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Veröffentlicht am 22.03.2018

Und die Schuld trägt deinen Namen

Und die Schuld trägt deinen Namen
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In dem kleinen pfälzischen Dorf Burrweiler wurde der Winzer Alois Straubenhardt tot aufgefunden. Es scheint, als habe sein eigener Traktor ihn überfahren. Kommissarin Emma Hansen und ihr neuer Kollege ...

In dem kleinen pfälzischen Dorf Burrweiler wurde der Winzer Alois Straubenhardt tot aufgefunden. Es scheint, als habe sein eigener Traktor ihn überfahren. Kommissarin Emma Hansen und ihr neuer Kollege Matthias Roth nehmen die Ermittlungen auf. Doch der Winzer wird nicht das einzige Opfer im Dorf bleiben. Emma und Matthias haben es mit einem tiefen Geflecht der Dorfbewohner zu tun. Mühsam suchen sie die passenden Teile, um die Morde zu lösen.

Zeitgleich muss sich Emma noch mit ihrer Freundin Rilke auseinandersetzen. Diese hat eine Tochter bekommen und leidet an einer postnatalen Depression. Durch Zufall befindet sie sich ausgerechnet in einer Mutter-Kind-Einrichtung in Burrweiler.

Autor Jörg Böhm hat das Leben der Dorfbewohner und den dortigen Umgang miteinander gut eingefangen. Seine detailreichen Beschreibungen lassen Menschen und Landschaft vor dem inneren Auge des Lesers entstehen, ohne zu ausschweifend zu werden oder die Geschichte in die Länge zu ziehen. Das Buch liest sich schnell und hat viele Wendungen. Trotz den Rückblenden bleibt bis zum Ende unklar, welche Person für die Morde verantwortlich ist.

Den Leser erwartet ein spannender, emotionaler Krimi. Es ist erstaunlich, welche Abgründe sich in einem Dorf auftun und wie lange diese Vergangenheit in der Gegenwart nachhallt.

„Und die Schuld trägt deinen Namen“ ist der zweite Krimi mit Emma Hansen. Beide Fälle sind abgeschlossen, so dass man die Bände nicht in der entsprechenden Reihenfolge lesen muss. Im zweiten Buch wird nichts über den ersten Fall verraten, trotzdem ist es sinnvoll, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen. Dies hilft, die Hauptfigur Emma besser zu verstehen und ihrer Entwicklung zu folgen.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Todesengel

Todesengel
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Ein alter Mann wird von zwei Jugendlichen zusammengeschlagen. Er überlebt, aber seine beiden Angreifer sind tot – erschossen. Als die Polizei Herrn Sassbeck verhört, behauptet er, einen Engel gesehen zu ...

Ein alter Mann wird von zwei Jugendlichen zusammengeschlagen. Er überlebt, aber seine beiden Angreifer sind tot – erschossen. Als die Polizei Herrn Sassbeck verhört, behauptet er, einen Engel gesehen zu haben. Doch die Polizei glaubt ihm nicht. Liegt hier ein Fall von Notwehr vor, oder war es Selbstjustiz? Ein Journalist kann beweisen, dass Sassbeck die Wahrheit sagt. Wer ist der Unbekannte, der Menschen in Not hilft, wenn auch mit tödlichem Ausgang für die Täter?

Diese Geschichte wirkt nach dem Lesen noch lange nach. Das Thema Gewalt mit Tätern und Opfern ist sehr gut ausgearbeitet. Viele Emotionen kommen beim Lesen auf. Alle Figuren und Geschehnisse werden ausgezeichnet dargestellt.

Viele Gedanken, die man sich macht, wenn man von solchen Verbrechen hört, sind auch in diesem Buch zu finden. Oft erkennt man sich selbst, egal ob man mit den Gedanken beim Opfer oder Täter ist. Der Autor schafft es, über dieses schwierige Thema ohne erhobenen Zeigefinger zu schreiben oder eine der beiden Gruppen zu bevorzugen. Es bleibt alleine dem Leser überlassen, wie er mit den Geschehnissen umgeht.

Auch die Seite der Polizei wird gut dargestellt, denn sie ist oft machtlos. Als Leser nimmt man wahr, dass die Polizei solche Täter nicht abschreckt. Denn, selbst wenn ein Jugendlicher wegen seiner Taten vor Gericht landet, die Täter kommen mit geringen Strafen davon und begehen schon bald neue Straftaten. Auch zu diesem Thema ist eine interessante Stelle im Buch zu finden.

„Todesengel“ zeigt auf, was in unserer heutigen Gesellschaft falsch läuft und welche Konsequenzen dies für uns alle hat. Dieses Buch sorgt dafür, dass ein oder Leser etwas fassungslos zurückbleibt. Im Grunde kann man über manche Dinge nur noch den Kopf schütteln, denn leider geht es auf unseren Straßen genau so zu.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 04.03.2018

Todesurteil

Todesurteil
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Sabine Nemez hat es auf die Akademie des BKA geschafft. Mit ihrem Dozenten, dem Profiler Maarten S. Sneijder, hat sie bereits an einem Fall gearbeitet und kennt seine Eigenheiten. Während des Kurses findet ...

Sabine Nemez hat es auf die Akademie des BKA geschafft. Mit ihrem Dozenten, dem Profiler Maarten S. Sneijder, hat sie bereits an einem Fall gearbeitet und kennt seine Eigenheiten. Während des Kurses findet Nemez einen Zusammenhang zwischen den Fällen, welche Sneijder mit seinen Studenten durchgeht. Eine Spur führt nach Wien. Zeitgleich taucht in Wien die seit einem Jahr vermisste zehnjährige Clara wieder auf. Ihr Entführer hat ihr ein Motiv aus Dantes „Inferno“ auf den Rücken tätowiert. Staatsanwältin Melanie Dietz wird diesem Fall zugeteilt.

