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Veröffentlicht am 01.06.2024

Bei wem liegt die Schuld?

Der 1. Patient
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Während einer Routine-OP bedient sich Chefärztin und Gefäßchirurgin der Chirurgie am Berliner Klinikum Spreehöhe Dr. Sasha Müller auch der Künstlichen Intelligenz von der sie in der Medizin absolut überzeugt ...

Während einer Routine-OP bedient sich Chefärztin und Gefäßchirurgin der Chirurgie am Berliner Klinikum Spreehöhe Dr. Sasha Müller auch der Künstlichen Intelligenz von der sie in der Medizin absolut überzeugt ist. Jens Dauber, 50, verstirbt während dieser normalerweise einfache Bypass-OP. Nach der Obduktion kommt Rechtsmediziner Justus Jarmer zu dem Schluss, dass es sich hier durch die Gabe eines Medikamentes, auf das der Patient allergisch reagiert hat, um einen Behandlungsfehler handelt. Die Ärztin wird durch die Staatsanwaltschaft, vertreten durch Oberstaatsanwältin Dr. Julia Bunzel, angeklagt.
Der vermutlich beste Strafverteidiger der Stadt Rocco Eberhardt, unterstützt von Privatdetektiv Tobias Baumann, vertritt Dr. Sasha Müller und beleuchtet natürlich auch die Schuld, die der KI zuzuschreiben ist.

Der Erzählstil liest sich trotz des schweren Themas angenehm leicht. Und da Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos Spezialisten auf ihrem Gebiet sind, schaffen sie es, mir alles verständlich und einfach rüber zu bringen.
Die Situation mit Sicht auf den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen wird genau so beleuchtet wie das Prozedere nach einem solchen Todesfall im Krankenhaus. Auch wie es von Seiten der Polizei weiter geht, fand ich interessant zu lesen. Eine Journalistin, die den Fall begleitet, setzt sich auch mit den Folgen für die Familie auseinander und beleuchtet den Stand des Entwicklers.
Die Spannung baut sich bei mir schon im Fernsehstudio auf, wo sich Dr. Sasha Müller mit dem Neurochirurgen Professor Dr. Gunther Sonnenberg von der Berliner Charité auseinandersetzt, der KI (noch) skeptisch gegenüber steht. Und sie bleibt über die gesamte Geschichte erhalten und hält sich vor allem sehr hoch. Ich habe richtig mitgefiebert und war neugierig in welche Richtung der Prozess wohl gehen würde und ob die Schuldfrage eindeutig zu klären ist.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sind alle detailliert mit ihren Stärken, Schwächen, Ecken und Kanten gezeichnet und ich hatte bald von den meisten ein klares Bild vor Augen. Und auch wenn es für mich der erste von vier Fällen war, bei dem ich Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer über die Schulter geschaut habe, hatte ich nicht den Eindruck etwas Wichtiges verpasst zu haben. Nichts desto trotz werde ich mir auch diese Fälle noch genauer anschauen.
Besonders gut gefallen hat mir an dieser Geschichte die ein oder andere Wendung, die dem Fall eine neue Richtung gibt. Und mit dem Ergebnis eines Gespräches zwischen Rechtsanwalt und Mandantin hatte ich so auch nicht gerechnet. Das hat mich sogar ein bisserl schockiert.

Ein aktuelles und brisantes Thema, das immer mehr in unser Dasein eingreift und zum Nachdenken anregt; absolut spannend und sehr interessant aufgebaut und an den Leser vermittelt.
Von mir bekommt der Justizkrimi, den ich gebannt gelesen habe, eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Mein Wiederlesen mit dem Tegernseer Tal

Totholz
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Es ist schon phänomenal, wie mich Andreas Föhr seit dem „Prinzessinnenmörder“ in 2009, wo ich ihn bei einer Lesung persönlich kennenlernen durfte, immer noch ganz schnell in seine Geschichten hinein zieht. ...

