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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolute Leseempfehlung!

Sternenhimmeltage
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Am Anfang machte ich ziemlich große Augen, . Das Szenario, welches mir aus Callies Sicht präsentiert wurde, empfand ich für sie als unzumutbar und schon fast beklemmend. Doch das war meine Sicht und Callie ...

Am Anfang machte ich ziemlich große Augen, . Das Szenario, welches mir aus Callies Sicht präsentiert wurde, empfand ich für sie als unzumutbar und schon fast beklemmend. Doch das war meine Sicht und Callie schilderte mir ihre. Sie wirkte dabei schonungslos offen, abgeklärt und sehr viel erwachsener, als ich gedacht hätte. Vor diesem Mädchen konnte ich schon zu diesem Zeitpunkt nur den Hut ziehen.

Dann änderte sich diese Situation, und ihr Leben wurde komplett umgekrempelt. Ich hätte jetzt gesagt, dass das eine positive Entwicklung war, aber auch hier war Callie anderer Meinung. Bei genauerer Betrachtung hatte sie auch jedes Recht dazu, denn im Grunde mochte sie ihr altes Leben.
Sie wirkte manchmal zerrissen, aber auch jetzt zeigte sich wieder, dass sie die überwiegenden Situationen gut meistern konnte. Sie legte dabei allerdings auch Schwächen offen, die sich nicht zuletzt im zwischenmenschlichen Bereich fanden. Das machte sie so unglaublich sympathisch und ließ sie sehr authentisch erscheinen. Als ich dann noch mehr aus ihrer Vergangenheit erfuhr und einiges klarer wurde, hätte ich sie manchmal am liebsten in den Arm genommen.

Im Lauf der Geschichte entspinnt sich auch eine Liebesgeschichte. Ich war mir lange nicht darüber klar, ob das nun gut oder tragisch endet, denn auch Alex eilte ein gewisser Ruf voraus, den er hier und da zu bestätigen wusste. Er war eine weitere tragende Figur der Geschichte, und eine ganz wunderbare dazu. Manchmal ist es dann doch anders als es scheint, und auch er trug diverse Schatten der Vergangenheit und Gegenwart mit sich herum, die mich leicht sprachlos machten.

Neben Callie und Alex gibt es noch diverse Nebenfiguren, ohne die die Geschichte nicht komplett gewesen wäre. Alle wirkten auf das wunderbarste durchdacht und ihre Reaktionen und Emotionen waren herausragend dargestellt. Ich habe an vielen Stellen gedacht, dass man sich wirklich genau so fühlen muss. Einfach nur toll!

Dieses Buch hatte für mich sehr viele Highlights, und daher möchte ich auch das Setting nicht unerwähnt lassen. Obwohl der Roman in den USA spielt, taucht man in eine komplett andere Welt. Interessant fand ich in dem Zusammenhang, dass es diesen Ort in dieser Ausprägung wirklich gibt. Die Darstellungen machten unglaublich Lust darauf, mal dort vorbei zu fahren.

Diese Geschichte hat mich mehr als nur begeistert! Sie hat mich gefangen genommen und das nicht zuletzt, weil es keine typische „Alles-wird-gut-Liebesgeschichte“ ist. Figuren mit Persönlichkeit und eine nicht immer vorhersehbare Geschichtsführung tun ihr übriges. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Einfach wundervoll

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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Da mir die ersten Bücher von Petra Hülsmann schon so gut gefallen haben, war dieses quasi ein Muss.
Ich fand die Geschichte von Anfang an ganz zauberhaft. Mit Isabelle (Isa) hat die Autorin eine Hauptfigur ...

