgedacht habe, wie sehr andere Dinge - ständige Erreichbarkeit, ständiges Up-to-date-sein,.. - mein Leben wirklich bestimmen, wollte ich wissen, was das Buch dazu beitragen kann, dass ich mich wieder mehr auf mich besinne..

Als erstes ist mir aufgefallen, dass es keine Seitenzahlen beinhaltet. Das finde ich sehr gut! Beim Lesen meiner Bücher ist es mir nämlich bewusst geworden, dass ich oft nach Seiten lese. Ich stresse mich quasi selbst, weil ich denke: "Nur noch ein paar Seiten, damit du im Gesamten mehr schaffst!" Dabei sind Bücher doch zum Entspannen da..

Dann habe ich beim ersten Durchblättern gesehen, dass es sehr bunt wirkt. Aber die Farben haben beim Lesen dann total positiv auf mich gewirkt, weil nicht alles einfach in schwarz-weiß gehalten und der Text einfach runtergeschrieben wurde.

Direkt am Anfang ist eine wirklich wichtige Botschaft vermittelt wurden:

"Dieses Buch [...] ist so angelegt, dass du es nicht von vorn nach hinten zu lesen brauchst. Du kannst an verschiedenen Stellen eintauchen, Übungen ausprobieren, die dich ansprechen, oder einfach weiterblättern, wenn du dich überfordert fühlst."

Das hat es mir einfach leicht gemacht, mal hier, mal dort zu schauen und es vermittelte mir kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal etwas überblättert habe, weil mir einfach gerade nicht danach war.

Das Werk an sich ist dann in 8 Kapitel unterteilt: Natur, Schlaf, Reisen, Beziehungen, Arbeit, Kinder, Kreativität und Essen. Jedes Kapitel enthält Informationen, regt zum Mitmachen an - und stellt zudem direkt den Platz dafür bereit, wenn man das Buch auch nutzen und nicht nur lesen mag - und endet mit dem Tagebucheintrag: "Wie hast du heute deine innere Ruhe gefunden? Wofür bist du dankbar? Was waren deine drei Highlights des Tages?"

Es gibt sogar eine Calm-App. Diese habe ich mir ganz kurz angeschaut, aber erstens ist sie auf Englisch - was ich ein bisschen schade finde, denn nicht jeder beherrscht diese Sprache. Und zweitens zeigt uns das Buch eigentlich zudem auf, dass man Handy, PC und Co. auch mal sein lassen soll - und das kann ich nicht, wenn ich die App nutzen mag.

Klar ist es "nichts Neues", wie manche vielleicht wieder sagen werden. Aber ich für mich persönlich brauche solche Bücher einfach manchmal - die mir aufzeigen, wie ich wieder bei mir selbst ankomme.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Silvana E. Schneider - Tod der Puppenkönigin

Tod der Puppenkönigin
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Ich weiß gar nicht so recht, in welches Genre ich dieses Buch stecken soll.. Am Anfang sind es einfach zwei Leben, an denen man quasi teilnimmt. Aber zum Ende hin wird es schon so ein bisschen psychothrillermäßig ...

Ich weiß gar nicht so recht, in welches Genre ich dieses Buch stecken soll.. Am Anfang sind es einfach zwei Leben, an denen man quasi teilnimmt. Aber zum Ende hin wird es schon so ein bisschen psychothrillermäßig - was mir sehr gut gefiel.

Was ich mir gewünscht hätte, wäre, dass man die zwei Frauen ein bisschen mehr miteinander verknüpft. Die Seitenzahl hätte sicher noch einiges zugelassen, sodass das ein oder andere Detail mehr nicht gestört hätte.

Der Schreibstil der Autorin ist dennoch gelungen. Er ließ mich mein Umfeld vergessen und durch seine bildhaften Beschreibungen in der Geschichte versinken.

Das Ende fand ich zwar abrupt, aber dennoch irgendwie gelungen. Denn gerade, weil man so strikt aus dem Geschehen gerissen wird, fängt man direkt an, nachzudenken.

Ich kann dieses Werk all jenen empfehlen, die auch mal etwas eher Unbekanntes lesen mögen und nicht Trompeten und Pauken brauchen, um eine spannende Story zu erleben - und die auch mit Anspruchsvollem etwas anfangen können.

©2016

Veröffentlicht am 15.09.2016

✎ Tess Gerritsen - Rizzoli & Isles 11.5 Unter Verdacht

Rizzoli & Isles - Unter Verdacht
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Da ich derzeit nicht mehr direkt nach dem Lesen zum Rezensieren komme, ist mir bei diesem Büchlein kurzfristig entfallen, um was es genau ging. Nach einen kleinen Blick in die Geschichte, war sie aber ...

Da ich derzeit nicht mehr direkt nach dem Lesen zum Rezensieren komme, ist mir bei diesem Büchlein kurzfristig entfallen, um was es genau ging. Nach einen kleinen Blick in die Geschichte, war sie aber wieder präsent.

Auch dieses Büchlein habe ich nur gelesen, weil mich meine Mum mich darauf aufmerksam machte. Wie der Shortthriller 'Blutrausch' geht es hier nicht darum, irgendetwas Nebensächliches aus einer Hauptstory zu erzählen, sondern er steht für sich allein.

Mit seinen 43 Seiten ist er zwar ein wenig länger als sein Vorgänger, aber auch hier bleibt keine Zeit, ausschweifend zu werden. Das fand ich auch ganz gut. Die Geschichte ist jetzt nicht herausragend, aber toll für Zwischendurch mal schnell geeignet.

Wie gesagt, wer mal einen Blick auf den Schreibstil der Autorin werfen mag, der ist hiermit gut bedient. Und wer dann nicht zur Rizzoli-&-Isles-Reihe greift, ist selbst Schuld. Wobei man dies echt nicht vergleichen darf.

Das einzige, was mich noch interessieren würde, wäre: Warum hat man die Shortthriller erst 2015 herausgebracht - 3 Jahre nach den Originalen?!

©2016