Lange Zeit laufen die Ermittlungen von Nemez und Sneijder mit der von Dietz im Buch nebeneinander. Beide Erzählstränge sind für sich alleine schon spannend. Als gegen Ende der Geschichte klar wird, was die Fälle der Akademie und den Wiener Fall verbindet, steigt die Spannung fast bis zum Zerreißen an.

Wendungen sorgen während des gesamten Romans für immer neue Theorien des Lesers, was die Wahrheit sein könnte. Andreas Gruber sorgt dabei für die eine oder andere Überraschung. Das Buch liest sich gut, und der Schreibstil lässt die Geschehnisse vor dem inneren Auge entstehen.

Der Leser erfährt auch etwas mehr über den privaten Sneijder, was mir diesen merkwürdigen Typen noch sympathischer macht. Ein sehr spezieller Charakter. Er kann Sabine Nemez gut leiden, hat jedoch eine seltsame Art, ihr dies zu zeigen. Die anderen Figuren sind ebenfalls gut durchdacht, und keine kommt zu kurz. Sie sind interessant, und Nemez sowie Dietz brauchen sich hinter Sneijder nicht zu verstecken.

„Todesurteil“ ist der zweite Teil mit Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder. Die Geschichte ist abgeschlossen, aber gerade um den Profiler Sneijder besser zu verstehen, sollten die Bücher in der Reihenfolge gelesen werden.

Weitere Rezensionen unter www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 28.01.2018

Flugangst 7A

Flugangst 7A
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Um seiner Tochter Nele bei der Geburt ihres ersten Babys beizustehen, überwindet der Psychiater Mats Krüger seine Flugangst und sitzt an Bord eines Langstreckenfluges von Buenos-Aires nach Berlin. Doch ...

Um seiner Tochter Nele bei der Geburt ihres ersten Babys beizustehen, überwindet der Psychiater Mats Krüger seine Flugangst und sitzt an Bord eines Langstreckenfluges von Buenos-Aires nach Berlin. Doch schon bald merkt Mats, dass er vor den falschen Gefahren eines Fluges Angst hatte. Denn die gefährlichste Waffe an Bord ist der Mensch selbst.

Eine unbekannte Person ruft Mats an und teilt ihm mit, dass ein ehemaliger Patient ebenfalls in der Maschine sitzt. Diesen Patienten soll Mats dazu bringen, das Flugzeug abstürzen zu lassen. Damit Mats dieser Forderung auch ganz sicher nachkommt, hat der Unbekannte Nele entführt und droht sie und das Baby zu töten, sollte die Maschine in Berlin landen.

Durch die Erzählung aus verschiedenen Sichtweisen erhält der Leser Einblicke in die jeweiligen Figuren und ihre Sicht der Dinge. Als Leser wird man am stärksten von Mats und Nele mitgerissen. Nach einem leichten Einstieg in die Geschichte steigern sich das Tempo und die Spannung. Es fällt schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Ebenso schwer ist es diesmal aber auch, eine Rezension zu schreiben, in der nichts verraten wird und anderen Lesern die Spannung nimmt.

Die Handlung und Figuren sind perfekt miteinander verbunden. Gut eingestreute Wendungen halten bis zum Ende den Leser am Buch. Die Geschichte entwickelt sich Stück für Stück und sollte von Menschen mit Flugangst nicht direkt vor einem Flug gelesen werden – ok, kleiner Scherz am Rande.

Sebastian Fitzek ist ein Psychothriller der ersten Güte gelungen. Es ist eines jeder Bücher, die nach Beendigung immer noch in einem nachhallen und für ein gruseliges Gefühl sorgen.

Selten schreibe ich etwas zu einem Buch-Cover, da sich dieses auch mal verändern kann. In diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Der Schutzumschlag und der Buchdeckel bieten dank eines „Wackelbildes“ einen tollen Effekt, dessen Stimmung exakt die des Buches trifft.

Besuch mich auch auf www.nicole-plath.de

Veröffentlicht am 29.12.2017

Selmas Zeichen

Selmas Zeichen
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Selma ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat endlich eine Wohnung gefunden, in der sie auch ihre Praxis einrichten kann. Sie spürt, hier will sie leben und als Ärztin ihre Patienten behandeln. Doch ein ...

Selma ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie hat endlich eine Wohnung gefunden, in der sie auch ihre Praxis einrichten kann. Sie spürt, hier will sie leben und als Ärztin ihre Patienten behandeln. Doch ein dunkler Schatten beginnt sich über ihr Glück zu legen. Ihr Nachbar entpuppt sich als Stalker, und schon bald gerät Selmas Leben aus den Fugen.

Es beginnt mit Blumen vor der Tür und endet in einem spannenden Finale. „Selmas Zeichen“ ist ein geniales Buch. Es ist aus zwei Sichtweisen geschrieben. Während der Leser einerseits von der Hilflosigkeit und Angst Selmas gepackt wird, taucht man immer wieder in die verwirrten und kranken Gedanken ihres Stalkers.

Die Autorin schafft es, dass sich die Leser in beide Figuren hineindenken können. Die Emotionen kommen förmlich aus dem Buch und nehmen einen mit. Ein guter Schreibstil und ein immer straffer werdender Spannungsbogen lassen einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es gibt keine Längen während des Lesens, die Seiten fliegen nur so dahin.

Für mich ist es definitiv eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Von Seite zu Seite kribbelte die Gänsehaut mehr. Ein Psychothriller, der diesen Namen verdient.

Weitere Rezensionen gibt es auf www.nicole-plath.de