Da mir die ersten Bücher von Petra Hülsmann schon so gut gefallen haben, war dieses quasi ein Muss.
Ich fand die Geschichte von Anfang an ganz zauberhaft. Mit Isabelle (Isa) hat die Autorin eine Hauptfigur geschaffen, die man einfach gerne haben muss. Sie ist auf der einen Seite so wunderbar natürlich, dass man sie einfach nur umarmen mag. Auf der anderen Seite ist sie jedoch so zwanghaft, unflexibel und stur, dass man sie manchmal schütteln möchte. Doch genau diese Gegensätze sind es, die sie so authentisch erscheinen lassen.
Ihr Gegenpart ist Jens. Er ist Koch und wirbelt Isa ganz schön durcheinander, denn mit ihm ist sie immer wieder gezwungen ihre hart erarbeiteten und geliebten Gewohnheiten aufzugeben. Er hat etwas verschmitztes und durchaus seinen eigenen Kopf, was mir gut gefallen hat.
Besonders auf Grund der unterschiedlichen Charaktere entspinnen sich Dialoge zwischen Isa und Jens, die urkomisch sind. Außerdem erfährt man viel über die beiden, darunter auch einiges aus der Vergangenheit, was ich sehr interessant und bewegend fand. Ich fand es toll, was sich die Autorin hier hat einfallen lassen, denn da warteten einige echte Überraschungen.
Neben den beiden gibt es diverse Nebenfiguren, die mir auch alle gut bis sehr gut gefallen haben. Einige davon fallen unter Isas Bekannt- und Liebschaften, und auch hier wartete die eine oder andere Überraschung. Taxi-Knut ist ein echtes Unikat, und man muss ihn einfach gern haben. Wer die anderen Bücher der Autorin kennt, der wird sich vielleicht freuen zu hören, dass er in diesem Roman mehr Raum bekommt. Ich zumindest fand es toll! Letztlich hat die Autorin mit der pubertierenden Merle noch eine „Teenie-Rolle“ besetzt, in ganz wunderbarer, authentischer Art und Weise. Auch hier darf man sich auf einiges gefasst machen.
Die vielen anderen Nebencharaktere lasse ich jetzt mal unerwähnt. Nicht weil sie unbedeutend oder zu blass wären, aber jeden zu erwähnen würde zu sehr ausufern. Sie alle waren toll, hatten ihre Ecken und Kanten, sowie die eine oder andere Last zu tragen und komplettierten die Geschichte wunderbar.

Ein wunderbarer Roman mit kulinarischem Anstrich und eindrucksvollen Charakteren. Wer hier keinen Herzschmerz mit Heißhunger bekommt ist selber schuld.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 15.09.2016

Perfektes Kopfkino

Körbchen mit Meerblick
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Als ich dieses Buch zu lesen begann, war ich zuerst zwiegespalten, denn der Plot kam mir etwas zu bekannt vor. Doch zum einen kann man das Rad nicht ständig neu erfinden, und zum anderen hätte ich es ohnehin ...

