Cover-Bild Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: adeo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 21.08.2020
  • ISBN: 9783863342777
A.S. Dowidat

Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand

Der Büroangestellte Ulrich fürchtet Entscheidungen und eigentlich auch sonst alles, was das Leben lebenswert macht. In einer IKEA-Filiale kann er seinem eintönigen Leben entfliehen. Hier macht er kuriose Beobachtungen und hat das Gefühl, dass das Versprechen des Möbelhauses von Leichtigkeit und Glück auch für ihn gilt.

Ulrichs Leben gerät aus den Fugen, als seine Mutter und sein Vater kurz hintereinander sterben und er seinen Arbeitsplatz verliert. An einem Samstagabend verlässt ihn schließlich jeder Lebensmut. Ulrich zieht sich in einen Kleiderschrank im Möbelhaus zurück - und bleibt nach Geschäftsschluss einfach dort.

Von nun an ist er heimlicher Bewohner des Möbelhauses. Und findet durch die Begegnung mit einer Gleichgesinnten und einer mysteriösen Nachtwächterin schließlich den Mut, sich endlich vollen Herzens ins wahre Leben zu stürzen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2020

Manchmal ist das Leben an sich die größte Herausforderung

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Ich bin der Typ Mensch, der gerne in einem Café sitzt, still und gedankenversunken Menschen beobachtet und es genießt für einen Moment Teil des Lebens der anderen zu sein, wohin auch immer die Wegen der ...

Ich bin der Typ Mensch, der gerne in einem Café sitzt, still und gedankenversunken Menschen beobachtet und es genießt für einen Moment Teil des Lebens der anderen zu sein, wohin auch immer die Wegen der anderen führen mögen. Oder sich im Möbelhaus überlegt, welcher Antrieb die Menschen dorthin bewegt. Ist es ein Umzug, ein Neuanfang oder einfach der Wunsch nach einer kleinen, zarten Veränderung? Ziehen Menschen zusammen oder auseinander oder vergrößert sich die Familie? Es sind eben diese Begegnungen, die auch Ulrich begeistern und er nimmt sich die Zeit eben genau diese kleinen, feinen Momente mitzunehmen und dabei für einen Moment sein eigenes Leben zu vergessen.

Ulrich lässt sich als ein Junggeselle mittleren Alters beschreiben, der in einer Wohnung lebt, die er nicht unbedingt liebt, einen Job ausübt, der ihn nicht glücklich macht und als dann auch noch kurz nacheinander seine Eltern versterben, Ulrich seinen Job verliert und das Leben somit gefühlt aus der Verankerung reißt, sieht sich Ulrich einer ganz neuen Herausforderung gegenüber: dem Leben.

"Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand" von A.S. Dowidat ist eine sanfte Geschichte, zart und leicht und nimmt den Leser mit auf eine Reise eines empathischen Menschen mit Namen Ulrich, mit dem sich sehr viele Leser ein Stück weit identifizieren können oder zumindest jemanden kennen, der Ulrich gleicht. Es fehlt ihm an Mut und Aufgeschlossenheit das Leben bei den Hörnern zu packen, was aber dringend notwendig wäre und so flüchtet er in den Ikea seiner Wahl, entgeht der Welt und somit auch dem Schmerz des Verlustes, dem Schmerz über das ein stück weit eigene, verkorkste Leben. Das Ganze liest sich zeitweise wie eine Parabel, ein Gleichnis, eine Reise zu sich selbst die Ulrich unternimmt und dabei die Menschen in seinem Umfeld neu sieht, neu bewertet und schlussendlich bereit ist, sich dem Leben zu stellen. Eine kleine, kurzweilige Geschichte, die mich dennoch nachträglich bewegt hat, eben einer dieser Romane, die zwar nicht durch epische Sprachgewandtheit glänzen, jedoch vielmehr durch die sehr treffenden Aussagen und der ungewöhnlichen Kontextsetzung. Eine Empfehlung für alle, die offen sind für eine achtsame Reise zu sich selbst, die aus der Beobachtung von Menschen sehr viel ziehen können und die es lieben, kleine, feine Geschichten über das Leben zu lesen, die einen zum Lächeln bringen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Wann änderst du das, was du ändern sollst

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"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben." (Lukas 6,36-37)
Der ...

