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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

Fesselnd

Geduldige Rache (Ein Loreena-MacLaughlan-Thriller)
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Hat er nun einen Mord begangen oder war es nur der Drogenrausch? Ethan, der nach einem abenteuerlichen Drogenexperiment mit seinen Freunden fest daran glaubt, seine heimliche Liebe ermordet zu haben - ...

Hat er nun einen Mord begangen oder war es nur der Drogenrausch? Ethan, der nach einem abenteuerlichen Drogenexperiment mit seinen Freunden fest daran glaubt, seine heimliche Liebe ermordet zu haben - zu intensiv sind die Bilder in seinem Kopf - zeigt sich selbst an. Da es weder Leiche noch irgendwelche Spuren zu den Ereignissen gibt, die er schildert, glaubt ihm keiner und der Fall wird als solcher gar nicht erst aufgenommen. Sieben lange Jahre quält ihn die vermeintliche Schuld und er versinkt in tiefe Depressionen, aus die ihn auch seine Eltern und seine Therapeuten nicht herausholen können. Erst als er halbwegs wieder am Leben teilnimmt, wird er beschuldigt, in Norwegen einen Mord begangen zu haben. Unabhängig davon, dass der noch nie in Norwegen war und Eltern wie Psychologen bestätigen, dass er zu dem Zeitpunkt des Mordes gar nicht in der Lage gewesen wäre, überhaupt ein Bein vor die Tür zu setzen, belegen Videoaufnahmen und DNA, dass er vor Ort war. Er soll ausgeliefert werden. Während dieser Ereignisse geschehen mehrere vermeintliche Selbstmorde, Unfälle und Morde. Und dahinter entwickelt sich eine ganz unglaubliche Geschichte voller Tragik, Hass, Irrsinn, Verschwörungen, Verrat und Missbrauch. In vielen Wendungen und Retrospektiven erzählt, mit vielen Zeitsprüngen, um vorangegangene Ereignisse beleuchten zu können, wird ein jahrzehntelanger Racheakt aufgrund geschehenen Unrechts und dessen Vertuschung erzählt, bis zum fulminanten Ende. Vielleicht ist die Geschichte etwas zu ausführlich erzählt, vielleicht ist der lange Zeitraum nicht hinreichend begründet. Vielleicht ist das Ende ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Das mag Ansichtssache sein. Das Versprechen eines Psychothrillers voller Twists und Wendungen wird erfüllt.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Lockere Lektüre

Die Toten vor der Tür
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Das ist schon krass. Da stolpert der Journalist Steffen, der sich selbst als seriös und den Tatsachen verpflichtet betrachtet, über eine Leiche, direkt vor seiner Wohnungstür. Eine? Dabei bleibt es nicht. ...

Das ist schon krass. Da stolpert der Journalist Steffen, der sich selbst als seriös und den Tatsachen verpflichtet betrachtet, über eine Leiche, direkt vor seiner Wohnungstür. Eine? Dabei bleibt es nicht. Sehr schnell erfährt man aus Sicht des Täters, die immer wieder eingeblendet wird, dass der sich eine sensationslüsterne Berichterstattung wünscht - womit er ganz konform geht mit der Meinung des Chefs von Steffen. Der findet dessen Berichterstattung langweilig, fade, und befiehlt ihm reißerische, drastischere Beiträge zu schreiben, besonders jetzt, mit den Leichen direkt vor seiner Tür, die auch noch direkt Nachbarinnen gewesen sind, was Steffen zunächst ins Visier der Ermittler bringt. Später mutiert er zum "Ermittlungspartner", zusammen mit drei Frauen, die ihn allesamt anschmachten, aber auch ins Visier des Täters geraten. Die Suche nach den Hintergründen, den Motiven und dem Täter selbst wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten in erfreulich knapp gehaltenen Kapiteln erzählt, in ruhigem Erzählstil, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Die Akteure kommen sehr psycho (Täter), verpeilt (Journalist), liebenswert-spinnert (die Frauen) herüber. Ein bisschen Augenzwinkern, ein bisschen Cosy Crime - auf eine positive Art.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Ruhige Spannung

Was der See birgt
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Eine reizvolle Umgebung - rund um den Gardasee - ist Schauplatz einer merkwürdig anmutenden Geschichte, in die Polizeireporterin Gianna Pitti des lokalen Messaggero di Riva hineingerät. Ein Toter, mit ...

