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Veröffentlicht am 28.12.2017

Böses Kind

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Kommissar Henry Frei betritt die Ermittlungsbühne. Er ist Familienvater, glücklich verheiratet und hat Kinder. Seine Macke sind sein sehr geradliniges Verhalten, seine Genauigkeit, seine Ordentlichkeit. ...

Kommissar Henry Frei betritt die Ermittlungsbühne. Er ist Familienvater, glücklich verheiratet und hat Kinder. Seine Macke sind sein sehr geradliniges Verhalten, seine Genauigkeit, seine Ordentlichkeit. Doch er ist sympathisch und kennt seine Schwächen.

Während der laufenden Ermittlungen in einem Fall, an dessen Aufklärung Frei und seine Kollegin Louisa Albers arbeiten, machen die Beiden auch die Bekanntschaft von Suse. Suse ist alleinerziehend und derzeit total überfordert. Die neuen Lebensumstände ohne Mann, ihre neue Wohngegend, die pubertierende Tochter, die jüngeren Kinder, der Job und der Haushalt, das alles wächst Suse über den Kopf. Und dann verschwinden auch noch Tochter Jacqueline und der Hund der Familie spurlos.

Martin Krist ist bekannt für seine mehreren Handlungsstränge, die sich im Laufe der Geschichte miteinander verflechten und den Zusammenhängen zwischen neuen und alten Geschichten. So tauchen auch in „Böses Kind“ wieder alte Bekannte auf. Das geschieht unauffällig für neue Leser aber für alte Leser mit dem gewünschten Aha-Effekt. Und die Handlungsstränge finden zueinander.

Der Leser wird hier durch eine Geschichte geführt, die gleichbleibende Spannung verspricht und deren Wendungen kaum vorhersehbar sind. Dabei spielt auch der Faktor Zeit eine Rolle. Mehr aber kann dazu nicht verraten werden.

Der Untertitel des Buches „Alanna“ deutet darauf hin, dass es weitergehen wird mit Kommissar Frei und seinen Ermittlungen und so wird es auch sein. Der Autor plant eine Fortsetzung der Reihe, deren erster Band hier im Selbstverlag erschienen ist und in dem Alanna bereits etwas Raum geschenkt wird, wenngleich sie hier nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt.

Martin Krist ist mit „Böses Kind“ ein gelungener Auftakt für einen besonderen Ermittler gelungen. Die Aufklärung des Falles mit dennoch offenem Ende verspricht die erhoffte Fortsetzung. Die Vergangenheit wirkt in der Gegenwart fort und lässt Kommissaar Frei und andere Personen noch nicht aus ihren Fängen.

Copyright © 2017 by Iris Gasper

Veröffentlicht am 01.05.2017

Tod à la Provence

Tod à la Provence
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Pascal Chevrier will nicht länger als Polizist in der Großstadt Verbrecher jagen und so zieht es ihn hinaus aufs Land, in einen beschaulichen Ort in der Provence, im Luberon. Dort wird er als Polizeichef ...

Pascal Chevrier will nicht länger als Polizist in der Großstadt Verbrecher jagen und so zieht es ihn hinaus aufs Land, in einen beschaulichen Ort in der Provence, im Luberon. Dort wird er als Polizeichef eines kleinen Ortes arbeiten und die Landluft und die gute Küche genießen. Eine Unterkunft findet er bei der Familie Perieux, einer alteingesessenen Familie, die Wein anbaut und überall hoch angesehen ist. Bei einem Abendessen im Hause Perieux macht Pascal die Bekanntschaft von Elaine, die er sehr anziehend und attraktiv findet.

Aus der gedachten Beschaulichkeit wird jedoch für Pascal dann zunächst nichts. Nach größeren Unruhen und Disputen unter den Dorfbewohnern bezüglich eines geplanten größeren Bauvorhabens, eines Golf-Resorts, wird der Bauherr dieses Projektes tot aufgefunden. Pascal ermittelt. Dabei stößt er auf diverse Machenschaften und Geldgeschäfte und taucht auch in die dunklen Seiten der gehobenen französischen Küche, der Immobilienbranche und der Politik ein.