"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben." (Lukas 6,36-37)
Der Büroangestellte Ulrich scheint nach dem Tod seiner Eltern den halt verloren zu haben. Nachdem man ihn nun auch noch entlassen hat, scheint alles zusammenzubrechen. Auf einmal ist sein Leben nicht mehr so, wie es sein soll. Ulrich beginnt zu zweifeln, ob seine Entscheidungen richtig waren. Er erinnert sich an seine Eltern, die ihn nie so geliebt haben, wie er es erhofft hatte. In einem IKEA-Möbelhaus kann er seinem einsamen Leben entfliehen, wo er die Leichtigkeit und das Glück, das er immer vermisst hat spürt. An einem Samstag setzte er sich in einen Kleiderschrank und lässt sich im Möbelhaus einschließen. Dort trifft er auf eine eigenwillige Nachtwächterin, die ihm Mut und Zuversicht schenkt und ihm hilft, sein neues Leben zu finden.

Meine Meinung:
Der Titel und Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Die recht kurze Geschichte von nicht ganz 200 Seiten ist locker, unterhaltsam und humorvoll gestaltet. Es geht hier um Ulrich einen Mann der innerhalb kurzer Zeit alles in seinem Leben verloren hat. Nachdem beide Eltern gestorben sind, hat er auch noch seinen Job im Büro verloren. Vom Arbeitsamt aus soll er nun an einem Computerkurs teilnehmen. Doch da spürt er zum ersten Mal, das er dies eigentlich gar nicht mehr möchte. Hat er doch seinen Beruf nur seines Vaters zuliebe gelernt. Erst der Besuch bei IKEA wo er als Beobachter den Tag verbringt, bringt ihm Erfüllung. Dabei dekoriert er um, schaut Menschen beim Einkaufen zu und entdeckt immer wieder neue Besonderheiten. Die Begegnung der eigenwilligen Nachtwächterin und Gisela, einer Besucherin, die Ulrichs Wege kreuzen, bringen neue Hoffnung und Zuversicht in sein Leben. Die Autorin zeigt in diesem Buch einen verzweifelten, deprimierten Menschen auf, der auf der Suche nach Anerkennung und Liebe ist. Beides hat er nie von seinen Eltern bekommen, sondern er hat sich irgendwann angepasst und versucht, sein liebloses Leben zu meistern. Erst als er alles verloren hat, scheint er zu spüren, wie einsam und alleine er ist. Er möchte so auf alle Fälle sein Leben nicht mehr weiter leben. Im Möbelhaus spürt er keine Einsamkeit mehr, wenn er unter Menschen ist, zudem bekommt er durch Zettel, Hinweise und Begegnungen immer wieder Ermutigungen. Beeindruckend fand ich den introvertierten, ambivalenten, nachdenklichen Ulrich, der in diesem Buch zuvor kein einfaches Leben mit seinen unterkühlten Eltern hatte. Ebenso wie die charmante, selbstbewusste Gisela, die mir besonders mit ihrer offenen und entschlossenen Art gut gefallen hat. Dieses Buch zeigt, wie sehr Eltern und Begegnungen uns beeinflussen, sei es im Leben oder Glauben. Selbst wenn die Autorin den christlichen Glauben, Gott oder Jesus hier ganz anders demonstriert, spürte ich sehr gut, auf was sie hinaus möchte. Es geht dabei in erster Linie um Schuld, Vergebung und Versöhnung. In vielen eigenartigen und utopischen Szenen lädt die Autorin einen zum Nachdenken ein. Ganz besonders bei den Zetteln oder Hinweisen des Möbelhauses, wie zum Beispiel: "Nicht nur ihre Büromöbeleinrichtung, auch ihre Lebenseinrichtung ist veränderbar". Lediglich ein klärender Epilog am Ende, der dem Leser deutlicher aufzeigt, auf was die Geschichte hinaus möchte, hat mir dabei gefehlt. Natürlich kann sich so jeder seine eigenen Gedanken dazu machen, doch von einem christlichen Buch erwarte ich schon eine klarere Glaubensdarstellung, wie ich sie hier vorfand. Trotzdem war es eine nette, fantasiereiche Geschichte, die mich zum Nachdenken und schmunzeln gebracht hat und der ich 4 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Wohnst du noch oder lebst du schon?

