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Veröffentlicht am 03.07.2025

Jede Stimme zählt

Die Forscherbande - Sofia Valdez und die Wahl des Klassentiers
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Die zweite Klasse der Grundschule Bad Blaubach soll ein echtes Klassentier bekommen und Frau Greer bittet die Kinder um Vorschläge. Klar, dass jedes Kind gerne ein anderes Tier haben möchte. Einige Vorschläge ...

Die zweite Klasse der Grundschule Bad Blaubach soll ein echtes Klassentier bekommen und Frau Greer bittet die Kinder um Vorschläge. Klar, dass jedes Kind gerne ein anderes Tier haben möchte. Einige Vorschläge scheiden aus, weil das Tier zu groß oder sogar gefährlich ist. Letztendlich stehen zur Wahl noch ein Vogel oder eine Schildkröte.

Sofia hat von ihrem Großvater schon einiges über den Ablauf einer Wahl gelernt. Ihr Wissen kann sie nun als Wahlleiterin anbringen. Aber die Durchführung ist gar nicht so einfach.

Anhand des für Kinder gut nachvollziehbaren Beispiels, ein Klassentier zu wählen, wird Demokratie, Wahlrecht und Journalismus kindgerecht erklärt. Kinder erkennen nicht nur die Bedeutung, sondern auch, dass jede Stimme zählt. Im Anhang gibt es weitere Informationen z. B. zur Wahl des Bundeskanzlers oder des Präsidenten der USA sowie Journalismus und Fake News. Bei diesen Kapiteln ist je nach Alter evtl. noch Unterstützung durch einen Erwachsenen notwendig.

Aufgelockert wird der Text durch viele Zeichnungen, Schaubildern und Ähnlichem.

Die Geschichte zeigt sehr anschaulich wie aus einer Vielzahl von Vorschlägen durch gemeinsames Erarbeiten und Zusammenhalt am Ende ein für alle akzeptables Ergebnis erreicht werden kann.

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Veröffentlicht am 18.05.2025

Und schon wieder eine Leiche für Kristan

Tod im Friesenhaus
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Der Immobilienmakler Kristan Dennermann soll Geschäftsräume in einem alten Friesenhaus neu vermitteln, da die bisherige Inhaberin ihren Ruhestand nun auf einer Kreuzfahrt genießen möchte. Bei der Besichtigung ...

Der Immobilienmakler Kristan Dennermann soll Geschäftsräume in einem alten Friesenhaus neu vermitteln, da die bisherige Inhaberin ihren Ruhestand nun auf einer Kreuzfahrt genießen möchte. Bei der Besichtigung stolpert der Immobilienmakler erneut über eine Leiche, dabei hat er seinen letzten Fund noch gar nicht verarbeitet.

Eigentlich eignet sich Eric Weissmanns Figur gar nicht zum selbsternannten Ermittler. Er leidet unter einer PTBS, hat Angst im Dunkeln und bekommt Panikattacken. Aber das Schicksal kennt keine Gnade und konfrontiert ihn erneut mit dem Auffinden einer Toten. Da es sich um eine sehr gute Bekannte handelt, fühlt er sich trotz seiner Ängste verpflichtet, den Mörder zu entlarven. Ich begab mich mit ihm auf Spurensuche, auch wenn ich die Lösung etwas eher als Kristan erkannte, war ich fast genauso überrascht wie er.

Eric Weissmanns Schreibstil ist locker, flüssig und mit einer guten Portion Humor versetzt. Was mir zudem gut gefällt, sind die Beschreibungen von Sylt, die bei mir Nordsee-Feeling aufkommen ließen.

Tod im Friesenhaus hat mich gut unterhalten und gefiel mir auch eine Spur besser als der Vorgänger Mord unterm Reetdach. Von mir gibt es daher vier wohlverdiente Sterne.

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Veröffentlicht am 01.04.2025

Trügt der Schein?

Kreidemord
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Dies ist bereits der 14. Band aus der Rügen-Reihe mit Hauptkommissarin Romy Beccare. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, konnte ich ihn auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Im Kreidemuseum wird ...

Dies ist bereits der 14. Band aus der Rügen-Reihe mit Hauptkommissarin Romy Beccare. Da der Fall in sich abgeschlossen ist, konnte ich ihn auch ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Im Kreidemuseum wird die Leiche der vor 12 Jahren untergetauchten Julia Schorrer gefunden. Die ehemalige Polizistin hatte sich mit der organisierten Kriminalität eingelassen, war aber aufgeflogen. Romys Vorgesetzter und gleichzeitig ihr Ehemann Jan Riechter übernimmt die Ermittlungen, nicht ahnend, dass ihm der Fall bald um die Ohren fliegen wird.