„Tod à la Provence“ ist ein schöner Krimi, der nicht nur spannend, sondern auch mit kulinarischen Genüssen daher kommt. Pascal ist ein sympathischer Kerl mit leichten Schwächen, dem man aber seine kleinen Fehler schnell wieder verzeihen kann.

Der Autor hat ein Buch für Frankreich Fans und solche die es werden soll geschrieben. Schöne Landschaft, Wein und Genuss stehen im Mittelpunkt und werden begleitet von einigen interessanten und spannenden Details, die ganz typisch eben für diese Region Südfrankreichs sind. Es bleibt zu hoffen, dass Pascal Chevrier in seiner neuen Wahlheimat schon ganz bald wieder ermitteln darf.

Copyright © 2017 by Iris Gasper

Veröffentlicht am 22.02.2017

Dein perfektes Jahr

Dein perfektes Jahr
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Hannah ist eine sympathische und vor allen Dingen optimistisch ins Leben blickende junge Frau. Sie hat die Idee für die „Rasselbande“, ein außergewöhnliches Kinderbetreuungsangebot, gehabt und es gemeinsam ...

Hannah ist eine sympathische und vor allen Dingen optimistisch ins Leben blickende junge Frau. Sie hat die Idee für die „Rasselbande“, ein außergewöhnliches Kinderbetreuungsangebot, gehabt und es gemeinsam mit ihrer Freundin umgesetzt. Nun hofft sie auf eine lebenslange gemeinsame Zeit mit ihrem Freund Simon. Doch es kommt anders, denn Simon macht ihr nicht den erhofften Heiratsantrag, sondern beendet die Beziehung wegen einer unheilbaren Erkrankung. Hannah ist am Boden zerstört, doch sie gibt nicht auf. Mit einem Kalender für ein ganzes Jahr will sie ihren Freund wieder motivieren nach vorne zu blicken, sich der Krankheit zu stellen und dem Leben jeden Tag etwas Positives abzugewinnen.

Jonathan N. Grief ist der Inhaber eines renommierten Verlages für gehobene Literatur. Zu tun hat er nicht viel, denn um die Geschäfte kümmert sich sein Geschäftsführer. Jonathan verbringt seine Zeit mit regelmäßig wiederkehrenden Aktivitäten, gesundem Essen und Feststellungen über die Unzulänglichkeiten seiner Mitmenschen. Ihn dürfte man eher als langweiligen, vielleicht sogar pessimistisch eingestellten Charakter empfinden. Doch dann findet Jonathan an seinem Fahrrad einen Kalender mit Aktivitäten für ein ganzes Jahr. Zunächst sucht er noch nach dem Besitzer des Kalenders, doch mehr und mehr findet er Gefallen daran, genau das zu tun, was der Kalender ihm vorschlägt und so verändert sich sein Alltag.

Die Idee eine Geschichte mit zwei sehr unterschiedlichen Charakteren zu starten, die sich dann im Verlauf der Handlung begegnen, ist sicher nicht neu, aber sie wird hier auf eine so harmonische und interessante Weise umgesetzt, dass man einfach begeistert sein muss. So sind die Kapitel mal aus der Sicht von Hannah und mal aus der Sicht von Jonathan geschildert und allesamt sehr abwechslungsreich. Wo Hannah etwas von ihrem Optimismus zu verlieren scheint, gewinnt Jonathan ihn hinzu.

„Dein perfektes Jahr“ ist ein Blick auf viele Facetten des Lebens, auf Trauer und Glück, auf Job und Arbeitslosigkeit, auf Krankheiten, Armut und Reichtum und auf Menschen, die veränderbar sind und sich auch stetig verändern, wenn sie es denn zulassen. Ein Buch für die perfekte Unterhaltung an jedem Tag des Jahres.