Es ist schon phänomenal, wie mich Andreas Föhr seit dem „Prinzessinnenmörder“ in 2009, wo ich ihn bei einer Lesung persönlich kennenlernen durfte, immer noch ganz schnell in seine Geschichten hinein zieht. Auch diesmal haben es Kommissar Clemens Wallner und Polizeihauptmeister Leo Kreuthner mit ihrem bereits 11. Fall geschafft, dass ich das Buch an 2 Tagen ohne einen langweiligen Moment durch gelesen habe.

Diesmal wird die illegale Destillerie von Pippa Trautmann im Söllbachtal oben in den Tegernseer Bergen im bayerischen Voralpenland, einer Konkurrentin Kreuthners für Schwarzbrennerei, mit einer uralten Kanone beschossen und zerstört. Pippa, die noch einiges anderes auf dem Kerbholz hat, ist kurz darauf verschwunden. Entführt? Hat das etwas mit ihrem Tipp auf einen vergrabenen Toten zu tun, den sie Kommissar Clemens Wallner gegeben hat? Welche Geheimnisse teilen die eigenbrötlerischen Familien Lackner und Talmichel? Und wo ist Eike, der ehemalige Freund von Anne Talmichel nach seinem Besuch bei ihr abgeblieben?
Fragen über Fragen, die sich nach und nach durch die Ermittlungen der Kripo Miesbach und beim Lesen dieses bayerischen Krimis auflösen.

Ich freue mich immer sehr, wenn ich das Team der Kripo Miesbach um Kommissar Clemens Wallner und Polizeihauptmeister Leonhardt Kreuthner mit seinen Kumpanen aus dem Wirtshaus zur Mangfallmühle wiederlese. Vor allem aber hat es mir Wallners Großvater Manfred, jetzt immerhin schon 93 Jahre alt, angetan. Ich liebe den alten Herrn mit seinen skurrilen Ideen und seinem so liebevollen Wesen seit dem ersten Kennenlernen. Aber auch die anderen Menschen, die ich hier kennenlerne, manche eigenwillig, ein wenig seltsam oder originell-kauzig, passen total in diesen nicht so einfach zu klärenden Fall, der eigentlich aus mehreren Fällen besteht. Dazu die Hinweise auf die wundervolle Landschaft rund um den Tegernsee im Süden Bayerns und der manchmal etwas schwarze Humor machen auch diese Geschichte für mich zu einem Lesehighlight. Wer genau diesen Humor und keine all zu heftigen Brutaloszenen in einem Krimi mag, der ist mit den Büchern von Bestsellerautor Andreas Föhr immer bestens bedient. Ich jedenfalls hatte wieder ein paar sehr unterhaltsame kriminelle Stunden.

Ein Krimi mit manchmal nicht ganz so einfachen Menschen, die wie mitten aus dem Leben gegriffen scheinen, aus einer der schönsten Regionen im Süden Oberbayerns, die ich liebe, und einer kriminellen und auch lustigen Energie, die mich bestens unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

"Golf ist in Wirklichkeit ein verdorbener Spaziergang." sagte Schriftsteller Mark Twain

Grün ist der Tod
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Das oder so ähnliches denkt sich bestimmt auch Rosalinde „Rosa“ Reich, als sie in dem toten Mann, der da neben Bahn 2 kurz hinterm Abschlag auf der Bonner Golfanlage „Schönes Spiel e.v.“ liegt, ihren ehemaligen ...

Das oder so ähnliches denkt sich bestimmt auch Rosalinde „Rosa“ Reich, als sie in dem toten Mann, der da neben Bahn 2 kurz hinterm Abschlag auf der Bonner Golfanlage „Schönes Spiel e.v.“ liegt, ihren ehemaligen Schüler David Behringer erkennt. Ihn hat sie vorhin noch im Wald beobachtet, als sie Pilze gesucht und er sich mit einem anderen Mann lautstark gestritten hat. Statt Blumen einpflanzen und Bäume setzen steht für die ehemalige Biologielehrerin, jetzige Gartenplanerin, Krimifan und selbsternannte Hobbyermittlerin nun wieder ermitteln auf dem Plan. Immer dabei ihr Mops Archie, der hier eine gute Spürnase beweist.