Als ich dieses Buch zu lesen begann, war ich zuerst zwiegespalten, denn der Plot kam mir etwas zu bekannt vor. Doch zum einen kann man das Rad nicht ständig neu erfinden, und zum anderen hätte ich es ohnehin besser wissen müssen, denn ich kenne und liebe Petra Schiers Romane. So entwickelte sich schon kurz nach meinen Zweifeln eine ganz wunderbare, eigenständige Geschichte, und spätestens nachdem Schoki, die kleine Labrador-Hundedame, das Geschehen bereicherte, wurde mir ganz warm ums Herz.
Neben Schoki, die mit ihrer unbefangenen Natürlichkeit und ihren Hundegedanken dem Roman eine witzig-spritzig-herzliche Note gab, waren Melanie und Alex die menschlichen Hauptfiguren. Ich fand beide ganz wunderbar natürlich und unverkrampft, auch wenn es bei Melanie etwas länger dauerte bis ich das so sehen konnte. Sie hielt sehr an ihrem alten Leben fest und hatte nicht vor sich an ein neues Leben in Lichterhaven zu gewöhnen, denn bleiben wollte sie ohnehin nicht. Verdenken konnte ich es ihr nicht, denn eine fast fremde Umgebung, Menschen die man nur schemenhaft aus der Kindheit kennt und einiges mehr, machen es nicht unbedingt leichter. Während ich sie auf der Insel begleitete, wurde ich aber doch recht schnell warm mit ihr und muss gestehen, dass ich ihre Gedanken, Gefühle und ihr Tun gut nachvollziehen konnte.
Bei Alex fiel es mir leichter ihn sofort zu mögen, auch wenn ich manchmal nicht wusste, was er genau bezweckt. Doch das kam nach und nach ans Tageslicht und darüber hinaus hatte er so manche Überraschung parat.
Was die Geschichte außerdem bereicherte, waren die diversen Nebenfiguren. Alle Lichterhavener, egal ob Nachbarn, (alte) Bekannte oder Alex´ Familie, fand ich so ehrlich und liebenswert, dass ich persönlich sofort dort hin gezogen wäre. Aber das sagt sich so leicht...
Abgerundet wurde der Roman durch wunderbar plastische Umgebungsbeschreibungen. Egal ob man sich im Ort bewegt oder gerade durch das Watt läuft, man hat das Gefühl wirklich da zu sein, und das macht perfektes Kopfkino aus.

Auch der erste Sommer-Hunderoman von Petra Schier konnte mich restlos begeistern. Sie schreibt einfach super tolle Geschichten zum Wohlfühlen und präsentiert erneut perfektes Kopfkino.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So traurig schön

Dem Horizont so nah
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Diese Geschichte hat mich komplett gefangen genommen. In der Hauptsache geht es um Jessica und Danny, deren Lebens- und Liebesweg ich ein Stück weit beschreiten durfte. Ich lernte die beiden gut kennen, ...

Diese Geschichte hat mich komplett gefangen genommen. In der Hauptsache geht es um Jessica und Danny, deren Lebens- und Liebesweg ich ein Stück weit beschreiten durfte. Ich lernte die beiden gut kennen, doch besonders Danny gab mir am Anfang viele Rätsel auf. Als sie nach und nach gelüftet wurden sah ich klarer, war aber zum Teil auch geschockt von mancher Endgültigkeit.
Jessica war mir sehr sympathisch. Sie musste im Verlauf so einiges hinnehmen und ich kam nicht umhin mich zu fragen, wieviel Rück- und Nachsicht eine Liebe aushalten kann. Mich faszinierte ihr jugendlicher Taten-, Rebellions- und Durchsetzungsdrang, den sie oft an den Tag legte.

Am Anfang glaubte ich noch, dass ich hier eine Liebesgeschichte in Händen halte. Sie beginnt für die Hauptpersonen zwar etwas holperig, doch dann kommen sie sich immer näher. Trotzdem gibt es Barrieren, die schwierig zu überwinden sind. Es gibt verschiedene Eigenheiten und auch „Nebenbeziehungen“, die Jessica akzeptieren muss. Ich konnte kaum glauben, dass man so etwas lange aushalten kann. Dafür muss die Liebe schon sehr groß sein.
Diese Geschichte ist schonungslos ehrlich und legt dabei persönliche Abgründe, in die man geraten kann, offen. Sie erzählt auch von gesellschaftlichen Tiefen, von Vorurteilen und ihren Auswirkungen, doch ebenso geht es um Verantwortung und Freundschaft.
In weiten Teilen ist es eine Geschichte, die wie aus dem Leben gegriffen wirkt. Vermutlich war ich daher so erstaunt und erschrocken zugleich, als ich lesen musste, dass dieser Roman autobiographischer Art ist.

Dieser Roman beginnt wie viele Liebesgeschichten und ist doch im Verlauf so anders. Manche Szenen wirken ungewöhnlich, fast schon surreal, absurd, einfach nicht nachvollziehbar oder erschreckend, und doch ist die Handlung so liebevoll, tragisch und spannend zugleich, dass sie einfach fesselt.