Jan und Romy waren mir auf Anhieb sympathisch. Mir gefiel mit welcher Akribie sich Romy trotz vermehrter Hiobsbotschaften in die Ermittlungen stürzt und noch jedem kleinsten Hinweis nachgeht. Erstaunlicherweise wird sie dabei von dem neuen Kollegen Gregor Reymann unterstützt, denn Romy würde den Neuen am liebsten in die Wüste schicken. Reymann macht es seinem Umfeld aber auch schwer, ihn zu mögen. Er ist scharfzüngig und haut seinen Mitmenschen gerne Sprüche um die Ohren. Als Ermittler macht er in diesem Fall aber eine gute Figur und ein weiterer Pluspunkt: er ist loyal.

Die Autorin schreibt fesselnd und weiß ihre Leserschaft auch durch unerwartete Wendungen bei der Stange zu halten. Das Thema Deepfakes, was hier zugrunde liegt, ist ja topaktuell und machte für mich diesen Krimi noch interessanter. Schön fand ich zudem wie die Landschaftsbeschreibungen von Rügen in den Fall eingeflossen sind. Da ich schon auf Rügen war, formten sich Bilder vor meinem inneren Auge.

Für mich war es nicht nur die erste Begegnung mit Romy Beccare, sondern auch mein erster Krimi von Katharina Peters. Ich denke, ich habe für mich eine neue Autorin gefunden.

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Veröffentlicht am 23.01.2025

Wie zu dünne Arme Jascha zu einem Freund verhelfen

Ein Liekesch für Jascha
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Jascha ist vor kurzem mit seiner Familie aus Bosnien nach Deutschland gekommen. Seine Sportlehrerin meint, dass er zu dünne Oberarme habe und gibt ihm Tipps. Da Jascha die Sprache noch nicht so gut kann, ...

Jascha ist vor kurzem mit seiner Familie aus Bosnien nach Deutschland gekommen. Seine Sportlehrerin meint, dass er zu dünne Oberarme habe und gibt ihm Tipps. Da Jascha die Sprache noch nicht so gut kann, versteht er sie falsch. Das stellt sich im Nachhinein als großes Glück für Jascha raus, denn so lernt er Frank kennen.

Jascha ist ein sehr liebenswerter und einfallsreicher Junge. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen. Seine Geschichte zeigt, womit Flüchtlingskinder in einem neuen und für sie unbekannten Land zu kämpfen haben. Es fehlt an Sprache und deswegen oft auch an sozialen Kontakten.

In Frank, der noch nicht über den Tod seiner Mutter hinweg ist, findet er einen tollen Freund, der ihm hilfreich zur Seite steht.

Der Schreibstil entspricht der Zielgruppe von ca. Achtjährigen. Für Abwechselung sorgen Franks eingefügte handschriftliche Briefe und die farbigen Illustrationen lockern das Ganze ebenfalls auf.

Eine nette Geschichte über die Schwierigkeit der Integration, aber auch von einer megastarken Freundschaft.

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Veröffentlicht am 18.01.2025

Erschütternd

Wavewalker
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Suzanne Heywood berichtet über ihre Kindheit auf dem Segelschiff Wavewalker. Als sie 7 Jahre alt ist, will sich ihr Vater seinen Traum von einer Weltumsegelung erfüllen. Im Juli 1976 geht Sue mit ihren ...

Suzanne Heywood berichtet über ihre Kindheit auf dem Segelschiff Wavewalker. Als sie 7 Jahre alt ist, will sich ihr Vater seinen Traum von einer Weltumsegelung erfüllen. Im Juli 1976 geht Sue mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Jon an Bord der Wavewalker. Es soll zehn Jahre dauern bis dieser Alptraum für sie endet.

Ich kann nachvollziehen, dass es sich für ein Kind nach einem großen Abenteuer anhört auf einem Segelschiff zu leben, Wale und Delphine zu beobachten und ferne Länder kennenzulernen. Aber das Meer hat auch eine gefährliche Seite, wie die Familie bald feststellen muss. Knappe Essen- und Wasservorräte, Todesangst, anstrengende Wachen, mangelnde Hygiene und die Enge machen Sue im weiteren Verlauf zu schaffen. Zudem lechzt das intelligente und wissbegierige Mädchen nach Wissen jeglicher Art. Gerade Letzteres sollte den Eltern doch wichtig sein, da beide eine gute Ausbildung genossen haben. Aber der Vater lebt seinen Traum und wird von seiner Frau darin unterstützt; die Kinder laufen irgendwie so mit, müssen ihren Teil zum Gelingen aber jederzeit beitragen.

Ich habe mich lange nicht beim Lesen eines Buches so aufgeregt wie bei diesem. Wie können Eltern nur so egoistisch sein und ihren Kindern so etwas antun? Den Kindern fehlen die für ihre Entwicklung so wichtigen sozialen Kontakte und Erfahrungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Hätte man die Kinder nicht bei Verwandten oder in einem Internat unterbringen können? Besonders da das Verhältnis der Mutter zu ihrer Tochter eher als unterkühlt zu bezeichnen ist.

Umso bemerkenswerter finde ich wie sich Sue immer mehr von ihren Eltern abgenabelt hat und ihren Weg gegangen ist. Ich fand ihre Geschichte interessant, fesselnd und aus ihrer Sicht realistisch erzählt.

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