„Grün ist der Tod“ ist bereits der 2. Fall von Kristina Hortenbach, den die quirlige Gärtnerin Rosa Reich löst. Sie ist schon eine Marke für sich. Ich habe sowohl sie als auch die Autorin hier erst kennengelernt und mich schon nach ein paar Seiten mit Rosa und dem leichten, eingängigen Erzählstil ihrer Erfinderin angefreundet. Ich bin mit ihr über den Golfplatz spaziert, habe einige Ausdrücke aus dem Golfersprache gelernt und ihr bei den Gesprächen mit evtl. Tätern zugehört. Mit ihrer manchmal altersmilden Art und ihrem schauspielerischen Talent schafft sie es mühelos, immer wieder Informationen aus den Menschen heraus zu kitzeln. Mit ihr auf Tätersuche zu gehen hat mir richtig Spaß gemacht. Und mit Andreas Krawinsky, ihrem Samenlieferant und Berater für Großhölzer, hat sie endlich einen Mann gefunden, der sie hier und da wieder auf den Boden ohne kriminelle Energie zurück holt. Die Beiden passen so gut zusammen, finde ich.
Auch alle anderen Mitwirkenden, die ich hier kennenlerne, sind so detailliert, liebevoll und gut vorstellbar gezeichnet. Vor allem der langjährige Mitarbeiter Willy aus der Gärtnerei hat mich mit seinen witzigen Sprüchen immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Mit ihrem rheinischen Dialekt bringen er und der Greenkeeper Kastner den lokalen Flair in die Geschichte, ohne das es eine Übersetzung braucht.
Der Fall an sich hat mich durch die vielen Tatverdächtigen, die alle einen Grund gehabt haben könnten, dem Golfer ans Leben zu gehen, schon an meine Grenzen geführt. Durch immer neue Puzzleteilchen, die Rosa findet und schließlich zu einer plausiblen Auflösung zusammensetzt, hatte auch ich fast jeden mal in Verdacht. Und ich habe daraus wieder mal gelernt, dass man sich nicht mit den falschen Leuten anlegen soll.
Die Rezepte der Gerichte, bei denen mir beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist, bekomme ich als kleines Goodie hinten im Buch auch noch dazu.

Mir haben die Ermittlungen mit Rosa und ihren Rückblicken in ihren Schulalltag sehr gut gefallen und werde mir nun erst mal ihren ersten Fall vornehmen. Und ich hoffe, dass sie bald wieder über einen Toten stolpert, dessen Ableben sie dann aufklären kann.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Die Abenteuer vom Wolf und dem Hühnchen gehen weiteren

Der Wolf und das Hühnchen entdecken den Drachen
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Als die Tiere im Wald eines Tages ein ohrenbetäubendes Dröhnen hören, das von einem fürchterlichen Gestank begleitet wird, sind sie sicher: das ist der Drache von dem alle reden. Natürlich will das Hühnchen ...

Als die Tiere im Wald eines Tages ein ohrenbetäubendes Dröhnen hören, das von einem fürchterlichen Gestank begleitet wird, sind sie sicher: das ist der Drache von dem alle reden. Natürlich will das Hühnchen ihn sehen und der Wolf lässt es natürlich bei diesem Abenteuer nicht allein.
Was die beiden dann heraus finden und was ihr beim Lesen alles über die Hege und Pflege unseres Waldes lernen könnt, das hat Autorin Beate Freitag in dieser wundervollen Geschichte für euch auf sehr ansprechende Weise verarbeitet.