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Ulrich steht ganz allein da. Erst kürzlich sind seine Eltern gestorben. Er hat keine Geschwister und ist nicht verheiratet.

Aus seinem Fenster blickt er auf den leuchtenden Schriftzug einer bekannten ...

Ulrich steht ganz allein da. Erst kürzlich sind seine Eltern gestorben. Er hat keine Geschwister und ist nicht verheiratet.

Aus seinem Fenster blickt er auf den leuchtenden Schriftzug einer bekannten Möbelkette. Das nahe Möbelhaus symbolisiert für ihn Glück und Wohlbefinden. Könnte man nur sein Leben so leicht neu einrichten wie eine Wohnung.

Als Ulrich seine Arbeitsstelle verliert ist er eigentlich erleichtert, doch irgendwann geht ihm das Geld aus und er muss sich arbeitslos melden. Sein Sachbearbeiter möchte ihn zu einem Computerkurs schicken, doch alles in Ulrich sträubt sich dagegen.

Beim Schlendern durch das Möbelhaus spürt er, dass er gar nicht mehr nach Hause will. Kurzentschlossen versteckt er sich in einem Schrank und lässt sich für die Nacht einsperren. Zaghaft verlässt er viel später sein Versteck und erkundigt sein neues, stilles Zuhause.

Ulrich ist auf der Suche, und er hat das Gefühl er wird hier finden, was er sucht – auch wenn er überhaupt nicht weiß, was er sucht. Und seine Suche wird belohnt. Er findet so viel mehr, als er sich hätte erträumen können.

Dieses Buch ist sehr schön gestaltet und erinnert mit seiner Farbgebung an Ulrichs Wahlheimat. Vor jedem Kapitelbeginn ist eine kleine Zeichnung eines Männchens auf einem Möbelstück zu sehen, das gibt dem Buch einen leichten Charakter.

Der Grundton des Buchs ist eher melancholisch, auch wenn lustige und verschrobene Begebenheiten nicht fehlen. Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Gedankenwelt von Ulrich und erlebt dabei einen zutiefst unglücklichen Mann, der sich selbst verloren hat. Der feinfühlige Ulrich tat stets, was von ihm erwartet wurde, doch dabei blieb das, was ihn als Person ausmacht, auf der Strecke. Diese Charakterisierung wird sehr gut gezeichnet, doch gegen Mitte des Buchs wird das Lesen mühsam, da wenig geschieht und der Leser den Protagonisten inzwischen recht gut kennt.

Trost und Hilfe findet Ulrich durch ein menschliches Gegenüber, vor allem aber durch eine besondere Gegenwart, die im Möbelhaus in sein Leben tritt. Diese Gegenwart erinnert an eine Gottfigur, dabei bleibt sie aber so unkonkret, dass Anhänger verschiedener Religionen sie als passend zu ihrer Anschauung sehen würden. Auch wenn manches an christliche Inhalte erinnert, bleibt es unkonkret. Gerade das wird manchen sehr gut gefallen, ich persönlich hatte nach dem Lesen der letzten Seite ein unbefriedigendes Gefühl, da der Glaube an Jesus Christus sich, meiner Meinung nach, stark von einer diffusen Gegenwart unterscheidet, die erst vom Glaubenden mit Inhalt gefüllt werden muss.

Fazit: Eine schön geschriebene und tiefsinnige Gleichnis-Erzählung, über einen einsamen Mann, der an einem ungewöhnlichen Ort Frieden mit sich selbst schließt. Obwohl gute Inhalte vermittelt werden, stört die synkretistische Tendenz der Erzählung.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Ulrich und die Flucht aus seinem Leben

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Ulrich ist arbeitslos. Nach dem Tod seiner Eltern schafft er es nicht, selbständig zu werden. Als er vom Arbeitsamt aufgefordert wird, einen Computerkurs zu absolvieren, tritt er die Flucht aus seinem ...