Eine reizvolle Umgebung - rund um den Gardasee - ist Schauplatz einer merkwürdig anmutenden Geschichte, in die Polizeireporterin Gianna Pitti des lokalen Messaggero di Riva hineingerät. Ein Toter, mit dem Gianna verbandelt war, wie sie mit Entsetzen feststellen muss, der aus dem Wasser des Sees gezogen wird, eröffnet diesen Reigen um Investigativ-Journalismus, Geheimbünde und Verrat. Verstrickt darin offenbar auch der vor gut einem Jahr verschwundene Vater von Gianna, ebenfalls Investigativ-Journalist und in Recherchen in Sachen Geheimbünde offenbar tief verstrickt. War er Opfer eben dieser Geheimbünde, in die offenbar alle aus Giannas Umfeld involviert sind? Wem kann man noch trauen? Niemandem, wie sich herausstellt. Giannas, Recherche, gemeinsam mit der Chefredakteurin des Lokalblattes und Onkel Francesco, der zunehmend demente Züge aufweist, ist in ruhigem Erzählton, dennoch spannend und glaubwürdig vermittelt. Geheimbünde und Italien, das passt zusammen. Gianna kommt authentisch herüber und der ruhige Schreibstil macht die Lektüre zu einem Wohlfühlkrimi.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Macht Leselaune

Blutiger Fehler
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Mark, Dominics und Felix achter Fall - der zunächst wie eine Beziehungstat anmutet - bringt sie zurück auf einen gelösten, der sich als möglicherweise doch nicht gelöst herausstellt. Auf diese Spur bringt ...

Mark, Dominics und Felix achter Fall - der zunächst wie eine Beziehungstat anmutet - bringt sie zurück auf einen gelösten, der sich als möglicherweise doch nicht gelöst herausstellt. Auf diese Spur bringt sie ausgerechnet Holger Janssen - der schon wieder! Der Täter von damals ist flüchtig. Tritt er hier erneut als Täter auf? Mit welcher Motivation? Eine Sonderkommission wird gebildet und mit Hochdruck sowohl nach dem Flüchtigen, als auch nach dem möglicherweise doch ganz anderen Täter in diesem Fall gesucht. Die Sache nimmt Fahrt auf und erweist sich als sehr komplex und definitiv anders, als sie sich ursprünglich dargestellt hatte. Schließlich geraten auch die Ermittler und insbesondere Marks Familie in akute Gefahr. Die Geschichte beginnt gemächlich, steigert sich von Seite zu Seite und bringt auch die Leser ins Grübeln, weil die Sache sich als sehr komplex und verzweigt erweist. Spannend geschrieben und mit Dominics Denglisch auch witzig.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Verwirrende Gemengelage - trefflich überbracht

Bedrohliche Provence
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Im mittlerweile 10. Band der Provence-Reihe geht es diesmal um üble Machenschaften zwischen Geheimdiensten, Warlords, Rebellentruppen, Geldwäschern, korrupten Personen aller Art, Handel mit Blutdiamanten ...

Im mittlerweile 10. Band der Provence-Reihe geht es diesmal um üble Machenschaften zwischen Geheimdiensten, Warlords, Rebellentruppen, Geldwäschern, korrupten Personen aller Art, Handel mit Blutdiamanten und, und, und ... Eine recht wirre Gemengelage, die sich zunächst in Form eines vermissten Paares äußert, das sich dann alsbald hingerichtet wiederfindet. Diesem Mord folgt recht schnell ein weiterer, ebenfalls an einem Paar. Man findet Fotos einer unbekannten Frau an den Fundorten und geht von einem geplanten oder vereitelten Entführungsfall aus. Aber wie soll das alles zusammenhängen? Dies sucht Ex-Kommissar Leclerc wieder einmal an den eigentlichen Ermittlern vorbei zu erkunden und bringt sich – wie soll es auch anders sein – in Gefahr, während Castel und Theroux schwer genervt ob der Einmischung sind. Man löst den Fall dennoch gemeinsam. Mal abgesehen von dem etwas arg langen Schlussspiel, liest sich die Geschichte leicht und locker, sie wendungsreich und durchaus bzgl. der dargestellten Machenschaften erschreckend. Amüsant die „Gespräche“ zwischen Leclerc und Mops Tyson. Bildreich die Sprache, die einmal mehr auch die Provence in ihren Eigenschaften als Urlaubsziel vermittelt. Am Schluss noch die Zubereitung zu einem Festmahl. Was will man mehr?

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