Ich bin nun schon zum 4. mal in den WoidGeschichten vom Wolf und dem Hühnchen dabei und auch von dieser Geschichte bin ich Vorlese-Oma wieder ganz begeistert. Wie immer lerne ich wieder einiges über den Zusammenhalt der Tiere, ihren Mut und die ganz besondere Verbindung zwischen dem Wolf und seinem Hühnchen. Nur durch den Mut vom Hühnchen und der Weisheit des Hirschs kann man hier auf spielerische Weise wieder einiges lernen.
Die wunderbaren Illustrationen von Tuula Schneider setzen die Geschichte gekonnt in Szene und es macht großen Spaß durchs Buch zu blättern.
Durch die große Schrift eignet sich das Buch nicht nur sehr gut zum vorlesen für jüngere Kinder. Die etwas älteren Leseanfänger oder -fortgeschrittenen können das Buch auch sehr gut selbst und in ihrem eigenen Tempo lesen.

Mich hat die Autorin auch mit diesem Buch wieder restlos begeistert und überzeugt. Ich bin mir sicher, auch meine beiden Enkel werden diese Geschichte von Hühnchen, dem Wolf und den anderen Waldbewohnern lieben.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Ich liebe die Dinoschule

Die Dinoschule – Flucht vor dem Hurrikan! (Band 5)
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Auch der fünfte Ausflug auf die Insel Sauritius mit ihren vielen Dinos hat mir sehr gut gefallen. Diesmal müssen die Kinder die Forscher überzeugen, dass ein Hurrikan auf die Insel zu rollt. Aber erst ...

Auch der fünfte Ausflug auf die Insel Sauritius mit ihren vielen Dinos hat mir sehr gut gefallen. Diesmal müssen die Kinder die Forscher überzeugen, dass ein Hurrikan auf die Insel zu rollt. Aber erst mal bekommen sie in der Schule einen neuen Lehrer, einen ausgebildeten Meteorologen und Klimaforscher, der von ihren Erkenntnissen allerdings gar nichts hält. Aber dann, nach einer wirklich fahrlässigen Situation, erkennt Mr. Grumpy, dass Tom, Onea und Freddy doch wahre Inselhelden sind.

Britta Sabbag hat die Geschichte auch diesmal wieder kindgerecht, sehr gut verständlich, gut vorlesbar und vor allem spannend gestaltet. Es ist so schön zu lesen, dass wirklich alle mit anpacken um dieses Unheil abzuwenden. Denn gerade die Dinos sind hier stark in Gefahr. Hier setzt jeder wieder seine besonderen Fähigkeiten ein und zusammen gilt es mit Teamgeist, Witz, Klugheit und ein bisserl Glück einen passablen Ausweg zu finden.
Auf der vorderen und auf der hinteren Umschlagseite finde ich jeweils eine Karte der Insel Sauritius, wo die Stellen eingezeichnet sind, wo ich mich mit den Kindern immer mal wieder aufhalte.
Die Dinoschule – Flucht vor dem Hurrikan! - ein weiteres Abenteuer, für Jungen und Mädchen ab 5 Jahren, das sich durch die große Schrift und die kurzen Kapitel neben dem Vorlesen auch sehr gut zum selbst lesen eignet. Mit solch einer Geschichte macht das Lesen lernen doppelt so viel Spaß. Eine Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft, Ideenreichtum, Gelassenheit und Zusammenhalt. Dazu jede Menge Dinos als Gefährten. Sieben von ihnen werden mir hinten im Buch im Dinolexikon noch näher vorgestellt. Die farbigen Illustrationen von Clara Vath ergänzen die Geschichte hervorragend und durch sie wird alles noch vorstellbarer. Außerdem bekomme ich eine kurze Leseprobe zu Band 6 „Auf die Lehrer, fertig, los!“. Die macht schon wieder neugierig auf das nächste Abenteuer von Tom, Onea und Freddy.

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