Copyright © 2016 by Iris Gasper

Veröffentlicht am 21.02.2024

Der etwas andere Blick auf die DDR und die deutsche Geschichte

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
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Heinz Labensky lebt im Osten Deutschlands, in einem Feierabendheim. Den Westen hat er nie kennengelernt, weder zu Zeiten der Mauer noch danach. Weit gereist ist er eigentlich auch nie und wenn, dann wohl ...

Heinz Labensky lebt im Osten Deutschlands, in einem Feierabendheim. Den Westen hat er nie kennengelernt, weder zu Zeiten der Mauer noch danach. Weit gereist ist er eigentlich auch nie und wenn, dann wohl nur für seine Jugendliebe Rita. Als ihn nun ein Brief erreicht, in dem es um genau diese Jugendliebe geht, macht sich Heinz Labensky auf die Reise. Mit einem Bus fährt er in Richtung Ostsee, um dort vielleicht endlich etwas zu erfahren über das damalige Verschwinden von Rita.

Während der Fahrt lernt Hein Labensky die unterschiedlichsten Mitfahrer kennen und allen hat er etwas zu erzählen, Geschichten aus seinem Leben, die die Leserschaft zum Staunen bringen werden. Was Heinz Labensky erlebt hat, ist nämlich besonders und noch besonderer wird es aus seiner Sicht. Er, der nie gut in der Schule war und diese dann als förderungsunfähig ohne Abschluss verlassen musste, hat dennoch seinen Weg im Leben gefunden.

Diese Geschichte ist berührend und lässt uns teilhaben an der Geschichte der DDR, an ihren politischen Machenschaften, am Leben der damaligen Zeit überhaupt. Wir blicken als Leser hinter die Kulissen und dürfen uns überraschen lassen.

Die Reise mit dem Bus ist jetzt nicht unbedingt der erwartete Roadtrip, aber in jedem Fall eine lohnende Reise durch das Leben des Heinz Labensky mit einem Blick auf sein Leben und einem Blick auf ein Land, dessen Vergangenheit und Gegenwart.

Besonders gefallen haben mir die außergewöhnlichen Sprachbegriffe aus dem Osten, die ich als Westdeutsche so teilweise noch nie gehört habe.

Copyright © 2024 by Iris Gasper

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Veröffentlicht am 10.10.2023

Verzauberte Weihnachten im zauberhaft alten Haus

Das Weihnachtswunder von Haus 7
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Das Gebäude in der Herderstraße 7 ist alt und sanierungsbedürftig. Nur noch drei Mietparteien bewohnen dieses Haus und sie alle sollen bald ausziehen. Wenn es nach der Immobilienfirma geht, der dieses ...

Das Gebäude in der Herderstraße 7 ist alt und sanierungsbedürftig. Nur noch drei Mietparteien bewohnen dieses Haus und sie alle sollen bald ausziehen. Wenn es nach der Immobilienfirma geht, der dieses Haus gehört soll das Gebäude auch nicht saniert werden, sondern vielmehr abgerissen und das gefällt den jetzigen Mietern des Hauses überhaupt nicht. Vor allem die alleinerziehende Luisa bangt mit ihren Kindern Matti und Lilli vor der Wohnungslosigkeit. Wie nur soll sie eine neue Bleibe für sich und Kinder finden so kurz vor Weihnachten? Sie setzt alles auf eine Karte und stattet - unterstützt von Oma Baumann und Wolle also den anderen Bewohnern der Herderstraße 7 - dem Inhaber der Immobilienfirma einen Besuch ab. Dabei kommt es zu einer Verwechslung und ein merkwürdiges Ereignis jagt das nächste.

Diese Geschichte ist einfach herrlich. In ihr steckt so viel Leben, so viel Liebe, aber auch viel Spannung und Geheimnisse. Und ganz besonders Weihnachten kommt hier nicht zu kurz. Die Autorin verzaubert ihre Leserschaft mit dem Wunder der Weihnacht. Nach dem Genuss dieser Geschichte verbleibt ein wohlig wärmendes Gefühl der Zuversicht. Eben Weihnachten….

Copyright © 2023 by Iris Gasper

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