Eine wahre Geschichte, die bewegt und sehr lesenswert ist – Taschentuchalarm!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich bin begeistert!

Gefangene der Wildnis 1: Louisa
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Mit diesem Roman, der zum Teil in England, zum Teil in Amerika spielt, begeisterte mich die Autorin über alle Maßen.

Die Geschichte beginnt mit der höheren Gesellschaft in England, und ich fand sie der ...

Mit diesem Roman, der zum Teil in England, zum Teil in Amerika spielt, begeisterte mich die Autorin über alle Maßen.

Die Geschichte beginnt mit der höheren Gesellschaft in England, und ich fand sie der Handlungszeit (1846) entsprechend gut dargestellt.
Wer gar nicht in diese Gesellschaft passen wollte war Louisa, die weibliche Hauptfigur des Romans. Für diesen Stilbruch habe ich sie geliebt, doch es sollte zwischenzeitlich eine Hassliebe werden, denn auch wenn ich ihren Sturkopf mochte, so sollte man wissen wo die Grenzen liegen. Das wusste Louisa leider zunächst nicht, was großes Unheil heraufbeschwor.

Später, auf der Überfahrt nach Amerika und in Amerika selbst, jammerte sie auf sehr hohem Niveau und kehrte eine Arroganz heraus, die ich nicht verstehen konnte. Nun war es ihre Schwester, der meine ganze Sympathie zukam, auch wenn sie nur eine Nebenrolle bekleidete. Doch durch ein entscheidendes Ereignis sollte sich Blatt wieder wenden. Hier stockte mir fast der Atem, denn auch wenn ich Louisa zu diesem Zeitpunkt nicht besonders mochte, machte sie Erlebnisse, die ich ihr nicht gewünscht hätte.

Man bewegt sich in diesem Buch allerdings nicht nur in der Welt der englischen, hohen Gesellschaft und deren Auswanderer, die in Amerika ihr Glück versuchen wollten, sondern es geht auch um die native Americans, die Indianer.
Obgleich mich der erste Teil des Buches schon begeistert hat, wurde ich von diesem zweiten Teil komplett mitgerissen.
Wie die Autorin die Indianer beschreibt, ihre Lebensweisen und ihr Wesen kennzeichnet, ihre Ängste und Hoffnungen darstellt, das alles zeugt von einer großen Kenntnis durch gute Recherche. Alles klingt durchweg glaubhaft und nachvollziehbar.
Sehr fühlbar fand ich auch die Veränderung des Schreibstils. War er im ersten Teil noch etwas straffer, steifer, härter und wurde damit der englischen Gesellschaft in wunderbarer Weise gerecht, so war jetzt ein Wandel zur Weichheit zu erkennen. Hier kam meines Erachtens nach die Liebe zum Ausdruck, die die Autorin in diesen zweiten Teil gesteckt hat. Ein Grund mag die romantische Seite des Romans sein, die hier erst richtig hervorkommt, denn mit Jaques kommt eine weitere, wunderbare Hauptfigur hinzu, die sich nicht so leicht in eine Schublade pressen lässt. In der Hauptsache war es aber wohl eher das Schicksal der Indianer, dass mit einigen historischen Fakten unterlegt und durch Andeutungen und die Romanhandlung veranschaulicht wurde. Wenn man von Herzblut sprechen kann, dann ist es wohl hier geflossen.
Beide Teile, so unterschiedlich sie auch waren, ergänzten sich hervorragend und zeichneten ein gutes, vielschichtiges Bild der damaligen Verhältnisse.

Gabriele Ketterl hat einen wunderbaren Roman geschaffen, der in verschiedenster Art und Weise zu Herzen geht. Eine historische Romantasy, die glaubhaft ist und mich durchweg in den Bann gezogen und begeistert hat.