Ulrich ist arbeitslos. Nach dem Tod seiner Eltern schafft er es nicht, selbständig zu werden. Als er vom Arbeitsamt aufgefordert wird, einen Computerkurs zu absolvieren, tritt er die Flucht aus seinem Leben an und so entsteht „Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand„.

A.S. Dowidat, Theologin aus Bonn, hat sich diese Geschichte ausgedacht. Es ist eine recht nachdenklich daherkommende Geschichte – auch wenn das knallgelbe Cover vielleicht etwas andere Erwartungen weckt. Die „Geschichte von Ulrich“ ist eher ein modernes Märchen darüber, wie man mit seinem Leben zurechtkommen kann als über das Finden von Glück. Wer ein Buch erwartet wie „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ wird sicherlich das Buch enttäuscht beiseite legen. Denn als Ulrich schließlich das Möbelhaus zu seinem Wohnort erkürt und sich regelmäßig abends einschließen lässt, denkt er mitnichten über sein eigenes Glück nach.

Nein, Ulrich sucht nicht sein Glück. Vielmehr braucht es andere, die ihn schließlich aus seiner Lethargie befreien – oder aus seiner Rolle als bloßer Beobachter, wie Ulrich sich sieht. Gisela etwa, aber auch die ominöse Nachtwächterin, der er immer wieder begegnet. Dazu kommt eine Stimme, die ihn immer wieder ruft „Komm, Ulrich…“ – und die ihn immer zur Nachtwächterin führt.

Nichtsdestotrotz hat Ulrich auch andere Seiten. So versteckt er Zettel in dem Möbelhaus, die die Finder zum Nachdenken anregen sollen – er selbst allerdings tut dies mitnichten. „Glauben Sie, dass im Selbstaufbauen von Möbeln Lebensglück liegt?“ steht etwa auf einem der Zettel.

Diese Zettel gehörten zu den humorvolleren Ideen des Buches. Auf mich wirkte das Buch allerdings insgesamt sehr konstruiert. Alles muss eben gut ausgehen. Zudem kommen einzelne Szenen sehr plakativ daher. Ulrich etwa, so sagt es der Roman, sei jemand, der „noch nie“ etwas abgelehnt habe. Noch nie… – naja! Dann die Versöhnung mit den Eltern: ratzfatz im Sauseschritt wird alles vergessen, was die Beziehung zuvor belastet hat. Wer’s glaubt…

Auch der Bezug zur Religion gehört zu dem, was mich an dem Buch nicht ganz überzeugt hat. Die Begegnung mit der Religion ist auf drei größere Szenen fokussiert. Sehr mundgerecht wird danach dann präsentiert, was Ulrich daraus lernen konnte. Als Leser wird man in „Die Geschichte von Ulrich, der bei Ikea einzog und das Glück fand“ von der Autorin an eine sehr enge Leine genommen. Für mich war es eine zu enge Leine.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Ulrich am Abgrund

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Ulrich der arbeitslose einsame Mann hält sich aus Langweile bei Ikea auf und beobachtet dort die Menschen die aus und ein gehen. Er beschließt, obwohl er eine Wohnung hat bei Ikea einzuziehen, wozu er ...

Ulrich der arbeitslose einsame Mann hält sich aus Langweile bei Ikea auf und beobachtet dort die Menschen die aus und ein gehen. Er beschließt, obwohl er eine Wohnung hat bei Ikea einzuziehen, wozu er sich abends kurz vor Geschäftsschluss in Kleiderschränken verstecken muss. Er lernt bei seinen Schweifungen durch die Abteilungen eine Nachtwächterin und Gisela kennen. Mit Gisela findet er einen Menschen der ähnlich denkt wie er, doch die Nachtwächterin ist fiktiv. Hatte unter dem Titel einen humorvollen Roman erwartet, leider verfehlt, denn es handelt sich um eine besinnliche Geschichte in der Ulrich zu sich selbst findet und auch mit seiner Kindheit, sowie seinen Eltern abschließen kann. Auch in eine Möbelhaus einzuziehen und als er entdeckt wird, sogar officiell das Möbelhaus einziehen kann zum Kundenfang, fand ich etwas weit hergeholt. Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen

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